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Re:Gründüngungs-Frust
Verfasst: 10. Jul 2009, 00:20
von canina2
Hallo Nahila,hast Du einen Reiterhof, Bauernhof oder so in der Nähe? Auf meiner vorherigen Scholle hab ich mal im Herbst wirklich viel Mist verteilt, den bekam ich mit Kusshand geschenkt, die Leute waren froh ihn los zu sein. Das hat den Boden wirklich deutlich und nachhaltig verbessert.VG!
Re:Gründüngungs-Frust
Verfasst: 10. Jul 2009, 18:21
von max.
@#13
...Ich habe den Garten mit einer humusarmen Bodenschicht von 30 cm über reinem Sandboden übernommen. Jetzt ist die Humusschicht in meinem Garten ca. 60 cm hoch, das Bodenniveau 30 cm über dem der Nachbargärten....
um die humusschicht um 30 cm zu erhöhen, bräuchte man pro qm 0.333 kubikmeter fertigen kompost, das sind mehr als 8 handelsübliche 40l-säcke. bei benutzung von nicht verrottetem material bräuchte man noch viel, viel mehr. für einen 100 qm-gemüsegarten, also eine eher kleine anbaufläche, bräuchte man demnach 33,33 kubikmeter fertigen kompost, also die menge, die in 800 säcken enthalten ist. abgesehen von dem gigantischen aufwand muß man auch berücksichtigen, daß sandboden kompost sehr schnell auffrißt.
Re:Gründüngungs-Frust
Verfasst: 10. Jul 2009, 18:44
von freitagsfish
max., wo frißt denn der sandboden den kompost hin? klingt lustig, aber ich meine die frage durchaus ernst.
Re:Gründüngungs-Frust
Verfasst: 10. Jul 2009, 18:53
von max.
sandboden hat hat durch seine grobe bodenstruktur bei genügender wärme-und wasserzufuhr einen hohen stoffwechselumsatz, weil er so gut belüftet ist. ich habe jahrelang versucht, meinen eigenen sandboden durch große mengen strohigen pferdemistes zu "verbessern". das ist mir aber nicht nachhaltig gelungen. ich sehe das jetzt gelassener und freue mich eher über die vorteile eines sandigen bodens: leichte bearbeitkeit, vor allem nach regen und schnelle erwärmung im frühjahr. ausreichende nährstoffzufuhr vorausgesetzt, liefert mein sandboden auch sehr gute erträge. einziger nachteil: er trocknet schnell aus. dagegen behelfe ich mir mit mulchvliesen, wo immer es möglich ist.nachtrag:mit "stoffwechselumsatz" meine ich, daß organisches material in sandboden viel schneller mineralisiert wird als in schweren böden.
Re:Gründüngungs-Frust
Verfasst: 10. Jul 2009, 19:02
von Eva
Nahila, ist nicht vielleicht doch das Hauptproblem die Thujenhecke, die von unten alles wegfrisst, was an Nährstoffen kommt? Oder macht sie recht viel Schatten?Dann könntest Du evtl. mit einem Unkrautvlies abdecken und obendrüber erst anfangen, vielleicht nach Art eines Hügelbeetes (Habt ihr einen Grünabfall-Platz von der Gemeinde, fast alles, was es dort gibt, könnte man unten einbauen). Ein bisschen Mut gibt Dir vielleicht
Katrins Birkenbeet-Thread bzw. gibt es
auch einen Artikel dazu - das ist auch eine gehölznahe Pflanzung...
Re:Gründüngungs-Frust
Verfasst: 10. Jul 2009, 21:15
von Zausel
das ist ja der hammer? wieviele jahre hast du dafür gebraucht? wie groß ist der garten?
300 m
2, abzüglich der Fläche von Gartenhaus und Terasse.Neun Jahre intensive Beschäftigung.
Re:Gründüngungs-Frust
Verfasst: 10. Jul 2009, 21:21
von max.
bei 300 qm wären das 100 kubikmeter fertiger kompost,oder ein vielfaches äquivalent an mulchmaterial, das du hättest aufbringen müssen um die 30 cm höhenzuwachs zu erreichen. ich glaube prinzipiell eigentlich alles, das ich in diesem forum lese, aber in diesem fall mache ich eine ausnahme.
Re:Gründüngungs-Frust
Verfasst: 10. Jul 2009, 21:24
von Zausel
um die humusschicht um 30 cm zu erhöhen, bräuchte man pro qm 0.333 kubikmeter fertigen kompost, das sind mehr als 8 handelsübliche 40l-säcke. bei benutzung von nicht verrottetem material bräuchte man noch viel, viel mehr. für einen 100 qm-gemüsegarten, also eine eher kleine anbaufläche, bräuchte man demnach 33,33 kubikmeter fertigen kompost, also die menge, die in 800 säcken enthalten ist. abgesehen von dem gigantischen aufwand muß man auch berücksichtigen, daß sandboden kompost sehr schnell auffrißt.
Kommt hin, Max..
Zausel hat geschrieben:Fast alles kompostierfähige Material, das meine Gartennachbarn (ca. 20 Pachtparteien) aus der Sparte nach draußen gefahren habe, habe ich wieder zurückgekarrt.
Wenn man die Möglichkeit hat, in der unmittelbaren Nachbarschaft oder für lau Lehm zu bekommen, kann man diesen ausgezeichnet über den Kompost in den Gartenboden bringen.
(Meine letzte Schubkarre voll Lehm habe ich handvoll für handvoll aus einem Berg sandiger Erde vom Straßenbau "aufgeladen". Da hatte ich aber noch ausreichend Zeit.)
Re:Gründüngungs-Frust
Verfasst: 10. Jul 2009, 21:27
von partisanengärtner
Wenn die anderen genügend wegschmeißen kann ich mir das in neun Jahren aber vorstellen.

Ich hab auch mal zu allen Nachbarn gesagt Pflanzenabfälle Äste etc zu mir. Da kommen unglaubliche Mengen zusammen. Habs dann schnell eingestellt bis auf Wurzelstöcke etc.
Re:Gründüngungs-Frust
Verfasst: 10. Jul 2009, 21:31
von Zausel
;)Das Aufräumen zu einem riesigen Komposthaufen war nicht schlimm. Das Sieben dann aber hat mich jedes Mal wieder neu geärgert. Obwohl meine Nachbarn wußten, daß ich "unseren" Komposthaufen betreue, haben die immer wieder jeden Sch... in den "Müll" getan. Neben alten Pinseln, Gummihandschuhen und weggeworfenen Gartenscheren waren die Pampers der Hammer.Erst bei einer ganzen Schubkarre voll zerbröselnder PVC- Plane habe ich aufgegeben.(Außerdem kann man sich bei Pur so schön die Zeit vertreiben ...)
Re:Gründüngungs-Frust
Verfasst: 10. Jul 2009, 21:35
von Eva
Jo, ich hab beim Einzug auch mein Gärtchen ziemlich flächig gerodet und das meiste Material (Holz, Wurzelstöcke, Reisig) zuunterst in meine Terassen-Beete, die ich in Hochbeet Manier aufgefüllt habe, z.T. um fast einen Meter Höhe. Ich hab damals außer einem Anhänger voll Kompost nichts zugekauft. Jetzt muss ich an einzelnen Ecken nachfüllen, weil es etwas sackt, aber mit viel Mulch jedes Jahr (Laub von der Straße, Rasenschnitt vom Kompostplatz, eigener Kompost) geht das bei vielen Pflanzen auch ohne echtes Umpflanzen. Und bei meinem vom Bagger zusammengekleisterten Tonboden gleicht sich auch einiges aus und der Boden wird nicht soo viel weniger sondern eher lockerer.
Re:Gründüngungs-Frust
Verfasst: 10. Jul 2009, 21:38
von Zausel
bei 300 qm wären das 100 kubikmeter fertiger kompost,oder ein vielfaches äquivalent an mulchmaterial, das du hättest aufbringen müssen um die 30 cm höhenzuwachs zu erreichen. ich glaube prinzipiell eigentlich alles, das ich in diesem forum lese, aber in diesem fall mache ich eine ausnahme.
Danke!Komm' vorbei!
Re:Gründüngungs-Frust
Verfasst: 10. Jul 2009, 21:42
von max.
ok. dann glaube ich das. alle achtung vor der tatsächlich gigantischen leistung!
Re:Gründüngungs-Frust
Verfasst: 10. Jul 2009, 21:43
von Zausel
Re:Gründüngungs-Frust
Verfasst: 10. Jul 2009, 21:44
von Staudo
Meine Eltern haben es auch geschafft, einen Garten von rund 3000 m² Fläche so weit anzuheben (sicher 15-20 cm), dass der ursprüngliche Zaunsockel in der Erde verschwindet. Sie haben alle Möglichkeiten genutzt Lehm, Teichaushub, Mist, Rindenkompost etc. zu bekommen. Wer auf reinem Sand gärtnert, wird erfinderisch.