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Re: Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren

Verfasst: 15. Nov 2022, 21:52
von thuja thujon
hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Bei mir ist die autumnale Phyllophobie so stark ausgeprägt, dass ich auf keinen Fall länger mit Herbstlaub in Kontakt kommen will.
Also lass ich einfach alles im Garten da liegen wo es gefallen ist.
Dahinter steckt ein wissenschaftlich begründetes Konzept.
Wissenschaftlich ist dem nichts hinzuzufügen, aber praktisch sollte mit so wertvollen Schätzen auch wohldosiert umgegangen werden.
In manchen Flächen ist der Humus eben doch nicht an jeder Stelle erwünscht.
Nachdem ich gestern bei Sonnenuntergang den Weg von überzähligem Laub befreit habe, es war rascheltrocken, ging gut, war da noch so ein Efeuumkleideter Baum im Schubkarrenparkplatz hinterm Gartentor.
Nun ja, also Weg freigelegt, der wurde letztes Jahr mit Ahornlaub bedeckt um den Efeu im Weg totzumulchen. Nun muss das aber alles wieder weg damit der Weg weiter Weg bleibt. Also Brombeeren weggeschnitten, Efeu gezogen und Laub einen Meter nach hinten für nächstes Jahr aufgehäuft. Mit der Hacke den Efeu von der Stammbasis entfernt und hinterher bis auf Griffhöhe den Stamm freigepopelt.

Merke, wenn man schonmal einen Laubrechen in der Hand hat, Schere und Hacke am besten gleich mitnehmen, dann muss man nicht so oft laufen.
Und Laub gehört eben dorthin, wo man es gerade am besten gebrauchen kann.

Re: Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren

Verfasst: 15. Nov 2022, 23:15
von Gartenplaner

Re: Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren

Verfasst: 16. Nov 2022, 06:58
von Veilchen-im-Moose
Aspidistra hat geschrieben: 15. Nov 2022, 21:34
Also ich interpretiere den Begriff Phyllophobie etwas anders.
Bei mir ist die autumnale Phyllophobie so stark ausgeprägt, dass ich auf keinen Fall länger mit Herbstlaub in Kontakt kommen will.
Also lass ich einfach alles im Garten da liegen wo es gefallen ist.
Dahinter steckt ein wissenschaftlich begründetes Konzept.
Nennt sich auch Flächenkompostierung. Alle Nährstoffe werden genau dort wieder freigesetzt, wo sie zur Produktion von Blättern gebunden worden sind.


Die Grundidee kann ich gut nachvollziehen. Das habe ich auch mehrere Jahre so gemacht. Allerdings haben wir doch einige recht große und dicht belaubte Bäume mit enorm viel Laubmasse. Da liegen dann auf bestimmten Flächen wirklich dicke Schichten Matschepappe. Die sind auch im Frühjahr längst nicht zersetzt. Die darunter gesetzten Zwiebeln oder Stauden haben im Frühjahr schon ihre liebe Mühe, sich durch den Blättermatsch zu quälen. Spätestens dann muss ich die Massen sowieso entfernen. Deshalb habe ich es dieses Jahr schon jetzt gemacht und nur einige Reste Laub in den Beeten belassen. Stattdessen habe ich Laubkompost angesetzt und zusätzlich große Mengen in die vorhandenen Drahtkomposter gefüllt. Es ist alles im Garten verblieben. Das kommt dann fertig zersetzt irgendwann in die Beete zurück... es bleibt also auch dort, wo es herkam.

Re: Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren

Verfasst: 16. Nov 2022, 13:44
von Natternkopf
Schätze ich als eine gut brauchbare Vorgehensweise ein.
Veilchen hat geschrieben: 16. Nov 2022, 06:58
Stattdessen habe ich Laubkompost angesetzt und zusätzlich große Mengen in die vorhandenen Drahtkomposter gefüllt. Es ist alles im Garten verblieben. Das kommt dann fertig zersetzt irgendwann in die Beete zurück... es bleibt also auch dort, wo es herkam.


:)


Re: Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren

Verfasst: 16. Nov 2022, 15:28
von Gartenlady
In früheren Jahren habe ich das unkaputtbare Laub des alten Amberbaum, der riesigen Zierkirsche und der monströsen Parrotia persica gehäckselt, wir haben uns zu diesem Zweck einen Powerhäcksler, der mit Drehstrom betrieben wird, gekauft, der verstopft nicht. Aber inzwischen geht es über meine Kraft. Es bleibt ungehäckselt und z.T. wird es auch entsorgt. Es tut mir zwar leid, aber es muss sein, zumal eine inzwischen riesige Eiche an der Straße ihr Laub auch noch fast vollständig in meinen Garten schüttet, erst wenn sie leer ist, dreht der Wind ::) :P

Re: Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren

Verfasst: 16. Nov 2022, 15:35
von Blush
Hausgeist, behandelst du deine angelieferten Laubberge zwecks Kompostierung noch irgendwie? Wenn ja, wie und wie lange dauert es danach, bis es Kompost ist?


Ich habe zwar nicht Latifundien wie in deiner Größe, es interessiert mich dennoch.

Re: Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren

Verfasst: 16. Nov 2022, 15:50
von Mufflon
Und in meinen Minigarten kann ich selbst gehäckselt das Platanenlaub , was hier reinfällt, nicht unterbringen.
Es verrottet einfach nicht ausreichend , um bis zum nächsten Laubfall verrottet zu sein.
Ich habe es versucht, ich hatte Schimmel, die Frühblüher kamen nur schlecht durch, und insgesamt mickerte vieles.

Re: Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren

Verfasst: 16. Nov 2022, 16:12
von Konstantina
Als wir zugezogen sind gab es hier stellenweise unter Platanen nur braune Fläche. Bei näherer Betrachtung habe ich diese braune Fläche als Platanenlaub identifiziert, die an diesen Stellen vermutlich mehrere Jahre lag und alles lebende unterdruckt halt. Nicht mal Efeu ist dort gewachsen. Am Frühling habe ich es weggeräumt. Es hat mehrere Wochen gedauert. Irgendwann kam Hausratvorsitzende zu mir und fragte, warum ich es mache, es fängt doch wieder alles an zu wuchern.
Seitdem räume ich regelmäßig das Platanenlaub weg. Alles kann liegen bleiben aber dieses Zeug… grr.

Re: Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren

Verfasst: 16. Nov 2022, 20:23
von Hausgeist
Blush hat geschrieben: 16. Nov 2022, 15:35
Hausgeist, behandelst du deine angelieferten Laubberge zwecks Kompostierung noch irgendwie? Wenn ja, wie und wie lange dauert es danach, bis es Kompost ist?


Ich wässere vor allem regelmäßig und setze meist nach einem Jahr um, dann ist der nach zwei Jahren recht gut durch. Beim diesjährigen Ansatz will ich es mit Kalkstickstoff probieren, mein Laublieferant meinte, das wirkt sich spürbar aus. Schaun mer mal.

Re: Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren

Verfasst: 16. Nov 2022, 21:49
von Natternkopf
Ist vermutlich nicht einfach.
Gartenlady hat geschrieben: 16. Nov 2022, 15:28
Aber inzwischen geht es über meine Kraft. Es bleibt ungehäckselt und z.T. wird es auch entsorgt.

Steht mir auch mal bevor.

Grüsse Natternkopf

Re: Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren

Verfasst: 18. Nov 2022, 14:35
von Gartenlady
Wie heißt eigentlich das Dings mit dem man Blätter oder Gras harkt. Eine Harke ist für mich ein Werkzeig mit oftmals 3 Zinken um Erde zu lockern, ein Rechen ist das Werkzeug mit gerader Kante um die gelockerte Erden zu glätten und möglicherweise Rillen für die Saat zu ziehen. Aber wie heißt der Grasbesen?

Die hier nennen ihn Fächerbesen, hat schon mal jemand diese Bezeichnung genutzt?

Die hier haben alle Bezeichnungen dafür vorrätig ;D

Wie ist es möglich, dass solch alltägliche Gartenwerkzeuge keine eindeutigen Namen haben? Und das entsprechende Verb dazu ist genauso nebulös, ich harke das Laub, ich reche das Laub, gibt es ein Verb für die Arbeit mit dem Rechen?

Re: Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren

Verfasst: 18. Nov 2022, 14:44
von thuja thujon
Fächerbesen kann man benutzen, Laubrechen auch, damit finden auch Suchmaschinen im Web was. Hier heißt er Schneebesen was sicher falsch ist. Hat sich so eingeschlichen weil man damit auch so schön kleppern kann.

Hausgeist hat geschrieben: 16. Nov 2022, 20:23Beim diesjährigen Ansatz will ich es mit Kalkstickstoff probieren, mein Laublieferant meinte, das wirkt sich spürbar aus. Schaun mer mal.
Das auf dem Foto sind die gut 5m3 ungehäckseltes Ahornlaub vom letzten Herbst mit Kalkstickstoff aufgesetzt und 2 mal Harnstoff übers Jahr.
Ich hatte beim Abräumen der Gurken und Tomaten allerdings den Strohmulch vom Beet entfernen müssen und damit ist das Laub jetzt abgedeckt. Im Frühjahr setze ich nochmal um. Das hatte ich im frühen Herbst das erste mal gemacht.

Re: Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren

Verfasst: 18. Nov 2022, 14:51
von Mufflon
Ich reche den Rasen. ;D

Wiki sagt das dazu:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Laubbesen
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Rechen_(Werkzeug)

Scheint also etwas regionales zu sein.

Re: Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren

Verfasst: 18. Nov 2022, 15:00
von polluxverde
Mufflon hat geschrieben: 18. Nov 2022, 14:51
Ich reche den Rasen. ;D




Und dann gibt es noch das Kombiwerkzeug zum Rechen und Schieben vom Laub etc : der Rechenschieber

Re: Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren

Verfasst: 18. Nov 2022, 15:15
von Gartenlady
;D, so einen habe ich vorgestern in einer Schreibtischschublade gefunden, er ist im Lauf derr Zeit etwas eingelaufen ;D