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Neue Saatgutverordnung der EU (Gelesen 6257 mal)
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Re:Neue Saatgutverordnung der EU
Ein typisches Beispiel, das zeigt, wie die EU von Lobbies gesteuert wird. Die Agrokonzerne dürfen sich freuen und munter abschöpfen.Der Verbraucher fragt aber anderes nach: ursprüngliche, aromatische Sorten, für die er auch mal mehr zu zahlen und ein paar Flecken in Kauf zu nehmen bereit ist. Und Soja wie Mais als Tierfutter kommen ja sowieso - genmanipuliert - aus Übersee. Da ist der Zug abgefahren.Die europäische Landwirtschaft hat ihre Sympathien längst verspielt: Von der EU-Bürokratie hoch subventioniert, bringt sie nur noch miese Produkte hervor. Wer Gutes herstellen will, muss erst mal gegen diese Bürokratie ankämpfen. Das kann doch nicht der Sinn der Sache sein.
Re:Neue Saatgutverordnung der EU
Nein. Das Saatgutverkehrsgesetz gibt es bereits seit 1934.Nun wird es offensichtlich europaweit angeglichen und modernisiert.Hat sie bisher unter diesem "Mangel" gelitten?
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
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Re:Neue Saatgutverordnung der EU
JETZT kommt dann allmählich der Mangel und die höheren Preise.Das ist wie mit den Sozialisten und der Wüste. Irgendwann wird selbst der Sand knapp.Nein. Das Saatgutverkehrsgesetz gibt es bereits seit 1934.Nun wird es offensichtlich europaweit angeglichen und modernisiert.Hat sie bisher unter diesem "Mangel" gelitten?
Re:Neue Saatgutverordnung der EU
Na toll. Dann wird es die besonders schmackhaften Kichererbsen (Cicerchia) aus Umbrien bald nicht mehr geben. Genügt es denn nicht, wenn Germanistan Südeuropa nichtlandwirtschaftlich kolonialisiert?
Re:Neue Saatgutverordnung der EU
Ich brauche keine Kichererbsen, gelbe Erbsen mit Speck reichen mir vollkommen aus.
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Re:Neue Saatgutverordnung der EU
Von der EU-Bürokratie werden vor allem Großbetriebe subventioniert, die kleinen Bauern bekommen eher weniger. Da kriegt eher noch ein katholischer Landwirtschafts- und Forstgroßbetrieb was, und der Senner auf der Alm wird mit überzogenen Hygiene und Abwasservorschriften eingeschränkt.Es werden systematisch, egal in welchem Bereich, kleine, bisher leistungsfähige Einheiten zerschlagen und große gefördert.Am letzten Satz sieht man schon, daß letztlich alles eher zu einer Steuernutzviehhaltung mutiert und Nutzvieh frißt halt, was es gnädigerweise kriegt.Ein typisches Beispiel, das zeigt, wie die EU von Lobbies gesteuert wird. Die Agrokonzerne dürfen sich freuen und munter abschöpfen.Die europäische Landwirtschaft hat ihre Sympathien längst verspielt: Von der EU-Bürokratie hoch subventioniert, bringt sie nur noch miese Produkte hervor. Wer Gutes herstellen will, muss erst mal gegen diese Bürokratie ankämpfen. Das kann doch nicht der Sinn der Sache sein.
Re:Neue Saatgutverordnung der EU
Nein. Bisher werden die Prämien rein flächenbezogen berechnet und betragen ca. 300 Euro je Hektar. Künftig gibt es eine Deckelung bei 300 000 Euro(?) pro Betrieb und Jahr, wogegen die ostdeutschen Großbetriebe mit oft deutlich über 1000 Hektar bewirtschafteter Fläche Sturm laufen.Von der EU-Bürokratie werden vor allem Großbetriebe subventioniert, die kleinen Bauern bekommen eher weniger.
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Re:Neue Saatgutverordnung der EU
In Deutschland kassiert nur ein Prozent der Großbetriebe 30 Prozent der EU-Agrarmittel, die nach Deutschland fließen, 75 Prozent der kleinen Landwirte müssen ebenso mit 30 Prozent zufrieden sein. Nach Österreich fließen 1,13 Mrd. Euro für die Landwirtschaft, auch hier ist das Verhältnis nicht viel anders. Insgesamt 233 Leistungsempfänger bekommen über 100.000 Euro Zuschuss, exakt 83.693 Kleinbetriebe bekommen weniger als 5.000 Euro. Darunter sind auch zahlreiche Marginalbeträge von ein paar hundert Euro, bei denen wahrscheinlich die gesamten Bearbeitungsgebühren im Durchlauf der Anträge von Österreich bis Brüssel höhere Kosten verursachen als die Auszahlungen an die Bauern ausmachen. Nachzulesen ist dies im Internet auf der vom Landwirtschaftsministerium eingerichteten Website www.transparenzdatenbank.at - denn seit Anfang 2009 müssen die Agrarförderungen der EU offengelegt werden.Quelle: http://www.thurnhofer.cc/index.php/comm ... tik-der-euNein. Bisher werden die Prämien rein flächenbezogen berechnet und betragen ca. 300 Euro je Hektar. Künftig gibt es eine Deckelung bei 300 000 Euro(?) pro Betrieb und Jahr, wogegen die ostdeutschen Großbetriebe mit oft deutlich über 1000 Hektar bewirtschafteter Fläche Sturm laufen.Von der EU-Bürokratie werden vor allem Großbetriebe subventioniert, die kleinen Bauern bekommen eher weniger.
Re:Neue Saatgutverordnung der EU
Das ist vollkommen logisch, weil die Prämien flächenbezogen gezahlt werden. Eine ostdeutsche Agargenossenschaft mit 1000 Hektar bekommt so viel, wie 333 Mini-Landwirte mit je 3 Hektar.In Deutschland kassiert nur ein Prozent der Großbetriebe 30 Prozent der EU-Agrarmittel, die nach Deutschland fließen, 75 Prozent der kleinen Landwirte müssen ebenso mit 30 Prozent zufrieden sein.
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Re:Neue Saatgutverordnung der EU
Das ist die falsche Frage, mMn. Wer diese Großbetriebe sind, wäre doch interessant, oder?"Bei dem System kann es schon vorkommen, dass für riesige Flächen, die nicht wirklich bearbeitet werden, hohe Summen bezahlt werden. Die „Leistungsbezieher“ müssen nämlich keinen Leistungsnachweis über die Verwendung der Direktzahlungen erbringen. So ist einer der größten Agrar-Subventionsbezieher in Deutschland der Energie-Konzern RWE, der mit riesigen Schaufelradbaggern die Landschaft nach Braunkohle durchpflügt und diese Flächen dann wieder begrünt – mit Unterstützung der EU. Mit 10.000 ha, die nach Ausbeutung der Bodenschätze zu Landwirtschaftsfläche mutiert sind, zählt RWE eben zu den größten Bauern Deutschlands."Quelle: wie oben.Das ist vollkommen logisch, weil die Prämien flächenbezogen gezahlt werden. Eine ostdeutsche Agargenossenschaft mit 1000 Hektar bekommt so viel, wie 333 Mini-Landwirte mit je 3 Hektar.In Deutschland kassiert nur ein Prozent der Großbetriebe 30 Prozent der EU-Agrarmittel, die nach Deutschland fließen, 75 Prozent der kleinen Landwirte müssen ebenso mit 30 Prozent zufrieden sein.
Re:Neue Saatgutverordnung der EU
Das ist vollkommen korrekt. Wenn RWE 10 000 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche bewirtschaftet und alle Vorgaben einhält, haben sie nach dem derzeitigen Gesetzesstand ein Recht auf diese Zahlungen genau wie jeder kleine und große Bauer. Dieses Recht ist die EU dabei zu beschneiden. Ob das aus Liebe zu den Großbetrieben geschieht, weiß ich nicht.
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Re:Neue Saatgutverordnung der EU
Von heute:"Berlakovich sieht alte Saatgutsorten gefährdet" http://orf.at/#/stories/2177706/Wobei gerade der Herr Berlakovich keine helle Taube ist....
Re:Neue Saatgutverordnung der EU
Arg schnell scheint er mir auch nicht
- es ist schon ein bisschen Tradition im Europaparlament die ganzen Sachen abzunicken, und wenn dann der Termin zur Umsetzun naht, fällt man auf einmal aus allen Wolken, was die EU wieder Verblüffendes beschlossen hat

