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Haustiere? (Gelesen 14787 mal)

Über Hund und Katz... und alle anderen Haus und Nutztiere

Moderator: Nina

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Landfrau
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Registriert: 11. Mai 2007, 15:25

Re:Haustiere?

Landfrau » Antwort #15 am:

Dem Eingansposting stimme ich ausnahmsweise voll zu. Haustiere zu halten ist interspezifischer sozialer Missbrauch zu Lasten der Tiere. Sie protestieren nicht, wenn man Körperkontakt haben will, ungewaschene Haare und Knoblauchfahne sind ihnen egal, sie reagieren reflexhaft mit Herankommen auf das rascheln der Futtertüte / einen Futterruf und es ist so herrlich einfach, bestimmte verhaltensweisen als "er / sie liebt mich" (wenn es schon sonst keienr tut) zu deuten. das Köpfchengeben der KAtze, das Betteln des Hundes....Ihre Körperwärme ist so animalisch gut, das fell so sedig weich wie haar, wir können unsere Zuneigung verschwenden, diskussionsfrei vernachlässigen und mit Zuwendung ersticken......uns so richtig gefühlsmäßig gehen lassen. Hund und Katz sind neotenische Tiere, bleiben ewig Kind, wir können ewig überlegen sein, Schutz gewähren und versorgung. Konrad Lorenz nannte das "soziale Sodomie". Und ich bin auch nicht frei davon: 2 Meiner Katzen sind zum Drinnenleben als Kuscheltier verdammt, die anderen leben draußen, haben den Heuboden zum Schlafen, bekommen Futter, Impfung, Wurmkur. Unser großer Hund, als aktiver Bewacher von Schafherden vor Beutegreifern gdacht, vegetiert in paar Hundert qm dahin, statt einige ha als sein revier zu "betreuen". Und ja, ich genieße das Zusammensein mit den Tieren. ich nehme mir das recht, sie mein eigen zu nennen und an ihnen zärtliche Handlungen zu vollziehen. das macht mich glücklich ab und an. und wenn mir mein Eigennutz in den Sinn kommt, denk ich zur Beruhigung daran, dass ich zumindest keine tiere jenseits von Sonnenlicht für ein kurzes leben wegsperre, groß fütter und dann durch halb Europa zur Massenschlachtung karren lasse. Selbstberuhigung also. da scheint es mir ein noch vertretbares Übel, eine katze zum Kuscheln "ranzukriegen". Landfrau
Wenn ich etwas verstehe, bin ich frei davon.
Lehm

Re:Haustiere?

Lehm » Antwort #16 am:

Besten Dank für diesen sehr offenen und differenzierten Beitrag, aus dem die wohl jedem Haustierhalter eigene Schizophrenie gut hervorgeht. Auch ich tue alles mögliche Gute für meine Haustiere, aber eigentlich spüre ich, dass das nur ein sehr kleiner Teil ist von dem, was sie wirklich benötigten. Dadurch, dass sie keine Wildtiere (mehr) sind, ist schon mal der grösste Teil von dem, was sie eigentlich sein könnten, weg, sozusagen gegenstandslos.Es geht mir hier nicht drum, Haustierhalter zu ärgern; aber wenn der Thread dazu beitragen kann, die Neuanschaffung von Haustieren zu bremsen, wär das schön. Ich denke, wir sollten den Zugang zu Natur und Wildtierbeobachtung wieder finden. Warum nicht mal früh aufstehen und am Waldrand ein paar Wildtiere durchs Fernglas verfolgen? Oder im Garten die Farbänderung bei der Gottesanbeterin bewundern. Brauchten wir dann noch Katzen und Hunde?
knorbs
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Re:Haustiere?

knorbs » Antwort #17 am:

Guppies zB leben in Australien in winzigen Pfützen
sind i.d.r. keine guppys sondern gambusen
z6b
sapere aude, incipe
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Mme. Blattlaus
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Re:Haustiere?

Mme. Blattlaus » Antwort #18 am:

Hallo,ich habe auch Haustiere. :o ;D Mein Hund kriegt auf 3 Runden so täglich seine 5-6 km, hat ein 1000qm großes Grundstück zum bewachen und meldet sich per "Wuff", wenn es ihm draußen zu langweilig ist und er "Rudelkontakt" braucht.Eine unserer drei Katzen ist uns in der Bauphase zugelaufen, sie hat uns ausgesucht und voll im Griff.Die zwei alten Katzen, die mein GG in die Ehe brachte, sind reine Wohnungskatzen, die wollen einfach nicht raus, obwohl sie dürften, wenn sie wollten. Eine von beiden sitzt gerne mal bei warmen Sonnenschein auf dem Balkon oder traut sich bis auf die Holzterrasse. Alle sind gesund und munter, werden nur zwischendurch mal gequält mit impfen und entwurmen. Ich habe nicht das Gefühl, als ob die Tiere leiden. Ein Aquarium habe ich auch noch, dieses unterliegt einem regelmäßigem Wasserwechsel und Pumpensaubermachen. Wenn ich zu viele Fische habe, bringe ich auch mal Nachwuchs zum Aquariumhändler. Ich liebäugle auch mit Hühnern und Kaninchen, habe aber momentan noch keine Zeit und Möglichkeit dazu.Ich bin der Meinung, wer sich ein Tier hält, hat auch die Verantwortung für dieses Tier übernommen und muß dafür Sorge tragen, das das Tier nicht leiden muß und artgerecht gehalten wird. Wenn ich seine Bedingungen nicht erfüllen kann, halte ich es nicht. Wenn ich keine Urlaubsbetreuung habe, fahre ich nicht in Urlaub. Basta. Das Tier ist von mir abhängig, auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, da kommen seine Grundbedürfnisse auch zuerst. Ich habe nichts gegen Tierhaltung zur eigenen Ernährung, z.B. Hühner, Kaninchen, Schweine, etc.Aber auf die Haltungsbedingungen kommt es an. Unsere domestizierten Tiere sind augenscheinlich zufrieden mit einem solchen Leben in artgerechter Haltung.LEHM schrieb hier über herkömmliche Kuschel-Haustiere, aber was ist mit der großen Gemeinde der Nutz-Haustiere in Massentierhaltung? Dort vegetieren die Tiere unter Höchsteinsatz von Desinfektionsmitteln und Medikamenten in genormten Mindestmaß-käfigen oder -ställen vor sich hin, bis sie durch den Tod (=Schlachtung) davon erlöst werden. Viele sehen nicht einmal den freien Himmel oder das Sonnenlicht oder dürfen einen frischen Grashalm genießen. Das ist auch nicht besser. Sinnvoller ist es, die Menschen dazu zu bringen zu erkennen, das Tiere auch Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen und Gefühlen sind.Mit nachdenklichem Gruß Gaby
Wenn Du zum Rumex gehst, dann vergiss den Spaten nicht!(Staudo)
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Staudo
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Re:Haustiere?

Staudo » Antwort #19 am:

aber was ist mit der großen Gemeinde der Nutz-Haustiere in Massentierhaltung? Dort vegetieren die Tiere unter Höchsteinsatz von Desinfektionsmitteln und Medikamenten in genormten Mindestmaß-käfigen oder -ställen vor sich hin, bis sie durch den Tod (=Schlachtung) davon erlöst werden.
Millionen Städter leben freiwillig so. Gut, die werden nicht geschlachtet.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
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Landfrau
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Re:Haustiere?

Landfrau » Antwort #20 am:

Sie werden zwar nicht geschlachtet, zeigen aber ähnliche Verhaltensanomalien wie Tiere im Zooknast. SieheDesmond Morris, Der nackte AffeLandfrau
Wenn ich etwas verstehe, bin ich frei davon.
max.
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Re:Haustiere?

max. » Antwort #21 am:

gegen die verhaltensabnomalien der traditionell lebenden landbevölkerung sind die macken der großstädter eher das kleinere übel. (ich kenne beide welten gut).
FEIGling

Re:Haustiere?

FEIGling » Antwort #22 am:

Ich denke, wir sollten den Zugang zu Natur und Wildtierbeobachtung wieder finden. Warum nicht mal früh aufstehen und am Waldrand ein paar Wildtiere durchs Fernglas verfolgen? Oder im Garten die Farbänderung bei der Gottesanbeterin bewundern. Brauchten wir dann noch Katzen und Hunde?
... ein Naturgarten mit einheimischen Tieren, und wenn es Insekten sind ist sicher die beste Variante sich Tiere zu "halten" ...Wobei Haustiere leider oft gerade diesen Tieren den Garaus machen ...Hab Übrigens auch Gottesanbeterinnen ...Servus !
FEIGling

Re:Haustiere?

FEIGling » Antwort #23 am:

Konrad Lorenz nannte das "soziale Sodomie".
... man kann das Wort "sozial" da oft weglassen ...Ich Erinnere mich an eine oft wiederholte Doku von Frau Spira in der ältere Damen vor laufender Kamera versicherten daß "Hunde viel besser küssen als Männer" und das auch gleich demonstrierten ...Na Servus ... ! :o
nicoffset

Re:Haustiere?

nicoffset » Antwort #24 am:

Es geht mir hier nicht drum, Haustierhalter zu ärgern; aber wenn der Thread dazu beitragen kann, die Neuanschaffung von Haustieren zu bremsen, wär das schön. Ich denke, wir sollten den Zugang zu Natur und Wildtierbeobachtung wieder finden. Brauchten wir dann noch Katzen und Hunde?
Warum die Neuanschaffung bremsen, wenn dadurch z.B. Tierheime entlastet werden?Ich persönlich fand als Kind den Zugang zur Natur genau durch unsere Haustiere. Man lernt bereits in den eigenen vier Wänden, die Tiere und ihre Bedürfnisse zu respektieren und mit dem "Anderssein" umzugehen. Dass Haustiere heute leiden, so wie es Landfrau antönt, würd ich so pauschal nicht unterschreiben. Natürlich gibt es Menschen, die ihre Haustiere misshandeln oder krankhaft verhätscheln. Beides ist genauso schlimm. Aber es wären viele Nutztiere froh, würden sie so gehalten wie unsere Haustiere ... Blattlaus hat das schon auf den Punkt gebracht.
Feder
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Liebe Grüsse Maria

Re:Haustiere?

Feder » Antwort #25 am:

Warum so negativ? Bei vielen Katzen hat man z.B. das Gefühl, sie halten sich einen Menschen und geniessen durchaus ihr beschauliches Leben.Es stimmt auch nciht, dass sich Haustiere alles gefallen lassen. Haustiere tragen zum Wohlbefinden ihrer Halter bei und leben in sehr vielen Fällen gut. Dass sie für regelmässiges Futter...auch gewisse Pflichten haben, halte ich für angemessen.
Das Natürliche bleibt immer gleich. Das Normale ändert sich alle 100 km oder alle paar Jahre.
Pat Parelli
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Klio
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ROMANESEVNTDOMVS

Re:Haustiere?

Klio » Antwort #26 am:

Also wenn ich das lese, muß bei manchen Tierhaltern einiges hinterfragt werden.
berta

Re:Haustiere?

berta » Antwort #27 am:

konsequenterweise müßte jegliche tierhaltung hinterfragt werden.(ich gestehe allerdings, daß wir uns ein nutztier halten: unser hund nützt uns gegen einbrecher, er ist nützlich für sport, spiel und zeitvertreib und nützt auch unser sofa ab. ::) ;D)
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Klio
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ROMANESEVNTDOMVS

Re:Haustiere?

Klio » Antwort #28 am:

;D Multitool...
thegardener

Re:Haustiere?

thegardener » Antwort #29 am:

Wieder mal ein Thema für die Gartenmenschen ? Schlägt die Winterdepression jetzt schon zu ? Im Bereich Aquarisitk und Vogelzucht ist Arterhaltung durch Zucht durchaus ein Thema . Natürlich könnte man die Viecher auch aussterben lassen und in das Horn Tierhalter = Tierquälerzu blasen scheint bei einigen Zeitgenossen en vogue zu sein . Leider führt das auch zu Blüten wie domestizierte Tiere wie Reisfinken auf die Rote Liste zu setzen weil sie wegen der Käfighaltung vom Aussterben bedroht seien . Die Quote an Schäferhunderwürgenden Hundehaltern halte ich aus eigener Anschauung auch für relativ niedrig .
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