garten-pur

Vielleicht hat mich wirklich einfach der "pampige" Ton gestört. Vielen Dank für eure Antworten. Vielleicht schaffe ich es jetzt weiter zu lesen ohne mich zu ärgern.

vielleicht sind das ja nicht deine beiden Lieblingsautoren. Die Bilder und Auswahl der Gärten finde ich gut. Signiert ist das Buch auch, gelesen hab ich noch wenig drin. Praktisch überhaupt nicht.
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Jetzt hab ich mir das Vorwort vorgenommen. Fängt mit klinisch toten Menschen an, verschwendet dann Platz für die Beschreibung von Nicht-Gärten, die wir alle kennen. Dann kommts. Die Natur. Die wird personalisiert und "will gefordert werden, man soll mit ihr spielen."
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Total daneben.
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Auch fachlich. "Blumenwiesen kommen nur dort vor, wo konkurrenzstärkere Pflanzen aus klimatischen Gründen oder durch die Einwirkung des Menschen nicht überleben können." Gemeint ist die montan/alpine Hochstaudenflur. Über der Baumgrenze.

Nun ja, es gibt inzwischen einige Stimmen, die besagen, dass die Beweidung einen wichtigen positiven Einfluss auf die Artenvielfalt hat (Triit und Dung spielen dabei eine Rolle).

Dass sarastro/Christian Kreß kein Liebling von Pearl ist, ist ja schon jahrelang klar und wird auch immer wieder erneut hervorgehoben ;D

pearl hat geschrieben: ↑20. Jan 2022, 12:27
Total daneben.
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Auch fachlich. "Blumenwiesen kommen nur dort vor, wo konkurrenzstärkere Pflanzen aus klimatischen Gründen oder durch die Einwirkung des Menschen nicht überleben können." Gemeint ist die montan/alpine Hochstaudenflur. Über der Baumgrenze.

Grundsätzlich haben sie damit allerdings recht. Erstens ist die Baumgrenze veränderlich (im Zeitalter der letzten großen Gletschervorstöße im 19. Jahrhundert lag sie woanders als heute), und zweitens muß man für den Verbuschungseffekt nicht mal bis in den Kaukasus schweifen (wo nicht mehr beweidete Blumenwiesen auch und gerade jenseits der Baumgrenze innerhalb relativ kurzer Zeit von Rhododendron überwachsen werden, gegen die langfristig die beste Hochstaudenflur keine Chance hat), sondern den gibt's in den Alpen auf zahllosen aufgelassenen Almen auch. (Natürlich in noch extremerer Ausprägung auch unterhalb der Baumgrenze, in Mittelgebirgen etc., wo Offenlandschaften mit viel Mühe offengehalten werden.)

es geht um was völlig anderes. Jonas Reif möchte die Strategiegeschichte von John Philip Grime einbringen und richtet alles danach aus. ;D Die Charakterisierung von Lebensräumen wie es in der Geobotanik üblich ist und wie es in botanischen Werken Eingang findet, wäre in der Legende zu dem Bild angebracht. Da sind Strategiegeschichten wenig schlüssig. Und die Formulierung ist ohne weitere Erklärungen an dieser Stelle irritierend. Der Text geht weiter mit "... artenreichen Hochgebirgswiesen ..." und zwar zeigt das Foto Crested Butter in Colorado, USA. Auf den Wiesen wird im Winter Ski gelaufen. Oder Snowboard.
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Ich finde sowohl die Blackbox als auch die Strategiegeschichte etwas kompliziert und wirr an den Anfang des Buchs gestellt. Der Konkurrenzaspekt wird immer betont ohne auf die genauen geologischen Bedingungen einzugehen.
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Sowieso bildet sich bei Reinlesen der Eindruck, dass die Basis für Blackbox das Umkrempeln des Bodens ist. Bodenvorbereitung durch Graben, Pflügen, Oberboden abtragen. Ausgetauscht gegen Kies oder Weißtorf. Konventionell. Und eine Legende zu einem Bild von Dungeness: "Doch Dungeness ist überall. Überall gibt es die Ödnis, die bei genauer Beobachtung und wenigen Ergänzungen um ein Vielfaches gewinnt."
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Heißa! Kiesgarten für alle!?! Oder was?
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Der Abschnitt "pH senken" ist völlig konfus und der Gesamteindruck verstärkt sich, ein überflächlich schnell zusammengehauenes Buch, dem die Erfahrung und Konsistenz fehlt. Die gezeigten Gärten haben überhaupt nichts mit Blackbox zu tun.
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Die Autoren haben sehr schöne Bilder von sehr vielen Gärten gezeigt, aber keine eigenen Bilder um zu zeigen wie ihre eigene Methode, über die sie ein ganzes Buch schreiben, in Stufen funktioniert. Die Abfolge der einzelnen Stadien bis zur Klimax, der Verlauf der Sukzession, das wäre was. Gewesen.
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Ein Kandidat für die Tonne.

Eine sehr schöne, aufschlussreiche, wortstarke Rezension. :-)
Kennst Du die Bücher von Reinhard Witt, z.B. "Nachhaltige Pflanzungen und Ansaaten" oder "Natur für jeden Garten"?

nein, aber mein Bücherregal läuft sowieso über und ich habe dieselbe Menge zu Christina ausgelagert, nach dem Umzug.
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Ich schlage als Alternative für oberflächliche Gartenliteratur ein etwas hochpreisiges, aber auch sehr neues Buch vor. Ich hab die englische Ausgabe. Naturalistische Gartengestaltung von Nigel Dunnett. Ist jeden Cent wert.
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Persönlich sah ich ihn vor ein paar Jahren als es um öffentliches Grün ging, In Freising. Ein Meister der riesige Pflanzflächen mit Einjährigen füllt. Und innerstädtische Anlagen mit ausdauernden Pflanzungen. Seine Pflanzlisten kann man zum Teil einsehen und runterladen. Barbican in London. Er kennt Pflanzengemeinschaften. Wenig pflegebedürftige Pflanzungen. Er kennt sich überhaupt aus. Er ist strukturiert und schreibt auch so. Sehr wertvoll und das Ergebnis ist überraschend und begeisternd.
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Investiert in gute Bücher!

hat geschrieben: ↑20. Jan 2022, 15:52
Eine sehr schöne, aufschlussreiche, wortstarke Rezension. :-)
Kennst Du die Bücher von Reinhard Witt, z.B. "Nachhaltige Pflanzungen und Ansaaten" oder "Natur für jeden Garten"?

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Dafür gibt es Eurobuch.de. Muss nicht immer eine aktuelle Klimadiskussion dabei sein, dafür hat man den eigenen Kopf.
Nigel D. hat ich auch schon mal auf dem Schirm. Platzmangel in den Beeten und im Regal. ;D

eurobuch? Klimadiskussion?

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ich bestell sowieso immer bei booklooker. ;) ;D

Da habe ich ja instinktiv alles richtig gemacht, indem ich mich nie für das Blackboxgardeningbuch interessiert habe... ;D
(Blackboxen tut das hiesige Gelände ohne jegliches zutun, ich kann es nur lassen oder auch dagegen angehen, was nie so ganz klappt.)

Ein Büchlein, dass ich in letzter Zeit häufig zur Hand nahm, ist das kleine neue Cyclamenbüchlein der Cyclamensociety, ich verlinkte es schon mal im Cyclamenthread. Es ist eine gute Ergänzung zu Ottmar Funk.
Eigentlich rücke ich mehr und mehr von so 'richtigen' Gartenbüchern (wie mache ich was) mit schönen Fotos ab, irgendwann fühle ich mich häufig unendlich gelangweilt und lese sie nicht zu Ende.
Gestern nahm ich aber wieder mit Genuss Janis Ruksans Buried Treasures zur Hand.

pearl hat geschrieben: ↑20. Jan 2022, 16:05nein, aber mein Bücherregal läuft sowieso über und ich habe dieselbe Menge zu Christina ausgelagert, nach dem Umzug.

Ich habe über die Weihnachtsferien umsortiert und ein weiteres Bücherregal neu gebaut. Gute und oberflächliche Bücher stehen jetzt getrennt und jeweils etwas gebündelter.