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Re:Naturereignisse
Verfasst: 20. Okt 2004, 15:51
von Silvia
Das ist leider der Unterschied zwischen Theorie und Praxis. In der Theorie ist so vieles möglich, was dann in der Praxis aus irgendwelchen Gründen doch wieder nicht so richtig funktioniert, aus welchen Gründen auch immer.An dieser Stelle möchte ich auch gleich passend einen meiner Lieblingsaphoristiker, Ernst Ferstl, zitieren:"In der Praxis ist vielen die Theorie doch lieber als die Praxis." ;)Und nun lasst uns hier doch bitte bei den Naturereignissen bleiben! In der Sache sind wir uns ja anscheinend einig. :)LG Silvia
Re:Naturereignisse
Verfasst: 20. Okt 2004, 16:37
von thomas
Na gut, dann was zu Vulkanausbrüchen:In der nächsten Umgebung sind die ja lebenszerstörend, mit einer besorgniserregenden Gründlichkeit: Aber etwas weiter entfernt gedeihen auf den mit Vulkanasche oder -erde bedeckten Feldern bald Rekordernten. Warum eigentlich? Was ist denn in dem erstarrten Vulkanauswurf so Leckeres enthalten? Keine theoretische Frage, denn schliesslich wurde Napoli nur deswegen immer wieder aufgebaut, und wohnen dort auch heute Millionen von Menschen, ungeachtet der latenten Gefahr eines Ausbruchs. Wer weiss mehr?
Re:Naturereignisse
Verfasst: 20. Okt 2004, 17:19
von Silvia
Vulkangestein hat einen hohen Phosphat (?)- und Kaligehalt. Das lässt die Pflanzen gut wachsen. Die genaue Zusammensetzung ist sicherlich unterschiedlich. Die weiß ich nicht. Haben wir hier Geologen?An sich passiert auch relativ wenig. Nur wenn es mal knallt, dann eben richtig. Unsere Gegend gilt ja als erdbeben- und vulkansicher. Die letzten Ereignisse in dieser Hinsicht in der Eifel sind schon ziemlich lange her. Aber wie man sieht - so alle paar Jahre wackelt es doch.LG Silvia
Re:Naturereignisse
Verfasst: 20. Okt 2004, 17:27
von Wolfgang
So lange sind sie gar nicht her. Bei mir in der Nähe liegt der jüngsterloschene Vulkan Europas, der vor 25 000 Jahren zuletzt aktiv war. Erdgeschichtlich ist das ja keine unbedingt lange Zeit.Daran musste ich denken, als an einem frühen Sonntagmorgen in diesem Sommer kurz das Haus wackelte. Es hatte tatsächlich (mit Zentrum bei Aachen) gebebt.
Re:Naturereignisse
Verfasst: 20. Okt 2004, 17:44
von Silvia
Das stimmt, Wolfgang. Erdgeschichtlich gesehen sind wir fast mitten drin! ;)Vor ein paar Jahren habe ich ein kleines Beben im Rheinland erlebt. Unheimlich!LG Silvia
Re:Naturereignisse
Verfasst: 20. Okt 2004, 17:58
von Netti
Ach, das war glaub ich 92. Als es bebete, war ich ganz beruhigt, weil wir ja im Hochhaus im 1. Stock wohnten, da hat mans ja nicht weit bis nach draußen...als wir wieder schlafen gegangen sind habe ich dann überlegt, was, wenn die anderen 7 Stockwerke über uns zusammenkrachen

:ound Schluß wars mit der Nachtruhe...Netti
Re:Naturereignisse
Verfasst: 20. Okt 2004, 18:10
von Silvia
Ja, es hat einem die Nacht geraubt. Ich war auch sofort hellwach und konnte nicht mehr einschlafen, dabei hat es nur ein paar Sekunden gedauert. Ich bin dann zu meiner damals noch kleinen Tochter ins Bett gekrabbelt, damit sie nicht 'rauskullert, falls es nochmal bebt ...

LG Silvia
Re:Naturereignisse
Verfasst: 20. Okt 2004, 18:21
von Netti
Hi hi, Silvia, ich bin vom Schlafzimmer auf den Balkon, weil ich da auf einem schmaten Stuhl ein Glas mit Kaulquappen hatte. Da hab ich nachgesehen, ob das noch steht, dann bin ich erst zu den Kids...

muß mir das jetzt was über das Verhältnis zu meinen Kindern sagen???Netti
Re:Naturereignisse
Verfasst: 20. Okt 2004, 19:23
von Anne
Das Beben war damals am 13. April 94. Wir waren damals zu Besuch in NRW und hätten das Beben verschlafen, wenn nicht meine Ma wie ein aufgescheuchtes Huhn herumgerannt wäre. Sogar die Zeitung hab ich wiedergefunden.Gruß,Anne
Re:Naturereignisse
Verfasst: 20. Okt 2004, 19:48
von Silvia
Ja, stimmt! Da waren wir in Düsseldorf ja gar nicht weit weg vom Epizentrum. Es hört sich übrigens so an, als würde eine Panzerkolonne am Haus vorbeidonnern. Woher dieser unglaubliche Lärm genau kommt, würde mich auch einmal interessieren. LG Silvia
Re:Naturereignisse
Verfasst: 20. Okt 2004, 20:18
von Günther
Meine Güte, wenn man mal in Gegenden Urlaub gemacht hat, wo Erdbeben öfter sind, dann imponiert so ein Gewackel gar nimmer ;DVulkanasche bzw. Laven sind eigentlich selten nährstoffreicher als die berüchtigten "Urgesteine", nur verwittern sie leichter, einerseits der großen Oberfläche halber, andererseits wegen der weitgehend amorphen Struktur der schnell erkalteten Schmelzen.Atomkraft ist totsicher 8)Die Halbwertszeit ist eine statistische Angelegenheit, und in den Abfällen sind beileibe nicht nur 8 Atome. Mal nachlesen, wieviele Atome in 1 Gramm irgendwas sind, und mit entsprechend langer Halbwertszeit dauerts schon entsprechend lange, bis die Geschichte "harmlos" wird.
Re:Naturereignisse - Vulkane
Verfasst: 20. Okt 2004, 21:11
von Silvia
Meine Güte, wenn man mal in Gegenden Urlaub gemacht hat, wo Erdbeben öfter sind, dann imponiert so ein Gewackel gar nimmer

Mir hat es gereicht. Ich bin da nicht so weitgereist und abgehärtet. Sag doch mal was zum entstehenden Lärm.Interessanter finde ich übrigens Vulkane. Dafür würde ich mich sogar 24 Stunden in den Flieger setzen. Hier ein paar mehr oder weniger imposante Vulkane:
Vulcano | auf einer kleinen Insel nördlich von Sizilien, Namensgebers der Vulkane, 500 m hoch |
Mauna Loa | Hawaii, größter (nicht höchster) aktiver Vulkan der Erde, 4169 m ü. NN, vom Meeresboden etwa 10000 m |
Ojos del Salado | auf der Grenze von Chile zu Argentinien, der höchste, tätige Vulkan der Erde, 6887 m hoch |
Beerenberg | auf der zu Norwegen gehörenden Insel Jan Mayen nördlich von Island, nördlichster Vulkan, 2276 m hoch, zuletzt ausgebrochen 1984 |
Mount Erebus | Antarktis, der südlichste, tätige Vulkan der Erde, 3795 m hoch, Gipfel immer schneebedeckt mit einem kleinen See (100 m Durchmesser) aus flüssiger Lava darin |
Ätna | Sizilien, höchster, tätiger Vulkan Europas, 3340 m hoch, nicht ungefährlich und immer wieder am Spucken, aber es führt doch eine Seilbahn hoch für die Touristen |
Stromboli | auf einer Insel nördlich von Sizilien, 925 m hoch, Beinamen "Leuchturm des Mittelmeeres", er bricht seit 2000 Jahres fast ständig aus - etwa alle halbe Stunde |
Krakatau | Indonesien, explodierte 1883, der Knall war 5000 km weit hörbar, 36000 Menschen ertranken in der Flutwelle |
Tambora | Indonesien, gigantischer Ausbruch 1815, stieß 80 Kubikkilometer Asche aus, 10000 Menschen starben, führte aufgrund der verdunkelten Sonne 1816 zu katastrophalen Ernteausfällen und einer Hungersnot in Europa (Jahr ohne Sommer) |
Das ist jetzt nur eine kleine Auswahl der ca. 30 mehr oder weniger tätigen Vulkane. Etwas Interessantes und eine kleine Besonderheit haben sie fast alle. :)LG Silvia
Re:Naturereignisse
Verfasst: 20. Okt 2004, 21:34
von Katrin
Meines Wissens sind weitaus mehr als 30 Vulkane tätig. Aber da werden auch welche aus den Vulkangruppen auf Hawaii extra gezählt. Ich möchte auch einmal gerne einen tätigen Vulkan sehen!Der berühmteste ist sicher der Vesuv. Zum Leidwesen aller LateinschülerInnen
Re:Naturereignisse
Verfasst: 20. Okt 2004, 21:46
von Günther
Anbei der Orizaba, vom Dach unseres Bungalows, wo wir unter Frangipani-Bäumen schlummerten.Mittelamerika ist da sehr ergiebig. Von Guatemala City sieht man einen Vulkan wie einen Kettenraucher in regelmäßigen kurzen Abständen Rauchwolken ausstoßen, der Popocatepetl raucht auch ab und zu - auf den möcht ich noch gerne hinauf, er ist seit Jahren gesperrt. Bisweilen haben die Autos in Mexico City eine dünne Aschenschicht. Immerhin bin ich im Jahr nach meinem Knieunfall auf den Toluca hinauf, nicht mehr aktiv, aber auch 5000m.
Re:Naturereignisse
Verfasst: 20. Okt 2004, 21:54
von Silvia
30 war jetzt mal so eine Hausnummer für die Bekannstesten. Das ist sicher zu niedrig gegriffen, stimmt. Die genaue Zahl weiß ich aber nicht. Müsste doch aber rauszukriegen sein. Interessieren täte es mich schon.In Mexiko gibt es viele. Machen die alle was?Die Frage ist auch: Wann ist ein Vulkan tätig. Manche Vulkane bewegen sich ja ewig nicht, um dann auf einmal so richtig zu explodieren. Das sind die gefährlichsten, wie der z.B. Tambora oder auch der Vesuv. Die Hawaii-Inseln auf den Hot-Spots sind dagegen recht ungefährlich, weil sie ständig vor sich hinsprozzeln und sich so kaum Druck aufbaut. Gleichwohl sind sie unglaublich beeindruckend.

Aber gerade die Hot-Spotlage führt dazu, dass die Hawaii-Vulkane irgendwann verlöschen. Dann bruzzelt es dafür zwar an gleicher Stelle, aber nicht mehr auf Hawaii.LG Silvia