News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten! | garten-pur unterstützen mit einer Spende oder über das Partnerprogramm!

Pflegearme Übergangsbepflanzung (Gelesen 3678 mal)

Gartengestaltung von Planen, Gelände und Boden über generelle Anlage, Wege, Steine, Zäune, Beete bis hin zu Kunst und Handwerk

Moderatoren: Nina, AndreasR

hymenocallis

Re:Pflegearme Übergangsbepflanzung

hymenocallis » Antwort #15 am:

Dann fällt mir nur Großreinemachen mit Astschere und Säge ein. Danach einen Sensenlehrgang besuchen oder einen Balkenmäher ausleihen.
Die Fläche wird in den nächsten Wochen gerodet - das erledigen Profis, die Frage ist eher, wie man danach vorgehen kann, um die aktuellen Probleme in Zukunft zu vermeiden. Die durch die Rodung entstehenden Lücken schließen sich durch Samenflug sicher rasch, aber es wäre vielleicht sinnvoller, den Bereich bewußt neu anzulegen. Daher kam mir die Idee mit der 'Blumenwiese'. Die fände zumindest in der Nachbarschaft mehr Anklang als die aktuell verwilderte Fläche. LG
Benutzeravatar
Paw paw
Beiträge: 3570
Registriert: 8. Mär 2014, 09:29
Kontaktdaten:

Schwäbischer Wald, 423m ü. NN

Re:Pflegearme Übergangsbepflanzung

Paw paw » Antwort #16 am:

Um mindestens eine Mahd im Jahr kommst du nicht drumrum. Das Schnittgut muß abgeräumt werden, sonst erstickt es alles ausser dem Gras. Es kann ja am Rand irgendwo aufgehäuft werden.Bei der Samenauswahl lass dich vom Landhandel beraten. Die meisten Einjährigen wie Mohn oder Kornblume sind im 2. Jahr verschwunden. Die brauchen offene Böden um wieder zu keimen, wie es auf den Getreideäckern und im Blumenbeet der Fall ist. Am besten sind mehrjährigen Wiesengrasmischungen mit entsprechenden Kräutern und Blumen, die es für alle möglichen Bodenverhältnisse schon fertig zu kaufen gibt. Es hat keine Sinn Feuchtwiesenpflanzen auf trocken Boden zu säen.
hymenocallis

Re:Pflegearme Übergangsbepflanzung

hymenocallis » Antwort #17 am:

Eine Mahd im Jahr kann reichen? Das wäre prinzipiell wohl organisierbar, aber wann mäht man dann? Hängt das von der Saat-Mischung ab (eine passende ist sicher zu bekommen). Hier gibt es keine Weiden, nur Felder, daher fehlt mir hier die Erfahrung. Die Feldränder werden mehrmals pro Jahr mit dem Balkenmäher gemäht, weil das Gras dort sonst zu hoch wird, umfällt und dann schlecht zu mähen ist.LG
Benutzeravatar
Nemesia Elfensp.
Beiträge: 3958
Registriert: 7. Feb 2014, 14:30
Kontaktdaten:

Re:Pflegearme Übergangsbepflanzung

Nemesia Elfensp. » Antwort #18 am:

Mehrjährige Saatgutmischung „Blühende Landschaft“Für mehrjährige Blühstreifen auf Ackerflächen oder Bereichen im Garten eignet sich die „Mischung Blühende Landschaft“ - erzeugt von Rieger-Hofmann. Sie besteht aus 60 Gewichts-% Kulturpflanzen und 40 % Wildarten aus gesicherter Herkunft und ist für eine Standzeit von fünf Jahren konzipiert. Enthalten sind z. B. Buchweizen, Sonnenblume, Färberkamille, Natternkopf, Flockenblume, Hornklee u. v. m. Die Mischung ist geeignet für Landwirte, Jäger, Imker und Hausgärtner. (Saatgut für 10m² - 4,00 €; für 100m² - 10,50 €; Bezug für Großflächen direkt bei Rieger-Hofmann
: http://www.rieger-hofmann.de/ )aus: http://www.bluehende-landschaft.de/nbl/nbl.handlungsempfehlungen/nbl.handlungsempfehlungen.3/index.html Habe schon bei Rieger-Hofmann bestellt und bin dort vorab sehr kompetent am Telefon beraten worden.Es gibt dort verschieden Saatgutmischungen je nach Anliegen und Bodenbeschaffenheit zu kaufen.LGsendetNemesia
Wir haben nur dieses eine Leben.
hymenocallis

Re:Pflegearme Übergangsbepflanzung

hymenocallis » Antwort #19 am:

Vielen Dank für den Link!Das sieht gut aus - aber daß die 'Blumenwiese' gar nicht gemäht werden muß, erscheint mir fast zu schön um wahr zu sein. Funktioniert so etwas wirklich? Das wäre ja eine geniale Lösung.LG
Benutzeravatar
Paw paw
Beiträge: 3570
Registriert: 8. Mär 2014, 09:29
Kontaktdaten:

Schwäbischer Wald, 423m ü. NN

Re:Pflegearme Übergangsbepflanzung

Paw paw » Antwort #20 am:

Es muß gemäht werden, sonst bekommst du wieder Baumaufwuchs. Auf nicht bearbeiteten Flächen setzt sich der Wald durch. Wenn dich braune Grashalme und vertrocknete Stengel nicht stören, reicht es im September/Oktober zu mähen. Andernfalls das erste Mal im Juni.
Benutzeravatar
Hummelchen
Beiträge: 429
Registriert: 8. Mär 2011, 10:41

Re:Pflegearme Übergangsbepflanzung

Hummelchen » Antwort #21 am:

Eine Wildblumeneinsaat wird nur sinnvoll sein, wenn nach dem Roden wirklich offener Boden vorhanden ist.Und auch dann wird sich eine Blumenwiese nur bei entsprechender Pflege erhalten lassen. Das heißt, mindestens zweimal jährlich mähen und das Schnittgut abräumen. Die erste Mahd muss dann erfolgen, wenn die Blumen ihre Samen freigeben.Wenn du nach dem Roden keinen offenen Boden hast, kannst du "Inseln" anlegen. Trotzdem ist mehrmaliges Mähen unerlässlich. Aber 500m² schafft ein halbwüchsiger Bengel mit einer Motorsense an einem Nachmittag. Wenn das mehrmals im Jahr gemacht wird, siedeln sich Wildblumen von allein an. Wenn es nur darum geht, den Wald am Ausbreiten zu hindern, reicht 1x mähen im Jahr mit dem Freischneider. Dann musst du nur darauf achten, was dann dort wächst. Eine Distelwildnis macht sich bei den Nachbarn nicht so gut.
Der Weg ist das Ziel.
Benutzeravatar
Gartenplaner
Beiträge: 21051
Registriert: 26. Nov 2010, 22:07
Wohnort: Süden Luxemburgs, ein paar Kilometer von der französischen Grenze
Region: „Gutland“, Süden Luxemburgs
Höhe über NHN: 274-281
Bodenart: „Töpfer“lehm
Winterhärtezone: 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C
Kontaktdaten:

Nitwit! Blubber! Oddment! Tweak!

Re:Pflegearme Übergangsbepflanzung

Gartenplaner » Antwort #22 am:

Blumenwiese braucht ein paar Eck-Pflegemaßnahmen - aber das ist auch keine Zauberei.Das Wesentliche ist erstmal das Einbringen von Samen von Pflanzen, die man möchte.Geht auch in nicht völlig offenen Boden, ich hab da Erfahrungen mit meiner Obstwiese.Und dann wenigstens einmal im Jahr mähen, wenn der Boden eh schon nicht so nährstoffreich ist, aber auf jeden Fall das Schnittgut entfernen.Je später du mähst, umso mehr Blütenkräuter förderst du, die spät blühen und aussamen.Hier gabs schon einen ausführlichen Thread dazu, in dem ich auch auf noch weitere verlinkt hatte.Bei den von mir genannten Saatgutanbietern gibt es auch "schattiger-Saum"-Mischungen, für deine Situation interessante Einzelarten usw., usw.
Wer meinen Lern-Garten sehen will - unterm Goldfrosch-Bild den Globus klicken!

Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber

“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
hymenocallis

Re:Pflegearme Übergangsbepflanzung

hymenocallis » Antwort #23 am:

Vielen Dank für die letzten drei Antworten - die helfen, das Ganze realistischer einzuschätzen. Ein- oder zweimal mähen wird dann wohl beauftragt werden müssen - mangels verfügbarer halbwüchsiger Bengel und mangels Motorsense (deswegen ist das Areal die letzten Jahre ja so verfallen). Momentan bin ich mal dabei herauszufinden, wieviele Sonnenstunden es dort tatsächlich gibt - dann kann ich besser beurteilen, welche Saatgutmischung am besten hinpaßt. Wäre es auch prinzipiell denkbar, die Fläche mit unempfindlichen, wüchsigen Stauden zu bestücken - ich könnte dafür aus dem Garten z. B. Akeleien oder Stochenschnäbel oder Frauenmäntel oder ... zur Verfügung stellen. Vielleicht eine abgewandelte Form von Black-Box-Gardening? Dann wäre ja eine 'Mahd' im Herbst ausreichend.Noch ein Nachtrag zur Wildkräutersituation: hier wachsen ohne Pflege sehr viele Disteln und Weidenröschen, aber es gibt auch genug Löwenzahn. Hundskamille kommt auch hin und wieder vor, die ungepflegten Flächen sind übers Jahr aber relativ blütenarm. LGPS: Die Fläche gehört nicht uns, liegt aber in der unmittelbaren Nachbarschaft - die Besitzer haben Anlaß zur Rodung (Bebaungsproblematik) aber es fehlt derzeit der Plan, wie zukünftig dort sinnvoller vorgegangen werden kann.
Benutzeravatar
Gartenplaner
Beiträge: 21051
Registriert: 26. Nov 2010, 22:07
Wohnort: Süden Luxemburgs, ein paar Kilometer von der französischen Grenze
Region: „Gutland“, Süden Luxemburgs
Höhe über NHN: 274-281
Bodenart: „Töpfer“lehm
Winterhärtezone: 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C
Kontaktdaten:

Nitwit! Blubber! Oddment! Tweak!

Re:Pflegearme Übergangsbepflanzung

Gartenplaner » Antwort #24 am:

Ich ließ ab 2001 bis vor 3 Jahren nur einmal Anfang August mähen, auf nährstoffreichem Lehm, vollsonnig.Seit 2008 habe ich mehrfach Saatgut eingebracht, weil sich ab dem Jahr im Frühjahr Lücken zwischen den Gräserhorsten zeigten.Seit 3 Jahren lassen wir nochmal Mitte Oktober mähen, damit es adrett durch den Winter geht.Wenn eine Mahd erfolgt, werden Hochstauden, die spät blühen/aussamen zurückgehen, also die Weidenrösschen könnten vielleicht so zurückgedrängt werden.Unempfindliche Stauden kann man einbringen, wenn sie tendenziell nach der Blüte zurückgeschnitten werden können - Akelei, Storchschnabel, Frauenmantel könnte da gut gehen ;) Hier gabs auch nochmal einen Thread, sogar für Schatten
Wer meinen Lern-Garten sehen will - unterm Goldfrosch-Bild den Globus klicken!

Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber

“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
enigma

Re:Pflegearme Übergangsbepflanzung

enigma » Antwort #25 am:

Wenn die Fläche - jetzt aktuell bereits mit Bäumen vom angrenzenden Wald und mit Sträuchern bewachsen ist,- die Haltung von Ziegen oder Schafen ausscheidet,- es eigentlich nur darum geht zu verhindern, dass Bäume aufwachsen, die wegen ihres Stammumfangs unter die Baumschutzsatzung fallen,- und das Grundstück eigentlich in einigen Jahren mal Bauland werden soll,würde ich jetzt und im Abstand von wenigen Jahren alle Gehölze auf den Stock setzen und ansonsten gar nichts tun.Die meisten Gehölze werden danach wieder austreiben und je nach Standortverhältnissen, vorhandenem Bewuchs und Abstand des Auf-den-Stock-Setzens einen niederwaldartigen Bereich oder mehr eine Art Brombeerdickicht bilden (deshalb am besten die Brombeeren des Öfteren bodennah abrasieren).
hymenocallis

Re:Pflegearme Übergangsbepflanzung

hymenocallis » Antwort #26 am:

@Gartenplaner: danke für die hilfreichen Hinweise@Bristlecone: das jetzige Dickicht ist ständiger Stein des Anstoßes in der Nachbarschaft - wären rundherum nur Felder oder Wiesen, gäbe es damit kein Problem, allerdings bliebe immer noch der Aufwand für die Entsorgung des Gehölzschnittes. LG
Benutzeravatar
Paw paw
Beiträge: 3570
Registriert: 8. Mär 2014, 09:29
Kontaktdaten:

Schwäbischer Wald, 423m ü. NN

Re:Pflegearme Übergangsbepflanzung

Paw paw » Antwort #27 am:

Auch ein Grundstück, ob Wiese oder Garten, ist keine eierlegende Wollmilchsau. Wenn kein Wald und kein Samenflug erwünscht ist, bleibt nur, wie beim Rasen, so oft wie möglich mähen. Eine Blumenwiese entsteht und bleibt nicht von alleine. Auch eine Blumenwiese muß sich wieder aussamen können. Da sind dann auch Samen dabei, die man nicht im Blumenbeet haben möchte. Für ihren Erhalt sind auch, wie schon mehrfach erläutert, Arbeitseinsätze erforderlich.
enigma

Re:Pflegearme Übergangsbepflanzung

enigma » Antwort #28 am:

das jetzige Dickicht ist ständiger Stein des Anstoßes in der Nachbarschaft - wären rundherum nur Felder oder Wiesen, gäbe es damit kein Problem, allerdings bliebe immer noch der Aufwand für die Entsorgung des Gehölzschnittes.
hemerocallis hat geschrieben:Die Fläche gehört nicht uns, liegt aber in der unmittelbaren Nachbarschaft - die Besitzer haben Anlaß zur Rodung (Bebaungsproblematik) aber es fehlt derzeit der Plan, wie zukünftig dort sinnvoller vorgegangen werden kann.
Noch eine Empfehlung: raushalten. Ganz ehrlich.
Benutzeravatar
Gartenplaner
Beiträge: 21051
Registriert: 26. Nov 2010, 22:07
Wohnort: Süden Luxemburgs, ein paar Kilometer von der französischen Grenze
Region: „Gutland“, Süden Luxemburgs
Höhe über NHN: 274-281
Bodenart: „Töpfer“lehm
Winterhärtezone: 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C
Kontaktdaten:

Nitwit! Blubber! Oddment! Tweak!

Re:Pflegearme Übergangsbepflanzung

Gartenplaner » Antwort #29 am:

Vielleicht sollte man 2 Schritte unterscheiden:das schon geplante "Aufräumen" der Fläche und den mehr oder weniger Erhalt dieses Zustandes.Dafür reicht die Beauftragung von 1(-2) Pflegegängen mit Motorsense und Abräumen des Schnittgutes schon aus.Abmähen im Juni wär dann sogar ratsamer.Brombeeren, Brennesseln, Disteln, Weidenrösschen haben dann zwar schon Höhe, samen aber nicht aus und werden geschwächt, ebenso werden Baumsämlinge "im Keim erstickt" ;) 2. Schritt wäre eine "Aufwertung".Ob und wie das Sinn macht, muß hemerocallis mit Besitzer bekakeln.Dann wären 2 Mahden besser, die erste später, damit sich die Wiesenkräuter auch weiter selber ausbreiten können.Und grundsätzlich erstmal das Einbringen von Samen sinnvoll, von alleine kommt nur, was schon da ist.Vor allem, wenn keine Wiesen und Weiden in direkter Nachbarschaft sind.Wenn jetzt "Dickicht" (wahrscheinlich Gestrüpp aus Brombeeren, Baumsämlingen, was ja schnell Höhen erreicht) Stein des nachbarlichen Anstoßes ist, wird eine sichtbare "Pflege", selbst wenn es nur einmal im Jahr ist, den Konflikt schon deutlich mindern, umso mehr, wenn sich dadurch kein "bedrohliches" Dickicht mehr bilden kann.
Wer meinen Lern-Garten sehen will - unterm Goldfrosch-Bild den Globus klicken!

Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber

“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
Antworten