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Vegetative Vermehrung von Pflanzen - biologische Begründung (Gelesen 5834 mal)

Die Lehre von den Pflanzen - Übersetzungen aus dem Fachchinesischen, Diskussionen um Definitionen, Alltagsphänomene wissenschaftlich erklärt
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Phyllo
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Re:Vegetative Vermehrung von Pflanzen - biologische Begründung

Phyllo » Antwort #15 am:

"Niedere" Lebewesen, ob Pflanze oder Tier, können zu erheblich größeren Regenerationsleistungen fähig sein als "höhere".Aber generell ist die Fähigkeit zur "Wiederherstellung" gar nicht so ausgeprägt, wie es vielleicht zunächst scheint:Schwämme und Polypen können das ziemlich gut, bei Quallen ist das schon nicht mehr so ausgeprägt. Unter den Mollusken können Tintenfische Arme ersetzen, bei den anderen Mollusken sieht es wiederum schon schlechter aus.Was Würmer angeht (ohne jetzt näher auf die Systematik einzugehen): Fadenwürmer (Nematoden) haben eine Zellkonstanz, mit Regeneration ist da nicht viel. Regenwürmer ersetzen bekanntermaßen das fehlende Hinterende, wenn nicht zu viele Segmente fehlen.Bei Insekten sieht es, jedenfalls bei erwachsenen Tieren, auch recht trübe aus. Was weg ist, ist weg.Und bei den Wirbeltieren sind es vor allem Amphibien (z.B. Axolotl), in Grenzen auch manche Reptilien, die einige Körperteile ersetzen können.Im Pflanzenreich sind vor allem Algen und Moose zu erheblichen Regenerationsleistungen fähig.Bei Gefäßpflanzen nimmt diese Fähigkeit dann deutlich ab.Prinzipiell, denke ich, sind es mehrere Faktoren, die man da berücksichtigen muss: Zum einen kann es in bestimmten Lebensräumen die Ausbreitung der Pflanze fördern, wenn sie sich vegetativ verbreiten kann. Man denke an Gehölze und Stauden, die mittels Ausläufern rasch freie Flächen erobern können, aber auch an Sukkulenten, die sich auf diese Weise einen Startvorteil verschaffen, wenn sich abgetrennte Pflanzenteile zu ganzen Pflanzen entwickeln.Sich über Ausläufer, Stockausschläge oder Schleppen regenerieren zu können ist bei Blütenpflanzen wohl eher die Regel als die Ausnahme.Zum anderen muss natürlich das genetische Programm dazu vorhanden sein. Viele Palmen wachsen mit einem einzigen Vegetationskegel in die Höhe, es gibt aber keine schlafenden Augen wie bei anderen Blütenpflanzen. Stirbt der einzige Vegetationspunkt ab, wird kein neuer gebildet.
@ bristlecone Das ist mal interessant. Danke. Und nun kann ich meine beiden Palmen ,wie ich bereits vermutet habe ,entsorgen,denn deren Triebspitze ist vertrocknet.Grüße
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