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Staudenmischpflanzungen - Wer hat *eigene* Erfahrungen? (Gelesen 19596 mal)
- Treasure-Jo
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Klimazone 8a (100 m ü.NN)
Re:Staudenmischpflanzungen - Wer hat *eigene* Erfahrungen?
Sandiger Boden! Ein sonniger Stress-Standort, da haben Verbascum und Co gute Karten!
Liebe Grüße
Jo
Jo
Re:Staudenmischpflanzungen - Wer hat *eigene* Erfahrungen?
grundsätzlich finde ich die Pflanzkonzepte sehr schön und ansprechend und sie sind auch tatsächlich im öffentlich Grün zu finden es sollte aber nicht unerwähnt bleiben:es muß zur Vorbereitung (immer) mit der chemischen Keule gearbeitet werden, um den geringen Pflegeaufwand zu erreichen - ohne Chemie erhöht sich der Pflegeaufwand erheblichein Teil der Pflanzen gedeiht in klimatisch weniger begünstigten Gebieten (wie Veitshöchheim, Bernburg...) nicht, fällt aus und muß dann ersetzt werdenmöglicher Laubfall im Herbst und mineralischer Mulch vertragen sich nicht immer gutdie Pflanzkonzepte sind teilweise in erster Linie für das öffentlich Grün erstellt (i.d.R. sehr trocken Standorte)
Re:Staudenmischpflanzungen - Wer hat *eigene* Erfahrungen?
Wow, vielen Dank an Treasure-Jo, Danilo, Staudo und die anderen - so viele ausführliche Informationen aus erster Hand. Das ist mir besonders wichtig, denn dass die Erfinder der Staudenmischungen ihre "Kinder" besonders hübsch und wohlgeraten finden, ist irgendwie naheliegend (ohne dass ich den Herren Schmidt und Co. jetzt bewusste Schönfärberei oder gar böse Absichten unterstellen will). Danke auch für die Links, von denen ich etliche noch nicht kannte. Da brauche ich jetzt erstmal eine Zeit, um das Ganze zu verdauen. Eine Frage noch zur Bodenvorbereitung: die Wiese, die ich dafür umbrechen will, ist recht stark mit Quecke durchsetzt - zuviel, um ihr mit Grabegabel und händischem Rauszupulen zu Leibe zu rücken. Bei den Teilbereichen meines Gartens, die ich in den letzten Jahren urbar gemacht habe, habe ich 2 Spaten tief geholländert und anschließend eine Saison Kartoffeln gepflanzt. Danach war von der Quecke quasi nichts mehr zu sehen gewesen. Allerdings weiß ich nicht, ob bereits das Holländern der Quecke den Rest gegeben hat oder erst die Nachbepflanzung mit Kartoffeln für das Verschwinden der Quecke gesorgt hat. Bei dem neuen Stück würde ich es nun nur mit Holländern versuchen wollen, weil ich heiß auf die neue Staudenpflanzung bin und nicht noch eine Saison warten will. Was meint ihr: kann ich es wagen? Gibt es noch andere kurzfristig wirksame Methoden, um die Q. loszuwerden? Oder ist das Risiko zu groß, dass ich am Ende mit einer Queckenmischpflanzung dastehe?Edit: ich sehe gerade, dass Distel zur Vorbereitung die chemische Keule empfiehlt. Das wollte ich eigentlich unter allen Umständen vermeiden.Gartenklausi
Re:Staudenmischpflanzungen - Wer hat *eigene* Erfahrungen?
das Risiko einer Queckenmischpflanzung ist erfahrungsgemäß sehr hoch - deshalb wird im öffentlich Grün zur Chemie gegriffenNein, ich empfehle das nicht - manches wirksame Gift darf im Privatgarten nicht mal verwendet werden - aber der Pflegeaufwand erhöht sich eben und bleibt nicht so gering, wie in den Konzepten angegeben
- RosaRot
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Re:Staudenmischpflanzungen - Wer hat *eigene* Erfahrungen?
Bei Quecke wäre ich vorsichtig, die kann auch von sehr tief unten wieder in die Höhe wachsen.Wenn Du sie dann erst mal im Staudenbeet hast, wird es sehr mühsam und geht nicht ohne intensive händische arbeit.
Viele Grüße von
RosaRot
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- Treasure-Jo
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Re:Staudenmischpflanzungen - Wer hat *eigene* Erfahrungen?
Das möchte ich kommentieren: es sollte aber nicht unerwähnt bleiben:es muß zur Vorbereitung (immer) mit der chemischen Keule gearbeitet werden, um den geringen Pflegeaufwand zu erreichen - ohne Chemie erhöht sich der Pflegeaufwand erheblichNein, muss nicht sein. Verunkrauteter Boden sollte allerdings ausgetauscht werden gegen unkrautfreies Substrat. Wie gesagt entscheidend: keine Wurzelunkräuter!ein Teil der Pflanzen gedeiht in klimatisch weniger begünstigten Gebieten (wie Veitshöchheim, Bernburg...) nicht, fällt aus und muß dann ersetzt werdenJa stimmt. Die Mischung muss immer standortgerecht ausgesucht werden bzw. modifiziert werden. Einiges funktioniert an trockenen Standorten nicht, anderes an regenreichen Standorten nicht. Pflanzenkenntnisse sind hier sehr hilfreich.möglicher Laubfall im Herbst und mineralischer Mulch vertragen sich nicht immer gutJa! Es gibt Mischpflanzungen für Gehölzrand oder Schatten, die selbstverständlich nicht mineralisch gemulcht werden. Laub, welches im Herbst auf sonnige Mischpflanzungen geweht wird, sollte entfernt werden. Größere Bäume in unmittelbare Nähe können zu Problemen führen.die Pflanzkonzepte sind teilweise in erster Linie für das öffentlich Grün erstellt (i.d.R. sehr trocken Standorte)Anfangs wurden sie vor allem für das öffentliche Grün propagiert; sie können aber auch sehr gut an allen möglichen privaten, gewerblichen Standorten eingesetzt werden. Es gibt mittlerweile auch viele Mischungen auch für frischere Standorte (z.B. auch Präriemischungen) und Gehölzränder, sogar Schatten.LGJo
Liebe Grüße
Jo
Jo
Re:Staudenmischpflanzungen - Wer hat *eigene* Erfahrungen?
Hm, Du hast recht - in Deinen Quellen stehen wesentlich geringere Stückzahlen. Ich frage mich jetzt, wie ich auf die 10-16 komme - ich meine, ich hatte die Mengengaben in einer der einschlägigen Tabellen aufaddiert und war auf diesen Wert gekommen. Aber umso besser, wenn man mit weniger auskommt.- PflanzdichteMir kommt die in den einschlägigen Staudenmischungen angegebenen Pflanzenmengen pro qm (10-16 Pflanzen/qm je nach Mischung) unglaublich hoch vor In keiner Mischpflanzung werden 10-16 Pflanzen je m2 empfohlen. In der Regel lauten die Empfehlungen auf 6-7 Stauden je m2. Es wird immer darauf hingewiesen, dass auf magerem Substrat mehr Pflanzen je m2 gepflanzt werden sollten (um einen schnelleren Flächenschluss zu bekommen = auch weniger Unkraut) und auf nährstoffreichem Substrat kann man auf 5 Pfl./m2 zurückgehen. Wenn man die nötige Geduld hat und in den ersten Jahren etwas mehr pflegt, kann man, wie Danilo es zeigt, auch mit noch weniger Pflanzen je m2 auskommen.
Könntest Du mir Bezugsquellen nennen? Wenn das gegen den Forumsknigge verstößt, gerne auch per PM, obwohl das sicher auch andere interessiert.Danke GartenklausiNur bei Geophyten gilt: Viel hilft viel! Das sind 16 Zwiebelpflanzen je m2 fast schon knapp bemessen. Die Geophyten bekommt man jedoch sehr günstig (z-B. Allium spaerocephalum, Muscari, bot. Tulpen für ca. 60-70 € je 1000 Stck!)
Re:Staudenmischpflanzungen - Wer hat *eigene* Erfahrungen?
Ja! (Der Rest ist kompletter Unfug, was die Mischungen des Arbeitskreises Staudenverwendung angeht, weil dort die Wissenschaftler im wesentlichen unter sich sind und die Gärtner nur mal als Gäste mit am Tisch sitzen.)die hohe Anzahl an Pflanzen dient dazu, den Boden möglichst schnell abzudecken (zudem werden die Konzepte u. a. für Gärtnereien erstellt - und da sollen auch möglicht viele Pflanzen verkauft werden - aber das nur am Rande)
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
- Treasure-Jo
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Re:Staudenmischpflanzungen - Wer hat *eigene* Erfahrungen?
Tjia, Quecke ist ein ernstzunehmender Feind. Ein Bodenaustausch würde wohl helfen, das wäre aber wohl sehr aufwändig. Die Alternative wäre in der Tat der einmalige Chemieeinsatz, wo ich auch kein Freund davon bin. selbst als Chemiker. Wir hatten kürzlich die Diskussion mit Sarastro zu diesem Thema. Einmalig kann man das wohl machen (natürlich nur mit zugelassenen Präparaten)LGJo
Liebe Grüße
Jo
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- Treasure-Jo
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Re:Staudenmischpflanzungen - Wer hat *eigene* Erfahrungen?
Gartenklausi,wenn man die Geophyten (hohe Anzahl!) in den Listen mitzählt und dann mittelt kommen die hohen Zahlen zustande. GrußJo
Liebe Grüße
Jo
Jo
Re:Staudenmischpflanzungen - Wer hat *eigene* Erfahrungen?
das war vielleicht etwas mißverständlich ausgedrückt:ich meinte nicht, dass mit Chemie gearbeitet werden mußaber Chemie ist notwendig, wenn man die in den Konzepten erwähnten geringen Pflegezeiten erreichen will (in den Konzepten wird das z.T sogar empfohlen) ansonsten bleibt zu Beginn Unkrautjäten nicht aus
Re:Staudenmischpflanzungen - Wer hat *eigene* Erfahrungen?
Da geht es aber genau um die einmalige Behandlung vor der Pflanzung. Übrigens ist die Pflanzenschutzmittelanwendung im öffentlichen Grün nur mit Ausnahmeregelung erlaubt, im Prinzip aber verboten. Darüber hinaus ist mit einem Sturm der Empörung zu rechnen, wenn die Leute vom Grünflächenamt die beblümten Hundeklos regelmäßig spritzen würden.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Staudenmischpflanzungen - Wer hat *eigene* Erfahrungen?
Hmm, jetzt bin ich doch etwas bang geworden
Mit welchen Mittelchen würde man denn da arbeiten, ab wann kann man die einsetzen und wie lange muss dann auf eine Wirkung warten? (Ich bin, was chemische Unkrautbekämpfung angeht, ein absoluter Newbie)GK

Re:Staudenmischpflanzungen - Wer hat *eigene* Erfahrungen?
Im Garten solltest Du normalerweise ohne auskommen.
Ansonsten ist das Mittel der Wahl ein Herbizid mit dem Wirkstoff Glyphosat wie z.B. Glyphos oder Roundup.

„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
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Re:Staudenmischpflanzungen - Wer hat *eigene* Erfahrungen?
Und das solltest du im Frühjahr anwenden, wenn das Wachstum der Quecke eingesetzt hat, denn es wird nur von grünen, aktiven Pflanzenteilen aufgenommen.Es wird, sobald es auf die Erde kommt, zersetzt.Die Pflanzen sterben innerhalb von 1-2 Wochen ab.Allerdings musst du bei deinem Beet dauerhaft drauf achten, dass die Quecke nicht unterirdisch wieder aus der Rest-Wiese einwandert...Quecke ist echt Mist, hatte damals bei meinem Staudenbeet das gleiche Problem...
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela