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Re:Waschbären und Garten
Verfasst: 19. Nov 2010, 10:57
von Ottonormalversager
Eine sehr interessante Debatte, die erahnen lässt wieviele Menschen wirklich noch natürliche Zusammenhänge verstehen (wenige), und wieviele "Zivilisiert" sind (die Meisten).

:-[Man muß immer bedenken: Jeder ist seines Glückes Schmied, und der Mensch ist es, der sich vermehrt wie die Ratten, und dabei ist sich sein eigenes Grab zu schaufeln.

Re:Waschbären und Garten
Verfasst: 19. Nov 2010, 10:58
von toto
@macrantha: Das ist wohl wahr... Bestimmte Tiere sind nun mal Kulturfolger und ernähren sich sehr bequem von unserem Müll.Ich weiß da auch keinen Rat... habe nur die Erfahrung gemacht: je weniger, am besten gar nichts fressbares herumliegt, je weniger ungebetene Gäste sind da. Igel und Co. finden trotzdem ausreichend.Die übermässige Fürsorge und die Ängste, daß irgendein Tier verhungern könnte, halte ich halt manchmal für etwas übertrieben. Wenn der eine am Stadtrand von Berlin die Wildschweine füttert und der andere sie haßt.... ( oder lieber selbst ißt ) - wo soll man da ansetzen

Re:Waschbären und Garten
Verfasst: 19. Nov 2010, 11:11
von Günther
Er kann zwar nix dafür, aber bekämpft kann er wohl werden.
Die unbekleideten Lusitanierinnen "können auch nix dafür"...Trotzdem: WEG damit!Auch Dickmaulrüssler und Bandwürmer können "nix dafür".
Re:Waschbären und Garten
Verfasst: 19. Nov 2010, 11:15
von toto
Ich mache mir da "keine Sorgen" - der Mensch wird es schon richten, so lange er kann....
Re:Waschbären und Garten
Verfasst: 19. Nov 2010, 12:17
von macrantha
Natürlich ist vieles hier sehr überspitzt formuliert. Es stimmt zwar, dass der Mensch schuld ist (vernichtete Lebensräume und ansiedlen fremder Arten), aber jetzt einfach die Hände in den Schoß zu legen nach dem Motto "die Natur wirds schon richtigen" finde ich auch nicht richtig.Ja - hätten wir noch Wölfe und Bären und viel mehr Natur- als Kulturlandschaft ... ja dann ...Das ist aber nicht die Realität. Man braucht nicht bei jeder fremden Tier- oder Pflanzenart in Hysterie verfallen. Aber manche müssen bekämpft werden.Sonst verödet unsere Natur noch mehr.
Re:Waschbären und Garten
Verfasst: 19. Nov 2010, 12:42
von Swift_w
von Uliginosa:Deshalb ist die Bekämpfung invasiver Neozoon wie dem Waschbär durchaus sinnvoll. Dass unabhängig davon natürlich auch alles getan werden muss um bedrohte Lebensräume und ihre Arten zu erhalten ist klar.
Hallo,eben, eben.Allerdings wird man die 500.000 (allein in Deutschland) geschickten, intelligenten Waschbären nicht mehr los.Wie im Link von "We-went-to-goe" auf der 1. Seite zu lesen ist,zeigen die zunehmenden Abschüsse / Jagdstrecke die "Spitze des Eisberges" auf.So bei uns in Hessen 10 000 Abschüsse allein im Jahr 2003 !Bringen leider nur örtlich eine kurzzeitige Entlastung u.a. der einheimischen Kleintier u. Vogelwelt.Waschbären sickern alsbald aus benachbarten Revieren wieder ein.Finden fast überall genug zu fressen. Erhöhen zusätzlich zu den einheimischen Fressfeinden und den 7 Millionen Hauskatzen den "Druck".In einem von mir betreuten Nistkastengebiet - öffentlicher Park mit 20 Nistkästen -kommen jährlich gerade mal in 10 % überhaupt Meisenbruten hoch; selbst für die wird es in einem Waschbärenbereich eng !Als normal gutes Ergebnis gilt wenn aus 2/3 aller Nistkästen Bruten erfolgreich ausfliegen.Typisch für Waschbären sind:Auspfoteln von Nistkästen/Naturhöhlen, herumhebeln von Pendelkästen; herruntereißen von Kästen.Sie schaffen selbst die bisher als relativ sicher geltenden Vorbaukästen.
Abhilfe für Nistkästen können schaffen:Blechmanschetten (kann man ja anstreichen) um einzel stehend Bäume mit Nistkästen.Schwere Pendelkästen mit ganz dünnem Draht mind. 1 m runterhängend. (Wie bereits von "We-went-to-goe" beschrieben).Die Waschbären dürfen sich ruhig die Patschhändchen aufschneiden. ;DWahrscheinlich ist auch Stacheldraht für solche runterhängenden Pendelkästen geeignet.VGSwift_w
Re:Waschbären und Garten
Verfasst: 19. Nov 2010, 12:46
von Staudo
Ganz wichtig: immer mal ein freundliches Wort für den Jäger und einen herzlichen Dank für seine Mühen, den Bestand halbwegs in Grenzen zu halten. Bezahlt bekommt er das nämlich nicht.
Re:Waschbären und Garten
Verfasst: 19. Nov 2010, 12:51
von wollemia
Bezahlt bekommt er das nämlich nicht.
Das rührt an einen Punkt, der diesen Thread vermutlich sprengt: Förster sind in aller Regel hauptberuflich beschäftigte Personen mit einem umfangreichen, mehrjährigen Studium, angestellt im öffentlichen Dienst oder bei Privatwaldbesitzern.Wäre es nicht sinnvoll, auch die Jagd in Deutschland Personen zu übertragen, die eine entsprechende Ausbildung haben und im öffentlichen Dienst arbeiten (ja ja, ich weiß, jetzt kommen gleich die üblichen Einwände gegen Beamte... - geschenkt)?Und nicht Leuten, die das nebenher betreiben, meist als Hobby?
Re:Waschbären und Garten
Verfasst: 19. Nov 2010, 12:54
von Staudo
Das scheitert schon daran, dass kein Mensch wüsste, wie man die 6 Stunden auf dem Hochsitz als Überstunden verrechnen kann.

In der DDR bekamen die Jäger Prämien für den Abschuss von Raubzeug. Für 'ne tote wildernde Katze gab es beispielsweise 5 Mark. Solch eine Lösung wäre sinnvoll.
Re:Waschbären und Garten
Verfasst: 19. Nov 2010, 13:04
von wollemia
Ich sag doch: Kaum hingeschrieben, geht's schon auf den öffentlichen Dienst ;)So eine Abschussprämie darf natürlich nicht dazu führen, dass dann jemand anfängt, Waschbären (oder Katzen oder oder) zu dem Zweck zu züchten.

(Dafür gibt's tatsächlich Beispiele).
Re:Waschbären und Garten
Verfasst: 19. Nov 2010, 13:12
von Amur
Bezahlt bekommt er das nämlich nicht.
Wäre es nicht sinnvoll, auch die Jagd in Deutschland Personen zu übertragen, die eine entsprechende Ausbildung haben und im öffentlichen Dienst arbeiten
Es gibt ja genug LÄnder in denen es so ähnlich gemacht wird. Es gibt dort zwar überall noch Privatjäger aber was letztendlich erlegt werden darf und die Erhebung der Zahlen der vorhandenen Tiere werden von staatlich angestellen Berufsjägern oder Rangern ermittelt. Die Hobbyjäger können sich dann Lizenzen kaufen um ein Reh oder drei Hirsche oder so zu schiessen. Wird in USA oder Kanada z. Bsp. gemacht.Und wenn was überhand nimmt, werden wesentlich drastischere Mittel angewendet wie bei uns (das sogenannte Culling z. Bsp. massenhaften Abschießen vom Hubschrauber aus etc.).Allerdings ist in diesen Ländern auch das Recht der Grundeigentümern wesentlich freier grad was die drauf lebenden Wildtiere angeht deutlich "freier". Da kann dann ein Grundeigentümer in seinem Wald völlig unabhängig von Lizenzen schiessen.Vielleicht gibts ja hier ein Schweizer Mitglied das über Schweizer Patentsystem berichten kann. Diese Lizenzjagd ist für den Staat halt deutlich teurer als die in Deutschland praktizierte private Lösung. Aber ich denke das würde ein unendliche Diskussion. Wildschäden der Landwirte oder Waldbesitzer werden da m. W. nicht erstattet
Re:Waschbären und Garten
Verfasst: 19. Nov 2010, 16:19
von Cryptomeria
@ macranthaDu hast recht, auf den Inseln, deren Areal sich kontrollieren und begrenzen lässt, kannst du etwas tun. Wie auf den neuseeländischen kleinen Inseln alle Katzen,Ratten wegfangen usw.Bei uns hier ist das Illusion. Zu viele Füchse, zu viele Rehe, zu viele Wildschweine, zu viele Waschbären.Zu viele Neophyten und Neozooen. Fast egal ob einheimisch oder femd. Die derzeitige Fuchspopulation hat bei uns in den letzten 20 Jahren alle Rebhühner und Wachteln augerottet. Kein Jungwuchs kommt hoch, weil die Rehe alles verbeißen.Wir kämpfen alle punktuell und die Rote Liste wird immer länger. Egal was wir tun, in 50 Jahren werden unsere Kinder und deren Kinder viele Tiere nur noch auf dem Film erleben.Ich setze mich auch wie viele andere für alles Mögliche ein, Tiger, Orangs,Berggorillas, Wale, Bären usw. oder einheimische Tierwelt .Aber was ändert sich ? Die Lebensräume nehmen ab, die Menschheit wächst.Deswegen habe ich geschrieben, es kommt nicht darauf an, ob das ein oder andere Nest geräubert wird. Die Lebensgemeinschaften verändern sich ob wir wollen oder nicht.Viele GrüßeWolfgang
Re:Waschbären und Garten
Verfasst: 19. Nov 2010, 16:27
von wollemia
Bei deinen doch eher pessimistischen Einschätzungen musste ich spontan
hieran denken. Kommt mir vor, als hätten sich manche Probleme seitdem zwar entschärft, die Situation insgesamt aber eher deutlich verschlechtert.
Re:Waschbären und Garten
Verfasst: 19. Nov 2010, 16:29
von Günther
Immerhin ist es "gelungen", Bär, Luchs, Wolf, ..., faktisch auszurotten.Warum sollte das bei Waschbären unmöglich sein?Auch Wildschweine könnten erheblich dezimiert werded.Es müßte "nur" ein einheitlicher fester Wille vorhanden sein.Das größte Hindernis sind da m.E. die Pseudo-Natur- und Tierschützer, Typ "warme-Socken-für-die-armen-Negerkinder-strickend".
Re:Waschbären und Garten
Verfasst: 19. Nov 2010, 17:10
von partisanengärtner
Die Ratten (einschließlich Bisam) haben wir nicht geschafft und der Waschbär ist denen ähnlicher als die großen Räuber (abgesehen von seiner relativen Größe, aber das gleicht er mit Niedlichkeit aus). Die brauchen alle ein großes Revier und sorgen auch dafür das sie sich nicht zu nahe kommen lieber Günther.