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Moos in den Beeten (Gelesen 50565 mal)

Pflanzenstärkung, Krankheiten und physiologische Störungen

Moderator: Nina

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Daniel - reloaded
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Re:Moos in den Beeten

Daniel - reloaded » Antwort #15 am:

@callis:Also, das Präparat ist pulverförmig und du kannst es gießen oder spritzen, wobei es beim spritzen natürlich eher möglich ist punktgenau zu behandeln.Du bringst quasi das Mittel aus und braust danach die Fläche leicht mit Wasser ab. Wenn das Lebermoos so dicht und dick ist, dass die Pflanzen kaum noch durch kommen, wäre es am sinnvollsten, zummindest bei zarteren Gewächsen, das Lebermoos manuell im Herbst zu beseitigen und im Frühjahr Das Mogeton auszubringen. Grundsätzlich ist es möglich bei Temperaturen um 10° auch im Herbst zu behandeln, aner im Frühjahr wirkt es besser, schneller und nachhaltiger.ACHTUNG: Auf jeden Fall darauf achten, dass du ein Präparat mit dem Wirkstoff Quinoclamin hast, KEINESFALLS Rasenmoosvernichter auf Basis von Eisensulfat, sonst sind deine Pflanzen sicher auch weg!!!LG Daniel
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Staudo
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Re:Moos in den Beeten

Staudo » Antwort #16 am:

Hallo,Mogeton kann man auch jetzt kurz vor dem Winter spritzen. Die Wirkung zeigt sich dann erst im März. Ein Staudengärtner, der unter massiven Lebermoosangriffen leidet, sagte mir neulich, er nimmt bei Vorwinterspritzungen nur die halbe Aufwandmenge. Probieren kann man es auf alle Fälle, da hätten die Leberblümchen eine Chance zusätzlich.Viele GrüßePeter
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callis

Re:Moos in den Beeten

callis » Antwort #17 am:

Oh, herzlichen Dank, Daniel :DDen Beitrag werde ich mir gleich rauskopieren und nächster Tage meinen Gartenfachhändler aufsuchen. Jetzt im Herbst reiße ich die Beet nochmal durch zwischen den Stauden. Störung mag das Lebermoos auch nicht so. Alles von Hand zu entfernen würde Wochen dauern, so zähfilzig wie das Lebermoos ist. Und bei den Flächen. ::)Nur bei meinen Leberblümchen werde ich nochmal mit einem Messerchen arbeiten.Und im Frühjahr werde ich dann ein Mittel mit Quinoclamin spritzen. Ich verstehe immer noch nicht ganz, warum mit etwas Wasser nachgespritzt werden soll? Zur besseren Verteilung ???
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Staudo
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Re:Moos in den Beeten

Staudo » Antwort #18 am:

Das steht explizit in der Gebrauchsanweisung, dass Mogeton mit wenig Wasser von den Pflanzen gespült werden soll. Alternativ geht auch das Spritzen bei Nieselregen. Ich vermute, damit sollen Pflanzenschäden vermieden werden.
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callis

Re:Moos in den Beeten

callis » Antwort #19 am:

Auch dir danke, Peter.Dann werde ich es jetzt im Herbst nochmal mit halber Menge versuchen. Das Wasser ist also für die vom Lebermoos umgebenen Pflanzen?Nieselregen kann ich hier z.Zt.fast täglich bieten. ;D Aber wird denn dann das Mogeton auf dem Moos nicht verwässert?Ich hoffe nur, dass ich das Mittel schnell bekomme.
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Staudo
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Re:Moos in den Beeten

Staudo » Antwort #20 am:

Dann werde ich es jetzt im Herbst nochmal mit halber Menge versuchen. Das Wasser ist also für die vom Lebermoos umgebenen Pflanzen?Nieselregen kann ich hier z.Zt.fast täglich bieten. ;D Aber wird denn dann das Mogeton auf dem Moos nicht verwässert?
Das weiß Daniel sicher besser. Mogeton wirkt auch über die Erde, wird vom Moos aufgenommen und bremst obendrein die Keimung von Sporen. Graufilzige Pflanzen werden angeblich von Mogeton geschädigt - weil das Mittel auf den Blättern haften bleibt.
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bristlecone

Re:Moos in den Beeten

bristlecone » Antwort #21 am:

Ich vermute, damit sollen Pflanzenschäden vermieden werden.
So ist es:"Nach der Spritzung müssen die Pflanzen zur Vermeidung von Clorosen abgeregnet werden. In Abhängigkeit von der Kultur, Sorte, Anbauverfahren und spezifischen Umweltbedingungen können Schäden an der zu behandelnden Kultur nicht ausgeschlossen werden. Die Pflanzenverträglichkeit sollte daher unter den betriebsspezifischen Bedingungen geprüft werden." Quelle.Wenn ich das auf die Schnelle richtig gelesen habe, wurde der Wirkstoff einst als Herbizid entwickelt und wirkt prinzipiell auch gegen andere Pflanzen, wenn er über die Blattfläche aufgenommen wird.
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Daniel - reloaded
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Re:Moos in den Beeten

Daniel - reloaded » Antwort #22 am:

Genau deshalb.Mogeton wirkt als Herbizid durch einen Eibgriff in die Chlorophyllsynthese des Mooses und damit anders und effektiver mit weniger Nebenwirkungen auf den Boden (Anreicherung von Eisen und Versalzung durch das Sulfat, das auch den pH-Wert senkt was Mooswachstum fördert) als Eisensulfat.Aber da es eben ein Herbizid ist, reagieren einige Pflanzen darauf mit Chlorosen (also Vergilben) und Nekrosen (also Absterben) der Blattspitzen und/oder der Blattränder. Das Wächst sich zwar wieder raus und schädigt die Pflanze nicht nachhaltig, sieht aber etwas bescheiden aus, besonders im Profianbau wo du die Pflanzen ja verkaufen willst. Ein Beispiel wären z.B. Christrosen die etwas empfindlich reagieren oder Azaleen mit ganz frischem Austrieb..... im allgemeinen ist Mogeton aber sehr gut verträglich und du kannst es gefahrlos für die Pflanzen anwenden..... nur eben leicht abbrausen oder bei Nieselregen ausbringen.
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Daniel - reloaded
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Re:Moos in den Beeten

Daniel - reloaded » Antwort #23 am:

@callis:Du kannst es gerne auf einer kleineren Fläche testen, aber bitte immer in voller Aufwandmenge von 1,5g/qm! Unterschreitest du diese Dosis ist die Dauerwirkung eh dahin und du züchtest auf Dauer Resistenzen. Da es höchst unwahrscheinlich ist, dass es jemals wieder ein vergleichbar wirksames Präparat mit anderem Wirkungsmechanismus geben wird (für den Kleingartenbereich), liegt es auch in deinem Interesse das zu vermeiden.Wenn du einen schweren Boden hast, kannst du sowieso nicht mit einer nennenswerten Dauerwirkung rechen, da dann der Wirkstoff zu fest an den Boden gebunden wird und seine Wirkung nicht entfaltet. Bei sandigen Böden hat es, zumindest nach meiner Erfahrung, eine Dauerwirkung......etwas paradox, da man vermuten würde, dass der Wirkstoff auf Sandböden ausgewaschen werden würde..... ist aber offensichtlich nicht so.
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sarastro

Re:Moos in den Beeten

sarastro » Antwort #24 am:

Wir sind während unserer Ausbildung und im Laufe der Zeit immer angehalten worden, zuerst nach der Ursache eines aufgetretenen Übels zu suchen. Jetzt mag man darüber spekulieren, warum gerade Lebermoos in vielen Betrieben und Gärten seit Jahren zu einem ernstzunehmenden Thema geworden ist. Beispielsweise bei zuviel Flüssigdüngung über die Bewässerungsanlagen, zur falschen Tageszeit, nämlich am Abend? Oder bei einem Substrat, dessen obere Schicht zu fein ist und nicht schnell genug abtrocknet? Kalk und zu hoher pH-Wert ist dem Lebermoos "wurscht". Die Sporen vermehren sich dort, wo ein Wasserfilm die Sporen auf der Erdoberfläche verteilen kann. Und wenn dann noch die Nährstoffverhältnisse stimmen, dann ist dem Filz Tür und Tor geöffnet. Wir haben jedenfalls seit letztem Jahr nur wenig Lebermoos zwischen den Farnen und manchen Schattenstauden, ist aber nicht wirklich ein ernstes Thema geworden. Da sind andere Unkräuter bei uns wesentlich angriffslustiger. Also mit Chemie schafft man das Problem momentan aus der Welt, nicht aber auf Dauer. Und Mogeton ist in Österreich nicht zugelassen.
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Daniel - reloaded
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Re:Moos in den Beeten

Daniel - reloaded » Antwort #25 am:

@sarastro:Dann erklär mir bitte folgendes:In meinem Lehrbertieb wuchert das Zeug wie blöd zwischen den Häusern und Folienblocks, darunter befindet sich Schotter bzw. Sand und Dünger kommt da nie hin. Außerdem steht da nie Wasser und es trocknet schnell ab.Bei meiner ersten Gehilfenstelle (ein Azerca-Betrieb) wucherte das Zeug wie blöd auf reinem Sand und Kieseln (nun mag hier durchaus der ährstoffgehalt eine Rolle gespielt haben, sicher aber nicht dauerde Feuchtigkeit!) und in den carnea und darleyensis.....niemals in Erica gracilis und Callunen. Unterschied: Callunen und Erika gracilis stehen in grobem Torf bei pH-Werten um 4,0, darleyensis und carnea bei pH-Werten um 5,5 (auch in recht grobem Torf!). Und: carnea und darleyensis stehen erstens trockener und zweitens deutlich hungriger als Callunen und Erica gracilis. Und nun willst du mir erzählen, das Lebermooswachstum hat was mit zu vielen Nährstoffen und zu viel Feuchte zu tun, und ist völlig unabhängig von pH-Wert und Kalkgehalt????Es hat aber auch niemals jemand behauptet (zumindest ich nicht), dass Mogeton das Problem ein für alle Mal löst, aber zumindest eine Zeit lang...... und da callis in Deutschland lebt zählt auch das Argument nicht Mogeton sei in Österreich nicht zugelassen, hier schon und auch im Kleingartenbereich.
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Staudo
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Re:Moos in den Beeten

Staudo » Antwort #26 am:

Hallo Daniel,da tauschen sich halt mal die Profis ihre Erfahrungen aus. Bei mir ist Lebermoos kein Problem. Wir haben ein Standardsubstrat auf Torfbasis und nutzen Vorratsdünger, welchen wir unter Fuß platzieren. Nur als wir mal mit Flüssigdüngung gearbeitet haben, sind wir im Lebermoos fast erstickt. Außerdem kultivieren wir recht trocken und haben obendrein etwas eisenhaltiges Wasser (zum Glück wirklich nur etwas eisenhaltig). Gegossen wird fast ausschließlich in den frühen Morgenstunden, als Ziel gilt, die Bewässerung bis 10 Uhr abgeschlossen zu haben. Insofern decken sich meine Erfahrungen mit Sarastros.Viele GrüßePeter
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callis

Re:Moos in den Beeten

callis » Antwort #27 am:

das Lebermooswachstum hat was mit zu vielen Nährstoffen und zu viel Feuchte zu tun
Mit zu viel Nährstoffen allein kann es nicht zu tun haben, denn es wächst bei mir ja auch auf gepflasterten Flächen (sowohl Betonsteine, als auch Backsteine und Granit). Und dort würde ich niemals Geld an Düngespritzungen verwenden. ;D ;D ;D. Außerdem dünge ich nie flüssig. Wenn überhaupt mit Kompost oder Blaukorn, aber auch nicht flächendeckend.Mit Feuchtigkeit hat sicher das Lebermoos wie auch alle anderen Moose etwas zu tun. Dieses Jahr ist der Lehmboden seit Anfang Mai den ganzen Sommer über nicht ein einziges Mal abgetrocknet.Westliches Harzvorland: viel Steigungsregen.Und ganz sicher hat das Lebermoos etwas mit mangelnder Belüftung des Bodens zu tun. Ich komme allein gärtnernd den Sommer über nicht immer wieder mit der Hacke durch alle Beete.Bin froh, wenn ich es einmal im Frühjahr und einmal im Spätherbst schaffe.Das Seltsame ist, dass Lebermoos 15 Jahre lang überhaupt kein Thema war in meinem Garten und jetzt ist es seit 3-4 Jahren plötzlich da und mit einem unfassbaren Ausbreitungsdrang.Auf den Platten habe ich im Frühling zur Blütezeit des Mooses schon mal mit Eisensulfat (also Moosvertilger für Rasen) gespritzt. Das hat zunächst auch prima gewirkt. Aber nach 3 Monaten war alles wieder beim alten.
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Staudo
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Re:Moos in den Beeten

Staudo » Antwort #28 am:

das Lebermooswachstum hat was mit zu vielen Nährstoffen und zu viel Feuchte zu tun
Westliches Harzvorland: viel Steigungsregen.
Neulich war ich bei einem Kollegen, der an einem Berghang kultiviert - Lebermoos in jedem Topf. Diese gleichmäßige und dauernde Feuchtigkeit wird es wohl vor allem sein. Im Privatgarten habe ich Lebermoos nur im Schattengarten, geht noch. Vielleicht ist Dein Garten jetzt einfach schattiger als früher? Andererseits - auf Plattenbelägen habe ich Lebermoos noch nicht erlebt.
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callis

Re:Moos in den Beeten

callis » Antwort #29 am:

Eigentlich bin ich im Garten um relativ wenig Schatten bemüht, da ja Taglilien meinen bei weitem größten Pflanzenbestand ausmachen. ;)Bei den Plattenbelägen wächst das Lebermoos natürlich zuerst in den Ritzen zwischen den Platten oder Steinen, dann schiebt es sich aber mit unbegreiflicher Geschwindigkeit auch über diese rüber. Ich habe vorige Tage auf einer Fläche von ca. 8qm drei 10l-Eimer Moos abgekratzt. Die Fläche kann ich im Frühjahr neu sanden.
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