troll13 hat geschrieben: ↑13. Jan 2020, 19:46 Was ist mit der ominösen Sorte 'Buis'?
Das Thema hatten wir früher schon mal. Meine stammen aus einem Garten in der sächsischen Schweiz. Dorthin kamen sie über Kontakte zu holländischen Kriegsgefangenen nach dem letzten Krieg. Andreas Händel („Mr. Hepatica“) kennt diesen Garten auch und meint, das wären die echten 'Buis'. Ich kann es nicht beurteilen. Diese Pflanzen verhalten sich wie echte transsilvanica und wachsen flächig. Die Lappen des Laubs enden etwas spitz. Das unterscheidet sie von anderen transsilvanica. Ansonsten ist alles identisch. Ich halte sie nicht für Hybriden. In besagtem Garten gibt es ganz vereinzelt Sämlinge. Allerdings wuchs dort bis zum Besuch von Andreas Händel nur dieser eine Klon. Nach meinen Erfahrungen kommen Leberblümchen prima mit Trockenheit zurecht, haben dann aber kaum Zuwachs. Insbesondere wenn die Wurzeln im Spätsommer/Herbst wachsen, brauchen sie eigentlich viel Wasser.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Ich kenne nur einen Garten in dem es bis vor wenigen Jahren zahlreiche Klone von H.transsilvanica gab. War ein Schrebergarten der einen neuen Besitzer bekam. Vorher ein Sammlergarten vor allem für Iris. Überall auch zwischen den Iris wuchsen die Transsilvanica in weiß und Blautönen.
Bei der Umgestaltung nach der Übergabe sind die meisten auf dem Kompost gelandet. Als ich es entdeckte habe ich alles was ich fand mitgenommen (vorher gefragt) und an alle Gartenfreunde die mir unterkamen verteilt. Ein Teil kam natürlich auch bei mir zu liegen. Allerdings war es nicht mehr möglich die Klone auseinander zu halten. Die verschieden großen Fladen waren nicht mehr zuzuordnen. Sie waren auch nicht so unterschiedliche. Die blauen lagen im Farbton sehr nah beeinander. Variiert haben sie vor allem in Blühfreudigkeit. Das kann aber auch am jeweiligen Standort liegen.
Die alten Besitzer hatten den Garten viele Jahrzehnte. Auch Galanthen haben sich da stark ausgesamt. Beide waren nicht aktiv gesammelt worden nur eben geduldet und nicht durch krasses Jäten an der Vermehrung gehindert. Boden humoser Sand. Sonnig. H. nobilis hatten sie erst von mir bekommen.
Nach euren Erfahrungen habe ich inzwischen begriffen, dass ich nicht unbedingt auf Selbstaussat hoffen kann, auch wenn ich andere Klone dazu pflanze. Bleibt die Optimierung des Standortes, um auf ansehnliche Horste dieser schönen Pflanze zu hoffen, die man in ein paar Jahren vielleicht wieder teilen kann. Das lässt sich ohne besonderen Aufwand sich machen. Ich werde sie einfach drei Meter weiter umsetzen und dafür sorgen, dass der Boden ordentlich mit dem Laubhumus von meiner großen Hasel aufgebessert wird.
Da ich die entsprechende Stelle im Garten ohnehin neu bepflanzen möchte, bleibt die Frage, was man dazu pflanzt. Ein Exemplar Carex conica Snowline steht dort schon und soll auch bleiben. Ich denke weiter an kleinere Farne, speziell an eine Sorte des Hirschzungenfarns, die mit umziehen kann und weiß blühende Pulmonaria Sämlinge. Habt ihr noch andere Ideen?
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
aber Eranthis und Himmelsschlüssel fallen aus, da ich vermutlich unabsichtlich ein paar Knöllchen Scharbockskraut mit importieren werde. "Gelb" bringt dann nicht so viel Sinn. :-\
Bei meinen Heps sehe ich bislang nicht einmal Knospen :o (davon abgesehen habe ich keine Ahnung, wie nobilis von transdingsda zu unterscheiden sind :-[). Aber es gibt Sämlinge, von welcher Art auch immer.
Die Blätter und die Wuchsform sind deutlich verschieden. Erinnert die Pflanze an Hepatica, ist's Hepatica nobilis. Erinnert sie an Waldsteinia ternata, ist's transsilvanica. :-X
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troll13 hat geschrieben: ↑13. Jan 2020, 19:46 Was ist mit der ominösen Sorte 'Buis'?
Das Thema hatten wir früher schon mal. Meine stammen aus einem Garten in der sächsischen Schweiz. Dorthin kamen sie über Kontakte zu holländischen Kriegsgefangenen nach dem letzten Krieg. Andreas Händel („Mr. Hepatica“) kennt diesen Garten auch und meint, das wären die echten 'Buis'. Ich kann es nicht beurteilen. Diese Pflanzen verhalten sich wie echte transsilvanica und wachsen flächig. Die Lappen des Laubs enden etwas spitz. Das unterscheidet sie von anderen transsilvanica. Ansonsten ist alles identisch. Ich halte sie nicht für Hybriden. In besagtem Garten gibt es ganz vereinzelt Sämlinge. Allerdings wuchs dort bis zum Besuch von Andreas Händel nur dieser eine Klon. Nach meinen Erfahrungen kommen Leberblümchen prima mit Trockenheit zurecht, haben dann aber kaum Zuwachs. Insbesondere wenn die Wurzeln im Spätsommer/Herbst wachsen, brauchen sie eigentlich viel Wasser.
Dein ´Buis´hattest Du mir netterweise einmal geschickt, es wächst prima hier (das Bild ist schon 2 Jahre alt). Genauso üppig wächst in meinem Garten H. media ´Blue Jewel´, dessen Blätter ähnlich sind. Von beiden habe ich noch nie Sämlinge beobachtet. Hepatica transsilvanica habe ich in verschiedenen Klonen hier ausprobiert, sie sind alle sehr rasch eingegangen - sie vertragen die häufige Nässe und den schweren, sich verdichtenden Boden wohl nicht. Im Topf sind sie kein Problem.
Mit H. nobilis habe ich sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht - offensichtlich sind die Ansprüche nicht einheitlich. Pflanzen,die im im Überschwemmungsbereich der Sava wuchsen, haben sich gut gehalten. Solche aus steileren Hanglagen dagegen halten hier meist nicht lange aus. Auch die Anpassung an den ph-Wert ist wohl unterschiedlich, in Skandinavien gibt es auch Standorte mit recht saurem Boden.
Aufgrund dieser Erfahrungen nehme ich an, dass Dein ´Buis´eher eine Hybride ist.
Und das ganze hat im Frühjahr eine bodendeckende Begrünung durch Scharbockskraut. Den Giersch habe ich hoffentlich ausgeforkt aber mit diesen kleinen Knöllchen werde ich wohl leben müssen.
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