

Moderator: thomas
Für die Freiheit des Spottes.
Saartal, WHZ 7b, 245m ü. NN, toniger Lehmboden
dabei war und ist die Frage, wo man Grenzen zieht. Völlig unabhängig von der Technik. Und die Grenzziehung ist wiederum abhängig vom Kontext, in dem das Bild steht. "Fotodesign" erlaubt Eingriffe ins Rohbild, die bei journalistischen Fotoreportagen keinesfalls zulässig wären. Und bei journalistischer Dokumentation gibt es wiederum ein paar (kleine) Freiheiten mehr als bei technisch-wissenschaftlicher Dokumentation. Wobei die feinen Unterschiede sich nie aus dem Medium Fotografie selbst und ganz allein begründen lassen, sondern einzig aus den Verwendungszusammenhängen.Interpretation ja, aber doch nicht gravierende Veränderung durch Bildmanipulationen, die erst durch neue Techniken möglich wurden. ...
Genau. Neben dem klassischen Ausschneiden, dem Abwedeln (=partielles Aufhellen, das Details in Dunkelstellen sichtbar macht) und dem Nachbelichten (=partielles Abdunkeln, das unerwünschte Details verschwinden lässt) ist auch das Kontern (=Spiegeln) ein uralter Hut, der schon immer leicht zu haben war. Grad kürzlich bin ich wieder über ein putziges Beispiel gestolpert: eine regionale Tourismusbroschüre aus der Analog-Ära, in der ein Foto einen Kirchturm auf der falschen Seite zeigt...mit den 'alten' Techniken war sehr viel möglich und ist auch gemacht worden. ...
Das trifft's. Und ist dennoch kein Freibrief für beliebiges "Drehen" von Bildern... Aber überzogene Eingriffe in Fotos disqualifizieren sich i.d.R. durch ihre "künstliche" Wirkung von selbst.Schöne GrüßeQuerkopfRosaRot hat geschrieben:... Ein Bild als Bild ist nicht die Wirklichkeit, und deshalb wird einer, der Bilder macht, solange an seinem Bild ... "manipulieren" - also es bearbeiten -, bis es zu dem Bild geworden ist, das ... letztendlich zu ihm sagt: Ich bin fertig, ich bin das Bild, das du wolltest, und lebe jetzt mein eigenes Bilderleben.... ...
Regenschatten Schattenregen Nordöstliches Harzvorland, Podsol, Regosol 7b 123m
Ja. Und das sieht man leider sehr häufig, man muß sich nur in einschlägigen Fotoforen umsehen oder Zeitschriften durchblättern...So häufig, dass ich mit Freude immer mal wieder alte analoge Schwarzweißaufnahmen betrachte, die ja, wie sehr richtig bemerkt auch nicht unmanipuliert sind. Der Unterschied ist nur, dass "echte" Dunkelkammerarbeit aufwendig ist und gelernt sein will, sowohl vom Technischen her als auch im Hinblick auf die erwünschte Wirkung, während "Mausklicken" zunächst erst mal sehr leicht erscheint ...Sowohl digitale Kameras als auch moderne Bildbearbeitungsprogramme sind eine Art Verführung...Aber überzogene Eingriffe in Fotos disqualifizieren sich i.d.R. durch ihre "künstliche" Wirkung von selbst.Schöne GrüßeQuerkopf
Ein Polfilter bei der Aufnahme zu benutzen ist die gleiche Manipulation/der gleiche Aufwand wie hinterher im PS einen Filter zu benutzen.Auch hierbei trifft ein "schwarz/weiß"-denken definitiv nicht zu: dies ist richtig, dies ist falsch... sondern "gemessen" wird am Bild in der Konsequenz.Bei einem guten Bild fragt kein Mensch danach, welche "Hilfsmittel" benutzt wurden... das Bild steht für sich.Oder es enttarnt sich selbst.Polfilter haben nicht nur mit "blauem Himmel" zu tun... sie können auch sehr hilfreich sein, wenn eine Spiegelung an der falschen Stelle ist. In best. Bereichen der Fotografie geht es ohne Polfilter nicht, da man mit den vorhandenen Spiegelungen "manipulieren" kann und muss ( food, Interieur ), was im PS nur sehr schwer möglich ist ( z.B. entfernen einer flächigen Spiegelung ).Auch bei normalen Gartenfotos kann ein Polfilter seine Berechtigung haben z.B. beim grünen Rasen, der einen blauen Himmel in jedem einzelnen Grashalm spiegelt - immer wieder abhängig davon, was man wem zeigen möchte - den sattgrünen Golfrasen oder eben den mit Glanzlichtern des Himmels.Letztlich sind es doch alles nur Hilfsmittel ( ob es nun Polfilter heißt oder PS oder "abwedeln" ) und als solche sollten sie auch, wenn nötig, benutzt und eben auch möglichst nicht überbewertet werden. In der analogen Fotografie wurde wie schon erwähnt, genauso viel manipuliert wie heute. Die "camera obscura"-Fotografie ist vielleicht noch am dichtesten am tatsächlichen GeschehenIch verwende auch Polfilter, aber ich würde nie nachträglich Filtereffekte in ein Bild einbauen, einfach, weil mir das zu leicht vorkommt.
Ganz einfach, weil dazu Grundkenntnisse vorhanden sein müssen, nicht PC, sondern Bild, Farbe, ect., danach... auch PC.Das wird nicht vermittelt, die Einfachheit des digitalen Mediums verschluckt die Vermittlung der Grundkenntnisse. Alles richtig, Birgit - es soll vor allem Freude machen.Und dazu ist es ja auch gut, daß man darüber spricht...denn warum kann nicht jeder Photoshop beherrschen, der es möchte.Gruß Birgit
I wo.Nicht einmal in der SW-Fotografie gabs die Möglichkeiten der Bildbearbeitung, die die heutigen Programme bieten, und der normale Amateur hat sie kaum verwendet, selbst der Profi nicht immer.Und bei der Farbnfotografie waren der Möglichkeiten noch VIIIEL weniger.Heute glaubt jeder .... , der ein Bildbearbeitungsprogramm kauft, er kann's auch schon.....In der analogen Fotografie wurde wie schon erwähnt, genauso viel manipuliert wie heute. Die "camera obscura"-Fotografie ist vielleicht noch am dichtesten am tatsächlichen Geschehen![]()
Die Einchränkungen durch unterschiedliche Verwendungszusammenhänge hat Querkopf hier sehr einleuchtend dargestellt.Ist aber der Verwendungszusammenhang ein rein privater, so ist meiner Meinung nach jegliche Manipulation erlaubt, die meiner Aussageintention und/oder meinem ästhetischen Empfinden näher kommt. Hier kann und darf es - genau wie in der übrigen bildenden (und sonstigen) Kunst - keinerlei Einschränkung geben. Wie weit dann die Akzeptanz des Betrachters geht, falls das Foto anderen gezeigt wird, hängt jeweils von den Kenntnissen (Vergleichsmöglichkeiten) aber auch von ganz vielen subjektiven Befindlichkeiten des Betrachters ab. Allenfalls gibt es in einer "Öffentlichkeit" so etwas wie eine mehrheitliche Akzeptanz oder Ablehnung, die aber auch wieder wesentlich von der Zusammensetzung der jeweiligen Gruppe von Betrachtern und deren Vorprägung bestimmt wird.Hallo, Fars,dabei war und ist die Frage, wo man Grenzen zieht. Völlig unabhängig von der Technik. Und die Grenzziehung ist wiederum abhängig vom Kontext, in dem das Bild steht. "Fotodesign" erlaubt Eingriffe ins Rohbild, die bei journalistischen Fotoreportagen keinesfalls zulässig wären. Und bei journalistischer Dokumentation gibt es wiederum ein paar (kleine) Freiheiten mehr als bei technisch-wissenschaftlicher Dokumentation. Wobei die feinen Unterschiede sich nie aus dem Medium Fotografie selbst und ganz allein begründen lassen, sondern einzig aus den Verwendungszusammenhängen.Interpretation ja, aber doch nicht gravierende Veränderung durch Bildmanipulationen, die erst durch neue Techniken möglich wurden. ...
Für die Freiheit des Spottes.
Hallo, geht's noch? Hast du meinen Smiley gesehen? Ansonsten fomulierst du bisweilen scharf, da musst du mit pointierten Entgegnungen rechnen.Liebe GrüßeThomas...Meinungs-Mainstream
Für die Freiheit des Spottes.
Das stimmt wohl.Nur kann man natürlich weder verlangen noch erwarten, daß jeder, der heute so leicht fotografieren kann, sich "vorbildet, wie es einmal war und warum das so war... und welche Wege einst beschritten wurden oder schlußfolgernd noch beschritten werden könnten/sollten/müßten" ( an dieser Stelle z.B. meine ich additive/subtr.Farbmischung ect. - wer weiß noch was davon, wenn´s ein Klick tutHeute glaubt jeder .... , der ein Bildbearbeitungsprogramm kauft, er kann's auch schon.....
So sehe ich das auch. PS: ... wobei....Thomas hat geschrieben:So ist es 'erlaubt', einen störend ins Bild ragenden Ast wegzuretuschieren, denn ob er da ist oder nicht ändert nichts daran, wie der Sonnenaufgang über dem Siebengebirge aussieht. Aber es ist eben nicht 'erlaubt', den Zaun auf dem Wolfsfoto wegzuretuschieren, weil das den Kern des Bildes und der Aufnahmesituation grundlegend verfälschen würde.
Für die Freiheit des Spottes.