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Schokolade (Gelesen 18923 mal)

Verwenden, haltbar machen, zubereiten und genießen

Moderator: Nina

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Nova Liz †
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Re:Schokolade

Nova Liz † » Antwort #135 am:

Winter ist doch wohl Diät(Gartendiät ;))genug!Was soll die Geissel,Christiane!?Lang zu! ;)
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Christiane
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Re:Schokolade

Christiane » Antwort #136 am:

Nova Liz,Du hast ja soooo Recht, ich habe nur keine Katze, die ich mit auf die Waage nehmen kann um das Gewicht durch Zwei zu teilen und sie wegen der Gewichtszunahme auszuschimpfen 8). Und ich will im Frühling - sollte er endlich kommen - leichtfüßig durch die Beete hüpfen um dort nach meinen Pflanzen zu schauen, neue einzupflanzen, Dünger zu streuen und allerlei Unsinn zu treiben, der dem Garten hungrigen Gärtner so einfällt. Und da wäre es nett, wenn ich nicht mit voller Breitseite durch die Botanik walzen muss. Also ein paar Kilo müssen runter, ich kann es mir wenigstens vornehmen ;).Ich finde es auch ausgesprochen unfair, dass der Geschmack in Schokolade, Nougat, Fett, etc. steckt. Aber was soll´s, da muss ich durch. (Obwohl - virtuell nehme ich gerade die schönsten handgefertigten Sahnetrüffel zu mir. Und Ostern kommt erst noch!)LGChristiane
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Wolfgang
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Re:Schokolade

Wolfgang » Antwort #137 am:

Für diejenigen, die sich noch fern erinnern, dass die jetzigen Wochen mal Fastenzeit waren: Schokolade ist Fastenspeise, festgestellt 1569 durch Papst Pius V. Die mexikanischen Bischöfe hatten mitsamt einer Geschmacksprobe Xocoatl (Schokoladenwasser) angefragt, und der Papst soll gekostet, das Gesicht verzogen und gesagt haben: "Potus iste non frangit ieiunium (dieses Gesöff bricht das Fasten nicht)".Daraufhin erst machten sich Nonnen in einem Kloster in Chiapas an die zerstörerische Arbeit und kochten den Kakao mit Vanilleschoten und Rohrzucker auf (das war die Zeit, wo man auch allerhand Zutaten in den Wein gab, um den Gaumen zu betäuben). Der so zustande kommende Brei mundete ihnen dermaßen, dass sie ihn sogar während der Messe schlürften. Dem Bischof sagten sie, er stütze ihre Konzentration beim Beten. Der Bischof hatte ihnen den Konsum schon verbieten wollen, weil er befürchtete, der Brei fördere Begehrlichkeiten gegenüber dem anderen Geschlecht ...Klosterköche in Guatemala schließlich erfanden die Schokoladentafel, woraufhin das Produkt seinen Siegeszug in Europa antrat und Anfang des 17. Jahrhunderts einen heftigen Streit zwischen Jesuiten (pro Schokolade) und Dominikanern (kontra) heraufbeschwor. Erst 1662 wurde er durch Kardinal Brancaccio beendet, der sich schokoladenmäßig auf die Seite der Jesuiten schlug.Die Zeitalter waren süchtig nach dem teuren Zucker. Das sieht man u.a. an der Bach-Kantate "Jesu meine Freude". In einer Choralstrophe heißt es heute: "Denen, die Gott lieben,/ muss auch ihr Betrüben/ lauter Freude sein". Die Urfassung lautete am Ende : ... "lauter Zucker sein".
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Nova Liz †
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Re:Schokolade

Nova Liz † » Antwort #138 am:

Wolfgang!Die Geschichte ist fast so köstlich wie die Substanz selbst! :DUnd das von hochamtlicher Autorität bestätigt!Toll! 8) 8) 8)Und Nonnen hielt ich schon immer für einfallsreich,besonders wenn es darum geht irdische Gelüste zu rechtfertigen ;) 8)
Günther

Re:Schokolade

Günther » Antwort #139 am:

Am 25. Oktober 1671 schreibt eine adlige Dame aus Frankreich an eine Freundin, dass......die Marquise von Coëtlogon während ihrer Schwangerschaft letztes Jahr so viel Schokolade getrunken hat, dass sie einen kleinen Jungen gebar, der so schwarz wie der Tod war und starb.
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Nova Liz †
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Re:Schokolade

Nova Liz † » Antwort #140 am:

Das ist aber jetzt gruselig,du! :o
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Silvia
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Re:Schokolade

Silvia » Antwort #141 am:

...die Marquise von Coëtlogon während ihrer Schwangerschaft letztes Jahr so viel Schokolade getrunken hat, dass sie einen kleinen Jungen gebar, der so schwarz wie der Tod war und starb.
Mal unabhängig davon, woran der Junge starb - aber das ist doch mal eine Super-Ausrede für ein Techtelmechtel mit einem Dunkelhäutigen mit Folgen! 8)LG Silvia
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
sabinchen
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Re:Schokolade

sabinchen » Antwort #142 am:

Am 25. Oktober 1671 schreibt eine adlige Dame aus Frankreich an eine Freundin, dass......die Marquise von Coëtlogon während ihrer Schwangerschaft letztes Jahr so viel Schokolade getrunken hat, dass sie einen kleinen Jungen gebar, der so schwarz wie der Tod war und starb.
Tolle Ausrede für einen Seitensprung. In der heutigen Zeit glaubt das keiner mehr. Und wer weiß ob sie das Kind nicht selbst umgebracht hat. Beweise vernichten.
Grüße Sabinchen
Günther

Re:Schokolade

Günther » Antwort #143 am:

Der Anfang ist ja bekannt...:Līquidum nōn frángit jejūnum. "Flüssiges bricht das Fasten nicht" ist ein Grundsatz der katholischen Fastenlehre. Was aber ist die Schokolade - nur ein Erfrischungsgetränk oder eine nahrhafte Speise? Darüber bricht ein Streit aus.Der Schauplatz ist Mexiko.Dort legt sich der Bischof von Chiapas mit den Damen der feinen Gesellschaft an. Diese nämlich lassen es sich nicht nehmen, selbst während der Fastentage ihren mit Gewürzen angereicherten Kakao zu schlemmen. Nicht nur öffentlich, sondern sogar in der Kirche und dort anstelle der heiligen Kommunion. Der Bischof, Bernardo de Salazar, will ihnen diese Frevelei verbieten. Er bezahlt es mit seinem Leben. Die Damen vergiften ihn.Aber der Streit wird vor allem innerhalb des Klerus ausgetragen. 1545 hat das Konzil von Trient eine verschärfte Einhaltung von Ordens- und Glaubensregeln angemahnt. Diese werden sehr detailliert beschrieben, Fastengebote inklusive. Von xocoátl, wie die Schokolade ursprünglich bezeichnet wird, ist dabei freilich nirgends die Rede, und so werden in vielen Klöstern des fernen Amerika - bei strenger Einhaltung der Vorschriften - wahre Schokolade-Orgien gefeiert. Aber soll sich dieser Schlemmerwahn am Ende auch im christlichen Europa ausbreiten? Die Situation spitzt sich zu.Wir schreiben das Jahr 1569. In einem Saal des römischen Vatikan hat Papst Pius V., Ex-Inquisitor und oberster Tugendwächter, seine Kardinäle um sich versammelt. Wortreich erläutert er ihnen seine Pläne zu einem riesigen Kreuzzug gegen die Türken. Da wird er kurz unterbrochen.Draußen, sagt man ihm, warte schon seit geraumer Zeit der Abgesandte der Bischöfe von Mexiko, Fra Girolamo di San Vincenzo. Er bitte Seine Heiligkeit um eine persönliche Entscheidung im großen mexikanischen Schokoladestreit.Schokolade? Der Papst hat andere Sorgen. Was soll er mit dieser Bagatelle? Er wisse nicht einmal, wie Schokolade schmecke. Girolamo hat welche mitgebracht, von der nun in der päpstlichen Küche eine Schale zubereitet wird. Pius, so darf man annehmen, nimmt sie mit skeptischem Blick entgegen, schnuppert daran und nimmt einen Schluck. Und spuckt ihn angewidert beinahe wieder aus.Pōtus íste nōn frángit jejūnum... ...ruft er. "Dieses Zeug bricht kein Fastengebot."Sieg auf der ganzen Linie.Die List des Abgesandten der Bischöfe von Mexiko ist geglückt. Er hat einen bitteren Trunk serviert und damit eine zuckersüße Revolution eingeleitet.Denn nun brechen alle Dämme. Der Siegeszug der Schokolade ist in Europa nicht mehr aufzuhalten. Pius' Entscheidung wird auch von weiteren fünf Päpsten bestätigt. Allerdings geschieht dies längst nicht mehr aus Unkenntnis der Materie, sondern aus macht- und wirtschaftspolitischen Erwägungen. Dominikaner und Jesuiten liegen miteinander im Streit. Gegenstand sind das Wesen der göttlichen Gnade und die Pfründe der Inquisition. Ihre Auseinandersetzung tragen sie mit propagandistischen Mitteln aus und benutzen dazu auch das Reizthema Schokolade und Fasten. Die Dominikaner behaupten, die Schokolade wecke die sexuelle Lust......woraus klar hervorgehen sollte, dass sie dem eigentlichen Anliegen zuwiderläuft, welches hauptsächlich unternommen wird, um solch lüsternes Verlangen zu mindern. Die papsttreuen Jesuiten dagegen verfassen Oden, Elegien und endlos lange Hymnen auf die Schokolade. Als besonders raffiniertes Beispiel sei das Traktat des Giovanni Batista Gudenfridi erwähnt. Er antwortet auf die Streitschrift des Dominikanermönchs Francesco Felini ausgerechnet mit einer Geschichte aus dem Leben einer heiligen Dominikanerin.Eines Tages, so heißt es, habe das Heilige Mädchen nach vielen Stunden leidenschaftlicher Erhebung ihres Geistes erschöpft, atemlos und körperlich geschwächt, an ihrer Seite einen Engel gewahrt, der ihr eine kleine Tasse Schokolade gereicht habe, dank derer ihre Kräfte zurückgekehrt und ihre Lebensgeister wieder erwacht seien. Nun frage ich Herrn Felini, was er von diesem Engel hält. Glaubt er, dass es ein Engel der Finsternis oder des Lichts war? Schlecht oder gut? Doch wenn es ein guter Engel war, glaubt er, dass er der Jungfrau Christi Schokolade gebracht hätte, wenn diese Gift für die Keuschheit wäre? Glaubt er, Gott würde, wenn Schokolade den Namen des teuflischen Saftes verdiente, befehlen oder zulassen, dass einer seiner Bräute ein solches Getränk von seinen Engeln gegeben würde? Klingende Worte für handfeste Interessen. Der Kakaohandel wird in großem Umfang von der Gesellschaft Jesu betrieben und die Jesuiten verdienen nicht schlecht an dem, was in Spanien und ebenso in Italien zum Modegetränk geworden ist. Ein wenig verkürzt könnte man sagen: Die Schokolade ist katholisch
sabinchen
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Re:Schokolade

sabinchen » Antwort #144 am:

Die Schokolade ist katholisch
;D ;D ;D
Grüße Sabinchen
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Silvia
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Re:Schokolade

Silvia » Antwort #145 am:

Am Ende war das Züricher Wurstessen nur ein Vorwand, in Wirklichkeit war es Schokolade und die Schweizer wollten weg von der dünnen Plörre hin zur bissfesten Schokolade. 8) LG Silvia
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
callis

Re:Schokolade

callis » Antwort #146 am:

Da habe ich doch tatsächlich gelesen, dass zur Berliner Staudenbörse ein Wiener Schokoladenspezialist kommt ::) Der hat sicher hier im Gartenforum gelesen und erkannt, welche großen Absatzchancen für Schokolade sich da bei Gärtnerinnen und Gärtner auftun.Am 3. April ist die Fastenzeit längst vorbei :D :P ;D
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Silvia
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Re:Schokolade

Silvia » Antwort #147 am:

Der hat ja wohl leckere Sachen! Furchtbar! Es ist immer das Gleiche:Alles, was Spaß macht, ist entweder verboten, unmoralisch oder macht dick! ::)LG Silvia
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
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Nova Liz †
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Re:Schokolade

Nova Liz † » Antwort #148 am:

Da habe ich doch tatsächlich gelesen, dass zur Berliner Staudenbörse ein Wiener Schokoladenspezialist kommt ::) Der hat sicher hier im Gartenforum gelesen und erkannt, welche großen Absatzchancen für Schokolade sich da bei Gärtnerinnen und Gärtner auftun.Am 3. April ist die Fastenzeit längst vorbei :D :P ;D
Hihi!Callis bringt es wieder auf den Punkt!
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Stern
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Re:Schokolade

Stern » Antwort #149 am:

Apropos Schokolade, ich würde ja gerne in ein paar schönen schokoladigen Träumen verweilen, möchte euch jedoch eine Frage stellen:Kennt ihr eine Pflanze namens "Schokoladen-Hibiskus"?Viele GrüßeRita :D
Ein zarter Duft liegt wie ein Hauch von Zärtlichkeit über den Blüten, ein Zauber wie von einer vergangenen Welt. (R.W.)
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