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Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?

Verfasst: 11. Okt 2018, 08:24
von neo
Cryptomeria hat geschrieben: 11. Okt 2018, 08:19
Es geht auch ohne.


Kommt halt drauf an, welche Rolle er in einem Garten spielt, ob tragend oder nicht.
Ich vermute, du hast viele andere Gehölze in deinem Garten @Wolfgang?

Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?

Verfasst: 11. Okt 2018, 09:13
von Gartenplaner
neo hat geschrieben: 11. Okt 2018, 08:13
...
Bist du schon am Planen, was du allenfalls als Ersatz nimmst? Eibe?

Planen tu ich noch garnicht, aber Eibe wäre für die 2 symmetrischen 130cm-Kugel der sinnigste Ersatz.
Zumal Eibe auch im Garten hinterm Haus der Strukturgeber ist.

Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?

Verfasst: 11. Okt 2018, 09:32
von Cryptomeria
@neo: Deine Vermutung stimmt. Wenn bei mir der Buchs verschwindet, fällt das nicht sonderlich auf.
VG wolfgang

Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?

Verfasst: 11. Okt 2018, 10:31
von neo
Gartenplaner hat geschrieben: 11. Okt 2018, 09:13
Planen tu ich noch garnicht


Ich kann schlecht schreiben, vielleicht kommt es bei dir ja anders, besser, weil ich nicht dran glaube, so gern ich würde. Dann bin ich einfach gespannt, wie es weitergeht in deinem Vorgarten und generell.

@Wolfgang: Dann ist es sicher anders. In der Nachbarschaft gibt`s einen Vorgarten, ganz von geschnittenem Buchs geprägt, der Buchs macht dort den Garten. Sie bekämpfen erfolgreich gegen den Zünsler und ich hoffe, deren Buchs fängt sich nicht irgendwann was Böseres ein.

Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?

Verfasst: 11. Okt 2018, 10:50
von Gartenplaner
Ich glaube ehrlich gesagt auch nicht wirklich dran, aber was soll ich jetzt schon in irgendeinen Aktionismus verfallen?

Erst wenn kahle Gerippe über sind, muss ich mir überlegen, ob ich sie wirklich Korallenrot lackiere und stehen lasse.
Oder bei einer Baumschule schon ein bisschen größere Eibenkugeln (sogar 130cm könnte man bestimmt bekommen, nur ne Preisfrage) bestelle und Pflanzen lasse - ist dann auch nur die Sache von einem Vormittag.

Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?

Verfasst: 11. Okt 2018, 10:55
von Gänselieschen
Ich hatte, ähnlich wie Lerchenzorn oben beschrieb, in diesem Jahr wenige Raupen gesehen und auch wenige Falter. Die Fraßschäden waren gut sichtbar, aber der Neutrieb war prima und hat alle Schäden wieder kaschiert. Nun überlege ich - wenn wie o.g. die Puppen in Winterruhe gehen - ob es überhaupt noch sinnvoll ist, nochmal die 15 Liter Zeug zu versprühen - sind ca. 15 Euro jedes Mal....

Irgendwie sehe ich in den Büschen immer nix, keine Puppen, keine Raupen - und im Grunde auch keine Veränderung - aber DIE sind bestimmt trotzdem da....

Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?

Verfasst: 11. Okt 2018, 11:10
von neo
Gartenplaner hat geschrieben: 11. Okt 2018, 10:50
ob ich sie wirklich Korallenrot lackiere und stehen lasse.


Nimmst du doch besser die Eiben? ;D
Den grünen Buchs noch ein bisschen über den Winter geniessen. ;)

@Gänselieschen: Ich sehe die letzten Jahre auch kaum Raupen, dieses Jahr eine grössere Ende Mai. Da es ja Frassschäden gibt ist es wohl, weil ich die ganz kleinen Raupen nicht sehen kann. (Und manchmal denk`ich, dass irgendwer doch auch ein bisschen mitfrisst an den Raupen.)
Wenn du deutliche, neue Frassspuren hast würde ich wohl nochmals durchspritzen. Wenn es lange warm bleibt könnte die Saison auch länger dauern.

Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?

Verfasst: 21. Jan 2019, 17:55
von Krümel
Im Grünen Anzeiger vom Januar gab es einen Artikel von Brigitte und Volker Atrops, der mich in vielerlei Hinsicht doch sehr verwunderte. Nicht nur wird hier Entspanntheit propagiert - man kann ja Bacillus-thuringiensis-Präparate benutzen -, auch vertreten die beiden die Meinung, dass man sich in naturnahen Gärten mit Spatzen, Grünfinken, Meisen, Fledermäusen und "eventuell einem Wespennest in der Nähe" den Einsatz dieser Präparate sogar sparen könne, solange man im Juni und August mit Urgesteinsmehl einstäube.

Weiss jemand Genaueres zum Thema Frassfeinde? Machen sich nun doch die Vögel und gewisse andere Geflügelte über die Raupen her?
Die Frage stelle ich interessehalber und nicht etwa, weil ich wieder Buchs in meinen Garten holen möchte.


Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?

Verfasst: 21. Jan 2019, 18:40
von cydorian
Einiges ist schon richtig. Es stimmt, einige Wespen fressen gelegentlich die Raupen. Das ist schon länger bekannt. Und leider auch, dass das den Befall nicht wesentlich vermindert. Die Wespen kommen auch zu spät im Jahr. Da hat die erste Zünslergeneration längst einen Massenansturm auf den Buchs durchgezogen. Der Zünsler hat den grossen Vorteil, dass er als Raupe überwintern kann und bei ansteigenden Temperaturen sofort loslegt. Die Wespen müssen ihre Völker nach dem Winter erst wieder aufbauen, da überlebt und startet nur die Königin.

Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?

Verfasst: 21. Jan 2019, 18:44
von Krümel
Danke dir, cydorian!
Wespen machen sich also über den Zünsler her, wenn auch wenig nachhaltig. Wie steht es mit den Vögeln? (Zu zünslerfressenden Fledermäusen wird es vermutlich nicht viele Studien geben ;D)

Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?

Verfasst: 21. Jan 2019, 19:38
von thuja thujon
Auch 2-3 Vogelarten fressen sie hier mal, vielleicht auch eher als Notnahrung, jedenfalls ists nicht ausreichend um Schaden abzuwenden.
Überleben können große Buchse, schön aussehen auch, die geschmäcker sind ja verschieden. Festkrallen an solche Methoden würde ich mich nicht.

Ich habe letztes Jahr den letzten Buchs in meinem Garten abgesägt, die Sämlinge darunter sind deswegen nicht ansehnlicher geworden und werden nun auch entsorgt.

Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?

Verfasst: 21. Jan 2019, 20:01
von neo
Kr hat geschrieben: 21. Jan 2019, 17:55
Im Grünen Anzeiger vom Januar gab es einen Artikel von Brigitte und Volker Atrops


Vielen Dank für den Verweis auf den Artikel! (Für mich viel spannender als der Buchsbaumzünsler war die Erwähnung der neuen, pilzresistenten Sorten.)

Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?

Verfasst: 21. Jan 2019, 22:55
von Gartenplaner
Kr hat geschrieben: 21. Jan 2019, 17:55
Im Grünen Anzeiger vom Januar gab es einen Artikel von Brigitte und Volker Atrops, der mich in vielerlei Hinsicht doch sehr verwunderte. Nicht nur wird hier Entspanntheit propagiert - man kann ja Bacillus-thuringiensis-Präparate benutzen -, auch vertreten die beiden die Meinung, dass man sich in naturnahen Gärten mit Spatzen, Grünfinken, Meisen, Fledermäusen und "eventuell einem Wespennest in der Nähe" den Einsatz dieser Präparate sogar sparen könne, solange man im Juni und August mit Urgesteinsmehl einstäube.

Weiss jemand Genaueres zum Thema Frassfeinde? Machen sich nun doch die Vögel und gewisse andere Geflügelte über die Raupen her?
Die Frage stelle ich interessehalber und nicht etwa, weil ich wieder Buchs in meinen Garten holen möchte.
[/quote]

Gartenplaner hat geschrieben: 7. Mär 2017, 13:51
...

Mich würden ja mal fundierte Untersuchungen zu den empirischen Beobachtungen hier aus dem Forum oder andernorts interessieren:

"Die Spatzen fressen den Buchsbaumzünsler"

"Die Natur schlägt zurück!"

"Natürliche Feinde des Buchsbaumzünslers?"

"Der Buchsbaumzünsler frisst und frisst..(Abschnitt "Bekämpfung)"

"...NATÜRLICHE GEGENSPIELER
Zu natürlichen Feinden der Raupen oder Falter
gibt es bisher keine sicheren Erkenntnisse. In der
letzten Zeit wurde allerdings häufig beobachtet,
dass einige Vögel die Raupen gefressen oder zumindest
abgetötet haben.
Ob Vögel als effektive Gegenspieler eine entscheidende
Rolle einnehmen, kann zum jetztigen Zeitpunkt
sicher noch nicht abschliessend geklärt
werden. Weitere Beobachtungen sind hier notwendig.
Sollte sich herausstellen, dass Vögel im
Buchsbaumzünsler eine neue Futterquelle entdeckt
haben, sollte die Bekämpfung der Raupen
mit Pflanzenschutzmitteln sehr zurückhaltend erfolgen.

Über Hinweise zu dieser Thematik ist die Stadtgärtnerei
dankbar...."



[quote author=Gartenplaner link=topic=35816.msg2827205#msg2827205 date=1489005210]
Ich hatte den Herrn, der in der von neo verlinkten Studie angeführt wird, angeschrieben.
Sinngemäß schrieb er mir zurück, daß durch eine Studie belegt ist, daß die Buchsbaumzünslerraupe Buxin in ihrem Gewebe speichern.
Dazu gibt es folgende Hypothese, daß, wenn Alt-Vögel die Zünslerraupen "verdünnt" mit anderen Insekten verfüttern z.B. 20% Zünslerraupen, 80% andere Insekten, daß das den Jungvögeln nicht schadet.
Diese Hypothese wurde aber noch nicht überprüft.

Alles in allem - diese ganzen Beobachtungen raupenvertilgender Vögel (und ob und wie Altvögel das Buxin vertragen), Wespen etc. hat sich erstaunlicherweise noch kein Wissenschaftler genauer angeschaut ???

Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?

Verfasst: 21. Jan 2019, 23:12
von cydorian
Kr hat geschrieben: 21. Jan 2019, 18:44
Wie steht es mit den Vögeln? (Zu zünslerfressenden Fledermäusen wird es vermutlich nicht viele Studien geben ;D)


Da hat Wikipedia mal teilweise recht:
"Die Larven des Buchsbaumzünslers lagern einige der über 70 bekannten Gifte des Buchsbaums ein, insbesondere dibasische Triterpene (Alkaloide), während monobasische eher verstoffwechselt und weniger eingelagert werden. Die jungen Raupen bevorzugen die älteren Blätter im Inneren des Busches, welche einen höheren Gehalt der Toxine aufweisen. Damit werden gerade die kleineren Raupen für potentielle Fressfeinde geschmacklich unattraktiv und auch giftig. Trotzdem wurden Singvögel (insbesondere Meisen) beim wiederholten Verfüttern großer Buchsbaumzünslerraupen an ihre Nachzucht beobachtet."

Das mit dem Verfüttern stimmt auch teilweise. Aber es ist nur die halbe Wahrheit. Beobachtet wurde nämlich auch, dass die Vögel das Zeug oft wieder hochwürgen, mehr als ein paar Raupen bekommen ihnen nicht.

Frassfeinde, die die Populationen wirkungsvoll regulieren sind nach wie vor nicht in Sicht. In ein paar Jahren ist das auch kein Thema mehr. Dort, wo der Zünsler schon länger ist hat sich schon mehr Realismus breitgemacht. Dort, wo er erst ankam, gucken die Leute noch auf Hoffnungen wie ein paar gefressene Raupen, die anderswo schon begraben sind.

Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?

Verfasst: 22. Jan 2019, 06:45
von Krümel
Dann hat sich also am bisherigen Stand der Wissenschaft nichts geändert. Seltsam, dass die beiden Autoren nicht recherchiert haben.

@ neo
Ja, das mit den pilzresistenten Sorten hätte ich an sich ja schon interessant gefunden, aber der Zünsler bleibt trotzdem. Auch wenn es "nur" ein Bazillus ist und damit gutgewisslich bio - zu propagieren, dass man den doch problemlos ausbringen kann, empfinde ich als nicht sehr durchdacht. Deshalb ja auch meine Verwunderung - vom Grünen Anzeiger bin ich anderes gewohnt.

@ Gartenplaner
Dass du diese Frage früher schon gestellt hast und dem auch nachgegangen bist, weiss ich und war dir damals auch dankbar dafür. Aber hätte ja sein können, dass sich in den letzten zwei Jahren was geändert hat. Manchmal kann sich die Natur erstaunlich schnell anpassen.