Es ist schon so viel gesagt

…"Gefallen" tun mir ganz viele und extrem verschiedene Gärten, vom streng formalen, scharf umgrenzten "Hag" bis zum weiten, offenen Landschaftspark, vom naturnahen Garten (nicht Wildwuchs, den sehe ich lieber in freier Landschaft) bis zum gestylten Landschaftsarchitekten-Objekt, vom Bauern- bis zum Sammlergarten. Manche Gärten bewundere ich, rein ästhetisch, aber kühl und auf Distanz. In anderen Gärten fühle ich mich wohl, auch wenn sie ganz anders sind, als ich's je selber machen würde. Was dieses Empfinden weckt, kann ich analytisch nur schwer greifen, denn zwischen diesen sehr unterschiedlichen "Wohlfühl"-Gärten liegen Welten. Es ist wohl das, was "Wärmeströme" fließen lässt:
... Ich freue mich über jeden Garten, den man die Liebe seiner/s Besitzers/in ansieht. ...
... Gärten des privaten Glücks. … Einheit aus Gärtner und Garten...
Ich finde Gärten schön, die eine Geschichte haben und einen Besitzer, der diese Geschichte auch erzählen kann. ...
Manfred hat geschrieben:... Mir gefallen Gärten, denen man ansieht, dass jemand mit Herzblut bei der Sache ist. ...
Jedmar hat geschrieben:Ich mag Gärten, in denen man dem Treiben von Insekten zuhören und zuschauen kann; ich mag Gärten, die Sonnenplätze und Schattenecken haben; ich mag Gärten, die nach Erde riechen; ich mag Gärten, wo etwas vor sich hin modert; ich mag Gärten, wo Pilze kommen und verschwinden; ich mag Gärten, wo man die Hand auf einen heissen Stein legen kann…
In meinem eigenen Garten fallen Steine und Wasser aus, es gibt sie halt nicht. Dafür gibt es anderes, das ich mag: Igel, Marder, Eichhörnchen; Kröten, Ringelnattern, Fledermäuse; Vogelvielfalt von Amsel, Meisen, Rotkehlchen, Rotschwänzchen, Zaunkönig über Kleiber, Eichelhäher und Elster bis Ringeltaube und Habicht
(oder Bussard? – die Greife sind zum Bestimmen immer zu schnell weg…). Noch wichtiger sind mir Bäume und Sträucher. Glückssache, dass wir, als wir unseren Garten übernahmen, einige solcher Charaktergestalten vorgefunden haben. So war auf der Fläche, die sonst kein Gesicht hatte (einfach bloß Rasen/ Wiese), wenigstens etwas, an dem der Blick sich festhalten konnte. Und etwas, das ein Gefühl für Zeit schuf. Für Jahreszeitenwechsel, für Jahresläufe, für Dauer.Als ich anfing, dem Rasen/ der Wiese Beete abzukämpfen, habe ich an Platz für Pflanzen, Struktur, Gliederung gedacht – an Raum-Räume eben. Überrascht habe ich dann gemerkt, dass es ja auch Zeit-Räume sind. Da tut sich fortwährend was, verändert sich, kommt und geht, wird groß (oder auch nicht

), tritt in Beziehung zueinander… Ständige Bewegung, in ganz verschiedenen Geschwindigkeiten: Das sehen, riechen, spüren zu können, mag ich

.Sehr. So sehr, dass ich an formale Gestaltung nie ernsthaft gedacht habe. Es ist "wildromantisch", es wird durchgeblüht, und auch da, wo Sammelei im Spiel ist, darf es gerne aussehen wie zufällig gewachsen. Nur ist auf den Zufall kein Verlass, ich muss ihn kräftig lenken. Und dann die Spuren der Lenkung wieder verwischen – Letzteres ist eine Herausforderung, das macht richtig Arbeit

… Schöne GrüßeQuerkopf