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Auf den Hund gekommen (Gelesen 132006 mal)

Über Hund und Katz... und alle anderen Haus und Nutztiere

Moderator: Nina

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lotta
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Re:Auf den Hund gekommen

lotta » Antwort #1395 am:

Maren, danke für Deine ausführliche Antwort :D Das was Du geschildert hast habe ich auch über Kangals herausgefunden. Nur dass sie einen Maulkorb bräuchten ist mir neu, denn ich habe gelesen dass Kangals frei von Agressionen sind.Ginger ist ja auch nicht reinrassig, sie ist auch viel schmaler und kleiner als ein Kangal. Doch den Charakter hat sie wohl schon von einem Hütehund.Mein Mann findet einen Hund der nicht die ganze Zeit Action braucht toll. Er ist auch bereit sich der Erziehung zu widmen - allerdings hat er bislang auch keine Ahnung von Hütehunden.Irgendwie bin ich nicht ganz glücklich mit Ginger, obwohl sie wirklich ein traumhaft schöner, sanfmütiger Hund ist. Aber ich habe meine ganze Familie gegen mich :P - die sind alle taub wenn ich mit Gegenargumenten komme :-[
Gruß lotta
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DragonC
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Re:Auf den Hund gekommen

DragonC » Antwort #1396 am:

hallo lotta, sieh mal hier - da wird u.a. als eigenschaft beschrieben "mutig, misstrauisch gegenüber fremden, sehr wachsam, sehr selbständig, eigensinnig, dominant, eifersüchtig, scheu, berechnend.. " und er gehört in d zu den sogenannten listenhunden. das spräche für mich definitiv gegen einen familienhund! nicht umsonst sind viele kangals und deren mischlinge in tierheimen zu finden - gerade weil sie hier fast unmöglich zu halten sind. ihren bedürfnissen kann einfach hier in d kaum entsprochen werden! ich wünsche euch, dass ihr einen für euch passenden hund findet!! *daumendrück*
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toto

Re:Auf den Hund gekommen

toto » Antwort #1397 am:

Hallo Lotta,ich hätte einige Bedenken. Wenn ich lese, daß diese Hunde sehr selbstständig sind und u.U. auch mißtrauisch... das sind Eigenschaften, die sich nicht ganz einfach mit einem normalen Familienleben vereinbaren. Dazu kommt, daß die hauptsächliche Prägezeit bereits vorbei ist - ein neunmonatiger Hund ist sozusagen in der Pubertät... und wer Kinder hat, weiß, was das bedeutet. Beides zusammen ist eine unglückliche Kombination... einfach stelle ich mir das nicht vor.Ich finde die Hunde rein äußerlich auch sehr schön und eindrucksvoll... Ich würde vorher dreimal überlegen... und das meine ich im Sinne beider, Hund und Mensch. "Schön" sind viele Hunde auf ihre Art.... nur ob der Hund und der Mensch zusammen glücklich werden - da hätte ich bei dieser Konstellation große Bedenken.
Zazoo
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Re:Auf den Hund gekommen

Zazoo » Antwort #1398 am:

Hallo Lotta, soweit ich weiß, gibt es keine Listenhunde mehr. Das ist mittlerweile Kreis- oder Stadtangelegenheit und die können dann unter Umständen für bestimmet Rassen bzw. auffällig gewordene Hunde entsprechende Auflagen erheben. Einen Maulkorb tragen die Zwei, die ich kenne von Seiten der Halter freiwillig (hier laufen einfach zu viele überfreundliche Labbis und Goldens rum ;)).Aber wenn Du Dich mit diesem Hund schon vorher nicht wohl fühlst, würde ich an den Verstand Deiner Familie appellieren. Ihr könnt ja auch mal schauen, ob in Eurer Umgebung ein Kangal-Züchter ist, der Euch sicher gerne mehr über die Rasse und ihre Eigenheiten erzählt. Im Übrigen gibt es noch einen Unterschied zwischen Hütehunden und Herdenschutzhunden. Die letzteren sind - wie DragonC schrieb - noch mehr mit den etwas gesellschaftsuntauglicheren Eigenschaften belegt.Ich wünsch Dir das Beste und dass ihr eine vernünftige Entscheidung für die ganze Familie treffen könnt!Lieben GrußMarenEdit: Deutsche Sprache, schwere Sprache
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lotta
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Re:Auf den Hund gekommen

lotta » Antwort #1399 am:

Maren, toto, Dragon - ich bin ganz Eurer Meinung, daher auch mein ungutes Gefühl.Der Link ist ziemlich negativ, da habe ich auch schon freundlichere Beschreibungen von Kangals gelesen. Doch der Grundtenor ist immer derselbe: diese Hunde sind schwierig zu erziehen und von Natur aus eigensinnig.Ginger ist gut sozialisiert, sie ist schon seit dem Welpenalter auf dem Hof und verträgt sich mit allen Hunden und Kinder liebt sie abgöttisch. Da sucht sie auch den Kontakt. Unser Kleiner (2 1/2) hat sie schon recht unsanft abgeknuddelt und auch ihr Gebiß untersucht ::) Ginger hat noch nicht mal mit der Wimper gezuckt. Da mache ich mir keine großen Sorgen. Wir werden den Hund auch niemals mit den kleinen Kindern alleine lassen. Mehr Sorgen macht mir dieses Verhalten gegenüber Fremden und dieser Beschützerinstinkt die wohl ein erwachsener Hütehund an den Tag legt. Sehr schwierig bei uns, da bei uns viel los ist mit 3 Kindern zwischen 18 und 23. Besuch geht hier ein und aus. Meistens ist noch nicht mal die Haustür verschlossen und jeder geht einfach rein. Ich glaube das können wir mit einer erwachsenen Ginger wohl vergessen.Ich hatte nochmal ein sehr ausführliches Gespräch mit meinem Mann und er versteht meine Bedenken - aber er teilt sie nicht ::). Er ist ganz und gar von der ruhigen, sanften Ginger begeistert und ist überzeugt dass sie auch als erwachsener Hund so bleibt. Ich weiß grad gar nicht was ich machen soll, wenn ich mich durchsetze sind alle todunglücklich :-\ es ist echt doof.
Gruß lotta
Zazoo
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Re:Auf den Hund gekommen

Zazoo » Antwort #1400 am:

Ich versteh das Problem, Lotta!Letztlich müssen alle an einem Strang ziehen, wenn die Familie sich vergrößert. Da Dein Mann Deine Bedenken versteht, seh ich das auch nicht als unmöglich an (mal abgesehen davon, dass keiner sagen kann, wie eine Hündin sich nach der ersten, zweiten Läufigkeit entwickelt... Zickigkeiten und Schwierigkeiten kommen häufig erst danach). Macht ein Familienprojekt daraus, schaut, wie Eure Gewohnheiten sind und dann sucht nach einer Hunderasse, die dazu passt. Der VDH kann (andere Verbände sicher auch) da gute Hilfestellung leisten. Auch Hundebücher, die sich mit unterschiedlichen Rassen beschäftigen. Good luck!lgmaren
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Knusperhäuschen
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Re:Auf den Hund gekommen

Knusperhäuschen » Antwort #1401 am:

Eigentlich ist hier schon fast alles Wichtige zu den Kangals und zu deiner schweren Entscheidung geschrieben worden. Zu bedenken wollte ich nur noch geben, dass die Charakterbeschreibung des Kangals sicher auf die Beobachtung der ursprünglichen Arbeitshunde beruht, bzw. auf die Tiere, die von verantwortungsbewussten Züchtern entsprechend ihren Aufgaben gehalten werden. Viele der in Deutschland gehaltenen Tiere, somit wohl auch der Genpool der Tierheimhunde, stammen jedoch wohl eher aus illegalen Importen (so weit ich weiß, dürfen Kangals eigentlich gar nicht so ohne weiteres aus der Türkei exportiert werden.) eines eher auf kampffreudige Hunde bedachten Klientels. Leider legen die Importeure dieser Tiere bei der Auswahl vor allem Wert auf Charaktereigenschaften, die den Hunden bei ihrer Arbeit im Herdenschutz vielleicht von Vorteil, im alltäglichen Leben in einer Familie in Deutschland aber eher hinderlich sind.Am alten Wohnort hat sich die Nachbarsfamilie eines Kangal-Pitbull-Mischlings erbarmt, der sich wohl zunächst auch sein Leben in der Arena verdienen sollte. Man hatte dem jungen Hund alle Zähne mit einer Raspel bis auf´s Zahnfleisch "auf Platte" abgeraspelt.Ich fand es zunächst wirklich verantwortungslos, diesen Hund in eine Familie mit zwei kleinen Kindern zu holen. Noch verantwortungsloser fand ich es, dass die vermittelnde Organisation diesen Hund unkastriert als "Eurasier-Mix" ausgab, wohl um Listenhund-Verordnungen zu umgehen, obwohl die Abstammung ihm von vorn bis hinten und nocheinmal quer über die Schnauze von der Natur unleugbar aufgedruckt war.Die Familie hatte extreme Schwierigkeiten, was den Schutztrieb des Hundes betrifft. Selbst die nebenan wohnenden Großeltern wurden nach einigen Wochen, als das Tier Selbstvertrauen gewonnen hatte, knurrend mit den Pfoten auf den Schultern abgewehrt.Ein ganz langer Prozess hat den Hund heute zu einem freundlichen Genossen gemacht, der witzigerweise engster Verbündeter und Kumpel unseres kleinen Kläffers wurde. Aber ich wäre dieses Wagnis mit zwei kleinen Kindern nie eingegangen und hoffe, dass seine Integration wirklich endgültig ist.Der kleinen Ginger wünsche ich, dass sie auch Menschen findet, die gut für sie sind, aber hätte ich ein ungutes Gefühl, würde ich mich für einen anderen Hund entscheiden, auch um eine mögliche unumgängliche Trennung eventuell später ihr und auch der Familie zu ersparen.
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lotta
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Re:Auf den Hund gekommen

lotta » Antwort #1402 am:

Heute waren mein Mann und die Kinder wieder Ginger besuchen (ich mußte arbeiten) und sind wieder ganz begeistert von ihr :-[. Dort sind rund 70 Hunde aber meine Familie will nur Ginger :-[Mein Mann hat lange mit der Leiterin gesprochen und sie hat keine Bedenken wegen der Kinder. Nur wie sich Ginger in Sachen Hüteinstinkt entwickeln wird konnte sie auch nicht voraussagen, vermutet aber daß der sich sicherlich noch stärker ausprägen wird.Sie sind dort sehr verantwortungsbewußt. Wenn sie nicht sicher sind, daß der Hund das für ihn perfekte Zuhause bekommt, geben sie ihn nicht her. Ich habe mich für einen 2 Jahre alten Retriever-Mix aus Spanien interessiert, der einen sehr lieben und ausgeglichenen Eindruck machte. Aber dieser Hund wird nicht an Familien mit Kindern vermittelt da er auf Kinder unsicher reagierte.Ich glaube ich habe keine Chance mehr, meine Einwände werden von allen abgetan :'( und es wird alles beschönigt. Würde mir ja auch gefallen wenn mein Mann recht hätte.Ich finde Ginger ja auch toll - aber wohl ist mir trotzdem nicht und alle Eure Argumente sind auch meine. Ich werde wohl zustimmen aber meine Bedingung ist, dass wenn es Probleme gibt dann wird eine gute Hundeschule aufgesucht und es wird durchgestanden - ein zurück gibt es nicht mehr.Danke an Alle für Eure informativen Antworten. Ich werde Euch auf dem Laufenden halten.
Gruß lotta
Zazoo
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Re:Auf den Hund gekommen

Zazoo » Antwort #1403 am:

Hallo Lotta, ich möchte Dir gerne noch (quasi als Abschluß dieser Sache - schließlich scheinst Du Dich damit abgefunden zu haben) einen guten Tip geben. Streich bei Deinem Satz den Teil "wenn es Probleme gibt dann wird":Ich werde wohl zustimmen aber meine Bedingung ist, dass wenn es Probleme gibt dann wird eine gute Hundeschule aufgesucht und es wird durchgestanden - ein zurück gibt es nicht mehr.Geht in jedem Fall in eine gute (!) Hundeschule, bei einem Hund aus dem Tierheim sollte das meiner Meinung nach sogar selbstredend sein. Ich wünsch Euch eine sorgenfreie Zeit!lgmaren
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Karin L.
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Re:Auf den Hund gekommen

Karin L. » Antwort #1404 am:

Hallo Zazoo,Geht in jedem Fall in eine gute (!) Hundeschule, bei einem Hund aus dem Tierheim sollte das meiner Meinung nach sogar selbstredend seinWieso nur bei einem Hund aus dem Tierheim???Meiner Ansicht nach ist eine gute Hundeschule für jeden Hund wichtig. Eine gute Hundeschule erkennt man daran, das kein Zwang und keine Gewalt ausgeübt wird. Viele Grüße Karin
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Re:Auf den Hund gekommen

Zazoo » Antwort #1405 am:

Hallo Karin, >nur< bei einem Hund aus dem Tierheim schrieb ich nicht... nur bei 2nd Hand Hunden oder Hunden, die bereits älter sind, sollte das selbstredend sein. Bei Hunden, die man als Welpe im noch gut prägsamen Alter zu sich holt und entsprechende Kenntnis hat (nicht nur theoretisch und nur weil man einen Hund hatte, ist man noch kein Experte - ist klar), liegt die Überlegung und Verantwortung in einer anderen Gewichtung - das ist zumindest meine Ansicht. GrüßeMaren
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toto

Re:Auf den Hund gekommen

toto » Antwort #1406 am:

Eine gute Hundeschule ist meist für die Besitzer wichtiger als für den Hund ;D
Zazoo
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Re:Auf den Hund gekommen

Zazoo » Antwort #1407 am:

wohl wahr, toto...was mir insbesondere in Welpenspielgruppen aufgefallen ist, ist die stark verbreitete Inkompetenz, dass Leute immer noch glauben, dass die Hunde das "selbst regeln". Spätestens dann, wenn der Trainer auch so denkt, kann da mehr Schaden angerichtet werden, als das es positiv prägt. Ist nicht leicht, gute Hundetrainer zu finden, sind ja auch nicht alle Hunde gleich und alle Menschen ja auch nicht 8)Das aber nur am Rande.
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Re:Auf den Hund gekommen

toto » Antwort #1408 am:

Ein guter Hundetrainer zeichnet sich dadurch aus, daß er dem Menschen vermittelt, wie der seinem Hund etwas vermitteln kann. Leider passiert es oft anders: der Trainer nimmt den Hund des Menschen und sagt: ich zeige Dir jetzt mal, wie man das macht....Weit verbreitete Inkompetenz, jeder darf sich Trainer nennen.... und viele Menschen setzen noch mehr Hoffnung in den Trainer, der es richten soll.... dabei könnte man es einfach haben: durch hinschauen zu seinem Hund - z.B. wenigstens annähernd so oft, wie der Hund seinen Menschen beobachtet....
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Karin L.
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Re:Auf den Hund gekommen

Karin L. » Antwort #1409 am:

Am schlimmsten finde ich, sind Menschen, die Hunde halten und erwarten, Hund kann alles von selber. Und wenn das nicht auf Anhieb klappt, wird er in eine Ecke "gestellt".Erst kürzlich meinte ein Bekannter, sein Hund sei blöd. Meine Antwort drauf: Der Hund ist nicht dumm, du bist zu dumm, um ihm beizubringen, was du willst von ihm. Gruß Karin
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