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Dauerhumus (Gelesen 18426 mal)

Lebendiger Boden, natürliche Düngemittel und fruchtbare Mulchwirtschaft
knorbs
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Re:Dauerhumus

knorbs » Antwort #15 am:

@nicoffsetich hab mich keineswegs entnervt ausgeklingt, sondern nur andere dinge (z.b. garten + pflanzen ;D) auch noch zu erledigen. ich empfehl dir mal das hypersoil-projekt der uni münster zu lesen. auch wenn man (ich auch nicht) alles gleich oder manches auch gar nicht versteht, kann man doch eine ahnung von den prozessen bekommen, wie das abläuft mit dem boden. mich interessiert dabei vorrangig der boden in meinem garten und erst in zweiter linie z.b. der einer sibirischen tundra, einer russischen steppe oder einer geröllhalde im türkischen uludagmassiv ;D. selbstredend ist so ein humusboden, wie ich ihn hier vorstelle z.b. für alpine der schotterflächen oder den geophyten der asiatischen steppengebiete gift. aber ich hätte jetzt nicht angenommen, dass irgend jemand, der sich mit pflanzen beschäftigt auf die idee käme solche spezialisten in reinen humus zu pflanzen ;Dmein beweggrund mit der mulcherei waren die probleme (in der vergangenheit ;D), die ich mit der kultur von waldpflanzen bis dahin hatte. oft las ich so empfehlungen wie "brauchen reifen boden", "benötigen mykorrhizpilze" usw. ich habe genauso wie viele andere auch mit dem reichlich vorhandenen grasschnitt begonnen + alles was im garten so an grünzeug, ästen, laub etc. anfällt. das ergibt sicherlich humus, aber die menge war im verhältnis zur ausgangsmasse praktisch vernachlässigbar. grasschnitt verschwindet bei normalen flächenmulchen innerhalb von wenigen wochen, laub innerhalb eines jahres + danach stand der ausgangsboden wieder an + die unkräuter konnten wieder die freien lücken erobern. von krümeliger walderde keine spur.wenn lumbricus schreibt...
Was ist dan mit den besten Böden der Erde? den Schwarzerden?Da sind ganz enorme Humusmengen über lange Zeitspannen angesammelt worden, das Ausgangsmaterial waren hauptsächlich Gräser...
...dann geb ich ihm schon recht, aber unter welchen klimatischen bedingungen konnte sich in einer grasebene schwarzerde aufbauen? es müssen + werden sicherlich nicht die gleichen gewesen sein wie heute + dann die zeiträume(!!)...liebe leute, meine lebenszeit ist begrenzt + den zenit hab ich schon einige jahre hinter mir + selbst wenn ich noch 50 jahre zur verfügung hätte....so wird das nix mit waldboden in einem garten mit sandiger braunerde. ;Dalso mal weg von aller grauer theorie...mein ziel war, so schnell wie geht mit möglichst wenig aufwand waldboden zu erzeugen. meine lösung ist mulchen mit holzhäcksel, wenn möglich mit hohem nadelanteil. kein mühseliges umgraben, ergibt besten humusboden, der schon nach sehr kurzer zeit (1-2 jahre) für die dafür bestimmten stauden bepflanzbar ist + dauerhaft mit sehr hohem humusanteil erhalten bleibt. so in etwa muss man sich den boden vorstellen, wenn die holzigen anteile vollständig von den mikrolebewesen umgesetzt worden sind (fässt sich ganz weich an, wie feiner sand mit viel torf):Boden - Häckselmöglicherweise reicht für den erhalt dieses status die versorgung mit der jährlich anfallenden biomasse der umstehenden gehölze aus. ich gebe trotzdem immer wieder mal zusätzlich laub, nadelstreu + häckselgut als dünne mulchschicht im herbst dazu. ich habe bisher noch keine mangelerscheinungen an meinen schatten-/halbschatten liebenden pflanzen festgestellt. lediglich bei cornus canadensis im sommer heuer magnesiummangel. bestimmte pflanzen (i.d.r. zwiebel- + knollenpflanzen) bekommen auch volldünger. alle anderen wachsen in diesem boden ganz hervorragend. mag sicherlich auch damit zusammenhängen, dass der boden seither massiv von pilzen unterschiedlichster arten besiedelt wird + einige davon ganz bestimmt auch der gruppe der mykorrhizapilze zugehören. z.b. hier...keimung von dactylorhiza im rohhumusboden mit deutlich erkennbarem pilzmycel:Mulchauflage mit Pilzmycel + Dactylorhizergo...mein ziel habe ich erreicht. wenn jemand dies auch für gemüsebeete oder andere staudenbereiche ausprobieren will, müssen eigene erfahrungen gesammelt werden. ich denke so ein boden ist durchaus gut geeignet für viele staudenbereiche + vielleicht sogar auch für gemüseanbau, wenn jemand so wie ich einen ziemlich miesen sandboden hatte. ich könnte mir auch gut vorstellen, dass das auch auf lehmigen böden sehr gut klappt, weil hier ja die hochstabilen + dank ihrer eigenschaften so erstrebenswerten ton-humus-komplexe entstehen. die gibt's aufgrund meines sandigen ausgangsboden bei mir wieder weniger. aber man kann ja nicht alles haben ;D ;)
z6b
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nicoffset

Re:Dauerhumus

nicoffset » Antwort #16 am:

Da bin ich aber froh, dass ich dich mit meiner Begriffsstutzigkeit nicht in die Flucht geschlagen habe! ;) Mensch, der krümelige Boden sieht ja zum Niederknien aus! Nadelhäcksel hab ich immer für meine Wege benutzt, jetzt frag ich mich, ob das nicht vielleicht Perlen für die Säue, bzw. Füsse geworfen war. ;D Das Projekt werd ich mir in aller Ruhe genüsslichst reinziehen. Danke!
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Paulownia
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Re:Dauerhumus

Paulownia » Antwort #17 am:

Wie es ja Pearl schon kurz und knapp undKnorbs sehr ausführlich geschildert hat.Es kommt halt immer darauf an was man vor hat zu pflanzen ;)
LG Margrit
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quercus
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Re:Dauerhumus

quercus » Antwort #18 am:

Es funktioniert auch bei Lehmboden und nach dem ich dies hier von knorbs gelesen habe sind die Häckselberge gewachsen.
lG quercus
knorbs
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Re:Dauerhumus

knorbs » Antwort #19 am:

;D...gar nicht mehr dran gedacht. erzähl doch mal über deine erfahrung mit lehmboden, evtl. mit fotos. ich ernte ja immer wieder etwas ungläubiges mißtrauen. mir zwar egal, aber erfahrungen anderer vor allem bei anderem ausgangsboden sind immer nützlich.
z6b
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lumbricus
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Re:Dauerhumus

lumbricus » Antwort #20 am:

Hallo,knorbs, du hast natürlich recht, zu deinem konkreten Projekt habe ich nix beigetragen. In dem Fall sind Häcksel natürlich angebracht und kein Grasschnitt.nicoffset hatte grundsätzliche Fragen gestellt und wenn der Eindruck entsteht auf Wiesenböden gäbe es keinen Humus kann man schon mal intervenieren, dass Humus nicht gleich organischem Auflagehorizont ist hatte ich geschrieben."Streuhorizonte haben Gehalte an organischer Substanz nahe 100%, ihre C-Gehalte liegen meist zwischen 400-450g/kg, während Ah-Horizonte von Wald- und Ackerböden C Gehalte von 7,5-20g/kg aufweisen. Höhere Gehalte findet man im oberen Horizontvon Böden unter Dauergrünland (bis zu 150g/kg)" [Q: Scheffer/Schachtschabel 2002]Die Streu- bzw. Humusauflage in Wäldern kann ich nicht als Dauerhumus ansehen, diese Substanz wird in der Regel innerhalb von Jahren größtenteils zersetzt. Wohingegen durch verschiedene Prozesse organische Substanzen stabilisiert werden und sehr lange im Boden verbleiben. Im Auflagehorizont findet man diese eher nicht.Warum sollte man z.B. Huminstoffe die in Form von Ton-Humus-Komplexen sehr dauerhaft im Boden vorliegen nicht als Dauerhumus ansehen?Ich stehe kurz vor der Diplomprüfung in Bodenkunde und habe hier keinen Blödsinn den ich mir ausgedacht habe geschrieben. pearl du hast im Grunde schon recht, aber in der verallgemeinerten Form stimmt manches einfach nicht.was ich geschrieben habe ist nicht falsch, ob du es nun akzeptieren willst oder nicht.Auch mit organischem Material mit mehr oder weniger engem C/N-Verhältnis kann der Humusgehalt z.B. im Gemüsebett ganz deutlich erhöht werden. Das geht durchaus in überschaubaren Zeiten. Solche Böden (Hortisole) sind oft noch sehr lange nachweisbar und werden z.b. als Hinweis auf längst aufgegebene Siedlungen verwendet.Ein vom Regenwurm gefressenes Blatt ist für den Boden keineswegs "verloren", weil es nicht verrotten kann - im Gegenteil, hinten raus kommt ein wertvolles Gefüge...Für knorbs' Projekt sind Holzhäcksel natürlich trotzdem richtig.Ich hoffe es ist jetzt verständlich was ich meine.
Zausel

Re:Dauerhumus

Zausel » Antwort #21 am:

... nehmen wir z.B. das Blatt das nicht verroten kann, weil es vom Regenwurm gefressen wird. ...
Es gibt Leute, die Regenwürmer als unterirdische Kuhherde bezeichnen. Trotzdem fressen Regenwürmer keine Blätter, lumbricus .Soweit ich weiß, bräuchten die dazu Zähne.
Lisa15
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Re:Dauerhumus

Lisa15 » Antwort #22 am:

Es gibt Leute, die Regenwürmer als unterirdische Kuhherde bezeichnen. Trotzdem fressen Regenwürmer keine Blätter .Soweit ich weiß, bräuchten die dazu Zähne.
Nein, dazu brauchen sie keine Zähne. Sie schlucken das halbverrottete Material (Blätter, Pflanzenreste) izusammen mit Erde einfach runter (so wie Hühner, die kauen auch nicht ;D ...)Aus Wikipedia:Die nachtaktiven Regenwürmer sind überwiegend Substrat- und Pflanzenfresser , das heißt, sie füllen ihren Darm mit humusreicher Erde und vermodertem Pflanzenmaterial. Sie ziehen nachts beispielsweise Keimlinge und Blätter in die Erde, um sie dort verrotten zu lassen und später als Nahrung zu verwerten . Um die Blätter festzuhalten, können Regenwürmer ihr Vorderende knopfartig aufblähen, so dass ihr Mund wie von einer Saugscheibe umgeben ist. Diese wird an das Blatt oder den Blattstiel gepresst, und mit Hilfe des muskulösen Pharynx saugt sich der Wurm so sehr fest, dass er in der Lage ist, das angesaugte Blatt rückwärts kriechend in seine Wohnröhre zu ziehen. Sekrete aus den Pharynxdrüsen fördern den Zersetzungsprozess. Die aufgenommene Nahrung wird anschließend mit Hilfe des Muskelmagens zerrieben und im Mitteldarm verdaut. Ständig fressen sich die Regenwürmer kreuz und quer durch die Bodenschichten ihres Lebensbereiches. Die dabei aufgenommene Erde enthält Detritus-Bestandteile, Bakterien, Pilzsporen und zahlreiche Einzeller, die verdaut und als Nahrung genutzt werden können. Manche Arten verzehren auch Aas. Durch die Beschaffenheit der Erde, die der Regenwurm erzeugt, wenn er die mitgefressenen Bodenbestandteile wieder ausgeschieden hat, werden die für den Boden nützlichen Mikroorganismen gefördert und die bodenfeindlichen eingedämmt, z. T. sogar vernichtet.Viele wirbellosen Tiere ernähren sich auch ohne Zähne... ;) Zu den Würmern gehören auch die Kompostwürmer (Eisenia foetida), die sich ausschließlich von weichen Pflanzenresten ernähren und nach der Verdauung einen herrlichen Wurmkompost ausscheiden. Ich habe einen großen Wurmkomposter (neben 2 normalen Kompostmieten) schon seit ca. 8 Jahren, den ich ausschließlich mit Grünschnitt und Küchenresten (Obst, Gemüse, Kaffee, etc.) befülle. Dieser Wurmkompost ist reinster Dauerhumus und das wertvollste, was man als Kompost für Beete und Kübelpflanzen erzielen kann. Das einzige, was ich zusetze ich hin und wieder eine Lage Bentonit und Urgesteinsmehl - brauchen die Würmer zur Verdauung (ähnlich wie Vögel den kalkhaltigen Sand). Ja, ja.... pur bildet. ;D
Zausel

Re:Dauerhumus

Zausel » Antwort #23 am:

Ja, Pur bildet. Da behauptet aber jemand allen Ernstes, daß die Blätter nicht verrotten können, weil sie vorher gefressen werden.
Lisa15
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Re:Dauerhumus

Lisa15 » Antwort #24 am:

;D...gar nicht mehr dran gedacht. erzähl doch mal über deine erfahrung mit lehmboden, evtl. mit fotos. ich ernte ja immer wieder etwas ungläubiges mißtrauen. mir zwar egal, aber erfahrungen anderer vor allem bei anderem ausgangsboden sind immer nützlich.
Ich antworte mal ungefragt... ;) Vorab möchte ich vorausschicken, dass ich mich den Ausführungen von @lumbricus voll anschließe. Dauerhumus ist auf vielerlei Arten zu erzielen. Bodenbedeckung (jedweder Art, ob Holzhächsel, Rindenmulch, Rindenhumus, halbverrotteter, sog. Mulchkompost, Grünschnitt, etc.), Ausbringen von Mist, Gülle, Mulm, Vogelkot, etc. sowie gezieltes Einarbeiten von verrottetem Humus. Was ist verotteter Humus? Eigentlich alle Pflanzenreste (auch Rinde, Holz und Weichteile), die eine Heißrotte überstanden haben. Was ist Heißrotte? Das ist die erste Phase der Kompostierung, wenn die aufgehäuften Pflanzenteile (harte und weiche gemischt) durch Microorganismen auf bis zu 70 Grad aufgeheizt werden (genauer Vorgang kann man ergoogeln, je mehr Weichteile, desto höher die Temperatur, Sauerstoff ist unabdingbar). In dieser Phase sind keine Regenwürmer im Kompost, da die Wärme zu hoch. Nach der Heißrotte (2-3 Wochen) entsteht in ca. 2-4 Monaten Abkühl- und Rottephase der sog. Mulchkompost, der oberflächlich ausgebracht hervorragende Düngerwirkung hat und zur oberflächlichen Humisierung des Oberbodens beiträgt. In diesem Mulchkompost tummeln sich bereits die ersten Würmer. Die Bestandteile dieses Mulchkomposts sind noch grob, die Teile kann man noch erkennen. Er verrottet nach ca. 6-10 Monaten auf den Beeten, kann oberflächlich (!!!) eingearbeitet werden (in die Bodenkrumme). Je nach Bodenbeschafffenheit und Nährstoffgehalt bis zu 20 Liter pro qm. Läßt man den Kompost weitere 6-12 Monate ablagern, entsteht nach dem zweiten Winter der sog. Reifekompost. Dieser ist fein wie Blumenerde, die ursprünglichen Bestandteile sind kaum noch zu erkennen. Einige holzige Teilchen sind aber noch drin und können auch drin bleiben. Diesen Reifekompost kann man bis zu 40cm tief einarbeiten. Er enthält nur noch wenige Nährstoffe in einem sehr milden und ausgewogenen Verhältnis (meistens eher Kali-betont). Er eignet sich eher nicht mehr zur Bodenabdeckung, da zu fein. Diesen Reifekompost nehme ich ausschließlich zur Pflanzlochzubereitung und mische ihn in der Regel im Verhältnis 1:3 mit dem vorhandenen Boden. Nach 1-2 Jahren wird der so bearbeitete Bodenbereich dunkelbraun bis schwarz. Das Verhältnis kann man reduzieren, je nachdem, welche Pflanzenart man an der Stelle pflanzen möchte. Mein Gartenboden war, als ich Anfang der 90er Jahre das Haus kaufte, eine einzige Katastrophe. Steinig, Mutterboden meistens nur 20cm tief, darunter bereits das Ausgangsgestein (Taunus-Schiefer) grob bis ca. 40cm, tiefer konnte man nur mit der Spitzhacke rein. Von der Struktur her eher krümmelig, anlehmig, kaum Sand, viel kleine Steinchen vom verwitterten Gestein oberflächig hochgedrückt. Keine Staunässe. Es wuchsen Brennesseln, Gras, Löwenzahn, kriechender Hahnenfuß und dergleichen. PH-Wert ca. 6,5. Eigentlich ein guter Boden, wenn nur die Steine nicht wären. Also fing ich recht früh mit regelmäßiger Kompostierung und Häckslerei an. Grobe Teile auf den Boden (Abdeckung), feine in den Kompost. Beete habe ich mir peu-a-peu erschlossen, indem ich Quadratmeter-weise vorgegangen bin: Boden ausgehoben, durchgesiebt (ja, ja, nicht lachen, habe ich tatsächlich gemacht... ;D ...) mit Rindenhumus oder verbrauchter Blumenerde vermischt und mit Mulchkompost eine Saison lang bedeckt und ruhen gelassen. Mit der Zeit kamen die Regenwürmer - bzw. kamen zu den für Gesteinsböden typischen kleinen rosafarbenen Würmern, die Steine bzw. mineralisches Material zersetzen, auch die großen, dicken, fetten dunkelbrauenen Würmer dazu. Wo die plötzlich herkamen, weiß ich nicht. Diese Würmer haben dann die Arbeit übernommen und den Boden durchgemischt, bzw. zur Bildung der berühmt-berüchtigten Ton-Humus-Komplexen beigetragen. ich werde die Tage mal ein paar Fotos machen. :)
Lisa15
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Re:Dauerhumus

Lisa15 » Antwort #25 am:

Ja, Pur bildet. Da behauptet aber jemand allen Ernstes, daß die Blätter nicht verrotten können, weil sie vorher gefressen werden.
Das ist natürlich Mumpitz... ;D
Zausel

Re:Dauerhumus

Zausel » Antwort #26 am:

Zurück zum Dauerhumus: soviel ich weiß, kloppen sich noch die Gelehrten um die Begriffsbestimmung. Als nächstes dürfte dann die Einigung über die Entstehung anstehen.
Lisa15
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Re:Dauerhumus

Lisa15 » Antwort #27 am:

Zurück zum Dauerhumus: soviel ich weiß, kloppen sich noch die Gelehrten um die Begriffsbestimmung. Als nächstes dürfte dann die Einigung über die Entstehung anstehen.
Die Frage ist für den Laien einfach zu beantworten: Alles, was den Boden von hellbeige/grau in mittelbraun/dunkelbraun/schwarz färbt, ist Dauerhumus. Vulgo: je heller der Boden, desto weniger Humus, je dunkler der Boden, desto mehr. Je länger die "Farbe" anhält, insbesondere bei dichter Bepflanzung, also mehrere Jahre, desto eher Dauerhumus. Eine kurzfristige Dunkelfärbung des (Ober-)Bodens erzielt man auch mit Mulch jedweder Art, sofern dieser nur gelegentlich ausgebracht wird. Wird intensiv und dauerhaft gemulcht, entsteht in ca. 5-7 Jahren bis in ca. 10-15cm Oberboden Dauerhumus. Diese Schicht wird immer tiefer, je mehr Jahre man hintereinander mulcht. Den Vorgang kann man beschleunigen, indem man reifen, mind. 2 Jahre abgelagerten Kompost 30-40cm tief einarbeitet. In 2-3 Jahren wird dieser eingearbeitete Kompost von den Bodenorganismen zu Dauerhumus verarbeitet. Der Boden bleibt dann auf ewig dunkel - selbst bei extensivem Gemüseanbau bzw. Anbau von Starkzehrern. Dauerhumus sind reine Huminstoffe, also Huminsäuren, Lignin, Wachse, Fett- und Proteinkomponente, die nach der Verrottung organischen Materials im Boden übrig bleiben, die permant verfügbar sind und biologisch im Boden persistieren. ;D
Zausel

Re:Dauerhumus

Zausel » Antwort #28 am:

.... Der Boden bleibt dann auf ewig dunkel - selbst bei extensivem Gemüseanbau bzw. Anbau von Starkzehrern.
Das glaubt nicht einmal so ein Gartenlaie wie ich.
Lisa15
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Re:Dauerhumus

Lisa15 » Antwort #29 am:

.... Der Boden bleibt dann auf ewig dunkel - selbst bei extensivem Gemüseanbau bzw. Anbau von Starkzehrern.
Das glaubt nicht einmal so ein Gartenlaie wie ich.
Da hilft nur: ausprobieren! ;D Allerdings musst Du mindestens 10 Jahre bei normalem Mulcheinstreu mit Häckselgut oder Mulchkompost einkalkulieren. Mit tiefgründig (40cm) eingearbeitetem Reifekompost erster Güte (Wurmkompost) im Verhältnis 1:3, reduziert sich die Wartezeit auf ca. 5 Jahre. Der Boden bleibt nach dieser Zeit dunkelbraun/schwarz. Ich werde die Tage mal Bilder machen, von verschiedenen Gartenbereichen, die ich unterschiedlich behandelt habe.... ;) Alle diese Bereiche sind allerdings bereits über 10 Jahre bewirtschaftet.
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