News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten! | garten-pur unterstützen mit einer Spende oder über das Partnerprogramm!
Das pure Gift (Gelesen 17590 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR
Re:Das pure Gift
Dieses Hypochondertum ist schon beachtlich.Eiben! Alles an der Pflanze ist "giftig" (mit Ausnahme der roten, giftig dreinschauenden Samenhülle).Wie aufgescheucht dann die Mamis und Papis auf Spielplätzen mit der entsprechenden Bepflanzung. Als seien Kinder doof, als würde irgendjemand von ihnen in die Rinde eine Eibe beißen - oder das Stachelzeug anstelle der Banane vermümmeln.
Re:Das pure Gift
Dasselbe mit Tieren. Oft werde ich grossäugig gefragt, ob ich keine Angst um meine drei Hunde habe. Dann muss ich jeweils erklären, dass die artspezifisch höchst selten am Efeu nuckeln, den Eisenhut ablecken oder die witzigen Fingerhutblüten anknabbern (ok, ok, ansonsten fressen sie alles, was ihnen vor die kühle Nase kommt). Hypochondrie gemischt mit Panikmache und einem Quentchen Verschwörungstheorien ... gibt bisweilen ganz unterhaltsame Ergebnisse.
Re:Das pure Gift
Na ja, pure Hypochondrie ist es nicht, wenn Eltern keine giftigen Pflanzen am Spielplatz haben wollen.Unten stehende Grafik ist ein Auszug des Reportes für 2005 der Giftzentrale Bonn .Bei Gärtnereltern wissen meist schon kleine Kinder was sie essen dürfen, und wo sie lieber erst fragen- aber es gibt genug Eltern die Brennesseln und Minze nicht unterscheiden können- wenn sie diese beiden Namen denn parat haben.edit knorbs: die angehängte grafik stammt aus einer pdf-datei der giftzentrale der uni-bonn + unterliegt somit deren copyright! bitte copyright künftig beachten. 

-
- Beiträge: 1304
- Registriert: 11. Apr 2005, 21:04
- Kontaktdaten:
-
Mizzitanta spinosissima var. splendens
Re:Das pure Gift
Meiner Erfahrung nach lernt jedes halbwegs aufgeweckte Kind nichts lieber als die vielen, vielen Giftpflanzen. Ich mach mit meinen regelmäßige Touren durch den Garten und lasse sie erzählen, was alles giftig ist (zu ihrer Freude zähle ich alles nur halbwegs ungenießbare dazu). Eisenhut und Eibe habe ich mir bisher verkniffen, aber jetzt sind sie groß genug. Alles andere ist wahrscheinlich einfach nicht giftig genug. Aber fars, das ist wirklich ein wunderschöner Eisenhut. Wie hoch wird er?Nachtrag: Mufflon hat recht, das Problem sind ja nicht die Gärtnerkinder, sondern die solcher Eltern, die sich nicht auskennen und die ihre Kinder dann aus allem Suppe kochen lassen. Bei den Vergiftungen wüsste ich jetzt gerne, was genau da passiert ist - gestorben sind so viele Kinder garantiert nicht dran. Waren es Anrufe? Magenauspumpen? Über-Nacht-Dabehalten?Neben einem Spielplatz müssen wirklich keine Eiben sein, denn Kinder kommen oft auf blöde Gedanken, wenn sie unter sich sind. Und wenn es der rachsüchtige Gärtnerssohn ist, der seinen Erzfeind mit Fingerhutsuppe umlegen will. Ein Schwimmteich oder sonstiger Teich ist vermutlich viel gefährlicher. Besonders tückisch ist die Kombination Schwimmteich mit nur durch tiefes Wasser erreichbarer Insel mit den giftigsten Pflanzen, die man sich so vorstellen kann.
Re:Das pure Gift
@MufflonJa, da hast du schon Recht - bei Kindern ist es etwas schwieriger ... wenn ich da nur an mich selbst denke, was ich als Krabbelwesen mir alles in den Mund gesteckt hab ... Lassen wir die aussen vor und am besten gleich auch noch die Unwissenheit. Der Rest bleibt trotzdem recht hoch.Gibt's sonst noch nette Erfahrungsberichte? *gier*

Re:Das pure Gift
Das stimmt, Pimpinella.Ich hab meinen- und den Gastkindern immer die giftigen Pflanzen gezeigt und je nach Alter- am Anfang garnicht erst anfassen, erklärt auf welche Weise die Pflanze giftig ist.Am Beispiel der Eibe:Bei einer Tour mit Jugendlichen im Wald sollten die Kids nach Beeren Ausschau halten, wir wollten am Abend einen Nachtisch damit verbessern. 2 Mädels hatten Eibenfrüchte gesammelt.Zum Glück hatten sie nicht probiert.Ich wollte sie dann die giftigen Samen entfernen lassen und das Eibenfruchtfleisch verwenden, aber die anderen Betreuer waren dagegen.
Re:Das pure Gift
Jo- gibt es.Ich hab mal beim Beschneiden meiner Bonsai eine Lavendelheide stark bearbeitet.Dabei fielen immer wieder Blätter in meinen heißen Kaffee.Ich wusste nichts von der Wirkung dieser Pflanze
.Ergebnis: eine ganz üble Nacht mit Erbrechen und Krämpfen.


-
- Beiträge: 614
- Registriert: 20. Mai 2005, 22:38
Re:Das pure Gift
Extrem giftig ist auch Oleander, und mir ist einmal ein großer Hund, der nur um mich zu ärgern mal eben die Oleanderknospen abgebissen hatte, fast unter den Händen eingegangen. Das Gift des Oleanders wirkt muskellähmend und lähmt auch den Herzmuskel. Und für Oleander braucht man nicht einmal einen Garten, der steht auf unzähligen Balkonen und gefährdet eventuell auch Kinder, wenn die Eltern sie nicht genügend aufklären.
Re:Das pure Gift
Kreisch! Jetzt hast du's geschafft, Gartenfreak! *zitterzitter*
-
- Beiträge: 614
- Registriert: 20. Mai 2005, 22:38
Re:Das pure Gift
Warum so ängstlich? Du brauchst den Oleander doch nicht zu essen, freu Dich doch an seinen Blüten!
Re:Das pure Gift
Aber meine Hunde ärgern mich liebend gern ... Ich ging - offensichtlich naiverweise - davon aus, dass Tiere instinktiv (oder olfaktorisch, was weiss ich) Aua-Dinge, sprich Giftiges, meiden.
-
- Beiträge: 614
- Registriert: 20. Mai 2005, 22:38
Re:Das pure Gift
Der Hund liebte rote Blüten und killte Rosen- und Hibiskusknospen, sobald sie Farbe zeigten, und dann fraß er eben auch die Oleanderblüten. Ende OT.
Re:Das pure Gift
Dachte ich auch immer. Bis wir Hund 2 bekamen: Cleo liebt es, den Efeu rankenweise von der Pergola abzuwickeln, drauf rumzukauen und daran zu zerren als wär's ein Tau beim Schulsport. Cleo liebt überhaupt alles, was sich im Wind bewegt - den Efeu habe ich ihr gelassen, die kleine Eibe habe ich vorsichtshalber mal ausgerupft. Was das mit dem "instinktiv meiden" angeht: Humbug. Könnte man sich darauf verlassen, gäb's keine Vergiftungsfälle.Dasselbe mit Tieren. Oft werde ich grossäugig gefragt, ob ich keine Angst um meine drei Hunde habe. Dann muss ich jeweils erklären, dass die artspezifisch höchst selten am Efeu nuckeln, den Eisenhut ablecken oder die witzigen Fingerhutblüten anknabbern (ok, ok, ansonsten fressen sie alles, was ihnen vor die kühle Nase kommt). Hypochondrie gemischt mit Panikmache und einem Quentchen Verschwörungstheorien ... gibt bisweilen ganz unterhaltsame Ergebnisse.
Re:Das pure Gift
Nun ... ich hab relativ viel mit Hunden zu tun und die Vergiftungen beziehen sich in erster Linie auf Haushaltsmittel, Blei, usw, aber weniger auf Pflanzen. Aber offensichtlich hab ich mich da grundlegend geirrt.Andere Erfahrungsberichte (ich mein jetzt auch menschliche)?Nomadin lWas das mit dem "instinktiv meiden" angeht: Humbug. Könnte man sich darauf verlassen, gäb's keine Vergiftungsfälle. [quote hat geschrieben:
Re:Das pure Gift
Du meinst, ob ich selbst schonmal Giftpflanzen gemümmelt hab und daran gestorben bin? Bis jetzt noch nicht.
