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Rehbesuch (Gelesen 19421 mal)

Tiere beobachten, schützen und erkennen

Moderator: partisanengärtner

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*Falk*
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Re:Rehbesuch

*Falk* » Antwort #15 am:

Und was naschen sie sonst noch aus Deinem Garten?Schönes Foto!Jutta
Ich habe im Herbst viele Wagenladungen (Transporter mit Pritsche) Laub unserenGemeindearbeitern abgenommen. Die erste Lieferung enthielt Unmengen an Eichel (ca.50%). Zuerst war ich etwas sauer ::), jetzt bin ich froh, unsereRehe geben sich bisher damit zufrieden. ;D Auch zwei Eichelhäher gesellen sichöfters dazu.
Bin im Garten.
Falk
Lisa15
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Re:Rehbesuch

Lisa15 » Antwort #16 am:

.... dem wald schadet das auf jeden fall.
Wenn dem so wäre, würde sich unser Landkreis anderen Sorgen zuwenden, die auch noch reichlich da wären. In unseren Wäldern nimmt der Wildbestand seit Jahrzehnten ab. Im letzten Winter allein verendeten 123 Tiere wegen Entschwächung und durch Verhungern. Es gab deswegen schon heftige Debatten in unseren Jagdvereinen. Wir sehen die Sache wohl doch etwas differenzierter und lokal begrenzt auf unser Gebiet. ;)
max.
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Re:Rehbesuch

max. » Antwort #17 am:

@lisa,das wundert mich sehr. warum verhungern denn bei euch denn so viele tiere? und welche denn? und von wem stammen die zahlen?wie immer auch - das ist sehr untypisch für deutschland.
Lisa15
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Re:Rehbesuch

Lisa15 » Antwort #18 am:

Ja, das ist untypisch. Wir wissen nicht, woran das liegt. Wir hatten letzten Winter fast genau so viel Schnee wie diesen Winter. Auch wurde in den letzten Jahren zu viel Holz abgebaut, bzw. gefällt. Was mir seit Jahren auffällt, ist, die hohe Sterberate der Bäume im Wald. Jeder 10 Baum liegt flach. Das war vor 10-15 Jahren noch nicht so auffällig. Auf unseren Straßen standen noch vor 20 Jahren alle paar Kilometer die roten "Achtung! Wild"-Schilder. Mittlerweile trifft man diese Schilder nur noch in Höhenlagen von über ca. 700m. Und es ist nicht so, dass wir wenig Wald hätten. Aber viel Wald ist hier in Privatbesitz und wird nicht gepflegt.
max.
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Re:Rehbesuch

max. » Antwort #19 am:

@lisa,und das im wildreichen hohen taunus?mir ist das ein rätsel.ob das vielleicht mit den superteuren jagdrevieren bei euch zu tun hat - das müßte ein fachmensch klären...
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Staudo
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Re:Rehbesuch

Staudo » Antwort #20 am:

Bei uns (Südbrandenburg, Upico wohnt auch in der Gegend) gibt es sehr viel Wild. Da finde ich es schon vertretbar, wenn in einem langen Winter die schwächsten Tiere verenden. Immerhin haben dadurch Greifvögel und Kolkraben etwas zu fressen.Den Rehen den Zugang zu den Eicheln etwas zu erleichtern, finde ich dann aber doch ganz nett. ;)
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max.
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Re:Rehbesuch

max. » Antwort #21 am:

das ist halt klassische kuscheltierliebe. motto: rehe sehen putziger aus als krähen.
Lisa15
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Re:Rehbesuch

Lisa15 » Antwort #22 am:

@lisa,und das im wildreichen hohen taunus?mir ist das ein rätsel.ob das vielleicht mit den superteuren jagdrevieren bei euch zu tun hat - das müßte ein fachmensch klären...
Das war einmal..... ;)Hauptproblem ist wohl, dass zu viel Wald in Privatbesitz ist. Findest Du unsere Jagdlizenzen teuer? Ich kann da nicht mitreden. Früher traf man Wildschweine bereits bei einem normalen, kurzen Waldspaziergang oder gar an der Landstraße entlang. Rehwild sah man auch schon im Vorbeifahren. Das ist alles vorbei. Das letzte Wildschwein hier habe ich vor 10 Jahren gesehen. Das letzte Reh ist mir auf Waldspaziergängen vor 5-7 Jahren begegnet. Selbst Feldhasen sehe ich kaum noch welche. Füchse hingegen öfters. Kein einziger Dorfbewohner hier beklagt sich über Rehe im Garten, obwohl wir von Waldgebiet praktisch umzingelt sind. Das war früher anders - erzählen auch die Nachbarn. Leider. :-\
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Staudo
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Re:Rehbesuch

Staudo » Antwort #23 am:

Was hat der Privatwald mit Wildbesatz zu tun? Üblicherweise schließen sich die Waldbesitzer der Kleinflächen zu Jagdgenossenschaften zusammen und verpachten das Jagdrecht. Die Jäger wiederum bekommen ihre Abschusspläne, an die sie sich halten müssen.
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Re:Rehbesuch

Lisa15 » Antwort #24 am:

Was hat der Privatwald mit Wildbesatz zu tun? Üblicherweise schließen sich die Waldbesitzer der Kleinflächen zu Jagdgenossenschaften zusammen und verpachten das Jagdrecht. Die Jäger wiederum bekommen ihre Abschusspläne, an die sie sich halten müssen.
Hier dienen die Privatwälder allein der Holzwirtschaft. Die meisten Besitzer sind selber Jäger und verpachten keine Jagdrechte. Wenn nicht, dann haben sie einen Jäger fest angestellt, der den Privatwald vor Wildfrass schützt. Viele dieser Privatwälder sind mit hohen Zäunen umgeben, da kann man auch als Spaziergänger gar nicht rein.
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Staudo
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Re:Rehbesuch

Staudo » Antwort #25 am:

Die hessischen Gesetze kenne ich nicht. Hier ist es verboten Wald einzuzäunen. Ich bekam sogar schon mal Ärger, weil ich mein Grundstück eingezäunt habe, was am Waldrand liegt. ;D Schonungen sind davon natürlich ausgenommen.Das Jagdrecht im eigenen Wald darf nur ausüben, wer einen ausreichend großen Wald besitzt. Und wie geschrieben - die Abschusszahlen werden von der Jagdbehörde vorgegeben.
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pearl
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Re:Rehbesuch

pearl » Antwort #26 am:

das ist halt klassische kuscheltierliebe. motto: rehe sehen putziger aus als krähen.
bambi hin oder her, ich finde die Tiere blöd. Krähen finde ich dagegen spannend und schlau. Ich bin für Krähen.
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pearl
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Re:Rehbesuch

pearl » Antwort #27 am:

Die hessischen Gesetze kenne ich nicht. Hier ist es verboten Wald einzuzäunen.
finde ich auch vernünftig, aber obwohl wir in Hessen mal sehr fortschrittliche Politiker hatten, gibt es sehr große Waldbestände, die eingezäunt sind. Mich überraschte das immer wieder, wenn man durch ein schönes Waldgebiet fährt und plötzlich links und rechts der Straße hohe Zäune und nix dahinter als Wald. Möglich, dass das an Hessen-Nassau liegt.
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thegardener

Re:Rehbesuch

thegardener » Antwort #28 am:

Lisa , wenn bei Euch über 100 Rehe verhungert sind waren es doch wohl deutlich zu viele Tiere , ansonsten hätten sie ja nicht verhungern können sondern wären mit Fettreserven gesegnet in den Winter gegangen. Die Brgündung , Schalenwil jetzt füttern zu müssen weil die Verbissschäden deutlich teurer seien als das Futter ist aber ein wenig abwegig . Wenn so massiver Verbiss auftritt das es gravierende Schadensfälle gibt wird es natürlich im nächsten Jahr nur noch schlimmere Schäden geben wenn der ganze Bestand überlebt. Natürlich sind arme verhungerte Bambis kein schöner Anblick , aber das Problem ist nicht wirklich durch Fütterung zu beheben. Dann verrecken sie im nächsten Jahr an Mangelerscheinungen , auch nicht besser. Gerade die wie Du sie nennst ungepflegten Privatwälder sollten eher Ernährungsmöglichkeiten bieten als aufgeräumte Stangenwälder. Ihr müsst ja enorm große Wälder haben , für ein Eigenjagdrevier ist eine Mindestfläche von 75 Hektar erforderlich. So nebenbei : wenn Ihr von Wald umgeben seid - wo willst Du denn dann Feldhasen sehen ??? . Der Besatz ist im Wald naturgemäß sehr gering - sind ja Feld-Hasen.
Lisa15
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Re:Rehbesuch

Lisa15 » Antwort #29 am:

... Ihr müsst ja enorm große Wälder haben , für ein Eigenjagdrevier ist eine Mindestfläche von 75 Hektar erforderlich. So nebenbei : wenn Ihr von Wald umgeben seid - wo willst Du denn dann Feldhasen sehen ??? . Der Besatz ist im Wald naturgemäß sehr gering - sind ja Feld-Hasen.
Das leuchtet mir ja alles an, aber die Wildpopulation nimmt hier Jahr für Jahr ab, nicht zu. Das ist ja das Problem. Und ja, es stimmt, unsere Privatwälder sind riesig. Ich kenne zum Beispiel zwei Besitzer, die jeweils 800 und 700 ha Wald bewirtschaften (Holzwirtschaft). Diese Wälder sind komplett zu - da kommt nichts rein oder raus, was nicht gewollt ist. Ein etwas größeres privates Waldgebiet liegt zwischen meiner Ortschaft und Weilburg. Dieses Waldgebiet wird an der Landstraßenseite von einer Feldmauer umgeben - über mind. 5km. entlang der Straße. Alle anderen Seiten des Privatwaldes sind ebenfalls zugemauert. Unser Dorf liegt natürlich nicht mitten im Wald. ;) Unser Dort grenzt an ein ausgedehntes kommunales Waldgebiet, aber die Zufahrt zum Dorf liegt über ebenso ausgedehnte Felder (Raps, Weizen, Rüben, etc.). Wenn ich in die nächste größere Ortschaft fahre, komme ich an diese Felder vorbei. Dort sah ich jahrelang Feldhasen und große Greifvögel sowie Krähen - jeden Winter. Seit ein paar Jahren nicht mehr. Vielleicht nur gelegentlich Krähen oder mal hie und da ein Greifvogel - dies aber meistens nur im Sommer.
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