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Wie anfangen mit Umbau vom "Urwald" zum Garten? (Gelesen 10777 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
Re:Wie anfangen mit Umbau vom "Urwald" zum Garten?
amarant, und wie sieht dein Garten Heute aus? Hast du Bilder vorher und nachher?
Liebe Grüsse Crispa
Re:Wie anfangen mit Umbau vom "Urwald" zum Garten?
Eine kleine Ecke unserer Gartenbaustelle:Beim ersten Besichtigungstermin im Mai 2007
In meinem Garten wachse ich!
Re:Wie anfangen mit Umbau vom "Urwald" zum Garten?
Das gefiel mir aber vorher mit der grünen Kulisse besser!



Re:Wie anfangen mit Umbau vom "Urwald" zum Garten?
Hallo Karl,erstmal herzlichen Glückwunsch zu Deinem schönen Garten auch wenn er jetzt wie ein Urwald zu sein scheint.Die Fotos sind ja vom Februar, und ich kann mir gut vorstellen wie es jetzt aussieht.Da das Haus ja auch so lange leer stand, Ihr dort noch nicht wohnt, aber sicherlich auch einiges an Ausgaben für das Haus auf Euch zukommen, würde ich es mit dem Garten erst mal langsam angehen lassen.Ich würde jetzt nicht Roden, sondern den kompletten Wildwuchs erst mal runtersetzen. Entweder mit einem Hächsler/Freischneider oder per Hand.Wenn Du dann die aufgeräumte Fläche vor Dir liegen siehst, wird Dir die ehemalige Strucktur des Gartens erst mal klar und ich glaube die war gar nicht so übel.Den Wildwuchs von, ich meine auch es ist Schwarzdorn, kannst Du ja dann bis April immer mal peu a peu roden.Wenn ihr dann im April dort wohnt, wirst Du froh sein, wenn Du noch etwas Grün siehst und nicht eine komplett gerodete Fläche.Versuche einfach erstmal den Wildwuchs klein zu halten.Ach ja, und willkommen im Club. Es gibt sehr viele hier, die ein noch viel verwilderteres Grundstück übernommen habe, da ist Deines noch eine Sahnebonbon gegen ;)Lass Dein Zuckerstück erst mal auf dich wirken, eh Du alles umbuddelst.
LG Margrit
"Willst du wertvolle Dinge sehen, so brauchst du nur dorthin zu blicken, wohin die grosse Menge nicht sieht" (Laotse)
"Willst du wertvolle Dinge sehen, so brauchst du nur dorthin zu blicken, wohin die grosse Menge nicht sieht" (Laotse)
Re:Wie anfangen mit Umbau vom "Urwald" zum Garten?
Das ist doch eine ideale Winterarbeit! Sämlingen und Wurzelausläufern würde ich mit Pickhacke, Spaten, Unkrautstecher zu Leibe rücken. Da kommt man doch ganz gut voran. Ein guter Häcksler kann bessere Dienste tun als ein Bagger. Du erzeugst so auch noch Deinen eigenen Mulch, bestes Material um weiteren Wildwuchs einzudämmen und den Garten ordentlicher aussehen zu lassen.Lass in jedem Fall die großen Bäume stehen und beobachte sie erst mal. Eine Quitte, Walnuss, vielleicht wohlschmeckende Äpfel, Birnen, Pflaumen :DSelbst Fichten können auf so einem großen Grundstück zunächst ganz nette Kulisse bilden.Wichtig ist was für ein Boden da ist. Es scheint mir ein alter Obstgarten zu sein, wenn der Boden fruchtbar und gut zu bearbeiten ist würde ich den auf keinen Fall austauschen. Versuche die alten Strukturen zu erkennen und nutze sie zumindest für die Übergangszeit. Und lass Dir Zeit Zeit Zeit. Gewachsene Gärten haben einfach mehr Charme als ausgebaggerte, aufgefüllte planierte Flächen mit oftmals Preiswerter (= klein aber schnell wachsend, in 5 jahren zur Plage werdender) Neubepflanzung. Ingeborgselber einige qmchen von Hand gejätet (Prunus Domestika Ausläufer, Brombeeren, Robinien, Liguster. nichts davon klein zu nennen) und befreundet mit einem sehr guten antiken Häcksler der auch schon 6 Riesenfichten gefressen hat.
Il faut cultiver notre jardin!
Re:Wie anfangen mit Umbau vom "Urwald" zum Garten?
da hat sie was gesagt, die Ingeborg. So isses. Es ist eine einmalige Erfahrung sich auf diese Weise langsam in einen Garten hineinzuarbeiten und ihn wie eine Skulptur, nur nicht aus Stein, sondern aus dem Aufwuchs, herauszuhauten.Es ist furchtbar und immer ein jammer, wenn Gartenneulinge meinen man müsse erst einmal Tabula Rasa machen, weil sie den Wert eingewachsener Pflanzen und Bestände nicht kennen. Und welche Mühe es macht die wieder anzusiedeln.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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Re:Wie anfangen mit Umbau vom "Urwald" zum Garten?
ginko biloba, was für ein wunderschöner Platz
...und Ingeborg spricht mir aus der Seele. Ich würde dort auch nicht mit technischem Gerät herumwüten, sondern wann immer ich kann, selbst herumbuddeln. Zeit ist bei dir knapp und die Entfernung auch nicht von schlechten Eltern, aber es muss ja nicht alles von heute auf morgen entstehen. Wenn keine Bagger, sondern du selbst den Boden bereitest, hast du die wertvolle Zeit, dich dort einzufinden und zu gucken, was du diesem Stück Land hinzufügen kannst, um dem nahe zu kommen, wonach dir ist. Und wenn du erstmal angefangen hast, hört das nie wieder auf.




Re:Wie anfangen mit Umbau vom "Urwald" zum Garten?
Auch ich kann dir nur raten geh es langsam an.Schau im Frühjahr was da alles an Zwiebelpflanzen kommt. Nimm nur das heraus was wirklich Wildwuchs ist. Wie es aussieht ist der Bestand an Bäumen und Sträuchern viele Jahre alt, zerstör nicht alles in wenigen Monaten. So ein alter Garten ist pflegeleichter als du glaubst. Rausreißen und verändern kannst du immer noch.Ich habe einen Garten der bereits über 120 Jahre alt ist. Als ich ihn vor ca. 20 Jahren in meine Obhut übernahm habe nur die Rasenflächen gemäht und geschaut wie er sich im laufe des Jahres entwickelt. Erst danach habe ich angefangen das zu entfernen was wirklich stört und ihn nach meinen Vorstellungen gestaltet.
Liebe Grüsse Crispa
Re:Wie anfangen mit Umbau vom "Urwald" zum Garten?
ein ganzes Jahr beobachten ist wohl der beste Rat. Meist reicht ein Jahr nicht, denn immer entgeht einem etwas. Aber man hat einen Eindruck davon wie der Garten sich mit den Jahreszeiten verändert und wenn man schlau ist notiert man sich das Inventar. Natürlich auch noch schlauer den Ort. Am schlauesten ist es, wenn man den Garten grob in Bereiche einteilt, nur zu Orientierung, möglicherweise denen Namen gibt und sich dabei auf Geländestrukturen bezieht.Wenn du weißt, was ich meine.
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Saartal, WHZ 7b, 245m ü. NN, toniger Lehmboden
Re:Wie anfangen mit Umbau vom "Urwald" zum Garten?
Hallo, Karl,Glückwunsch auch von mir zum schönen Gelände - alter Baumbestand (plus Baumbank!), sowas ist schlichtweg unschätzbar
.
.
. Was Ingeborg und Tilia schon geschrieben haben, kann ich nur unterstreichen: Wenn man mit Handarbeit anfängt, lernt man den Garten genauer kennen, als es auf irgendeinem anderen Weg möglich wäre. Gestaltungsideen, die zum Areal und seinen Bedingungen passen, stellen sich dabei mit der Zeit von selbst ein. Die dann umzusetzen, bedeutet: sich den Garten zu eigen machen, im wörtlichen Wortsinn. Und dieser Prozess, mag er auch langwierig sein, ist kostbar; ich möchte ihn trotz aller Mühsal nicht missen. Als wir unseren Garten vor mittlerweile 17 Jahren übernommen haben, war's eine Wiese mit etlichen alten Bäumen drin und drumrum, mit spärlichen Beeten am einen und wüstem Brombeer-Brennnessel-Gestrüpp am anderen Rand. Zwei Jahre habe ich nur ein bisschen in den Beeten rumgepusselt und ansonsten zugeschaut. Dann habe ich begonnen, richtig "Garten" anzulegen (wobei die Bäume Strukturgeber waren) und dazu Brennnesseln und Brombeeren und Baumsämlinge gerodet. Und vor allem Wiese abgesodet, Stück um Stück, von Hand. Elende Plackerei. Aber nur dadurch weiß ich Quadratmeter um Quadratmeter, wo es feucht ist und wo trocken. Wo wie lange Sonne hinkommt und wo wie tiefer Schatten fällt. Wo oberflächennahe Baumwurzeln verlaufen (da lässt sich nachher nicht graben). Wo welches Kraut dominiert (Löwenzähne, Ackerwinde, Klee, Weidenröschen, Quecke & Co. haben jeweils unterschiedliche Vorlieben). Wie dick oder dünn wo die Humusschicht ist überm zählehmigen Unterboden. Dieses Wissen nützt mir immer noch beim gezielten Bodenverbessern und bei der ebenso gezielten Wild-/Bei-/Unkrautbekämpfung. Und es hilft, Fehler bei der Pflanzenauswahl in Grenzen zu halten - die Anfangs-Ackerei von Hand ist auf diese Weise Basis für alles, was ich seither gestalterisch unternommen habe. Klar, dass sowas dauert. Und deine 1000 qm sind eine große Fläche; vielleicht schmeißt du irgendwann Pickel und Spaten hin und holst doch einen Kleinbagger. (Hätte ich auch gern gemacht, geht aber nicht: Das größte Fahrzeug, mit dem man unsere ca. 750 Garten-Quadratmeter anfahren kann, ist die Schubkarre
...). Doch auch dann tust du gut dran, wenn du in jedem Gartenteil ein bisschen von Hand herumfuhrwerkst; so kriegst du das bestmögliche Gefühl fürs Vorhandene und weißt später schneller, was du wo machen kannst und willst. Fürs erste kommst du ums Roden von Gehölz-Wildwuchs natürlich nicht rum, Staudengärtnerins Tipps dazu sind gut. Aber wenn du da das Grobe weg hast, kannst du getrost erstmal Luft holen und einfach guckenguckengucken. Wenn ich selber gleich zu Anfang mit "Gestaltung" - womöglich gar mit "Komplettgestaltung" - begonnen hätte, würde ich mir heute die Haare raufen und an Umzug denken. So wie's ist, raufe ich mir zwar ab und die Haare, wenn ich z. B. sehe, wie rasch Wild-/Bei-/Unkraut provisorische Wege erobert. Aber ich weiß dank der Ausprobier-Provisoria jetzt ganz genau, wo ich Dauer-Wege haben will - und die verlaufen allesamt nicht da, wo ich sie zu Beginn gebaut hätte
... Toitoitoi & schöne GrüßeQuerkopf

Das ist gut... Dass gut Ding Weile braucht, ist logisch. Und ich WILL mir ja auch Zeit lassen und Zeit nehmen, nur so kann man auch genießen und Ideen einfliessen lassen. Ich will nichts übers Knie brechen. ...

Das ist noch bessergingko biloba hat geschrieben:... Erst mal jedoch "Handarbeit". ...



"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
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- SouthernBelle
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Re:Wie anfangen mit Umbau vom "Urwald" zum Garten?
Ja genau: die Gehoelzsaemlinge bloss nicht abschneiden, dann hast Du einen Plenterwald!
Gruesse
Re:Wie anfangen mit Umbau vom "Urwald" zum Garten?
Wir schweifen ab ...Gehölzsämlinge (also richtiger Kleinkram bis Bleistiftstärke) ist durch mehrmaliges mähen sicher kaputt zu bekommen.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
- riesenweib
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- Registriert: 12. Jun 2004, 22:08
- Region: pannonische randlage
- Höhe über NHN: 182
- Bodenart: schwarzerde, basisch, feucht
- Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C
-
windig. sehr windig.
Re:Wie anfangen mit Umbau vom "Urwald" zum Garten?
schaut für mich sehr stark danach aus, wie wenn jede menge frühlingsgeophyten (zwiebeln- und knollenpflanzen) in der wiese wären, die mensch auf der baumbank sitzend geniessen kann. Wenn die wirklich da sind, baggerst Du Dir den schatz weg. Braucht jahrzehnte, bis das ein bild macht.bloss nicht hudeln, wie schon erwähnt.lg, brigitte
will bitte jemand meine tippfehler? Verschenke sie in mengen. danke ;-)