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Re:Mespilus germanica Winterhärte

Verfasst: 1. Mai 2012, 13:00
von Mediterraneus
Es gibt nicht viel herkömmliches Obst, das mir besser schmeckt als Mispeln.Erkenntnis: Offenbar sind Aussagen über Geschmäcker also recht subjektiv. ;)
Wer weiß, was es an der märkischen Eiszeitstraße überhaupt noch an anderem Obst gibt ;) ;)Und ja, Felix, selbstverständlich finde ich auch, dass sie "einen gewissen Eigengeschmack haben".

Re:Mespilus germanica Winterhärte

Verfasst: 1. Mai 2012, 13:34
von cydorian
Die Diskussion über den kulinarischen Wert von Mispeln kommt zuverlässig, wenns um Mispeln geht :-)http://forum.garten-pur.de/index.php?bo ... d=35099Zum Frischverzehr sind sie tatsächlich kaum geeignet. Dafür gibts verschiedene Verarbeitungs- und Behandlungsmethoden, die sind recht attraktiv machen können. Bei anderem Obst ist das schliesslich auch akzeptiert, z.B. Quitten.

Re:Mespilus germanica Winterhärte

Verfasst: 1. Mai 2012, 13:36
von Windsbraut
Es gibt nicht viel herkömmliches Obst, das mir besser schmeckt als Mispeln.Erkenntnis: Offenbar sind Aussagen über Geschmäcker also recht subjektiv. ;)
Ganz bestimmt .......... ;D Ich finde, Mispeln schmecken reif, also braun und weich, so, wie sie aussehen: braun und weich ;D . Wie matschige Äpfel.Unsere hat übrigens auch noch nie einen Frostschaden gezeigt. Ich habe sie, weil sie so ein schöner, knorriger, charaktervoller Kleinbaum wird. Und so ganz was Besonderes ist in ihrer Ausstrahlung. Das "Fallobst", das sie trägt, dürfen die Tierchen essen. Selbst meine Versuche, daraus Gelee und Likör zu machen, haben mich nicht überzeugt.

Re:Mespilus germanica Winterhärte

Verfasst: 1. Mai 2012, 13:37
von Windsbraut
Die Diskussion über den kulinarischen Wert von Mispeln kommt zuverlässig, wenns um Mispeln geht :-)
Ja, das verwundert nicht.Aber man darf nicht vergessen, dass ein Baum mehr ist als die Verwendbarkeit seiner Früchte ................

Re:Mespilus germanica Winterhärte

Verfasst: 1. Mai 2012, 13:39
von Staudo
Die Diskussion über den kulinarischen Wert von Mispeln kommt zuverlässig, wenns um Mispeln geht :-)
Ja, das verwundert nicht.
Man darf nicht vergessen, dass wir deutlich weniger Hunger im Spätherbst haben als unsere Vorfahren. Hier steht auch eine Mispel. Für mich ist sie ein Zierbaum. Selbst die Bommelfrüchte im Winter sind attraktiv.

Re:Mespilus germanica Winterhärte

Verfasst: 1. Mai 2012, 13:50
von Mediterraneus
Ich finde, Mispeln schmecken reif, also braun und weich, so, wie sie aussehen: braun und weich ;D . Wie matschige Äpfel....Ich habe sie, weil sie so ein schöner, knorriger, charaktervoller Kleinbaum wird. Und so ganz was Besonderes ist in ihrer Ausstrahlung.
Volle Zustimmung!Man sollte die Mispel einfach nicht als schmackhaftes Obst vermarkten, so wie es fast immer gemacht wird. Sowas geht nach hinten los. Wer die Mispel als Obst kauft, haut sie spätestens nach der 2ten Kostprobe wieder raus, ohne die Mispel zu ihrer Gestalt heranwachsen zu sehen. Und das ist ihre Stärke. (Wie auch der Quitte, wobei diese unheimlich viele Aromen in sich trägt, würde ich mit Mispel nicht vergleichen)

Re:Mespilus germanica Winterhärte

Verfasst: 1. Mai 2012, 15:31
von Cydonia
Dafür ist sie winterhärter als die Quitte. Null Schaden.Als Kleinbaum würde ich sie allerdings nicht bezeichnen. Meine 10jährige mit ziemlich grossen Früchten hat schon 3x3x4 Meter. (Für einen Schweizer Minigarten ist das schon ziemlich gross.)Zum optimalen Zeitpunkt esse ich gerne einige roh. Ausserdem mache ich Gelée (mit dem Dampfentsafter).

Re:Mespilus germanica Winterhärte

Verfasst: 1. Mai 2012, 17:26
von Danilo
Zum Frischverzehr sind sie tatsächlich kaum geeignet.
Dem widerspreche ich mit Nachdruck. Ich esse sie vom Baum sehr gerne. Wenige leichte Nachtfröste sollten drübergegangen sein, dann erst entwickeln sie das volle Aroma. Anfang November ist hier im Nordosten optimal.Ich halte solche aus subjektivem Geschmacksempfinden resultierenden Pauschalisierungen für unangemessen. Jeder sollte sich unvoreingenommen seine eigene Meinung bilden, insbesondere also unbeeinflußt von "Mäkeltanten". ;) Meine Oma isst auch keine Oliven, die hätten so einen komischen "muffigen" Geschmack. Mit dem Rückschluß, Oliven seien deswegen kulinarisch unbrauchbar, dürfte man vor allem im mediterranen Raum die Lacher auf seiner Seite haben. Daß Mispeln im Handel nicht als Jedermanns Delikatesse angepriesen werden sollten, sehe ich natürlich genauso, die sind und bleiben eben Geschmackssache.

Re:Mespilus germanica Winterhärte

Verfasst: 1. Mai 2012, 17:39
von Windsbraut
Als Kleinbaum würde ich sie allerdings nicht bezeichnen. Meine 10jährige mit ziemlich grossen Früchten hat schon 3x3x4 Meter. (Für einen Schweizer Minigarten ist das schon ziemlich gross.)
Kleinbaum meine ich ja auch nicht gemessen am Kleingarten ;D ........ sondern an anderen (u.a. auch Groß-)Bäumen. Und da ist 3x3x4 m gar nichts - das ist immer noch in der Größenordnung wie Großsträucher.Kleinbaum ist mal wieder - wie "Staude" (s. Thread zu dem Thema) - kein botanischer, sondern ein gartenbaulicher Begriff; da läuft die Mispel sehr wohl als Kleinbaum oder "Baum dritter Ordnung". Und die werden immerhin noch bis 10 m hoch!!

Re:Mespilus germanica Winterhärte

Verfasst: 1. Mai 2012, 20:45
von jutta
Ihr habt mich vollends überzeugt, ich brauche eine Mispel. Mir gefällt der Baum. Und ich gehöre auch zu der offensichtlich seltenen Sorte Mensch, dem Mispeln sogar schmecken, ich sage, etwas nach Bratapfel. Aber ich weiß, ich bin da komisch, ich mag auch Uhudlertrauben.Jutta

Re:Mespilus germanica Winterhärte

Verfasst: 1. Mai 2012, 21:16
von Cydonia
Zu "Bratapfel" passt auch, dass ich damit "Weihnachtsgelée" mache - mit Zimt und Lebkuchengewürz.

Re:Mespilus germanica Winterhärte

Verfasst: 2. Mai 2012, 07:28
von Mediterraneus
Zu "Bratapfel" passt auch, dass ich damit "Weihnachtsgelée" mache - mit Zimt und Lebkuchengewürz.
Genau, das Gelee schmeckt dann nach Zimt und Lebkuchengewürz. Die Mispel könnte man gegen Apfelschalen und Kernhäuser oder Zucchini oder was anderes "Neutrales" austauschen, ohne dass man es merkt ;)Und nochmal: Ein Gelee aus bitteren gerbstoffhaltigen festen Mispeln schmeckt hervorragend.Das man eine Frucht erst essen kann, wenn sie matschiggefroren ist spricht für sich. Was machte man früher in wärmeren Gebieten ohne Frost und Tiefkühltruhe mit der Mispel? Eine Hitzebehandlung macht die Frucht auch so genießbar, ohne diese Vorstufe des Verfaulens nach Zerstörung der Fruchtfasern durch Frost (Ok, Oliven sind auch erst nach Behandlung genießbar ;) )

Re:Mespilus germanica Winterhärte

Verfasst: 2. Mai 2012, 09:16
von cydorian
Das man eine Frucht erst essen kann, wenn sie matschiggefroren ist spricht für sich.
Esst gelbe Rüben, dass man Spargel erst essen kann, wenn er matschiggekocht ist spricht für sich :-)Geschmack ist doch was fürs individuelle Empfinden. Ich habs im verlinkten Thread schon mal aufgedröselt, wo der Wert dieser Frucht liegen kann. Die Mispel hat ihre Qualitäten und auch einen dezidierten Eigengeschmack. Aber alles nicht so gelackt, dass sie zur Mainstream-Obstart wurde. Nicht tragisch, oder? Sehr schöner Baum, Früchte verwertbar, das ist doch schon mal was.

Re:Mespilus germanica Winterhärte

Verfasst: 2. Mai 2012, 09:30
von Oswald
Mit schmeckt die Mispel anfangs Dezember nach dem ersten Frost direkt vom Baum. Das Fruchtfleisch ist dann marmeladig süss. Ist halt etwas mühsamer zu essen als ein Apfel, weil die Haut abgezogen und die recht grossen Kerne entfernt werden müssen. Der Baum ist sehr hübsch, hat grosse weisse Blüten und wird nicht gross, also gerade richtig für einen normalen Garten.

Re:Mespilus germanica Winterhärte

Verfasst: 2. Mai 2012, 09:31
von Poison Ivy
Zum Frischverzehr sind sie tatsächlich kaum geeignet.
Dem widerspreche ich mit Nachdruck. Ich esse sie vom Baum sehr gerne. Wenige leichte Nachtfröste sollten drübergegangen sein, dann erst entwickeln sie das volle Aroma.
Das geht mir ähnlich. Noch lieber mache ich aus dann aus den Früchten Saft für Gelee: Ein Teil der Früchte ist dann süßlich, ein Teil noch recht herb und säuerlich. Das Gelees daraus duftet etwas nach Marzipan, finde ich. Ein anderes Forenmitglied, das davon kostete, fand es etwas zu wenig geschmacksintensiv.Was den Frischverzehr angeht, so teilt die Mispel ihr Schicksal mit dem eines anderen Obstbaums: dem Speierling. Einst wurden die überreifen, braunen und matschigen Früchte regional auf Märkten als "Drecksäcke" verkauft und geliebt oder gehasst.Gegenüber dem Speierling hat die Mispel aber für heutige Gärten den Vorteil der geringeren Größe.