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Kinder und Giftkräuter (Gelesen 46606 mal)
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Größerer Garten im ländlichen Off, kleinerer Garten in der Stadt.
Re: Kinder und Giftkräuter
Diese Helikoptereltern! "Pass auf, da ist ein Stolperstein!", "Iss deine Vitaminchen!" "Bleib da boß weg von!" - Wenn Eltern ihre Kinder aus eigener Hypochondrie heraus überwachen wie im Hochsicherheitstrakt, dürfen sie sich nicht wundern, dass es nichts prickelnderes gibt, als diese Verbote zu übertreten. Spannend und - befreiend!Bei meinem Sohn gab es kaum Verbote; die Leine war lang - aber fest in der Hand. Sagte ich "Nein!" - dann war klar: Das ist tabu! Alles Vetrauenssache, gegenseitig.Helikoptereltern sind unglaubwürdig und erstickend.
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- Waldmeisterin
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Re: Kinder und Giftkräuter
Helikoptermuddi in Pompeji 

Patriotismus ist auf Kartografie und Zufall basierende Esoterik.
- zwerggarten
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Re: Kinder und Giftkräuter

pro luto esse
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
- Waldmeisterin
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Re: Kinder und Giftkräuter
ich wollte eigentlich nur die Säulen im Hintergrund fotografieren...
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Re: Kinder und Giftkräuter
:owaldmeisterin, bis du das? ist das mädchen tatsächlich angeleint?
:oDas grenzt ja an kindesmisshandlung.(sonst möchte ich zwergo zustimmen. solltest das nicht du selbst bzw. die erlaubnis der fotografierten dame haben und auch nicht über das bildrecht verfügen: löschen.)der fairness halber möchte ich sagen, dass ich unter der heerschar an eltern lediglich ganz wenige mit helikopterantennen persönlich kenne.


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- Waldmeisterin
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Re: Kinder und Giftkräuter
ok, weder Muddi noch Hund Kind zu erkennen...
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Re: Kinder und Giftkräuter
An Flughäfen hab ich diese Leinen-Kinder auch schon gesehen, da find ich das durchaus praktisch. Man ist je nach Reisedauer und Wartezeit ja auch selbst irgendwann mal mit der Konzentration durch, das Kind erst recht und die Ganze Zeit Hand halten ist noch mühsamer. Ich erinnere mich, dass ich als Kind schon sehr früh wusste, dass man Grünzeug nicht einfach so abreißen und in den Mund stecken darf, dass Sachen giftig sein können und dass manches Blümchen auch Tränen bei Tante gibt, wenn man es abmurkst. Das kann natürlich bei empathiefreien Kindern auch mal anders laufen 

- häwimädel
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Re: Kinder und Giftkräuter
Die Aufsichtspflicht liegt bei den Eltern, nicht bei mir. Wenn ich dabei bin, werde ich zu verhindern wissen, daß giftige Pflanzen bzw. Teile davon gegessen - bzw. gepflückt werden. Aber ich bin eben oft nicht da. Da kann ich das Betreten des Gartens aber auch nicht verhindern.Daß Du die Aufsicht/Verantwortung von rechts wegen nicht an ältere Kinder abtreten darfst, ist Dir aber bewußt, oder? Die Fehleinschätzung der Reife von Kindern ist im übrigen die Ursache Nummer eins bei vermeidbaren Kinderunfällen in Haus und Garten.
Danke für Deine frommen Wünsche, es geht hier auch nicht um Teiche, abgesehen davon habe ich auch keinen im Garten. Dann werde ich in Zukunft eben die Rankpflanzen an Sicherheitsgurten ranken lassen und die Frühlingsblüher in Helme setzen!hemerocallis hat geschrieben:Ich wünsche Dir von Herzen, daß Du niemals in die Situation kommst, Dich vor Eltern von bei Dir im Garten verunfallten Kindern so rechtfertigen zu müssen. Bei Unfällen mit ungesicherten Teichen kommst Du mit dieser 'Verteidigung' jedenfalls vor Gericht nicht durch... ... - nicht umsonst gibt es Sicherheitsgurte, Helmpflicht etc.
Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt. (Friedrich Schiller)
Re: Kinder und Giftkräuter
Äh, bei einem Teichunfall nützt dir es überhaupt nichts, wenn da ein Schild steht "Passt auf die Kinder auf", selbst wenn der Teich umzäunt ist, wenn ein Kind darübersteigt und ertrinkt, hast du eine Teilschuld. Das ist ja das Bescheuerte, es muss immer einen Schuldigen geben, schon allein der Versicherung wegen. Drum verstehe ich die Situation in Holland nicht ganz, denn dort funktioniert es anscheinend. Was aber geschieht, wenn das Nachbarkind bei mir im Garten unerlaubterweise Seidelbastbeeren schluckt und daran zugrunde geht? Bin ich dann auch schuld, weil ich so giftiges Zeugs im Garten habe? Dann greift meines Erachtens aber eher die Aufsichtpflicht der Eltern.
Re: Kinder und Giftkräuter
Ist das denn schon mal vorgekommen?Leute, laßt mal die Kirche im Dorf - womit ich jetzt nicht der blanken Sorglosigkeit das Wort reden will 

Re: Kinder und Giftkräuter
Ich denke, die Kinder sind an sich noch immer wie immer, dh. sie haben nach wie vor dasselbe Potential, nur die Eltern sind anders. Jede Generation hat es bisher noch geschafft, es ihren Kindern - vermeintlich - ein Stück zu erleichtern. Wir durch unsere Eltern, unsere Kinder durch uns, und unsere Enkelkinder durch unsere Kinder.Mittlerweile ist meiner Erfahrung nach ein Stadium erreicht, wo wir viele lebensuntüchtige Kinder bekommen. Viele Kinder können die simpelsten Dinge nicht mehr, Schuhe zubinden zB. Was ist die Antwort der Eltern? Klettverschlüsse. Das ist aber die falsche Antwort. Die sollte lauten: Üben! Ist natürlich stressiger. ::)So geht mehr und mehr verloren, was wir noch im Rucksack dabei hatten. Dazu gehört auch das Wissen über Gefahren.Die Kinder sind heute allerdings anders - was gerne vergessen oder verdrängt wird.
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
Re: Kinder und Giftkräuter
Hier hat vor einigen Wochen ein 6jähriger, der in der Nachbarschaft zu Besuch war, im Garten "gespielt", unbeaufsichtigt, die Straße ist Spielstraße, der Garten nicht eingezäunt.Er hat so etwa 50 oder 60 Pflanzenschilder rausgezogen und mittels der dranhängenden Drähte fein säuberlich um die Wedel eines Baumfarns gewickelt.War für mich eine echte Gedächtnisprüfung.
;DIch überlege, nun doch eine Art Zaun einzurichten, und schwanke noch zwischen Brennnesseln und Berberitzen. Auch Poncirus wäre langfristig eine Idee.Außerdem hab ich mir die Kinder geschnappt, bei denen er zu Besuch war, und sie darauf hingewiesen, dass im Garten Fallen gegen Wühlmäuse stehen, dort Giftpflanzen wachsen, die man nicht mal berühren darf (Stimmt sogar, Poison Ivy in Töpfen, in der hintersten Ecke) und von Zeit zu Zeit die automatische Bewässerung ohne Vorwarnung losgeht.Ich hoffe, ich gelte jetzt als hinreichend durchgeknallt und potentiell boshaft.


- häwimädel
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Re: Kinder und Giftkräuter
Ich habe keinen Teich, also auch keine TeichTeilschuld.Meine Freundin hat als Kind Seidelbastbeeren gegessen. Trort besseren Wissens, aber sie war eben schon als Kind Wissenschaftlerin. Ist sie heute auch noch und erfreut sich als Lehrerin für Mathe und Sport glänzender Gesundheit.
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Re: Kinder und Giftkräuter
Elektrozaun oder scharfer Hund ;DPoncirus wächst zu langsam, Schlehen werden dir zu ordinär sein, und Brennnesseln kann man mit bloßer Hand pflücken - gewußt wie, Kinder lernen SOWAS schnell.....
Re: Kinder und Giftkräuter
Damit sprichst mir vollkommen aus dem Herzen! Früher haben Eltern den Kindern die Gefahren aufgezeigt und wir mussten anschließend über eine stark befahrene Bundesstraße in den Kindergarten gehen. Heutzutage kann zwar der Verkehr nicht mehr gestoppt oder reduziert werden, dafür werden die Kindlein zwei Straßen um die Ecke mit dem Auto vorgefahren. So geschieht lebendige Verkehrserziehung bei uns auf dem Kaff! Wie solche Kinder später mal in einer Großstadt zurecht kommen wollen, ist mir allerdings ein Rätsel. Wahrscheinlich nur durch Ampeln, Vorschriften und Brettvormkopf.