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Re:Belastete Erde
Verfasst: 20. Mär 2008, 16:52
von frida
Erkundige Dich nach Untersuchungsstellen (bei uns in der Stadt macht es die Entsorgungsgesellschaft) und laß eine gemischte Bodenprobe von verschiedenen Stellen Deines Gartens auf Schwermetalle und PAKs untersuchen, bzw. auf weitere Stoffe, die Dir bei der Untersuchungsstelle empfohlen werden. Wenn Du Sorge hast, damit schlafende Hunde zu wecken, dann schick einen "Strohmann" dorthin.Dann weißt Du was Sache ist und kannst entscheiden, wie Du damit umgehen willst. Bei geringer bzw. keiner Belastung wirst Du Dich an Deinem Garten freuen können. Bei sehr starker Belastung mußt Du Dir überlegen, ob Du - sofern Du es Dir leisten kannst - Gefahrenabwehr betreibst, also Boden abtragen läßt bzw. Dich informierst, inwieweit die belastenden Stoffe auch das Grundwasser schädigen oder sonstwie nicht ignoriert werden können. Sofern Du es Dir irgendwie leisten kannst, wäre es dann ethisch geboten, es auch zu tun.Es gibt dann noch die Möglichkeit, daß eine Belastung da ist, von dieser aber keine besondere Gefährdung ausgeht, weil die Stoffe stark im Boden gebunden sind. Dann sollte es kein Problem sein, Zierpflanzen zu setzen. Für Nutzpflanzen müßtest Du dann ein Hochbeet bzw. Beete anlegen, das ist immer noch sehr viel günstiger als ein Erdaustausch und bringt außerdem sehr gute Erträge.Daraus, daß bei Dir nix wächst, kannst Du nicht auf den Belastungsgrad schließen, da kommen viele Faktoren zusammen wie Besonnung, Boden-Verdichtung etc.
Re:Belastete Erde
Verfasst: 20. Mär 2008, 17:13
von kl. Hobbygärtner
In Hinterhöfen,... werden/wurden oft Müll abgelagert. Alte Autoreifen, Metalle aller Art, Sperrmüll. Ob bei dir gefährliche Stoffe abgelagert wurden, ist ja nicht klar. Lass jedenfalls eine Bodenprobe machen. Hast du einen eigenen Brunnen? Wenn ja, dann lass dein Wasser untersuchen. Wenn es bei letzterem Beanstandungen gibt, dann würde ich mir erst Gedanken machen. Sollte nur der Boden leicht belastet sein, so ist dies kein allzu großes Problem. Dies ist in vielen Privatgärten der Fall, ohne dass es die Besitzer wissen. Hochbeete sind schnell angelegt und geben auch optisch was her.
Re:Belastete Erde
Verfasst: 20. Mär 2008, 17:19
von Eva
Seit wann versuchst Du denn, den Hof in einen Garten umzuwandeln?Ich habe einen Garten mit stark verdichtetem Boden übernommen und war auch erst mal verzweifelt, weil nicht einmal Giersch und Quecken wachsen wollten sondern verzagt vor sich hin gemickert haben. Mit viel mulchen, z.T. Anlage von Hochbeeten, jeder Menge Kompost und ein bisschen tiefgründigem Lockern hat sich daraus innerhalb von eineinhalb Jahren ein ganz ordentlicher Garten entwickelt, jetzt, nach 6 Jahren ist nicht mehr zu erkennen, dass das mal was anderes war als ein Garten 8)Wenn Du vom Untergrund her Bedenken hast, und nicht allen Boden austauschen willst, würde ich auf
Hochbeete für das Gemüse umsteigen. Den müden Kompost (vielleicht ist er einfach nur zu alt, um viele Regenwürmer zu enthalten, oder sie sind wegen der derzeitigen Kälte im Untergrund?) kannst Du dabei als Mulchmaterial verwenden.
Re:Belastete Erde
Verfasst: 20. Mär 2008, 17:33
von fars
Ein bedenklicher Rat.
Was würdest Du konkret machen, wenn Du in seiner Haut stecken würdest? Du wirst doch als Bürger mit dem Problem allein gelassen. Was willst Du denn tun? Veranwortungsvoll handeln -würden wir sicher alle gern- und den finanziellen Ruin in Kauf nehmen? Grüße Tubutsch
Das habe ich doch bereits geschrieben.Ich stimme dir zu, dass der
jeweilige Grundstückseigentümerfür Bodenverunreinigungen haftet. Nur hier liegt der Grundstückskauf offenbar gerade mal 3 Jahre zurück und der vorherige Eigentümer hat diesen schwerwiegenden Mangel offenkundig verschwiegen. Von daher ergibt sich m.E. ein Schadensersatzanspruch.Alles natürlich nur unter der Voraussetzung, dass an den Informationen des Nachbarn etwas dran ist. Das aber lässt sich nur anhand von Analysen erweisen.Ich zumindest möchte nicht auf einem Grundstück leben, dessen Boden erheblich (wieder eine Annahme) verunreinigt ist. Zudem ist dadurch das Grundstück ggf. in seinem Wert gemindert bzw. unverkäuflich. Und Grundstücke sollen ja - last not least - auch eine möglichst wertstabile Geldanlage sein.Also mein Rat: Vogel-Strauß-Politik hilft hier nicht weiter.
Re:Belastete Erde
Verfasst: 20. Mär 2008, 17:52
von Eva
Ja, aber Bristlecone hat ja schon geschrieben, und einige stimmten da zu, dass eine Bodenbelastung als Ursache des schlechten Pflanzenwachstums eigentlich ganz unwahrscheinlich ist. D.h. es handelt sich wahrscheinlich um zwei separate Probleme. 1) Warum wächst nix (eher nicht wegen "Gift" im Boden, sondern wegen Verdichtung, Schatten, Nährstoffmangel...)2) Sind Schadstoffe im Boden und wie geht man damit um, falls ja
Re:Belastete Erde
Verfasst: 20. Mär 2008, 17:56
von fars
D.h. es handelt sich wahrscheinlich um zwei separate Probleme.
Sehe ich auch so.
Re:Belastete Erde
Verfasst: 20. Mär 2008, 18:07
von tubutsch
Nur hier liegt der Grundstückskauf offenbar gerade mal 3 Jahre zurück und der vorherige Eigentümer hat diesen schwerwiegenden Mangel offenkundig verschwiegen. Von daher ergibt sich m.E. ein Schadensersatzanspruch.
Es wäre wünschenswert, wenn es denn so wäre! Nur hat der Käufer leider die A....karte gezogen. Er muss sich vor dem Kauf informieren ob auf dem Grundstück, welches er kaufen möchte, Altlasten zu erwarten sind (- Blick in das Altlastenkataster, Bauamt...), anderenfalls haftet er. So hab ich es jedenfalls vor ca. acht Jahren in Bodenkunde gelernt - vielleicht hat sich ja inzwischen die Gesetzeslage geändert. Leider findet das Thema bei Grundstückskäufen zu wenig Beachtung und wenn das Kind dann in den Brunnen gefallen ist, ist das Gejammer groß. Auf der anderen Seite stellt sich aber auch die Frage - kann man das von einem "normalen" Bürger erwarten. Ich drückte Garten86 jedenfalls die Daumen. Vielleicht ist ja alle viel Aufregung um nix. Grüße Tubutsch
Re:Belastete Erde
Verfasst: 20. Mär 2008, 18:10
von Eva
Garten86 hat sich nicht mehr gemeldet - vielleicht war er ja eine Reinkarnation von Gart90, und wollte eine EM Empfehlung rauskitzelnundnachherdrüberlästern.

Re:Belastete Erde
Verfasst: 20. Mär 2008, 18:26
von fars
Nur hat der Käufer leider die A....karte gezogen. Er muss sich vor dem Kauf informieren ob auf dem Grundstück, welches er kaufen möchte, Altlasten zu erwarten sind (- Blick in das Altlastenkataster, Bauamt...)
Wenn es denn dort verzeichnet ist. Im Übrigen:"Sind dem Verkäufer hingegen gewichtige Mängel des Grundstücks bzw. des Hauses bekannt oder hält er aufgrund konkreter Anhaltspunkte solche Mängel für möglich, hat er dies grundsätzlich ungefragt dem Käufer mitzuteilen."Urteil des OLG Zelle vom 13.06.1997, 4 U 96/96. Hausbesitzer Zeitung Heft 22/97, Seite VII
Re:Belastete Erde
Verfasst: 20. Mär 2008, 18:39
von tubutsch
...Reinkarnation von Gart90, und wollte eine EM Empfehlung rauskitzelnundnachherdrüberlästern.
Wer is'n das

Grüße Tubutsch
Re:Belastete Erde
Verfasst: 20. Mär 2008, 18:40
von Irisfool
Re:Belastete Erde
Verfasst: 20. Mär 2008, 18:54
von BuckarooBanzai
Mein Tipp nimm etwas von den Boden in einen Topf und sähe Kresse Samen aus.Wenn selbst die Kresse nicht kommt schreibe ich dir gern ein angebot über eine Pflasterfläche

.Wenn die Kresse kommt ist Hopfen und Malz noch nicht verloren

Re:Belastete Erde
Verfasst: 20. Mär 2008, 19:21
von fars
Ist bei uns ähnlich.§8 eines Muster-Kaufvertrags:"§ 8 MängelhaftungDer Verkäufer haftet insbesondere für die angegebene Größe desGrundstücks und die Verwendbarkeit des Grundstücks für die vomErwerber geplante Nutzung als Bauland.Der Vertragsgegenstand geht, wie er steht und liegt und dem Käufer nachBesichtigung bekannt ist, auf diesen im gegenwärtigen Zustand über. Fürbis zum Besitzübergang eintretende Veränderungen oder Verschlechterungendes Vertragsgegenstandes, die auf gewöhnlichen Gebrauchzurückzuführen sind, haftet der Verkäufer nicht.
Der Verkäufer erklärt, dass ihm versteckte Mängel, insbesondereAltlasten, nicht bekannt sind."
Re:Belastete Erde
Verfasst: 20. Mär 2008, 20:23
von Zuccalmaglio
ich würde auch tubutsch und staudenmanig folgen, und erst mal nichts herausposaunen. Paralell würde ich fars`Rat folgen und die Erde in einem privaten Institut (nicht städtisch oder öffentlich) untersuchen zu lassen. Dann erst weitere Schritte überlegen.Mir wäre verdammt unwohl, auf oder neben etwas zu wohnen, welches womöglich mit xyz kontaminiert ist. Meine Neugier, der Selbstschutzgedanke und die Verantwortung, sofern Kinder im haus sind, wären vorherrschend. Meine Erfahrung mit selbst massiv verdichteten Böden ist, das irgendetwas immer wächst und das selbst im Schatten. Insofern hätte ich auch da ein ungutes Gefühl.Wenn sich alles als harmlos herausstellt, umso besser
Re:Belastete Erde
Verfasst: 20. Mär 2008, 20:27
von Staudo
Ich stimme Dir voll und ganz zu. Sicherheit haben, ohne irgendwelche Behördenapparate in Gang zu setzen ist das Beste.