Gepflanzt hätte ich eine Haselnuss von mir aus nie, schon gar nicht in Hausnähe. Das besorgten, gut zehn Jahre ist's her, die Eichhörnchen. Und als ich zu überlegen begann, ob das Sträuchlein stehenbleiben soll, war's schon so gut eingewurzelt, dass es weiterwachsen durfte

... Jetzt ist ein ursprünglich drei-, mittlerweile (Säge) zweistämmiger Kleinbaum draus geworden, ca. 6 Meter hoch. Und ich möchte ihn nicht mehr missen. Wegen der aparten Wintererscheinung, ausladend und zugleich filigran, mit Kätzchen in Habachtposition. Wegen der frühen Blüte (zum Glück sind wir keine Allergiker). Wegen der frischen, heiteren Frühjahrslaubfarbe. Wegen des angenehmen Sommerschattens, den er einem kleinen Hang hinterm Haus spendiert (die Maiglöckchen unten drunter gedeihen seither prächtig) und einem unserer Sitzplätze dazu. Wegen der leuchtenden Herbstfärbung. Und wegen der Nüsse, die zwar mini sind (müssen quer in den Nussknacker, sonst greift der nicht

), aber ausgesprochen lecker (finden die Eichhörnchen auch, also lassen sie sich oft blicken, das hat was).Wobei mir die Sache mit der Befruchtung schleierhaft ist. Unsere Hasel trägt seit fünf, sechs Jahren. Anfangs nur wenig, das haben die Eichhörnchen allein geerntet. Mittlerweile so viel, dass wir auch was abkriegen: Fünf Kilo habe ich im vorigen Herbst aufgeklaubt, mindestens nochmal so viel ist den Eichhörnchen geblieben. Bloß: eine zweite Hasel gibt's weit und breit nicht. Bis auf eine kümmerliche Korkenzieherhasel bei Nachbars - kann solch ein Mickerding Befruchter sein? Oder gibt es womöglich doch selbstfruchtbare Corylus avellana, und die Eichhörnchen haben uns sowas beschert? Weiß jemand dazu mehr? Natürlich nervt die Hasel auch. Zweimal im Jahr muss ich Stockausschläge entfernen, einmal im Jahr zu dicht wachsende Äste aussägen, x-mal im Jahr sind überall im Garten Sämlinge auszurupfen. Nee, pflanzen würde ich sie freiwillig nicht

. Aber so, wie sie nun mal da steht, mag ich sie sehr

.Schöne GrüßeQuerkopf
"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)