Und das findest du gut?Der Baum ist dann in seiner schönsten "Jugenkraft"!Worin besteht denn der ökologische Unterschied zwischen einem (klein bleibenden) Obstbaum und einer Eiche? Auf den Hirschkäfer zu warten, wäre wohl etwas arg optimistisch.Nach 30, 40 Jahren kann man sie auch fällen und durch einen Jungbaum erstzen.
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Bäume in Wohngebieten? (Gelesen 41364 mal)
Moderator: AndreasR
Re:Bäume in Wohngebieten?
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Lehm
Re:Bäume in Wohngebieten?
Der Eine mag Eichen, die Andere Apfelbäume.Ich sag ja nicht, dass jetzt jeder eine Eiche haben muss, aber diese ängstliche Warnerei vor Waldbäumen hat doch keine Grundlage.
Re:Bäume in Wohngebieten?
Eben doch. Und zwar in dem Respekt vor diesen Gewächsen, an denen man nicht ohne zwingenden Grund herumsäbeln sollte. Es macht für mich keinen Sinn, einen Baum mit der Absicht des späteren Stutzens oder gar der Fällung zu pflanzen. Es gibt genug gartengerechte Alternativen.aber diese ängstliche Warnerei vor Waldbäumen hat doch keine Grundlage.
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Lehm
Re:Bäume in Wohngebieten?
Kein Waldbaum bringt wohl ökologisch weniger als einer, der nach Jahrzehnten aus Pltzgründen gefällt werden muss. Es geht doch um die Kosten, die gescheut werden.
Re:Bäume in Wohngebieten?
In meinem früheren Garten (auch Salzburg Stadt) hatte ich auf 100 qm 3 riesige alte Bäume, Birke, Linde, Erle. Mir gefiel das einerseits, weil der Garten dadurch nicht diese "Grünes-Handtuch-Optik" hatte wir die üblichen Kleingärten bei neuen Wohnanlagen. Die Bäume hätten nicht gefällt werden dürfen, so die Naturschutzauflagen. Allerdings sehen diese Auflagen nicht vor, daß die Bäume im Zuge der Bauarbeiten fachgerecht gestutzt und pfleglich behandelt werden. Mit dem Ergebnis, daß sie schwer geschädigt sich und die neuen Eigentümer sich mit den Folgen herumschlagen können. Wir mußten erstmal ein Vermögen zahlen, um die Bäume von entsprechenden Fachläuten so beschneiden zu lassen, daß uns nicht bei jedem Lüfterl die Äste auf den Kopf fallen. Von der Linde kam regelmäßig der Honigtau der Läuse runter, gefolgt vom Rußtaupilz, alles schwarz. Irgendwer ließ mal den Ausdruck "Lindenpech" fallen, ich dachte, das sei vielleicht spezifisch für den Baum, aber nein.Im neuen Garten steht eine riesige Eiche, gleiches Problem. Laubkehren wäre mit wurscht, Schatten auch annehmbar, aber der Läusegatsch ist ein echtes Problem, und er ist - wie es aussieht - "hausgemacht". Daß der Baum geschädigt ist, wundert mich nicht, immer wenn ich tiefer gegraben hab, war da der Bauschutt. Darum haben sich aber jene, die verlangten, daß der Baum stehen bleibt (was ja absolut zu begrüßen ist), nix gesch... Nachbesserungen bei Bäumen dieser Größenordnung sind - vor allem in kleinen Gärten - mit erheblichen Kollateralschäden verbunden.
Re:Bäume in Wohngebieten?
Ich habe irgendwie das Gefühl, alle lieben Bäume, aber nur, wenn sie weit weg sind. Überspitzt geschrieben. Ich hatte wirklich schon den Fall, dass mich eine Stadt beauftragt hat in einer Anliegerstraße, Sackgasse, recht breit, Ebereschen zu pflanzen. Das gab so einen Stunk, dass ich zum Schluss eingepackt und den Bürgermeister informiert habe. Die Bäume wurden dann doch noch gepflanzt, jetzt haben sich die Anwohner dran gewöhnt.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
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bristlecone
Re:Bäume in Wohngebieten?
Du sprichst mir aus der Seele.Hier auf dem Grundstück gibts einen älteren Baumbestand, zum Teil aus ehemaligen Parkzeiten, zum Teil in späteren Jahren wild aufgelaufen (hauptsächlich Spitz- und Bergahorn).Als wir vor Jahren Bäume fällen wollten, weil der Baumpfleger die Standsicherheit anzweifelte, waren Bauauschuss und einige Nachbarn dagegen. Ergebnis: Es wurde weniger gefällt als vorgesehen, denn der "wertvolle" Bestand sollte erhalten bleiben.Letztes Jahr am 10. Juni gabs dann einen gewaltigen Rums, und der über 20 m hohe Ahorn fiel quer über die Wohnstraße. Zum Glücvk gabs nur leichte Schäden und keine Verletzten.Ursache: Hallimaschbefall, der wiederum war die Folge dessen, dass beim Bau des Hauses a) Bauschutt verbuddelt, b) der Boden durch die Maschinen verdichtet wurde und c) alles um die Bäume herum mit ca. 30-50 cm Erde/Bauschutt aufgefüllt wurde.Danach gings dann schnell: Da weder wir als Eigentümer noch der Baumpfleger für weitere, wahrscheinliche "Umfaller" haften wollten, gaben Stadt und untere Naturschutzbehörde grünes Licht für weitere Fällungen.Jetzt sind die meisten Ahornbäume weg, und es ist Platz, um neue interessante Gehölze zu pflanzen.Daß der Baum geschädigt ist, wundert mich nicht, immer wenn ich tiefer gegraben hab, war da der Bauschutt. Darum haben sich aber jene, die verlangten, daß der Baum stehen bleibt (was ja absolut zu begrüßen ist), nix gesch... Nachbesserungen bei Bäumen dieser Größenordnung sind - vor allem in kleinen Gärten - mit erheblichen Kollateralschäden verbunden.
- Landpomeranze †
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Re:Bäume in Wohngebieten?
Das ist, entschuldige das harte Wort, schwachsinnig. Was spricht dagegen, gleich einen Baum zu pflanzen, der eine dem Platz angemessene Größe entwickelt und in Ruhe alt werden darf?Nach 30, 40 Jahren kann man sie auch fällen und durch einen Jungbaum erstzen.
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Lehm
Re:Bäume in Wohngebieten?
was für ein Vermögen denn?Wir mußten erstmal ein Vermögen zahlen,
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Lehm
Re:Bäume in Wohngebieten?
Ich entschuldige "schwachsinnig" schon, solche Ausdrücke verletzen aber die Forumsregeln. ::)Dagegen spricht, dass in den immer eintönigeren Häuslequartieren nur noch Bäume gepflanzt werden, die als gartengerecht beurteilt werden. Daher fehlen Waldbäume, sowohl Tier wie Mensch.Auch eine jugendliche Eiche hat einen ökologischen Wert, und wenn niemand mehr Waldbäume pflanzt, sondern nur noch ökologisch minderwertige Forsythien und artige Niederstämmchen, ist das eben schade.Das ist, entschuldige das harte Wort, schwachsinnig. Was spricht dagegen, gleich einen Baum zu pflanzen, der eine dem Platz angemessene Größe entwickelt und in Ruhe alt werden darf?Nach 30, 40 Jahren kann man sie auch fällen und durch einen Jungbaum erstzen.
- Landpomeranze †
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Re:Bäume in Wohngebieten?
Es gibt wesentlich mehr Möglichkeiten als die Forsythie.Ich steh' gerade vor dem Problem, dass 25-30-Meter Bäume gefällt werden müssen, warum soll ich den gleichen Fehler begehen, über den ich mich dann vielleicht in 30 Jahren wieder ärgern müsste? In meinem Hilferuf-Thread gab es jede Menge Vor- und Ratschläge und ganze Listen mit Bäumen, die eine angemessene Endhöhe erreichen.
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Lehm
Re:Bäume in Wohngebieten?
Das ist doch kein Fehler. Hattest ja 30 Jahre Zeit, Geld zu sparen für die Fällung und in dieser Zeit die Bäume genossen, ebenso die Tierarten, die darauf angewiesen sind.
- Landpomeranze †
- Beiträge: 1679
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Re:Bäume in Wohngebieten?
Nein, ich hatte keine 30 Jahre Zeit, außerdem wurden die Bäume nicht von mir gepflanzt. Die ganzen Tiere, vor allem die Fledermäuse und Vögel, würden sich noch wesentlich mehr freuen, wenn ich die Bäume stehen lassen könnte.
Re:Bäume in Wohngebieten?
Umgerechnet etwas mehr als 1000 Euro. Bodenverbessernde Maßnahmen hätten nochmal soviel gekostet. Das ist für junge Leute, die gerade mal eine Wohnung gekauft und eingerichtet haben (in einer Stadt, in der jeder qm Wohnraum in guter Lage sehr teuer ist), nicht wenig.was für ein Vermögen denn?Wir mußten erstmal ein Vermögen zahlen,
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Lehm
Re:Bäume in Wohngebieten?
Aber du hast offenbar das Haus inkl. Bäume gekauft.Fledermäuse und Vögel hatten jahrelang Lebensraum. Und du könntest ja auch nur einen Baum aufs Mal fällen und gleich einen neuen pflanzen, so bleibt der Lebensraum erhalten.Nein, ich hatte keine 30 Jahre Zeit, außerdem wurden die Bäume nicht von mir gepflanzt. Die ganzen Tiere, vor allem die Fledermäuse und Vögel, würden sich noch wesentlich mehr freuen, wenn ich die Bäume stehen lassen könnte.