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Vernachlässigte Birne beschneiden (Gelesen 7695 mal)
Moderator: cydorian
Re:Vernachlässigte Birne beschneiden
Obstbaumschnitt eine Kunst, hört man öfters.Wenn ich aber logisch denke, dann kommt folgendes heraus.Alles wegschneiden was man später nicht haben möchte - und aus.Wenn man 2 Hauptäste haben will oder 4 ist Eigentümers Angelegenheit. Was zu dicht steht wird weggeschnitten, ist logsch klar. Ein Schnitt hängt meist vom Freiraum/Platz im Garten ab.Darum verstehe ich nicht, was am Schnitt so kompliziert sein soll.Jedes Jahr neuer Austrieb, dann schneidet man halt jährlich im Sommer, November oder Febr/März das weg welches nicht weiterwachsen soll.OK, vonmiraus sagt zu mir, ich sei bestenfalls ein BonsaiSchneider, was ich auch tatsächlich mal tat, und kein Obstbaumschneider. Mir egal.Grußmensa
Re:Vernachlässigte Birne beschneiden
Ich glaube gerne, dass Obstbaumschnitt eine Kunst ist. Habe auch Respekt davor, und mir deshalb ein Buch gekauft, zu dessen Lektuüre mir jedoch leider gerade die Zeit fehlt.ABER......um mal aus Sicht "meines" Fachgebietes zu sprechen...Mathematik ist auch eine (wenn nicht noch viel höhere) Kunst. Und dennoch darf von mir aus jeder rechnen oder, besser noch, logisch denken (damit meine ich jetzt nicht den voranstehenden Beitrag) oder es versuchen wieviel er möchte. Und wenn ich da helfen kann -- gerne.
-- Nichts muß so sein, nur weil es immer so gewesen ist. --
Re:Vernachlässigte Birne beschneiden
Ich glaube nicht daß Schnitt eine Kunst ist. !Aufgrund des Fotos - der Baum ist ja noch sehr jung- würde ich nächstes Jahr Sommer oder Nov. den Stumpf mit den beiden Austrieben entfernen. Jetzt Nov. oder März dünnes nur wenig einkürzen und aus den Baum einen 2 HauptÄster machen. Ein dritter kleinerer Nebenhauptast kann sich ja noch im laufe der Zeit bilden. Der Baum wird vermutlich nächstes Jahr mal Früchte tragen, und dann schneidet man halt auf Fruchterhalt.Eine Entscheidung wie man schneidet hängt ja vom laufenden Wachstum ab. Eine endgültige Entscheidung währe bei mir erst in weiteren 2 bis 5 Jahren Wachstum sinnvoll zu entscheiden. Der dickste Ast des Bäumchen hat ja gerade erst mal etwas mehr als 2,5cm Durchmesser erreicht, so jung ist dieser Birnbaum.Etwas nachhelfen, daß die Äste waagerechter weiterwachsen jetzt schon veranlassen. Astgabel etwas mehr als 45 Grad. Gewichte an Astmitte befestigen.Grußmensa
Re:Vernachlässigte Birne beschneiden
Nun - ganz so einfach ist es nicht. Es ist meist immer besser gar nicht zu schneiden, als "irgendwie".Nur muß man sich erstmal mit der Materie beschäftigen, bevor man die Hasen im Pfeffer liegen sieht. So ist es ja bei vielen Dingen - hat man gar keine Ahnung, sieht es irgendwie "anspruchsvoll" aus. Hat man sich oberflächlich damit beschäftigt, dann wirkt alles ganz einfach (weil man mögliche Probleme gar nicht kennt).Steigt man in eine Sache richtig ein, sieht man plötzlich so viele mögliche "Haken", dass man ganz befangen wird.Angeblich kommt irgendwann wieder das Stadium, in dem es einfacher wird ;)Ich könnte mir vorstellen, dass Kupu malan eben deshalb so viele Ungereimtheiten anspricht, welche andere gar nicht als störend wahrnehmen.Ein Birnbaum z.B. wächst von Natur aus relativ steiltriebig und unverzweigt (im Vergleich mit Apfel/Zwetschge). Möchte man hier die Äste annähernd waagrecht/sanft ansteigend ziehen, hat man nie ein Erfolgserlebnis.Da ich mich in der Praxis bisher nur an einem Birnbaum betätige, möchte ich eigentlich selbst nichts dazu sagen.Sandmann, vielleicht könntest Du tatsächlich noch ein paar Bilder aus verschiedenen Blickwinkeln hier einstellen? An den wenigen Ästen meine zumindest ich Fruchspieße zu erkennen - das wäre ja schon mal was.Bei einem so jungen Baum würde ich vermtulich erstmal darauf achten, keine zuuu spitzen Astansätze oder Konkureztriebe zu haben.Jetzt mach ich wieder Platz für die Obstbauern,LGmacrantha
Wenn Du einen Schneck behauchst, schrumpft er ins Gehäuse,
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)
Re:Vernachlässigte Birne beschneiden
Achso... Birnen sind generell weniger verzweigt und steiltriebig. OK, vielleicht hab' ich da falsche Erwartungen.Anbei ein anderes Bild, aber kein besseres.
-- Nichts muß so sein, nur weil es immer so gewesen ist. --
Re:Vernachlässigte Birne beschneiden
Aber doch nur in der Jugend? Meine beiden Greise haben ein ziemliches Astgewirr.Es ist tatsächlich ein Phänomen, wie unterschiedlich Bäume, sowohl unbeschnitten als auch sorgfältigst getrimmt, tragen können. Ist mit Sicherheit auch sortenabhängig.Wer in Südtirol die die reichtragenden Spindelbüschen mit zum Teil monströsen Äpfeln gesehen hat, möchte das auch für den eigenen Garten. Wenn ich hier die Streuobstwiesen betrachte, die schon seit zig Jahren nicht mehr gepflegt werden, dann werde ich auch neidisch. So wie dieses Jahr haben die alten Apfel- und Birnbäume noch nie vollgehangen. Starke Äste sind unter dem Obstgewicht abgebrochen. Der Nachbar hat zwei Birnbäumchen, die er - möglicherweise falsch - beschnitten hat. Sie sehen zwar hübsch gewachsen aus, es hängt aber nichts dran. Meine beiden Uralten hingegen haben mit Birnen nur so um sich geworfen.Auch ich würde, bevor ich kenntnisarm an den Bäumchen herumschnippele, lieber gar nichts machen. Allenfalls Äste in die Waagerechte biegen und fixieren. Soll die Fruchtbildung angeblich fördern. Zwar habe ich ein schlaues Buch mit vielen Abbildungen und Beispielen, wie man es machen sollte, nur sehen meine Bäume nicht so wie im Buch aus.Achso... Birnen sind generell weniger verzweigt und steiltriebig. OK, vielleicht hab' ich da falsche Erwartungen.
Re:Vernachlässigte Birne beschneiden
Bei diesem Satz bin ich auch etwas zusammengezuckt ... an sich zwar aus meinem Post herauszulesen - doch so umumstößlich ist es auch wieder nicht gemeint.Alte Birnbäume sind natürlich alles andere als "unverzweigt" - auch neigen sie die Äste mit den Jahren. Die Siluette eines "jungen bis mittelalten" Baumes wird aber i.d.R. eher hochgewölbt sein, während die eines Apfelbaumes eher breit oval erscheint.Dann gibt es natürlich auch sortenabhängiges Wachstum ... 'Gellerts' z.B. hat eher wenig verzeigte Seitentriebe(hier soll man in der Tat herunterbinden), 'Concorde' hingegen wächst eher "wirr" und fruchtet vermehrt an den Kurztrieben.Erstere sollte man durch starken Schnitt nicht noch zum Wachstum ermuntern, da ohnehin starkwachsend.Aber in der Jugend machen sich solche Eigentümlichkeiten noch nicht so bemerkbar. Die Zweige etwas flacher zu binden, kann nicht schaden - aber auf eine solch lockere und zugleich breite Krone wie beim Apfel sollte man es nicht anlegen.Achso... Birnen sind generell weniger verzweigt und steiltriebig.
Wenn Du einen Schneck behauchst, schrumpft er ins Gehäuse,
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)
Re:Vernachlässigte Birne beschneiden
Der HalbstammApfel veredelt unten, man sieht überhaupt nichts - ist heute von mir Laien geschnitten worden. Morgen mache ich mehrere Didi-Bilder welche aber noch nicht reinstellen kann.(Ende Dez.) Der Problembaum ist wert ein geeignetes Anschauungsmaterial auch für Fachleute zu seien.Der Baum ist genau vor 10 Jahren gekauft worden und ist meiner Meinung nach sehr Starkwüchsig. Die Grundstücksbreite 5 bis 6 meter, dafür aber langer Garten. Der Baumschul3Äster mit Hauptmitteltrieb wurde nach 2 Jahren geschnitten. 50cm an jedem der 3 Seitenäste.(Neuaustrieb 4,4,5 Äste) Der mittige Hauttrieb durfte vorerst weiterwachsen, aber auch der muß nach einem weiteren Jahr Federn lassen.(Austrieb ca.7 Äste insgesammt an diesen Stammvortsatz). An den 13 Neuaustrieben der 3eingekürzten Hauptästen muß nochmals geschnitten worden seien, welche sich am Schnittpunkt verzweigten.Die Besen, ich sage Besen dazu, da sie 4+4+5+7 an der Zahl sind, sind 2 bis 2,5 cm Durchmesser, ragen buschig in die Höhe, 1 Meter glatt und dann kommt eine Verästelung (natürliche /unbeschnittene) Einige dünne lange Triebe liegen im Baumzentrum fast horizontal (habe ich vorerst gelassen)Mir ist klar, daß dieser ProblemApfelbaum an jeden neuen Schnitt von mir ,- wieder 3 bis 5 neue Austriebe hervorbringen wird. Jetzt nach meinen Teilschnitt schaut der Besen wenigstens nach luftigen Besen aus, und ich nehme nach den zukünftigen Bildern nach dem Erstschnitt an, die Fachleute da im Forum werden rufen, da ist noch viel zum Schneiden. Aber wer schneidet gerne jedes Jahr in 4 Meter luftiger Höhe wenn man im Rollstuhl sitzt? :(Der Baum trägt zur Zufriedenheit des Besitzers mit Ehegattin große rote Äpfel, auch oben, nicht nur unten. Soll´s 2007 halt ein paar weniger essen.Ich habe vorgeschlagen, alles was nicht in leichter Schnitthöhe ist wegzunehmen und nur die Breite zu belassen.
das will er noch nicht. Sommerschnitt soll der zweite Schnitt werden, aber ich sehe schwarz. Nach meiner Meinung gehört an diesen Baum die Säge ganz unten angesetzt und statt diesen 10 jährigen Monstrum 2 geeignetere kleinere Apfelbaumwuchsformen neu gesetzt. Ausgenommen eine Neuveredelung ist an diesen Halbstamm noch möglich.Fruchtmumien entfernt, 2006-NeuAustriebe teilweise bis 4 meter Höhe entfernt.Einen geschenkten 6 jährigen Pfirsich aus einen Weingarten und einen ebenfalls 10jährige Baumschulweichsel soll ich auch noch schneiden. Beim Weichsel habe ich mich geweigert, da ist niemals was zum schneiden. Beim großfruchtigen Weingartenpfirsich -Äste hängen jetzt schon teilweise runter vom Fruchtgewicht - habe ich mit Gefühl geschnippselt.Grußmensana, bin ich nicht gut? 


Re:Vernachlässigte Birne beschneiden
Hallo Markus,leider habe ich erst jetzt Zeit für eine Antwort. Dein zweites Bild ist besser und erleichtert es.Grundsätzlich ist zu sagen, dass der bisherige Wuchs ziemlich missraten ist, wie ein Kollege schon sagte, vermutlich wegen Ausfall des Mitteltriebs. Aber ein Seitentrieb hat die Mitte praktisch übernommen und dominiert auch die anderen Triebe, wenn ich es richtig erkenne. Damit ist eine Grundlage für ein einigermaßen harmonisches Weiterwachsen gelegt.An dieser Stelle würde ich mich dann fragen, ob ich den Baum (1) normgerecht gemäß einer der vielen gängigen Normen haben will, oder ob mir (2) Fruchtertrag und ein malerischer Wuchs genügen.In jedem Fall darf an dem Stummel nur ein Trieb bleiben, und zwar der, der unter Belastung am wenigsten Gefahr des Abdrehens verursacht. Außerdem Wild(karnickel)schutz anbringen.Im Fall 2 solltest du den Haupttrieb möglichst gerade binden und dafür sorgen, dass der Rest untergeordnet bleibt. Vielleicht noch Früchte an der Spitze des Haupttriebs entfernen, damit er nicht herunterhängt. Rest ignorieren.Im Fall 1 wird es etwas aufwendiger. Eine Buschform scheidet vermutlich auf dieser Grundlage aus. Daher würde ich unten rum alles entfernen oder waagerecht binden, den Haupttrieb senkrecht binden und für neue Seitentriebe etwas kürzen, die oberen Seitentriebe, die etwa in Höhe der Pfahlspitze ansetzen, erhalten und dem Haupttrieb bei Bedarf unterordnen.Wie die Kollegen schon sagen, hast du Zeit bis März. Ich schneide im Winter, wenn das Wetter frostfrei und schön ist. Auch jetzt schon, wodurch in einem harten Winter mit verstärkten Frostschäden zu rechnen wäre.Schönen GrußRalf
Re:Vernachlässigte Birne beschneiden
Vielen Dank für die Antworten.@RalfMir würde, wie Du es schreibst, ein malerischer Wuchs und Fruchtertrag reichen. Ein Musterbaum für die Enzyklopädie wird es sicher nicht mehr werden. Ich werde also den dominierenden Trieb "stäben". Heißt das so? Wie macht man das am besten? A Propos Wildschutz. Ich bin mir nicht sicher ob das nötig ist. Abgebissene Rinde habe ich bisher nicht entdeckt. Aber da ich am Rand eines Mini-Waldes wohne hat letzten Winter vermutlich ein Reh einen Bambus abgebissen. Wie wichtig ist also Wildschutz? Wenn wichtig, nehme ich dann diese durchlöcherten Kunststoffschalen?Grüße von der nebeligen DonauMarus
-- Nichts muß so sein, nur weil es immer so gewesen ist. --
Re:Vernachlässigte Birne beschneiden
Stäben am besten mit einem längeren Pfahl. Die Kunststoffschalen sind sicher brauchbar, man kann auch Kaninchendraht mehrfach drumwickeln. Hatte den Wald gesehen und daher auf Wildschutz geschlossen. Wenn der letzte Winter bei Euch hart war und nichts passiert ist, kannst du aber ggf. auch drauf verzichten.