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Grillkohle auf denKomposthaufen? (Gelesen 9582 mal)

Lebendiger Boden, natürliche Düngemittel und fruchtbare Mulchwirtschaft
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Klio
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Re:Grillkohle auf denKomposthaufen?

Klio » Antwort #15 am:

Schön und gut, sicher gibts die an ehemaligen Siedlungsgebieten. Aber wie soll die "von selbst" binnen kürzester Zeit nachwachsen? Und wozu Bioabfall zu Dünge-Kohle verbrennen? Mir leuchtet das nicht ein - Bioabfall kann ich auch direkt auf den Kompost geben, das Verkoken braucht schließlich wieder Energie.
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lumbricus
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Re:Grillkohle auf denKomposthaufen?

lumbricus » Antwort #16 am:

Aber wie soll die "von selbst" binnen kürzester Zeit nachwachsen?
das ist freilich Unfug, wer hat sich das denn ausgedacht?
Und wozu Bioabfall zu Dünge-Kohle verbrennen? Mir leuchtet das nicht ein - Bioabfall kann ich auch direkt auf den Kompost geben, das Verkoken braucht schließlich wieder Energie.
wir machen Kompost die Indios mussten ihre Urwaldriesen aber eben verbrennen um sie zu mineralisieren. Aktuell ist die Terra preta im Gespräch weil es eine Möglichkeit wäre viel Kohlenstoff aus der Verbrennung von Kohle und Öl, wieder als Kohle im Boden zu speichern.... Den Gedanken finde ich sehr naheliegend. Energie brächte man dafür wahrscheinlich garnicht. Bei der "Verkohlung" wird schließlich die Hälfte des Materials verbrannt.
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Klio
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Re:Grillkohle auf denKomposthaufen?

Klio » Antwort #17 am:

Der Unfug steht in dem zitierten Wikipedia-Link.Die Indios haben Brandrodung wohl eher dazu eingesetzt, um die Fläche erstmal freizumachen, das gibts schließlich heute auch - weil weniger aufwendig als händisch umzuhacken. Asche als Dünger ist zusätzlich auch nicht schlecht, v.a. wenn es nur wenig organischen Dünger von Haustieren in Form von Mist gibt.Und das Verkokung keine Energie verbraucht, ist mir sehr neu. Da hab ich wohl in Chemie was falsch verstanden.
Günther

Re:Grillkohle auf denKomposthaufen?

Günther » Antwort #18 am:

Der Unfug steht in dem zitierten Wikipedia-Link.Die Indios haben Brandrodung wohl eher dazu eingesetzt, um die Fläche erstmal freizumachen, das gibts schließlich heute auch - weil weniger aufwendig als händisch umzuhacken. Asche als Dünger ist zusätzlich auch nicht schlecht, v.a. wenn es nur wenig organischen Dünger von Haustieren in Form von Mist gibt.Und das Verkokung keine Energie verbraucht, ist mir sehr neu. Da hab ich wohl in Chemie was falsch verstanden.
Brandrodung, wie heute betrieben, ist Raubbau. Der Boden ist in ein paar Jahren erschöpft und es muß neu anderswo gebrannt werden.In klassischer Zeit (und teilweise heute noch in entlegenen Gegenden) wurden nur kleine Flächen abgebrannt, grad zur Subsistenz ausreichend, und hatten sehr lange Zeit zur "Erholung".Die altmodisch erzeugte Holzkohle entsteht unter teilweisem Verbrennen des Rohholzes. Im Retortenverfahren wird allerdings von außen geheizt.
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Klio
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Re:Grillkohle auf denKomposthaufen?

Klio » Antwort #19 am:

Eben, ich wusste doch das es ohne Energiezufuhr net brennt. :DDas Brandrodung Raubbau ist, haben wir schon in der Schule gelernt, und daß ich auch schon eine zeitlang her. Damals hieß es, speziell der tropische Regenwald kann solche Flächen nie wieder bewiesdeln, weil die ohnehin schon dünne Humusdecke nach der LW völlig ausgelaugt ist oder sowieso weggeschwemmt wird. Das mehr Menschen auf geringerer Fläche auch mehr anrichten, ist mir klar...wie gesagt, deswegen fand ich den Artikel dubios - aber wie Du schon reingeschrieben hast, erwähnt das Wiki ja auch selber.
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lumbricus
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Re:Grillkohle auf denKomposthaufen?

lumbricus » Antwort #20 am:

Die altmodisch erzeugte Holzkohle entsteht unter teilweisem Verbrennen des Rohholzes. Im Retortenverfahren wird allerdings von außen geheizt.
Das ist mir schon klar. Eine solche Anlage habe ich allerdings noch nie gesehen. Aber egal wie man verkohlt, Kohlenstoff muß in die Luft, da muß doch Energie frei werden...Brandrodung ist Raubbau usw. das stellt ja niemand in Frage. Auf den Terra preta Böden hat man das allerdings geschickter gemacht als anderswo. In uralten ausgewaschenen Tropenböden gibt es kaum noch Nährsalze oder Speicherkapazität für diese. Da gibt es einige Böden in denen pyrogener Kohlenstoff der Hauptnährstoffspeicher ist. Das mit dem Klimaschutz ist freilich wieder ein erstaunlicher Unfug den sich die Amis gerade ausdenken um fröhlich weiter Resourcen zu verpulvern. Öl verbrennen und dann Holzkohle herstellen um das CO2 wieder zu fixieren....http://wissen.spiegel.de/wissen/dokumen ... andfeldbau wird aber noch in erheblichem Umfang betrieben und da kann schon noch etwas optimiert werden. Den wikipedia Artikel habe ich übrigens nicht gelesen, da gibt es seriöse Literatur.
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luitpold
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Re:Grillkohle auf denKomposthaufen?

luitpold » Antwort #21 am:

dises poster zeigt die elemente der verkohlung und den einsatz ganz gut.Übersichtsbildmeine retorte ist ein fass, das kokelgas wird zur befeuerung der retorte benützt, daher kein fremdenergieeinsatz.lg
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Eddi
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Re:Grillkohle auf denKomposthaufen?

Eddi » Antwort #22 am:

Aktuell ist bei Technologie Review ein interessanter Artikel zum Thema Terra Preta und dem Einlagern von CO2 mit Hilfe der hydrothermalen Karbonisierung erschienen.http://www.heise.de/tr/artikel/Fuer-eine-Handvoll-Kohlenstoff-919943.htmlEddi
Günther

Re:Grillkohle auf denKomposthaufen?

Günther » Antwort #23 am:

Auf alle Fälle eine wunderbare, relativ neue Idee, gute Geschäfte zu machen. ::)
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