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Sensen - wer kann's und kann Tipps geben? (Gelesen 57693 mal)

Vom Unkrautstecher bis zum Aufsitzrasenmäher - alles, was die Arbeit erleichtert. Fragen, Erfahrungen, Berichte

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Equisetum
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Re:Sensen - wer kann's und kann Tipps geben?

Equisetum » Antwort #15 am:

@fisalis: Ein Meter Schneideblatt? :o Und damit senst Du in engsten Ecken? :o Bist Du sicher, daß Du Dich da nicht verschätzt hast? Meine Sense ist 70 cm lang und gehört damit schon zu den "Großen" für Gras und dünneres Zeug. Für Heide und sonstiges wehrhafteres Material gibt es sog. Heidesensen mit einem etwas breiteren, dafür wesentlich kürzeren (50 cm) Blatt. @Günther: Vor ein paar Tagen habe ich in einem Gartencenter eine Klappsense (man kann das Blatt gegen den Stiel hochklappen) gesehen, die konnte man bestimmt nur wetzen, so dünn, wie das Blatt war. Konnte man glatt hochklappen, ohne die Schraube zu lösen. ;) @Susanne: toll beschrieben. Zusammen mit der recht ausführlichen Beschreibung der Dengel-Werkzeuge und -Methoden aus dem Buch kann mifri eigentlich nichts mehr schiefgehen.
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otterstedt
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Re:Sensen - wer kann's und kann Tipps geben?

otterstedt » Antwort #16 am:

Hallo zusammen,also meiner (und der meiner Lehrmeister) Ansicht nach ist es so,dass die Sense ein- oder zweimal am Tag gedengelt wird und dannzwischendurch häufig kurz gewetzt wird. So hat die Sense ein langesund geruhsames Leben :-)Beim Wetzen geht es nicht darum viel Material abzuschleifen! Der extremdünne vordere Teil der Schneide biegt sich beim Mähen schnell mal um.Dieser Bereich soll beim Wetzen wieder aufgerichtet werden, mehr nicht.Und zuletzt noch ein gaaaaanz wichtiger Hinweis: Das Wetzen einer gutgedengelten Sense ist ein extrem gefährliches Unterfangen! Ihr währetgarantiert nicht die ersten, die sich im Eifer des Gefechts mal eben einenFinger abschneiden.Die "offizielle" Methode geht so (Linkshänder bitte entsprechend umdenken):* Sense mit der Spitze des Baums FEST in den Boden rammen.* Das Blatt mit der linken Hand FEST halten.* Wetzstein in die rechte Hand nehmen* Ellenbogengelenk des rechten Arms FEST seitlich an den Körper drücken.* Konzentrieren! Das Ellenbogengelenk soll dort bleiben wie angenagelt!* Voooorsichig überprüfen, ob bei der Wetzbewegung eine Gefahr für die Finger besteht* Falls nein (und nur dann) kurz mit Schmackes von beiden Seiten Wetzen. Nochmal: Die Bewegung kommt nicht aus der Schulter sondern aus demEllenbogen, das Gelenk selbst bleibt fest am Körper, sonst ist leicht ein Finger futsch!Ciao, Heiner
Equisetum
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Re:Sensen - wer kann's und kann Tipps geben?

Equisetum » Antwort #17 am:

Prima Tip, Heiner! Bei mir persönlich ist es so, daß ich bisher nur sehr wenig Erfahrung mit dem Dengeln sammeln konnte, genau gesagt, habe ich es schon einmal gemacht. Da ich Angst habe, bei zu ausgiebigem Dengeln die Schneide zu versauen, habe ich zwar eine gewisse Grundschärfe erzeugt, den Rest mache ich aber lieber mit dem Wetzstein. Wenn ich wüßte, wie weit man eine Schneide ausdengeln kann, würde ich es wagen! Hast Du evtl. einen Tip, wie man das beurteilt? Vielleicht noch einmal zur Klarstellung eine Frage: Hält man die Hammerfinne beim Dengeln parallel oder quer zur Schneide?Viele Grüße Equisetum
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otterstedt
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Re:Sensen - wer kann's und kann Tipps geben?

otterstedt » Antwort #18 am:

Hallo Equisetum,gleich vorweg, ich hab vor einer halben Ewigkeit eine landwirtschaftlicheAusbildung gemacht und mein Chef bestand darauf, dass ich Sensen lerne.Ansonsten habe ich wahrscheinlich ähnlich viel Erfahrung wie du :-)
Vielleicht noch einmal zur Klarstellung eine Frage: Hält man die Hammerfinne beim Dengeln parallel oder quer zur Schneide?
Quer, Schneide weg von dir :-) Da ich nicht so richtig gut im Erklährenbin hab ich mal auf Bildersuche im Internet begeben. Ich habe es genausogelernt, wie es z.B. auf diesen Bildern zu sehen ist:http://www.vs-laberweinting.de/mittelal ... all.JPGAch ja, so hab ich es gelernt. Soweit ich mich erinnere ist aber die"offiziell" richtige (und wohl auch sicherere) Methode beim Dengeln dasBlatt vom Worb zu lösen.Mit dieser Suchanfrage bei altavista gibt es noch mehr Bilder:http://de.altavista.com/image/results?i ... engelnCiao, Heiner
Wühlmaus

Re:Sensen - wer kann's und kann Tipps geben?

Wühlmaus » Antwort #19 am:

Als Schutzhülle für das Senseblatt dient bei mir ein altes großes Bettlaken. Das geht bestens und man kann es mit sicherem Abstand um´s Blatt schlingen ::)Dengeln kann ich leider nicht, hab aber einen guten Geist, des es mir ab und an macht. Mir ist diese Arbeit aber auch wirklich ein wenig zu laut :-XZum Sensen und regelmäßigen Wetzen mit dem entsprechenden Stein hab ich eigentlich immer die dicken ledernen Handschuhe an 8)Und ansonsten braucht es halt ein wenig Übung und Erfahrung - besonders wenn zwischen Rosen und Sträuchern und Bäumen und um Nachblühendes herum gesenst werden muß. Die entsprechende Vorsicht lernt man aber schnell, wenn man einmal die vorher liebevoll freigeschnittene junge Rose beim Schwungholen für Härteres seitlings mitnimmt :PWühlmausGrüße
Equisetum
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Re:Sensen - wer kann's und kann Tipps geben?

Equisetum » Antwort #20 am:

@Heiner, gut, daß Du die Bilder verlinkt hast. Sie sagen mehr als Worte. Es ist deutlich zu erkennen: die Schneide liegt quer zum Dengler, die Hammerfinne wird aber parallel zur Schneide gehalten. Korrigierende GrüßeEquisetum
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Wolfgang
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Re:Sensen - wer kann's und kann Tipps geben?

Wolfgang » Antwort #21 am:

Dengeln braucht Übung. Mein Großvater (den ich mit dem Dengelhammer vor dem Amboß sitzend in Erinnerung habe) meinte, dass dafür die erste Sense draufgehen müsse, um die anderen um so besser dengeln zu können.Der Kumpf mit Wasser drin gehörte bei uns nicht an den Hosenbund, sondern mit der Spitze ins Erdreich. Die Wetzsteine wurden so angefasst, dass immer eine Handbeit Abstand zum Blatt blieb.Und das Dorf überlieferte die Geschichte von einem Mann, der am Sonntagmorgen seinen Blattschutz vermisste, aber, um nicht gesehen zu werden, schnell die Sense auf die rechte Schulter (Blatt nach rechts von sich selbst weg) und sich selbst aufs Rad schwang und unterwegs den ersten Kirchgänger überholte ...
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Susanne
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Re:Sensen - wer kann's und kann Tipps geben?

Susanne » Antwort #22 am:

ist es so, dass die Sense ein- oder zweimal am Tag gedengelt wird
Bitte, sag mir, daß das ein Tippfehler ist...
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
otterstedt
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Re:Sensen - wer kann's und kann Tipps geben?

otterstedt » Antwort #23 am:

Hallo Susanne,
ist es so, dass die Sense ein- oder zweimal am Tag gedengelt wird
Bitte, sag mir, daß das ein Tippfehler ist...
Das ist ein Tippfehler :-)Nein, das ist kein Tipfehler. Es gilt aber eben nur dann, wenn man denganzen Tag mit der Sense unterwegs ist. Wenn man nur 'ne halbe Stundeim Monat senst, dann wird wohl auch einmal dengeln pro Jahr reichen.Ciao, Heiner
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Susanne
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Re:Sensen - wer kann's und kann Tipps geben?

Susanne » Antwort #24 am:

Ich danke dir für die Relativierung... hatte schon die Überschrift "Deutschland dengelt - Ohrenärzte verdienen sich dumm und dusselig" vor den Augen...
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
Equisetum
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Re:Sensen - wer kann's und kann Tipps geben?

Equisetum » Antwort #25 am:

[align=center] ;D ;D... dengel dengel dengel dengelBeinhart wie ein Rocker ... ;D ;D[/align]
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riesenweib
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Bodenart: schwarzerde, basisch, feucht
Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C

windig. sehr windig.

Re:Sensen - wer kann's und kann Tipps geben?

riesenweib » Antwort #26 am:

;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D
will bitte jemand meine tippfehler? Verschenke sie in mengen. danke ;-)
brennnessel

Re:Sensen - wer kann's und kann Tipps geben?

brennnessel » Antwort #27 am:

Es gilt aber eben nur dann, wenn man denganzen Tag mit der Sense unterwegs ist..
...gibt es so jemanden denn noch ??? Mir reicht eine Stunde Mähen schon :P ........... Eure Ratschläge sind super! Was tut es mir oft Leid, dass ich mir das von meinem Vater nie richtig zeigen ließ ........LG Lisl
Günther

Re:Sensen - wer kann's und kann Tipps geben?

Günther » Antwort #28 am:

Kann auch kaum wer noch richtig professionell mähen...Ich kann mich noch erinnern, wie in Urzeiten auf dem Land alle Getreidefelder - Wiesen sowieso - mit der Sense gemäht wurden, Garben gebunden wurden, Mandeln aufgestellt wurden, und dann einmal mit Leiterwagen und Ochsengespann zum händischen Dreschen mit Dreschflegeln auf den Hof gebracht wurden. Und unsereiner ist oben auf der wackeligen Fuhre gesessen und hat sich toll gefühlt...Es war einmal...
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Wolfgang
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Re:Sensen - wer kann's und kann Tipps geben?

Wolfgang » Antwort #29 am:

Aber schon Mitte der Fünfzigerjahre kamen (jedenfalls im Landstrich meiner Vorfahren) Einachser auf, mit denen die Landleute, einen Hänger mit Sitzbank an der Kupplung, auf die Felder tuckerten und die Halme mit dem Balkenmäher (einen für Korn, einen für Gras) niedermachten; nur in Ecken, an engen und buckligen oder ganz steilen Stellen wurde gesenst. In den frühen Sechzigern folgten die ersten Mähdrescher. Ein Heil und Segen; stundenlanges Sensen mit Dengeln und Wetzen war schweißtreibend, gelenkverschleißend und gefährlich, und beim Korn war es ja nur einer von vielen Arbeitsgängen.
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