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Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln (Gelesen 323419 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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thuja thujon
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Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

thuja thujon » Antwort #1320 am:

Man könnte auf lange Fruchtruten schneiden, wäre damit auch von der Regenrinne weg und hätte das Zickzackzapfenproblem nicht.
Elegant sverhanni 20230521.jpeg
Elegant Sverhanny 20220723.jpeg
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Starking007
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Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Starking007 » Antwort #1321 am:

Frühzeitig weg mit dem alten Zeug
Ist auch meine Devise.

Es gibt Leute die schneiden jährlich "Alles" weg, das funzt, der Rest reicht.

Bei meiner Venus-Ost-Pergola brauch ich einen grünen Tunnel bis zum Boden,
das steht auch in keinem Lehrbuch....
Gruß Arthur
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thuja thujon
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Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

thuja thujon » Antwort #1322 am:

Solche Schleifen stehen auch in keinem Lehrbuch. Aber was will man machen, wenn es nix anderes gibt, was man anschneiden könnte, der Nachbar auch schon weg ist und die Lücken immer größer werden? Da ist Kreativität gefragt. Gerade bei Sorten, die so gut wie nicht aus dem alten Holz nochmal kommen, Portugieser etwa.
Rebe Schleife.jpeg
Und hier sieht man auch einen Fehler. Nicht dass der Stamm hohl ist, und das nicht mal wegen ESCA. Der Zapfen ist die Zukunft, die Ertragsrute kommt wieder weg. Deshalb sollte der Zapfen nicht so weit außen stehen, sondern möglichst Kopfnah, und da nicht zu hoch, um das hochwandern zu verhidnern.
Kopfnah waren 3 Triebe, die haben aber in die Fahrgasse gezeigt, das heißt der Vollernter macht sie kaputt. Kann also nicht bleiben, die Ertragsrute noch am weitesten innen, ok, aber nicht der Zukunftszapfen. Und dann gabs an der Rebe eben nicht mehr, was man hätte schneiden können. Wenn der Zapfen nicht kommt, wird es richtig blöd. Dann wars das schon fast und die nächste Lücke ist da.
Rebe hohl.jpeg
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cydorian
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Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

cydorian » Antwort #1323 am:

Früher hätte man zwei davon richtig gebunden und nebenbei auch das alte Traubengerüst weggerissen statt ratzfatz alles nach Richtung geschnitten. Aber Arbeitsstunden sind eben Gold wert oder einfach nicht mehr drin, egal wieviel Gold. Es hat gute Gründe, dass Minimalschnittsysteme ein grosses Thema geworden sind. In den USA und Australien übrigens auf zwei Drittel der Flächen praktiziert.

Für unsere Garten-Tafeltrauben eh selten ein Vorbild. Dort ist fast immer mehr Platz, Kordons, lange Ruten, Gerüste und Handoptimierung. Gleichzeitig sind die meisten Tafeltrauben wuchsstärker.
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thuja thujon
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Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

thuja thujon » Antwort #1324 am:

Ja, es macht mittlerweile auch einen Unterschied, ob man 10 oder 15 Sekunden um eine Rebe zu binden braucht. Und im Garten kann man alles gleichzeitig machen, nach Lust und Laune und dabei noch im Büchlein nachschlagen oder hier im Forum nachfragen. Oder Videos gucken und sich vollends verunsichern lassen und dann doch einfach irgendwie zu schneiden.

Was das Thema nix falsch machen angeht, das schöne, aus fast allen Tafeltraubensorten kommen aus dem alten Holz noch mal neue Triebe raus. Also ich kenne bisher keine Sorte, die wegen Verkahlung Probleme macht.
Und Minimalschnitt bei Tafeltrauben, wir versuchen es jetzt doch mal im Nachbargarten. Eine Rebe, 8m Fruchtwand.
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Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Starking007 » Antwort #1325 am:

Eine Rebe, 8m Fruchtwand.

Geht hier gut mit Venus.
Gruß Arthur
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Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

cydorian » Antwort #1326 am:

Venus ist eben starkwachsend und wirkt zusätzlich noch voluminöser und dichter, weil sie so grosse Blätter hat. Mit Sorten wie Muskat Blau wäre das nicht zu schaffen.
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Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

thuja thujon » Antwort #1327 am:

Die vorhandene Rebe hat schon die Ausmaße. Und ist sauber im Drahtrahmen einsortiert. Bei der Umstellung zu Minimalschnitt ists wichtig, dass sich die Rebe selbst trägt. Also man kann nicht eben mal schnell 40kg Fruchtlast auf die Drähte drücken lassen. Das Holz soll sich schon etwas selbst verkeilen, die Ranken mitspielen, und wo keine Ranken sind, muss eben nochmal angebunden werden. Es bleibt aber ein Test, kein Versuch, nur Spielerei.
Und das mit den Ranken, wieder sowas extrem Sortentypisches. Manche machen gar keine gescheiten, Chardonnay Duftklon brutal feste, die vom 2ten Jahr halten wohl noch 5 Jahre später, könnte man als Kaminzünder nehmen, so dick sind die.
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Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

enaira » Antwort #1328 am:

Ich bin nicht sicher, ob meine Frage hier richtig ist, sonst bitte verschieben.
2020 habe ich eine 'Frumoasa alba' gepflanzt, die auch schon gut trägt. Jetzt hat sich leider herausgestellt, dass sie der neuen Wärmepumpe weichen muss. Für diese gibt es leider keinen anderen Platz.
Kann ich den Weinstock jetzt noch verpflanzen? Und wie gehe ich das am besten an? Mit welchem Wurzelwerk (Ausdehnung, Lehmboden) muss ich rechnen?
Über Tipps würde ich mich sehr freuen!
Liebe Grüße
Ariane

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Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

thuja thujon » Antwort #1329 am:

Kannst du probieren. Ordentlich zurückschneiden. Dann kommt die zuverlässig wieder.
Das hier war meine F.a.
Frumoasa alba ausgegraben.jpeg


Frumoasa alba Wurzel.jpeg
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Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Rib-2BW » Antwort #1330 am:

Ich glaube die Aurora geht auch gerne mehr über Holz als irgendwas anderes.
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Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

enaira » Antwort #1331 am:

thuja thujon hat geschrieben: 30. Mär 2025, 21:05 Kannst du probieren. Ordentlich zurückschneiden. Dann kommt die zuverlässig wieder.
Danke, Thuja, deine Bilder helfen mir weiter.
Liebe Grüße
Ariane

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Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Basti2803 » Antwort #1332 am:

Hallo,
wir haben in unserem Garten die Tafeltraube Vanessa seit mindestens 3 Jahren. Ich möchte einen Starken Stock ziehen. Mein Plan ist es die Traube irgendwann am Vordach unsere Laube entlang wachsen zu lassen. (siehe Fotos).

Wie würdet ihr Vorgehen?
Bzw. Was sollte ich im nächsten Frühjahr zurückschneiden?

Kann ich Sie jetzt einfach wachsen lassen damit mein Ziel schnell erreicht ist? oder doch lieber langsamer
Der oberste Ast der nach rechts wächst kommt ursprünglich von links. Sollte ich sowas lieber vermeiden?
Wenn Sie dieses Jahr Früchte trägt? Sollte ich ausdünnen ? Wieviel würdet ihr stehen lassen.
Wenn ich Sie nochmal stark zurückschneiden würde. Kann es dann sein das sie keine Möglichkeit mehr findet neu auszutreiben.( Ich hatte in den ersten Jahren viele Knospen blind gemacht.)

Viele Grüße
Sebastian
Dateianhänge
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Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Starking007 » Antwort #1333 am:

Mir wäre das zuviel Holzzeug am dünnen Stämmchen.
Wenn man Knospen ausbricht, dann sind sie auch weg!

ICH würde alles Seitenholz nochmal einkürzen auf den stammnähesten Austrieb.
Oder soll das Altholz wirklich nur an der Oberkante laufen? Dann brauchst du aber den Rest nicht.
Aber mach so wie du dich dabei wohlfühlst.
Gruß Arthur
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Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

cydorian » Antwort #1334 am:

Sieht etwas schwächlich aus, offenbar auch nicht optimal belichtet.
Frü gutes Längenwachstum sind diese Bögen und Knicke in den Trieben nicht gut. Das sollte möglichst gradlinig und hoch Richtung Laube wachsen. Ob Vanessa überhaupt wuchskräftig genug ist, weiss ich nicht, aber man könnte neben der Gittertür eine garantiert wuchsstarke andere Sorte pflanzen und die dann rüberziehen.
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