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Hat der Apfelbaum Krebs? (Gelesen 24339 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Biobella

Re:Hat der Apfelbaum Krebs?

Biobella » Antwort #15 am:

Manche Äste sind rundum geschädigt, die werde ich demnächst ganz herausnehmen.
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Biobella

Re:Hat der Apfelbaum Krebs?

Biobella » Antwort #16 am:

Diese Wunde befand sich auf der Unterseite des Astes, sie scheint tatsächlich zu verheilen.
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Zuccalmaglio
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Re:Hat der Apfelbaum Krebs?

Zuccalmaglio » Antwort #17 am:

@biobella, wie schon gesagt, habe ich mit P.syringae-Infektionen keine Erfahrungen. Überwallen gut und schön. Aber wieso hast du den schwarzen bakteriellen Befall nicht rausgeschnitten? Ob das jetzt so gut ist??Der Krebsbefall auf den beiden letzten Bildern ist aber heftig.Ich kann dir nur raten, so etwas schon in einem früheren Stadium zuentfernen, damit die Äste später nicht immer wieder vollständig entfernt werden müssen.Mich würde interessieren, um welche Sorte es sich handelt, auf welcher Unterlage der Baum veredelt ist und in welchem Boden er steht (gut wasserführend oder eher nicht?)
Tschöh mit ö
Biobella

Re:Hat der Apfelbaum Krebs?

Biobella » Antwort #18 am:

Aber wieso hast du den schwarzen bakteriellen Befall nicht rausgeschnitten? Ob das jetzt so gut ist??
Der schwarze Befall tritt immer nur in den feuchten Wintermonaten als dünner Belag auf dem Kernholz auf. Im Sommer und bei Trockenheit ist er nicht zu sehen. Die Befallfläche wird jedes Jahr kleiner. Deshalb habe ich entschieden, nicht im Kernholz herumzumetzeln, sondern auf weitere Besserung zu hoffen. Bislang hat mir die Zeit recht gegeben.
Der Krebsbefall auf den beiden letzten Bildern ist aber heftig. Ich kann dir nur raten, so etwas schon in einem früheren Stadium zu entfernen, damit die Äste später nicht immer wieder vollständig entfernt werden müssen.
Du wirst mir zustimmen, daß Ferndiagnosen auf Grund weniger Fotos immer ein bißchen schwierig sind... 8) Die ersten Krebsstellen entstanden an Verletzungen im Stammbereich. Typisch ist, daß die Wunden auf der sonnig-windigen Südwestseite schnell und gut verheilten, während sich auf der Nordostseite Krebs bildete.Ich habe nach der ersten Diagnose alle stark befallenen Äste oberhalb der Veredelungsstelle herausgenommen, also im Prinzip den gesamten Leittrieb mit damals schon 10 cm Durchmesser. Das kam einer Enthauptung gleich. Ein Schnitt im Stammbereich wäre Unsinn gewesen, dann hätte ich den Baum auch gleich roden können.Im Grunde habe ich damals damit gerechnet, daß der Baum abgängig ist. Zu meiner Freude trieb er aber neu stark aus, legte an Stammumfang zu und hat auch die nachträglich entstehenden Krebsstellen größtenteils selbst wieder geschlossen. Die an der Schnittstelle des Leittriebs neu entstandenen Äste sind kräftig und gesund. Die Kronenform ist natürlich hinüber, das Ding sieht aus wie eine Kopfweide...Was das vorletzte Foto angeht, kann ich nur sagen, dazu gibt es keine "früheres Stadium". Die Wunden entstehen und entwickeln sich sehr schnell. Jeder Schnitt, jede Verletzung birgt ein neues Risiko. Ansonsten siehe Bildkommentare.
Mich würde interessieren, um welche Sorte es sich handelt, auf welcher Unterlage der Baum veredelt ist und in welchem Boden er steht (gut wasserführend oder eher nicht?)
Alkmene, Halbstamm, Unterlage unbekannt, mit Humus und Sand angereicherter, dauerfeuchter Lehmboden, gute Drainage, gepflegte Baumscheibe, sonniger, geschützter Stand, fürsorgliche Gärtnerin.
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Zuccalmaglio
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Re:Hat der Apfelbaum Krebs?

Zuccalmaglio » Antwort #19 am:

Ja Biobella,fürsorgliche Gärtner und Gärtnerinnen brauchen die Pflanzen.Stimmt, Ferndiagnosen, auch mit Bild, sind grundsätzlich problematisch.Was das frühere Erkennen von Krebsstellen angeht, kann ich dir aber nicht folgen. Ich meine schon, das man das weit früher erkennen kann als in dem Zustand auf dem vorletzten Bild.Ansonsten ist ja Alkmene eine wirklich gut schmeckende Herbstsorte.Insoweit kann ich verstehen, das du ihn unbedingt trotz aller Malaisen behalten willst.Ich kenne bisher nur einen Buschbaum auf schwacher Unterlage. Der hat auch mit Krebs zu kämpfen, allerdings nur mäßig. Was darin begründet sein könnte, das dort der Boden extrem wasserdurchlässig ist. Nach der Literatur gilt die Sorte als krebsanfällig.
Tschöh mit ö
Biobella

Re:Hat der Apfelbaum Krebs?

Biobella » Antwort #20 am:

Das Problem bei durch Pseudomonas syringae entstandenen Krebs ist wohl, daß der Erreger im ganzen Baum vorhanden ist. Deshalb macht es eigentlich für das Krankheitsbild keinen großen Unterschied, ob du so einen Krebsast nun abschneidest oder noch dran läßt und auf Heilung durch Überwallung hoffst. Der Wert des Schnitts besteht meiner Ansicht eher darin, daß du gesunde Äste förderst, indem du die geschwächten herausnimmst. Der Nachteil besteht in immer neuen Schnittwunden, und die werden manchmal halt nicht kleiner, sondern größer, und zwar rapide. Dann stehst du da und schneidest und schneidest, und der Baum wird trotzdem nicht mehr gesünder. Geschweige denn größer.
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Zuccalmaglio
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Re:Hat der Apfelbaum Krebs?

Zuccalmaglio » Antwort #21 am:

@ biobella,nur noch einmal zur Klarstellung. Die Erkrankungen Bakterienbrand (Pseudomonas) und Obstbaumkrebs (Nectria (Pilz)) sind zwei Verschiedene.Bei deinen beiden letzten Bildern hatte ich aufgrund des optischen Eindruckes die Vermutung von Krebs (Nectria).Wir sollten uns um korrekte Bezeichnungen bemühen. Sonst entsteht zuviel Verwirrung. Wenn P. syringae im gesamten Holz persistiert, scheint mir die fortwährende Aus- und Wegschneiderei aber ziemlich müßig.Für den Fall hätte ich lieber ein Ende mit Schrecken (plus Neupflanzung ) als ein Schrecken ohne Ende. Auch wenn es bei den meisten Pflanzen wehtut.
Tschöh mit ö
Biobella

Re:Hat der Apfelbaum Krebs?

Biobella » Antwort #22 am:

Nicht jedes Krebsgeschwulst wird durch Nectaria verursacht. Auch Pseudomonas syringae kann Gewebewucherungen verursachen. Das eingeschickte Material von meinem Apfelbaum wurde mit Pseudomonas syringae diagnostiziert. Kann natürlich sein, daß sich in zwischen Nectaria dazu gesellt hat.Solange der Baum sich bemüht, wächst und eßbare Äpfel produziert, bleibt er.
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Zuccalmaglio
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Re:Hat der Apfelbaum Krebs?

Zuccalmaglio » Antwort #23 am:

Die Diagnose hatte ich nicht in Zweifel gezogen. Das schließt nicht aus, das Krebs (Nectria) zusätzlich an anderen Stellen am Baum auftritt.
Tschöh mit ö
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frida
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Re:Hat der Apfelbaum Krebs?

frida » Antwort #24 am:

Ich hatte Euch seinerzeit Fotos von der Operation meines krebsbefallenen Cox versprochen. Die OP hat schon vor einigen Wochen stattgefunden und wir haben tatsächlich neben dem Krebs auch einen Befall mit den Glasflüglermotten festgestellt. In einigen Krebsstellen saßen Raupen, in anderen fanden wir Eier. Hier nun ein Foto von einer operierten Stelle. Wir haben ausgebeilt, bis nichts dunkles mehr zu sehen war. Danach sind die Wunden mit Lac Balsam verschlossen worden.Krebsoperation am Holsteinischen Cox
Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)
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