@nicoffsetich hab mich keineswegs entnervt ausgeklingt, sondern nur andere dinge (z.b. garten + pflanzen

) auch noch zu erledigen. ich empfehl dir mal das
hypersoil-projekt der uni münster zu lesen. auch wenn man (ich auch nicht) alles gleich oder manches auch gar nicht versteht, kann man doch eine ahnung von den prozessen bekommen, wie das abläuft mit dem boden. mich interessiert dabei vorrangig der boden in meinem garten und erst in zweiter linie z.b. der einer sibirischen tundra, einer russischen steppe oder einer geröllhalde im türkischen uludagmassiv

. selbstredend ist so ein humusboden, wie ich ihn hier vorstelle z.b. für alpine der schotterflächen oder den geophyten der asiatischen steppengebiete gift. aber ich hätte jetzt nicht angenommen, dass irgend jemand, der sich mit pflanzen beschäftigt auf die idee käme solche spezialisten in reinen humus zu pflanzen ;Dmein beweggrund mit der mulcherei waren die probleme (in der vergangenheit

), die ich mit der
kultur von waldpflanzen bis dahin hatte. oft las ich so empfehlungen wie "brauchen reifen boden", "benötigen mykorrhizpilze" usw. ich habe genauso wie viele andere auch mit dem reichlich vorhandenen grasschnitt begonnen + alles was im garten so an grünzeug, ästen, laub etc. anfällt. das ergibt sicherlich humus, aber die menge war im verhältnis zur ausgangsmasse praktisch vernachlässigbar. grasschnitt verschwindet bei normalen flächenmulchen innerhalb von wenigen wochen, laub innerhalb eines jahres + danach stand der ausgangsboden wieder an + die unkräuter konnten wieder die freien lücken erobern. von krümeliger walderde keine spur.wenn lumbricus schreibt...
Was ist dan mit den besten Böden der Erde? den Schwarzerden?Da sind ganz enorme Humusmengen über lange Zeitspannen angesammelt worden, das Ausgangsmaterial waren hauptsächlich Gräser...
...dann geb ich ihm schon recht, aber unter welchen klimatischen bedingungen konnte sich in einer grasebene schwarzerde aufbauen? es müssen + werden sicherlich nicht die gleichen gewesen sein wie heute + dann die zeiträume(!!)...liebe leute, meine lebenszeit ist begrenzt + den zenit hab ich schon einige jahre hinter mir + selbst wenn ich noch 50 jahre zur verfügung hätte....so wird das nix mit waldboden in einem garten mit sandiger braunerde. ;Dalso mal weg von aller grauer theorie...mein ziel war, so schnell wie geht mit möglichst wenig aufwand waldboden zu erzeugen. meine lösung ist mulchen mit holzhäcksel, wenn möglich mit hohem nadelanteil. kein mühseliges umgraben, ergibt besten humusboden, der schon nach sehr kurzer zeit (1-2 jahre) für die dafür bestimmten stauden bepflanzbar ist +
dauerhaft mit sehr hohem humusanteil erhalten bleibt. so in etwa muss man sich den boden vorstellen, wenn die holzigen anteile vollständig von den mikrolebewesen umgesetzt worden sind (fässt sich ganz weich an, wie feiner sand mit viel torf):

möglicherweise reicht für den erhalt dieses status die versorgung mit der jährlich anfallenden biomasse der umstehenden gehölze aus. ich gebe trotzdem immer wieder mal zusätzlich laub, nadelstreu + häckselgut als dünne mulchschicht im herbst dazu. ich habe bisher noch keine mangelerscheinungen an meinen schatten-/halbschatten liebenden pflanzen festgestellt. lediglich bei cornus canadensis im sommer heuer magnesiummangel. bestimmte pflanzen (i.d.r. zwiebel- + knollenpflanzen) bekommen auch volldünger. alle anderen wachsen in diesem boden ganz hervorragend. mag sicherlich auch damit zusammenhängen, dass der boden seither massiv von pilzen unterschiedlichster arten besiedelt wird + einige davon ganz bestimmt auch der gruppe der mykorrhizapilze zugehören. z.b. hier...keimung von dactylorhiza im rohhumusboden mit deutlich erkennbarem pilzmycel:

ergo...mein ziel habe ich erreicht. wenn jemand dies auch für gemüsebeete oder andere staudenbereiche ausprobieren will, müssen eigene erfahrungen gesammelt werden. ich denke so ein boden ist durchaus gut geeignet für viele staudenbereiche + vielleicht sogar auch für gemüseanbau, wenn jemand so wie ich einen ziemlich miesen sandboden hatte. ich könnte mir auch gut vorstellen, dass das auch auf lehmigen böden sehr gut klappt, weil hier ja die hochstabilen + dank ihrer eigenschaften so erstrebenswerten ton-humus-komplexe entstehen. die gibt's aufgrund meines sandigen ausgangsboden bei mir wieder weniger. aber man kann ja nicht alles haben
