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Monilia im Garten - Ein hoffnungsloses Sisyphos- Unternehmen? (Gelesen 10721 mal)

Pflanzenstärkung, Krankheiten und physiologische Störungen

Moderator: Nina

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ManuimGarten

Re:Monilia im Garten - Ein hoffnungsloses Sisyphos- Unternehmen?

ManuimGarten » Antwort #15 am:

Daniel, bei solchen Fragen finde ich deine Erklärungen immer toll und ermutigend. Dass z.B. die fehlenden Früchte von zu viel Dünger kommen können... würde ein Laie nicht vermuten. Paßt aber zur gestrigen Kalidiskussion bei den Rosen (jetzt verschoben).Ich halte die von Hummelpower erwähnte laufende Behandlung mit den Neudorffs eigentlich für kontraproduktiv. Üblicherweise muß man doch nicht dauernd spritzen, und vertreibt oder tötet man damit nicht auch die Nützlinge? Ich kanns nur hier von Rosen sagen: da wird nichts gespritzt. Die ersten Läuse streife ich bei großem Befall mit den Fingern ab. Später erledigen das Marienkäfer, Florfliegen und Meisen, man sieht keine Läuse mehr. Die einzige Ausnahme ist für mich Birnengitterrost, der hat heuer ohne Spritzen extrem zugenommen. Mit den Sporen aus Nachbars Garten kommt man ohne Spritzmittel offenbar nicht aus. Spitzendürre hatte ich beim Marillenbaum, nach einem drastischen Rückschnitt kam sie nicht wieder.Solch gewellte Blätter hatte hier ein Kirschbaum - ebenfalls durch Läuse. Da habe ich die Läuse mit einem scharfen Wasserstrahl abgespritzt und den Stamm dann mit einem Klebegürtel gegen die Ameisen geschützt. Die päppeln die Blattläuse ja hoch und verteidigen sie. Aber nicht mit mir! >:( ;)
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Daniel - reloaded
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Re:Monilia im Garten - Ein hoffnungsloses Sisyphos- Unternehmen?

Daniel - reloaded » Antwort #16 am:

Vielen Dank für die Blumen! :D :-*Naja, Also die regelmässige Anwendung der Neudorff-Mittel wird wahrscheinlich nicht besonders kontraproduktiv sein, die Frage ist wie produktiv sie ist...Interessant kann das werden wenn viel/regelmässig mit Spruzit gearbeitet wird. Pyrethrum ist Insekten gegenüber nicht besonders selektiv. Eine Austriebsspritzung wit Promanal etc. wird eher nutzen als schaden, und Neudosan etc. wird auch zumindest nicht viele Nützlinge vertreiben. In dem Moment vorhandene und getroffene werden sicher geschädigt, dauerhaft bleibt aber nichts zurück. Und die diversen Pflanzenstärkungsmittel haben eh eher den Effekt des guten Gewissens. Ob soetwas was bringt oder nicht hängt extrem von Kulturbedingungen, Witterung, Kultur, Krankheit etc. ab.Hier trifft dann der Spruch: "Und helpt dat nich, so schaad dat nich." (Für plattunkundige: Und hilft es nicht, so schadet's nicht.)Birnengitterrost wird aber (auch ohne Nachbars Garten) auch immer dann "interessant", wenn befallenes Laub unter dem Baum auf der Erde liegen bleibt oder bestimmte Wacholder in der Nähe stehen (das kann dann durchaus auch wieder der Nachbar sein).Und die Leimgürtel um die verlausten Bäume sind sicher eine gute Idee, nicht nur gegen die Ameisen, auch gegen Frostspanner etc., dann müssen sie aber zu anderen zeitpunkten am Baum sein.Liebe Grüsse,Daniel
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Dicentra
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Re:Monilia im Garten - Ein hoffnungsloses Sisyphos- Unternehmen?

Dicentra » Antwort #17 am:

Wenn die Zwetschge zwar blüht, aber kaum Früchte zur Reife bringt, könnte nicht auch die Pflaumensägewespe dahinter stecken? Dagegen gibt es aber eigentlich kein Mittel, außer abgefallene Früchte aufzusammeln und zu entsorgen, oder?LG Dicentra
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Daniel - reloaded
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Re:Monilia im Garten - Ein hoffnungsloses Sisyphos- Unternehmen?

Daniel - reloaded » Antwort #18 am:

Da wäre jetzt mal interessant womit und wann gespritzt wird. Pyrethrum dürfte durchaus eine Wirkung gegen die Pflaumensägewespe haben wenn es denn zum richtigen Zeitpunkt kommt (den ich jetzt erstmal rausfinden müsste...).Liebe Grüsse,Daniel
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Querkopf
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Re:Monilia im Garten - Ein hoffnungsloses Sisyphos- Unternehmen?

Querkopf » Antwort #19 am:

Hallo, Hummelpower,
... Im Garten stehen seit ca. 5 Jahren ein Zwetschgenbaum... e hat dieses Jahr erst das erste Mal etwa 5 Zwetschgen zur Reife gebracht (sonst bisher keine) trotz guter Blüte. ...
wann blüht der Baum denn? Und wie war das Wetter zur Blütezeit? Ohne Bienen- und "Hummelpower" ;) ;D keine Zwetschgen - wenn's den Fliegern zu kalt oder/ und zu nass ist, kann der Baum blühen, so viel er will... Wir haben so einen Fall im Garten: eine sehr alte Pflaume, die extrem früh blüht (Beginn stets erste Aprilwoche). Je nach Witterung und Gesummsel wissen wir immer schon vorher, ob es im Sommer eimer- bis wannenweise Pflaumen geben wird oder bloß ein paar Naschfrüchte oder auch gar nix.Vielleicht ist es bei eurem Bäumchen ähnlich einfach? ;)Schöne GrüßeQuerkopf
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Mediterraneus
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Re:Monilia im Garten - Ein hoffnungsloses Sisyphos- Unternehmen?

Mediterraneus » Antwort #20 am:

Wenn der Zwetschgenbaum erst 5 Jahre steht, und es eh so ein Baumarktüberraschungsei ist, kann es ja alles sein :-\Ungeeignete Sorte, ungeeignete Unterlage oder, was ich jetzt mal vermute, der Baum ist auf eine starkwachsende Unterlage veredelt und braucht einfach Zeit, bis er "erwachsen" ist. Und so ein Baum ist dann auch nicht durch Schnitt kleinzuhalten. Wenn man den schneidet, macht er sehr lange Triebe, die nicht blühen.Ein Apfel auf starkwachsender Unterlage kann 10 Jahre brauchen, bis da mal was dranhängt.Auf Pflanzenschutz jeglicher Art verzichte ich übrigens im Obstgarten (sind auch genug Bäume da und ich bin aufs Obst nicht angewiesen, bzw. meist gibts eh genug davon).Die größten Ausfälle verursacht der Frost zur Blütezeit. Diverse Fruchtfäulen, Würmer etc. kommen vor, aber nur sporadisch, es bleibt immer genug unbefallene Ware übrig.Und so ein fauliger Apfel (durch Fruchtmonilia oder anderes) kommt ständig vor. Was ich sehe, tu ich in die Biotonne.Aber auch auf vollig ungepflegten Streuobstwiesen gibt es jährlich gesundes Obst, obwohl niemand die verfaulten wegtut. Gehört halt zur Natur dazu ;)
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus

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tamara89
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Re:Monilia im Garten - Ein hoffnungsloses Sisyphos- Unternehmen?

tamara89 » Antwort #21 am:

Hallo,ich schließe mich mal hier an:
Hallo Hummelpower1,wenn sich die Zwetschgenblätter einkringeln und aus der Triebspitze später wieder was austreibt, dann kann es eigentlich keine Monilia sein. Monilia ist ja Triebspitzendürre. D.h. die Triebe welken während des Austriebes und sterben ab, sie trocknen ein, die Blätter werden trocken und bleiben getrocknet am Trieb hängen. Dieser Trieb ist dann tot, eben "dürr"
Diese Beschreibung paßt genau auf meinen Pflaumenbaum (genauen Sorte weiß ich nicht mehr). Es ist eine gelbe Eierpflaume, ca. 6 Jahre alt.Gekräuselt sind fast alle Blätter am Baum. Wenn ich mich vor den Baum stelle, kann ich sagen, der Baum ist fast mittig geteilt: Die linke Seite ist tot (genau wie oben geschrieben und die rechte Seite ist noch grün.Im vorletzten Jahr trug der Baum zum ersten Mal Früchte, allerdings blieben sie grün, verschrumpft und steinhart. Im letzten Jahr waren neben diesen grünen Steinen auch ein paar reife Früchte (die wirklich super lecker waren) und im diesem Jahr gab es wieder nur grüne Steine.Ich bin nun ein bißchen ratlos, was ich tue. Wegen des Treads über Kräuselkrankheit habe ich mir vorgemerkt, es mal Anfang des nächsten Jahres mit dem Spritzen zu versuchen.Trotzdem bin ich unsicher. Soll ich alle "toten" Äste absägen? Sähe bestimmt komisch aus, so ein halber Baum. Soll ich den ganzen Baum deutlich stutzen? Oder lassen und nur spritzen?Was meinen denn die Experten dazu?Viele Grüsse
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Daniel - reloaded
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Re:Monilia im Garten - Ein hoffnungsloses Sisyphos- Unternehmen?

Daniel - reloaded » Antwort #22 am:

Zumindest schonmal so viel:Das spritzen gegen Kräuselkrankheit kannst du dir getrost sparen. Die Kräuselkrankheit tritt als solche eigentlich nur an Pfirsich etc. auf. Ein ähnlicher Pilz verursacht bei Zwetschen und Co. gerne die Narrentaschenkrankheit.Ein Foto dazu wäre nicht schlecht.Zum Schnitt kann ich nichts sagen, aber: Totes Holz würde ich wegschneiden und wenn der Baum ohnehin halbtot ist, stellt sich mir die Frage, ob es nicht besser ist ihn zu roden.Liebe Grüsse,Daniel
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tamara89
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Re:Monilia im Garten - Ein hoffnungsloses Sisyphos- Unternehmen?

tamara89 » Antwort #23 am:

Vielen Dank schon mal für deine Antwort.Dass sich die Krauselkrankheit nur auf Pfirsiche bezieht, habe ich wohl übersehen. Aber es ist schön, dass ich mir die Spritzaktion sparen kann. Das ist gar nicht mein Ding.Hm, ich habe selbst schon kurz daran gedacht, den ganzen Baum zu entsorgen, aber es täte mir doch leid :-\ :(Erst mal die Arbeit des Ausbuddelns ::), na ja die paar Früchte im letzten Jahren waren echt lecker, so wie gewünscht und das ist der erste Baum in unserem recht jungen Garten, in den mein Sohn reinsteigen kann. Er soll ja auch Spaß im Garten haben. ;)Mit Fotos tue ich mich schwer, da weiß ich nicht, ob und wie schnell ich das schaffe. Als erstes werde ich dann wohl die toten Äste entfernen und gucken, wie weit der Baum tot ist.
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Hummelpower1
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Re:Monilia im Garten - Ein hoffnungsloses Sisyphos- Unternehmen?

Hummelpower1 » Antwort #24 am:

Halo nochmal! Vielen Dank für die hilfreichen Antworten! 1. Also bei der Zwetsche habe ich mich an dieser Stelle und nach nochmaliger Begutachtung des Baumes davon überzeugen lassen, dass es (zum Glück) wohl wirklich nur Läuse waren. Die letzte Behandlung liegt nun etwa 8 Wochen zurück und wenn ich mir die welligen Triebe und die gekräuselten Blätter ansehe, bin ich froh, dass behandelt und nicht nur .. hm.. gebetet wurde.. Ich denke, wenn eine massive Infektion da ist oder ein starker Schädlingsbefall, ist eine Behandlung gerechtfertigt, solange man nützlings- und umweltschonenste, aber wirksame Mittel verwendet. Ich möchte bei ner schweren Lungenentzündung auch nicht nur Kamillentee bekommen. Bei der Begutachtung ist mir auch aufgefallen, dass unterschiedlichste Marienkäferarten den Baum bekrabbeln. Es könnte zum Einen also noch etwas Lausiges drauf sein... und zum Anderen wurde hier anscheint (und zum Glück) durch die Behandlungen nicht alles Leben ausgelöscht... Ich bin da zwar Laie, aber ich denke, Neudorff ist da ja auch nicht die allerschimmste Killer-Chemie-Keule.. So etwas würde ich auch nicht benutzen.Leimringe sind übrigens an allen unseren Obstbäumen..Nun muss ich irgendwann nur noch sehen, dass die Zwetsche mal wieder nen vernünftigen Schnitt bekommt. Sie hat anscheint ne ordentlich wachsende Unterlage und bildet (anscheint auch besonders Zwetschen-typisch (?)) jedes Jahr laaaange, senkrechte Wassertriebe. Die Krone müsste außerdem auch mal ausgelichtet werden, da der Baum in der Mitte durch die allgemein stark aufrechten Äste oben (zwetschen-typisch?) bereits in der Mitte beginnt zu verkahlen.. und das, obwohl er ja noch jung ist.. vielleicht werde ich einige Äste auch mal versuchen, etwas waagerechter zu binden.. geht das noch, auch wenn die schon ca. 3cm (Durchmesser) dick sind? Wann der Baum blüht, kann ich nicht genau sagen, er steht ja bei meinen Eltern und die beobachten/ merken sich da nicht alles genau. Nach nochmaligem Befragen meiner Mutter kam aber heraus, dass der Baum anscheint beginnt, Früchte auszubilden, diese aber dann irgendwann (schon früh) wieder fallen lässt. Ich schließe daher gerade mal blütenzerstörende Spätfröste etc. vorsichtig aus.. Dieses Jahr haben es etwa 8 Früchte bis zur Reife geschafft, was meine ungeduldige Mutter ziemlich nervt/ enttäuscht. Naja. Ich hoffe, es ist nicht doch noch irgendeine Krankheit!!! (die die Früchte fallen lässt) und dass ich durch Schnitt und waagerechter stellen etwas bewirken kann auf Dauer.. Wenn man das Ding nicht schneiden würde, würde es dichtwuchern mit lauter 1-2m langen, senkrechten Ästen und Wassertrieben.. :( Kann man Zwetschen auch als Hohlkrone o.ä. (um-)erziehen? Denn so scheint mir das hier ein sehr chaotisches, unproduktives Wachstum.. 2.: Das Mandelbäumchen ist gerodet. 3.: Apfelbaum für fit und gesund befunden. Vielen Dank nochmals!
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