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Re:Rinderdung-Pellets an Pötte-Erde?

Verfasst: 2. Mai 2006, 11:34
von oidium
Wenn die Pflanzen im Freiland mit Mist gedüngt werden, müsste sich das Meiste ohnehin auswaschen. In den Töpfen dürfte das Problem der Überdüngung eher eines sein! ::)

Re:Rinderdung-Pellets an Pötte-Erde?

Verfasst: 2. Mai 2006, 14:20
von fars
Ich habe mal ein wenig gegoogelt, ob es im Internet irgendwelche Bedenklichkeiten gegen Rinderdung gibt, sei es wegen unerwünschter/schädlicher Bestandteile oder sei es aus tierschützerischer Sicht. Ich habe nichts gefunden.Selbst Öko-Verlautbarungen (Tests, Gartentipps etc.) enthalten keine negativen Hinweise.Das was Brennnessel hier gegen den gehandelten Rinderdung anführt, ist entweder eine Ausnahme oder doch nicht zu beanstanden, so wie sie es tut. Wäre diese "barackenartige" Unterbringung der Rinder ein Verstoß gegen tiergerechte Haltung (die meisten älteren Stallungen insbesondere der Nebenerwerbsbauern sind deutlich beanstandenswerter), dann dürfte niemand, der dieser Meinung zustimmt, Hornspäne verwenden. Denn diese stammen auf jeden Fall von Massenschlachtungen. Und wie diese vonstatten gehen, ist jedem bekannt.Also zumindest nach den Internet-Recherchen sind Rinderpellets frei von Bedenken. Damit ist aber das von Dampfmüller angesprochene Mengenproblem noch nicht gelöst.Ich habe keine Rinderdungfabrik, vertreibe ihn auch nicht, noch verwende ich die Fabrikware. Aber wir sollten hier auch keine Barrieren aufbauen oder Verbraucher verunsichern, wenn es nicht gerechtfertigt ist.

Re:Rinderdung-Pellets an Pötte-Erde?

Verfasst: 2. Mai 2006, 14:40
von oidium
Aber wenn die Kühe kein (oder nur wenig) Rauhfutter bekommen ist das sicher nicht artgerecht! Verboten oder nicht spielt da für mich keine Rolle!

Re:Rinderdung-Pellets an Pötte-Erde?

Verfasst: 2. Mai 2006, 15:09
von brennnessel
Auch bei uns beim Gartenfachberaterstammtisch fanden nur ein paar Frauen was dabei, fars.....Es ist traurig, dass die meisten Menschen schon so wenig Gefühl für andere Lebewesen haben, nur um des eigenen Vorteil!s willen....Das war ja das Befremdende, dass dieser Film ein Werbefilm für dieses Produkt sein sollte und es anscheinend auch von den meisten so hingenommen wurde, ohne sich in die armen Tiere hineinzufühlen!Diese einfachen niederen Blechdachbaracken stehen in der Pussta. Im Sommer herrscht dort brütende Hitze, im Winter wahrscheinlich Kälte. Diese spüren die bedauernswerten Rinder vielleicht nicht so, weil sie ja dicht an dicht eingepfercht stehen. Du hättest die Augen dieser Geschöpfe sehen sollen, dann würdest du (hoffentlich) anders drüber denken! Lisl

Re:Rinderdung-Pellets an Pötte-Erde?

Verfasst: 2. Mai 2006, 15:13
von fars
Demnach also auch kein Blut- oder Knochenmehl, keine Hornspäne?Woher willst du wissen, ob die Tiere sich bei der genannten Ernährung nicht wohlfühlen, wachsen und gedeihen? Ich vermute mal diese zweckbestimmte Fütterung bei nahezu allen Großtierhaltungen, um die Fäkalien besser entsorgen zu können.

Re:Rinderdung-Pellets an Pötte-Erde?

Verfasst: 2. Mai 2006, 15:17
von brennnessel
Demnach also auch kein Blut- oder Knochenmehl, keine Hornspäne?Woher willst du wissen, ob die Tiere sich bei der genannten Ernährung nicht wohlfühlen, wachsen und gedeihen? Ich vermute mal diese zweckbestimmte Fütterung bei nahezu allen Großtierhaltungen, um die Fäkalien besser entsorgen zu können.
grauenhaft, einfach grauenhaft ....... :o :o :o :o :o :o !!!!!so weit weg von mitgefühl ..... ::) !ich gehe jetzt lieber in den garten.

Re:Rinderdung-Pellets an Pötte-Erde?

Verfasst: 2. Mai 2006, 15:21
von oidium
genau, darum verfüttert man einem Pflanzenfresser tierische Abfallprodukte, weil sie so gut gedeihen damit! :P Das ergebnis kennen wir ja! Das ist höchstgradig pervers! :(

Re:Rinderdung-Pellets an Pötte-Erde?

Verfasst: 2. Mai 2006, 15:22
von fars
Es ist traurig, dass die meisten Menschen schon so wenig Gefühl für andere Lebewesen haben, nur um des eigenen Vorteil!s willen....
Dann geh mal drei Schritte weiter zu dem nächsten Almbauern und schau in dessen Kuhstall, ohne Licht und die Rinder gelenkhoch im eigenen Mist, angekettet, so dass sie sich kaum bewegen können. Ich habe vor einigen Jahren im Sommer im Wallis einige dieser Höfe besucht (wegen Käse, Butter, Eier etc.). Grauslich. Da ist mir die Großviehanlage im Nachbartal deutlich sympathischer: Luftige Halle, nach allen Seiten sommers wie winters offen, die Tiere können frei herumlaufen, drängen sich freilich bei der Futtervergabe.Rinder sehen mit ihren großen Augen sehr schnell bemitleidenswert aus, wenn sie mit ihren Augäpfeln rollen. Das tun sie schon, wenn wer Fremdes den Stall betritt. Wie auch immer, das soll jeder mit seinem Tierschutzempfinden selber ausmachen. Dann aber bitte auch konsequent. Das heißt Verzicht auf alle industriell angebotenen tierbasierten Düngemittel und auch Tiervernichtungsmittel (Schneckenkorn etc.). Sich nur eine Kreatur herauspicken, an der sich die Tierliebe festmacht, ist in meinen Augen nicht ganz aufrichtig.

Re:Rinderdung-Pellets an Pötte-Erde?

Verfasst: 2. Mai 2006, 15:23
von fars
genau, darum verfüttert man einem Pflanzenfresser tierische Abfallprodukte, weil sie so gut gedeihen damit! :P Das ergebnis kennen wir ja! Das ist höchstgradig pervers! :(
Was doch jetzt ein ganz anderes Thema ist.

Re:Rinderdung-Pellets an Pötte-Erde?

Verfasst: 2. Mai 2006, 15:30
von oidium
Die "zweckbestimmte" Fütterung stammt von dir! ;)Und wenn die "Pelletsproduzenten" dahingegend gefüttert werden, ist es nicht artgerecht.Kein weiterer Kommentar meinerseits dazu!

Re:Rinderdung-Pellets an Pötte-Erde?

Verfasst: 4. Mai 2006, 20:15
von Feder
Dann geh mal drei Schritte weiter zu dem nächsten Almbauern und schau in dessen Kuhstall,
Was soll das denn? ::) Eine Alm ist ein Ort, wo sich die Tiere hauptsächlich im Freien aufhalten. Die Stallungen sind lediglich Unterstände für Schlechtwettereinbrüche...Im übrigen ist bereits gesetzlich festgelegt, dass Kühe nicht mehr ganzjährig in Anbindehaltung gehalten werden dürfen, es gibt lediglich noch Übergangsfristen, ich glaube bis 2009.

Re:Rinderdung-Pellets an Pötte-Erde?

Verfasst: 7. Mai 2006, 06:43
von fars
Dann geh mal drei Schritte weiter zu dem nächsten Almbauern und schau in dessen Kuhstall,
Was soll das denn? ::) Eine Alm ist ein Ort, wo sich die Tiere hauptsächlich im Freien aufhalten. Die Stallungen sind lediglich Unterstände für Schlechtwettereinbrüche...Im übrigen ist bereits gesetzlich festgelegt, dass Kühe nicht mehr ganzjährig in Anbindehaltung gehalten werden dürfen, es gibt lediglich noch Übergangsfristen, ich glaube bis 2009.
Mag sein, dass der "Almbauer" die falsche Begriffsbezeichnung ist. Gemeint sind die kleinen Landwirte, deren Hof offenbar nicht genügend Ertrag abwirft, um tiergerechte Ställe zu bauen. Vom Interesse des Bauern einmal ganz abgesehen.Hier in Deutschland kann dieser Unterschied recht krass sein. Hängt mit dem Erbrecht zusammen (und mit dem Tierschutzempfinden des Bauern, selbstverständlich). Während in Nordrhein-Westfalen größere Höfe vorherrschen mit weitläufigen Stallungen in hohen, hallenartigen Gebäuden (auf die der Bauer stolz war/ist und durch die bei Feierlichkeiten die Gäste geführt werden) , sind hier in Hessen bei den Kleinbauern die muffigen, engen, fast lichtlosen Ställe vorherrschend, wenn es sich nicht gerade um einen Aussiedlerhof handelt. Durch die Erbteilung wurden die Höfe halt immer kleiner. Auch ihr Ertrag.Wer die Unterbringung von Rindern und Schweinen hier auf den Kleinhöfen gesehen hat, kann mir absolut nichts mehr erzählen über angeblich mitleidserregende Massentierhaltung. Wer des weiteren berücksichtigt, wie niedrig die Gewinnspanne bei der Schlachtviehvermarktung ist, wundert sich nicht, wie zögerlich der Tierarzt einbestellt wird. Nur wenn es sich nicht mehr vermeiden lässt. Weil sonst der schmale Ertrag gegen 0 tendiert.Ähnliches habe ich im Wallis (Oberems) dicht unterhalb der Alm Kennen gelernt. Daher mein Irrtum.Zurück zur Kernfrage: Verzichtet ihr aus Mitleid mit der leidenden Kreatur auch auf Hornspäne?

Re:Rinderdung-Pellets an Pötte-Erde?

Verfasst: 11. Mai 2006, 09:02
von Montydon
Wie auch immer, das soll jeder mit seinem Tierschutzempfinden selber ausmachen. Dann aber bitte auch konsequent. Das heißt Verzicht auf alle industriell angebotenen tierbasierten Düngemittel und auch Tiervernichtungsmittel (Schneckenkorn etc.). Sich nur eine Kreatur herauspicken, an der sich die Tierliebe festmacht, ist in meinen Augen nicht ganz aufrichtig.
Es ist selbstverständlich sehr wohl möglich, gleichzeitig Kühe zu bemitleiden und Schnecken zu hassen, darin sehe ich keine Doppelmoral.Ebenso wenig ist es ein Argument _für_ Rinderdung-Pellets, daß es bei irgendwelchen Kleinbauern in Hessen ebenfalls nicht artgerechte Haltungsformen gibt. Und, nein, ich verwende auch keine Hornspäne und kein Schneckenkorn.

Re:Rinderdung-Pellets an Pötte-Erde?

Verfasst: 11. Mai 2006, 10:01
von fars
Es ist selbstverständlich sehr wohl möglich, gleichzeitig Kühe zu bemitleiden und Schnecken zu hassen, darin sehe ich keine Doppelmoral.
Den Spagat macht jeder, so weit er kann.