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Kaminholzasche im Garten (Gelesen 74869 mal)
Re:Kaminholzasche im Garten
Ich hatte die Frage nach dem Unterschied zwischen Hächseln des Holzes und Kompostieren im Zusammenhang mit dem Thread terra preta gestellt, wo die Holzasche als Nunplusultra der Bodenverbesserung diskutiert wird - also praktisch gegenteilig zu hier bewertet wird.Zweifellos sind im kompostierten Holz, was die chemischen Elemente betrifft, die gleichen "unerwünschten" Inhaltsstoffe wie in der Asche enthalten, nur sind diese in der Asche schneller verfügbar. Das angesprochene Kalium in Form von Pottasche ist aber kein Schadstoff im Holz, sondern ein für Pflanzen absolut notwendiger Nährstoff. Nicht umsonst ist Kalium in diversen Verbindungen in jedem Volldünger in hoher Dosis enthalten.Man könnte es vielleicht so formulieren: Mit der Gabe von großen Mengen Holzasche wird der Boden quasi überdüngt, so als ob man Mineraldünger nicht in mehreren Gaben über Jahre verteilt gibt, sondern alles auf einmal.Ich könnte mir vorstellen, dass bei der Verbrennung durch die hohen Temperaturen auch chemische Verbindungen entstehen, die ungünstig sind, z.B. geringe Mengen Dioxine und Furane. Desweiteren geht ein größerer Teil des Stickstoffs bei der Verbrennung des Holzes "verloren", z.B. in Form von Stickoxiden (zumindest bei höheren Verbrennungstemperaturen). Da man in einem Kamin keine optimalen Verbrennungsbedingungen hat, finden auch Verschwelungsprozesse statt, so dass Verbindungen entstehen, wie diese z.B. in Steinkohlenteer vorkommen.Ich persönlich würde bei Wahlmöglichkeit das Shreddern und Kompostieren bevorzugen. Bei Holzasche denke ich, dass es die Dosis macht.Mich würde noch interessieren, was Ihr hier in diesem Thread genau unter Schwermetallen versteht? Mir erscheint, dass dieser Begriff etwas nebulös gebraucht wird.
Re:Kaminholzasche im Garten
Das besondere an der Terra preta ist die Kohle, nicht die Asche. Diese ist zwangsläufig auch mit dabei, kann aber natürlich keine Nährstoffe speichern.Genau da liegt wohl der wesentliche Unterschied zu anderen Formen des Brandfeldbaus, wo das Material möglichst vollständig verbrannt wurde/wird. Das setzt zwar Nährstoffe frei, sonst aber auch nix. Von der Nährstoffbilianz her ist Kompostieren sicher sinnvoller. z.B. wegen den angesprochenen (bei Holz natürlich geringen) Stickstoffverlusten. Die Asche düngt recht einseitig mit viel Kalium. Das ist bei Kaliummangel sinnvoll, kann ansonsten schaden. Stickstoff wird ja viel mehr von den Pflanzen benötigt.Ansonsten sind Holzhächsel im Komost ja auch schon alleine als Strukturmaterial, zwischen matschigen Küchenabfällen, Laub... wertvoll.Ich hatte die Frage nach dem Unterschied zwischen Hächseln des Holzes und Kompostieren im Zusammenhang mit dem Thread terra preta gestellt, wo die Holzasche als Nunplusultra der Bodenverbesserung diskutiert wird - also praktisch gegenteilig zu hier bewertet wird.
Re:Kaminholzasche im Garten
Ich habe so meine Zweifel, dass Kohle an sich einen allzu großen Nährwert für die Pflanzen hat, da weder die Pflanzen noch die Bodenorganismen die Kohle als Nährstoff aufbereiten können. Deswegen hat sie sich ja Jahrhunderte im Boden gehalten. (Ausgegaste) Kohle besteht im Wesentlichen nur noch aus Kohlenstoff, und den kann eine Pflanze viel besser aus dem Kohlendioxid beziehen.Ich nehme eher an, dass die Kohlepartikel aufgrund ihrer Porosität ähnlich wie gepuffte Lava (Perligran & Co.) große Mengen an Wasser und Nährstoffen speichern und dann langsam über eine längere Zeit abgeben kann. Der Boden im Amazonasgebiet ist weitläufig grieselig wie grober Sand und enthält praktisch keine mineralischen Nährstoffe und kann zugeführte Nährstoffe, z.B. Mineraldünger, nicht halten. Aus diesem Grund werfe ich die zu für das Grillen zu feinkörnigen Reste der Grillkohle auch in den Kompost.Übrigens haben wir früher manchmal mit zerkleinerter Rohbraunkohle gedüngt (ging prima). Auch wenn diese Kohle heisst, ist diese etwas anderes als ausgegaste Holzkohle. Solche minderwertige Rohbraunkohle (Volksmund: Blumenerde) enthält noch viel kaum verkohltes Holz und ist fast so nahrhaft wie Kompost. Ich weiß bloß nicht, wo man heutzutage solche Rohbraunkohle herbekommt. Sonst würde ich eine LKW-Ladung herholen.
Re:Kaminholzasche im Garten
Wie schon erwähnt, glaube ich, daß die störenden Elemente ("Scwermetalle", siehe weiter unten) in der Asche merklich fester gebunden sind als im Ausgangsmaterial Biomasse.Daß Kaliumverbindungen zu den "Schadstoffen" gehören, hat, soweit ich sehe, nie jemand behauptet. Kaliumverbindungen sind fast alle recht gut löslich und werden schnell ausgeschwemmt (bzw. an Tonmineralien gebunden, teils reversibel).Bei der Verbrennung bei hohen Temperaturen entstehen weniger obskure Verbindungen als beim Niedertemperatutverschwelen - Dioxine vielleicht ausgenommen, die allerdings Halogenverbindungen im Ausgangsmaterial voraussetzen (und im normalen Kompostz übrigens auch entstehen können).Holzteere und Steinkohlenteere sind sehr unterschiedlich zusammengesetzt, auch, weil Steinkohlenteere bei wesentlich höheren Temperaturen aus doch deutlich anderen Ausgangsmaterialien produziert werden. Der Teer einer Zigarette z.B. ist sicher nicht mit Steinkohlenteer zu vergleichen - und auch ungesund....Und: Schwermetalle.Was sagt Wiki?"Mit der Bezeichnung Schwermetalle wird willkürlich eine Gruppe von Metallen zusammengefasst.""Eine Studie der IUPAC[4] fand mindestens 38 Definitionen des Begriffes, ...""Zu den „Schwermetallen“ werden üblicherweise unter anderem die Edelmetalle sowie Bismut, Eisen, Kupfer, Blei, Zink, Zinn, Nickel, Cadmium, Chrom und Uran gerechnet."http://de.wikipedia.org/wiki/SchwermetalleNun, und Eisen ist sicher relativ unschädlich, Kupfer und Zink (und bedingt auch Chrom) sind essentielle Spurenelemente...Holzasche, wenn aus nicht speziell belasteten Hölzern (z.B. mit Kupfer, Chrom, oder Quecksilber imprägnierten, aktuell faktisch nur mehr aus Altbeständen verfügbar) stammend, eine recht unschädliche Geschichte.Wie auch schon vorher gesagt, der wesentliche (?) Bestandteil der Terra Preta scheint niedertemperaturverkohlte Biomasse zu sein, nicht (übliche) Holzkohle.Zweifellos sind im kompostierten Holz, was die chemischen Elemente betrifft, die gleichen "unerwünschten" Inhaltsstoffe wie in der Asche enthalten, nur sind diese in der Asche schneller verfügbar. Das angesprochene Kalium in Form von Pottasche ist aber kein Schadstoff im Holz, sondern ein für Pflanzen absolut notwendiger Nährstoff. Nicht umsonst ist Kalium in diversen Verbindungen in jedem Volldünger in hoher Dosis enthalten.Ich könnte mir vorstellen, dass bei der Verbrennung durch die hohen Temperaturen auch chemische Verbindungen entstehen, die ungünstig sind, z.B. geringe Mengen Dioxine und Furane. Desweiteren geht ein größerer Teil des Stickstoffs bei der Verbrennung des Holzes "verloren", z.B. in Form von Stickoxiden (zumindest bei höheren Verbrennungstemperaturen). Da man in einem Kamin keine optimalen Verbrennungsbedingungen hat, finden auch Verschwelungsprozesse statt, so dass Verbindungen entstehen, wie diese z.B. in Steinkohlenteer vorkommen.Mich würde noch interessieren, was Ihr hier in diesem Thread genau unter Schwermetallen versteht? Mir erscheint, dass dieser Begriff etwas nebulös gebraucht wird.
Re:Kaminholzasche im Garten
Da wundere ich mich ja, wie kannst du ohne Kompost gärtnern? Der ist doch dessen Grundlage. Ich streue die Kaminasche auch in kleinen Portionen über den Kompost, sie gelangt also nur indirekt aufs Beet. Auch verbrenne ich nur Holz, das im eigenen Garten gewachsen ist, also erstens wenig und zweitens solches, bei dem ich weiss, wie ihm geschehen ist.Soll ich was verraten? Ich habe keinen Komposthaufen! Da liegt jetzt der Vorrat an Brennholz![]()
Re:Kaminholzasche im Garten
Schwermetalle sind Metalle mit einer Dichte > 4,5 g / ccbm, wie man in jeder Mechanikerausbildung (ist jedem Hauptschulabsolventen zugänglich) lernt.Stahl und Eisen sind Schwermetalle, wir kochen und braten alle munter in Schwermetalltöpfen und -pfannen, gerade die Gusseisenpfannen sind wegen ihres Abriebs so beliebt in Gesundheitspredigerkreisen :-).Auch das ach so beliebte Kupfer (gartengeräte!!), Silber und Gold sind Schwermetalle. Es gibt nur sehr wenige Leichtmetalle (oder: Nicht-Schwermetalle), Aluminium und MAgnesium sind welche. Und keiner hat je behauptet, es sei beonders zuträglich, in Alugeschirr zu kochen, gell?man schön auf dem Boden bleiben......Landfrau
Wenn ich etwas verstehe, bin ich frei davon.
Re:Kaminholzasche im Garten
Stahl ist kein Metall, sondern eine Legierung verschiedener Metalle. Wenn von Schadstoffen die Rede ist, sind oft Schwermetallverbindungen gemeint, manchmal sind aber auch die Metalle an sich schon giftig, etwa Blei, Cadmium oder Quecksilber. Gold im Garten macht wohl nichts, im Gegenteil. 

- Wiesentheo
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Re:Kaminholzasche im Garten
Bitte nachlesen und lernenStahl ist kein Metall, sondern eine Legierung verschiedener Metalle.
Der Vorteil der Klugheit besteht darin,dass man sich dumm stellen kann. - Umgedreht ist das schon schwieriger.
Re:Kaminholzasche im Garten
Ich präzisiere: Eine Legierung aus Eisen und Eisencarbid. 

- Wiesentheo
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Re:Kaminholzasche im Garten
:DIch mußte es lernen und hab es gehaßt
Der Vorteil der Klugheit besteht darin,dass man sich dumm stellen kann. - Umgedreht ist das schon schwieriger.
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Re:Kaminholzasche im Garten
Tja die Diskussion Asche in den Garten gabs ja fast jedes Jahr. Die Messwerte von Kompost und von Asche waren, was Schwermetalle angeht, praktisch gleich. Also wenn ich Kompost verwende, kann ich (in Maßen, schon wegen dem PH Wert) auch Asche aus sauberem Holz verwenden.Als Streugut ist vor allem Kohlenasche gut, die eine eher grobe Körnchenstruktur hat und gut abstumpft und die wieder im Garten nicht gut ist, wegen verschiedener anderer Gehalte (Schwefel...).Wer ab und zu in den östlichen Nachbarländern unterwegs ist, findet das noch öfter in Verwendung. Ist aber an den Schuhen ein ziemliche Sauerei die man dann ins Haus schleppt.
nördlichstes Oberschwaben, Illertal, Raum Ulm
Re:Kaminholzasche im Garten
Tje, Wiesentheo, ich war auch die einzige in der Berufsschule und später im Studium, die Werkstoffkunde liebte. Scheint kein attraktives Fach zu sein. Hätt auch gern Gießereitechnik studiert. Man gut, dass nicht - der Mann meines Lebens wär mir entgangen :-).Na, das gehörte jetzt nicht zum Thema. Landfrau
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- Santolin
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Re:Kaminholzasche im Garten
Ich verbrenne in Frankreich auch nur Holz, das im eigenen Garten gewachsen ist, Lehm. Wir hatten und haben genug Bäume zu fällen, so dass es noch ein paar Jahre reicht. Aaaaber - deswegen weiß ich noch lange nicht, was im Holz alles enthalten ist. Bei uns - ich weiß nicht, wie es bei dir ist - liegt das u.a. daran, dass wir erst seit 9 Jahren Besitzer des Grundstücks sind. Aber selbst wenn wir es länger wären, was so alles mit Wind und Regen in den Garten kommt - wer weiß das schon.Ich streue einen Teil der Asche um die vielen Büsche und Bäume im Garten der Rest kommt in den Müll.
Re:Kaminholzasche im Garten
Hallo, wir sammeln unsere Kaminholzofenasche in einem unserer 3 Komposter.Diesen Winter ist es erstmalig, dass wir mit Holz durchheizen, also fällt auch Einiges an.Mal sehen, wie sich der Kompost dann entwickelt.Wenn man halb erdigen Kompost und halb Asche mischt, würde das gehen?
rosige Grüße elma