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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 16. Okt 2019, 02:30
von 555Nase
Solange Geld nicht stinkt, wird der Geruch auf Feld und Autobahn nicht aufhören. 8)
'Millionen' brennende Urwälder stinken nicht nur gewaldig, es gehen auch noch paar Insekten mit drauf...aber das ist ja noch hinterm Abstand vom Brett. :-X
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 16. Okt 2019, 11:27
von toto
555Nase hat geschrieben: ↑16. Okt 2019, 02:30... hinterm Abstand vom Brett. :-X
so ist es.
Grad erhielt ich von einer Nachbarin die Info, 7 km Luftlinie entfernt, dass sie das gleiche erlebte:
"...Ab 18 Uhr haben sie angefangen auf dem Acker zu spritzen und man konnte nicht mehr raus gehen. So einen Gestank hatten wir noch nie. Warum machen sie es wenn es dunkel ist? Man konnte nicht mehr atmen draußen."
Flusha
https://www.raiffeisen.com/pflanzenschutzmittel/detail/008670-60
Wenn das alles so "ungefährlich" ist wie hier andauernd begründet - warum macht die Landwirtschaft es dann nicht öffentlich und erklärt es den Menschen verständlich und nachvollziehbar, warum und weshalb. Dann käme es auch nicht zu solchen Diskussionen.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 16. Okt 2019, 11:44
von zwerggarten
toto hat geschrieben: ↑16. Okt 2019, 11:27... "...Ab 18 Uhr haben sie angefangen auf dem Acker zu spritzen und man konnte nicht mehr raus gehen. So einen Gestank hatten wir noch nie. Warum machen sie es wenn es dunkel ist? ..." ...[/quote]
z.b. deswegen:
[quote author=Staudo link=topic=61430.msg3375002#msg3375002 date=1571171491]
Am Abend ist es oft windstill. Das vermindert die Abdrift drastisch. Außerdem sind manche Pflanzenschutzmittel licht- bzw. wärmeempfindlich. ...
was willst du mit dem flusha-link eigentlich sagen?
und öffentlicher als draußen auf dem acker arbeiten geht wohl kaum. ::) ;D
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 16. Okt 2019, 12:06
von Quendula
Möglicherweise kommt auch noch dazu, dass die Bauern die Beobachtung machten, dass abends und nachts weniger Menschen unterwegs sind, die sich durch den, nicht immer vermeidbaren, Geruch belästigt fühlen könnten. Insofern arbeiten sie rücksichtsvoll :). Aber Verschwörungstheorien verbreiten, offensichtlich gab es ja keine Anfrage an den Bauern sondern erst einmal nur Beschwerden und Kritik in der Öffentlichkeit, ist natürlich lustiger.
Und das mit dem Erklären ... :-X - ein paar kurze Beispiele: Weder der Busfahrer/in erklärt seinen Fahrgästen, warum er jetzt die Kurve etwas schnittiger nahm oder stärker als üblich abbremste, noch die Kinderpädagog/in den anderen Spaziergängern, warum die Kinder grade jetzt anfangen zu streiten, zu jammern oder zu brüllen. Bisher habe ich auch nicht erlebt, dass die Öffentlichkeit an dieser Stelle Initiativerläuterungen der Berufstätigen einfordert. Wer was wissen will, sollte bitte nachfragen und nicht gleich vorverurteilen.
PS: @toto: Ich fände es besser, wenn Du hier sachliche und wertneutrale Beobachtungen postest :). Sicherlich kann dann der eine oder andere Purler, der mit der Materie vertraut ist, einschätzen, was da gerade getan wird oder gegen was auf dem Feld vorgegangen wird.
Leider empfinde ich bei Deinen Berichten immer solche unterschwelligen Unterstellungen, dass der Bauer grade mit voller Absicht was ganz Böses und Verbotenes tut :-\. Mag sein, dass das nicht Deine Absicht ist, aber bei mir kommt es so an :-[.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 16. Okt 2019, 13:06
von toto
Quendula hat geschrieben: ↑16. Okt 2019, 12:06PS: @toto: Ich fände es besser, wenn Du hier sachliche und wertneutrale Beobachtungen postest :). Sicherlich kann dann der eine oder andere Purler, der mit der Materie vertraut ist, einschätzen, was da gerade getan wird oder gegen was auf dem Feld vorgegangen wird.
Leider empfinde ich bei Deinen Berichten immer solche unterschwelligen Unterstellungen, dass der Bauer grade mit voller Absicht was ganz Böses und Verbotenes tut :-\. Mag sein, dass das nicht Deine Absicht ist, aber bei mir kommt es so an :-[.
[/quote]
Immer besser, wenn man l i e s t, bevor man abwertet und unterstellt.
Das hier klingt für mich beleidigend und ist eine böse Unterstellung
Quendula hat geschrieben: ↑16. Okt 2019, 12:06Aber Verschwörungstheorien verbreiten, offensichtlich gab es ja keine Anfrage an den Bauern sondern erst einmal nur Beschwerden und Kritik in der Öffentlichkeit, ist natürlich lustiger.
Wenn meine Infos - und mehr ist es nicht - bei Dir so ankommen, dann vlt. mal drüber nachdenken, warum das so ist.
[quote author=zwerggarten link=topic=61430.msg3375269#msg3375269 date=1571219052]
was willst du mit dem flusha-link eigentlich sagen?
und öffentlicher als draußen auf dem acker arbeiten geht wohl kaum. ::) ;D
... dass man
nur auf individuelle Nachfrage eine Antwort bekommt - und das leider auch nicht von jedem Bauern. Denn manche verweigern jede Info.
Öffentlich auf dem Acker - richtig. Nur weiß niemand, der nicht nachfragt, was gespritzt wird.
Übrigens @Quendula: Vergleiche mit Busfahrern oder sonstwas - hinken!
Warum eigentlich fühlen sich hier so viel angegriffen? ??? ??? ???
Wenn das Mittel so unschädlich ist (Inhaltsstoffe im link -
darum der link) - her mit den Erklärungen!
Klärt auf, was Ihr wisst!
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 16. Okt 2019, 13:37
von RosaRot
Das was die Bauern spritzen, sind Pflanzenschutzmittel die hierzulande erlaubt und für die entsprechenden Kulturen vorgesehen sind. Sie dürfen also nicht alles verwenden und müssen das erlaubte nach Vorschrift verwenden. Wie unlängst in der Zeitung zu lesen war, soll der Gebrauch von Pflanzenschutzmitteln weiter eingeschränkt werden. Man wird sehen, wie sich dies auswirkt.
Auch hier stehen überall auf den Feldern grüne Kreuze, ein Hinweis darauf, dass es die Bauern leid sind, der absolute Buhmann zu sein. Vielleicht ist dies der Hintergrund, warum Du nicht von allen Bauern eine Antwort bekommst, wenn du nachfragst, was da gespritzt wird.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 16. Okt 2019, 13:53
von Ayamo
toto hat geschrieben: ↑16. Okt 2019, 13:06Immer besser, wenn man l i e s t, ...
Quendula hat geschrieben: ↑16. Okt 2019, 12:06..., offensichtlich gab es ja keine Anfrage an den Bauern ...
... dass man
nur auf individuelle Nachfrage eine Antwort bekommt - und das leider auch nicht von jedem Bauern. Denn manche verweigern jede Info.
Übrigens @Quendula: Vergleiche mit Busfahrern oder sonstwas - hinken!
...Wenn das Mittel so unschädlich ist (Inhaltsstoffe im link -
darum der link) - her mit den Erklärungen!
Klärt auf, was Ihr wisst!
Bitte gib du uns erst etwas zu lesen: Frage nach beim Bauern und möglicherweise noch beim zuständigen Landwirtschaftsamt, melde dich erst dann wieder ;D fasse die Antworten zusammen und kommentiere, was der Bauer deiner Meinung nach falsch macht, bzw. ob er etwas Verbotenes tut.
Und "her mit den Infos..." - das werden hier wohl nur wenige tun, denen ich das hoch anrechne. Wir haben zumeist auch noch einen Beruf. Ich werde eher nicht stundenlang für jemanden recherchieren, den man wahrscheinlich selbst mit fachlich korrekten Infos nicht überzeugen kann...
Und Quendulas Vergleich hinkt nicht:
Ich möchte den kennenlernen, der seine 16 wachen Stunden pro Tag unentwegt Erklärungen von jedem Berufstätigen unserer arbeitsteiligen Gesellschaft haben will:
... mit welchem Reinigungsmittel im Supermarkt morgens die Käsetheke gewischt wurde...
... wie die Zusammensetzung des Gussasphalts ist, der da gerade an der Straßenecke aufgebracht wird...
... ob die Farbe der Zeitung, die im Regen etwas abfärbt, vielleicht gesundheitsschädlich ist?
... dass man sich am heißen Kaffee im Becher verbrennen kann und wieviel Koffein drin ist und welche Stoffe sonst noch, einschließlich ihrer möglichen Folgen auf deine Gesundheit...
... was die Umweltprüfung für den neu gebauten Radweg durch den nächstgelegenen Forst ergeben hat, und zwar hinsichtlich sämtlicher dort vorkommender Insektenarten...
Du kannst ja deinen Beruf gern auch noch eintragen - merkst du was?
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 16. Okt 2019, 13:55
von toto
ja, ich merke: whataboutism i.e. Unsachlichkeit.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 16. Okt 2019, 14:49
von zwerggarten
gar nichts merkst du, in deiner ökopanikaggroblase. :-\
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 16. Okt 2019, 19:10
von toto
zwerggarten hat geschrieben: ↑16. Okt 2019, 14:49gar nichts merkst du, in deiner ökopanikaggroblase. :-\
sei doch bitte nicht so neidisch ;D ;D ;D
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 16. Okt 2019, 19:47
von toto
Ayamo hat geschrieben: ↑16. Okt 2019, 13:53...kommentiere, was der Bauer deiner Meinung nach falsch macht, bzw. ob er etwas Verbotenes tut.
Habe ich in irgendeinem Kommentar geäußert, dass der eine (gezielt "der" ) Bauer was falsch macht?
Ich habe noch nicht mal einen bestimmten Bauern benannt - das Thema ist:
Landwirtschaft, Dein unbekannter Nachbar... oder?
Jeder Bauer macht nur das, was er machen darf... Ausnahmen (wie im vorletzten Jahr) bestätigen die Regel (das wurde damals zeitnah geklärt).
Habe ich irgendjemanden persönlich beschuldigt?
Wo? In welchem Kommentar?
Unentwegt fühlt sich hier scheinbar jeder angegriffen. Warum eigentlich? Keine Ahnung.
Ich kann nicht beeinflussen, wer sich welchen Schuh anzieht.
Ich habe - zum x.Mal! (hier schriftlich!) - etwas beobachtet, geschrieben und mich gewundert, warum innerhalb von 6 Wochen 3 x auf dem gleichen Acker gegen Unkräuter gespritzt wird - und das nicht zum letzten Mal, insbesondere bei Raps kommen noch mehr Spritzungen.
Dass dies die Anwohner mitten in den betroffenen Feldern nicht gerade erfreut, ist vlt. nachvollziehbar (oder eben auch nicht, wie es scheint).
Statt der ständigen Unterstellungen gegen mich (die übrigens an mir abperlen, weil sie nichts mit sachl. Diskussion zu tun haben) sollte es doch irgendjemanden der Profis hier geben, der mir das erklären kann ???
... aber vlt. ist diese Hoffnung in diesem Forum fehl am Platze, irren ist menschlich.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 16. Okt 2019, 19:57
von *Falk*
Das hat überhaupt nichts mit dem Forum zu tun. Klärung wirst du nur vor Ort finden.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 16. Okt 2019, 20:29
von lerchenzorn
Ich schätze, die Klärung vor Ort würde es für Toto nicht grundlegend besser machen. Es bleiben der Gestank und das ungute Gefühl, dass auch erlaubte Mittel nicht zwangsläufig gesund sein müssen, wenn man Jahr für Jahr und Mal für Mal mittendrin sitzt, wenn sie ausgebracht werden. Und so wie viele "ahnungslose Städter" zu den angeblich größten Panikmachern gehören, sind es offenbar auch weit vom Feld entfernte Städter, die anderen gern die Panikmache unterstellen.
Dass viele Landwirte inzwischen dünnhäutig reagieren, ist Tatsache und merkt jeder, der mit ihnen direkt zu tun hat. Sie könnten dennoch selbst einiges zur Verbesserung der Situation beitragen, ohne dass erst mal auf alle anderen Lebens- und Wirtschaftsfelder gezeigt wird.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 16. Okt 2019, 20:30
von Daniel - reloaded
@toto:
Die Erklärungen hast du ja zumindest teilweise schon bekommen.
Dass der Raps in 6 Wochen 3x Herbizide bekommen hat glaube ich kaum. I.d.R einmal Bodenherbizid vorm Auflaufen oder danach, ggf. Gräsermittel gegen Ausfallgetreide (danach hast du den Landwirt gefragt). Wenn jetzt nochmal ein Gramminizid eingesetzt wurde dann, weil die Gräser sehr verzettelt aufgelaufen sind und nach der 1. Anwendung noch viel nachträglich aufgelaufen ist.
Dann kommen noch (sofern nicht schon drauf) Wachstumsregler/Fungizid, kann ein Mittel/Wirkstoff sein, da viele Fungizide ( Azole) stauchend wirken. Wird gemacht, damit die Sprossachse kurz bleibt und der Wurzelhals dicker wird, verbessert die Winterhärte. Ggf kommt ein Insektizid wenn entsprechende Schädlinge in nennenswertem Umfang auftreten.
Warum?
Weil Raps im Jugendstadium empfindich auf Unkrautkonkurrenz reagiert und weil neonicotinoide Beizen verboten wurden. Was ich über die Saat nicht mehr schützen kann muss eben hinterher gespritzt werden.
Warum so oft?
Weil man nicht alles sinnvoll kombinieren kann oder die Mittel schlicht nicht mischbar sind.
Wieder andere Mittel haben entsprechende Auflagen, dass sie mit verhältnismäßig hoher Wasseraufwandmenge ausgebracht werden müssen (um Abdrift, Verdunstung etc zu verhindern) was für andere Mittel nicht sinnvoll ist. Und wenn er z.B. Clomazone nicht einsetzen darf (eben weil der Acker dicht an bewohntes Gebiet grenzt) und entsprechende Problemunkräuter vorhanden sind, ist u.U noch eine weitere Anwendung notwendig.
Warum abends?
Windstille, dadurch nochmal verminderte Abdrift. Kühlere Temperaturen, dadurch bei einigen Mitteln bessere Wirkung.
Höhere Luftfeuchte, dadurch teilweise bessere Aufnahme der Wirkstoffe, längere Verweildauer auf der Pflanze. Mit Heimlichkeiten oder sonstwas hat das nichts zu tun.
Raps ist nunmal eine, notwendigerweise, ziemlich intensiv geführte Kultur und kein Mais der mit Dünger und einmal Herbizid fertig ist.
Und dass Pflanzenschutzmittel stinken liegt nunmal häufig daran, dass die Wirkstoffe nicht wasserlöslich sind und entsprechend organische Lösungsmittel eingesetzt werden müssen (neben Netzmitteln etc) um aus einem Wirkstoff ein Pflanzenschutzmittel zu machen. Dass die meistens stinken weiß jeder, der schonmal mit Nitroverdünnung oder sonstwas gearbeitet hat.
Übrigens: wenn du eine Erklärung willst, ist es deutlich hilfreicher eine Frage zu stellen als, vermeindlich sachlich, in den Raum zu werfen, dass es wiedermal giftig stinkt etc. pp und zu schreiben wer da alles stribt der es nicht soll ohne überhaupt zu wissen was genau eingesetzt wurde.
Übrigens: wenn es demnächst mal ähnlich wie Essig stinken sollte, wars der Wachstumsregler, genauer war es dann Carax. ;D
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 16. Okt 2019, 20:34
von Alstertalflora
Ach komm - Du willst doch gar keine Erklärungen! Alles, was nicht in Dein festzementiertes Weltbild passt, wird von Dir ignoriert (siehe Erklärung von Staudo zu der Abendspritzung). Dir dürfte klar sein, dass die riesigen Monokulturen ein Paradies für Schädlinge sind. Also MUSS gespritzt werden. Warum gerade zu dem jeweiligen Zeitpunkt, womit und wieviel lässt sich tatsächlich am besten vor Ort klären. Alternativen? Die Biobranche bedient ein gewisses Marktsegment - wieweit sich das vergrößern lässt, hängt auch von der Kaufkraft weiterer potentieller Käuferschichten ab. Und - wie bereits gesagt: Auch Biobetriebe spritzen! Wenn Du was ändern möchtest, solltest Du politisch aktiv werden, ansonsten musst Du Dich mit den derzeitigen Rahmenbedingungen abfinden. Hier im Forum herumlamentieren bringt gar nichts.