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Boden ansäuern, sinnvoller Weise wie? (Gelesen 20518 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
Re:Boden ansäuern, sinnvoller Weise wie?
Radio Eriwan: "Im Prinzip ja... aber..."Ich selbst traue mir ja schon einiges zu und experimentiere auch gerade mit solchen Pflanzen. Laubabwerfende Azaleen wie Rh. vaseyi Rh, yakushimanum oder Kalmien funktionieren hier problemlos und ohne Aufwand in meinem sauren, sandig humosem Boden.Aber wenn Wildarten, wie Rh. minus oder Sorten von Rh. russatum oder Rh. williamsianum sich zu Hätschelkindern entwickeln, die mickern und nicht blühen wollen, dann fliegen sie eben wieder raus.Und wenn ich einen lehmigen Boden mit hohem PH-Wert haben würde, hätte ich es eh nie versucht.
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
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Re:Boden ansäuern, sinnvoller Weise wie?
Natürlich ist es absolut richtig und ok, auf pH-Spezialisten zu verzichten, wenn man nicht den richtigen Boden dafür hat.Natürlich wirds trotzdem immer Pflanzenliebhaber geben, die aber unbedingt dieses oder jenes kultivieren wollen
Ich hab extra immer drauf geachtet, keine säureliebenden Pflanzen zu setzen - bis auf eine Ausnahme, wegen der ich auch so ins Thema eingestiegen bin im andern Thread.Allerdings stieß ich bei meiner Recherche auf einige Pflanzen, die ich schon hatte und für die ich auf einmal Hinweise fand, dass sie es doch vielleicht etwas saurer mögen, als sie es bei mir haben.Und auf einmal erklärten sich Mickern oder Blattschäden, die mir an den Pflanzen über die Jahre immer wieder aufgefallen waren.Ich hätte mit Rhodo-Dünger ein kleinwenig oder aber mit Schwefel ein wenig mehr nachbessern können, deshalb versuch ichs jetzt mit Schwefel und schau, wie sich meine Kandidaten verhalten.

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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
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Re:Boden ansäuern, sinnvoller Weise wie?
genau so. Überhaupt ist die Kunst beim Gärtnern eher das Lassen als das Machen. Allerdings, wenn man ehrgeizzerfressen ist und eine Persönlichkeitsstruktur hat, die nur mit dem Unmöglichen zufrieden ist, dann nur zu. Dann bitte schön, dann kann jeder seine Zeit und Energie vergeuden indem er Rhodohum und Teichfolie rankarrt und Unmengen von Erde bewegt und überhaupt vor allem Unruhe in den Garten bringt.Der Garten dankt so etwas in der Regel nicht.Das ist doch alles Murks.Wenn ich keinen Boden für solche Pflanzen habe, lasse ich es.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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Re:Boden ansäuern, sinnvoller Weise wie?
Abgesehen davon, dass jedweder Garten ein „Kunstobjekt“ resp. künstliches Objekt ist, und dass der vermeintlich naturnahe Garten (welche Natur?) in sehr vielen Fällen lediglich ein Synonym für Phantasielosigkeit und/oder Faulheit ist, besteht die angebliche Kunst des Gärtnerns allein darin, das zu gestalten, was dem Gärtner gefällt. Und wenn er Glück hat auch anderen.Warum er dabei nicht auch das tun soll, was ihm die Natur vormacht, verschließt sich mir. Wer aufmerksam durch das Südtiroler Kalkgebirge streift wird entdecken, dass dort neben Rhododendron hirsutum (relativ kalkholder) auch Rhododendron ferrugineum (stark Rohhumus liebend) wächst, in Humustaschen mit stark saurem Substrat. Derartige Beispiele wird es viele geben, wo überraschenderweise etwas gedeiht, was dort eigentlich gar nicht vorkommen dürfte, weil sich an dieser Stelle ein deutlich anderes Minibiotop gebildet hat.Würde man der hier anklingenden Stringenz folgen, dann hätten wir es mit einer Verarmung der Gärten und der Gartenideen zu tun. Ade lieber Steingarten mit deinen kalkhaltigen und sauren Nischen, Ade lieber Gartenteich, Wohlfühlinsel für Lurche und Libellen, Ade ihr Gewächse aus fernen Ländern.Wenn es für mich eine Einschränkung gibt, dann ist es die Verstümmelung von Gewächsen. Und so nebenbei: Warum ausgerechnet Rhododendron williamsianum als besonders heikel eingestuft wird, vermag ich nicht zu erraten. Gerade diese Wildart ist eine der tolerantesten.
Re:Boden ansäuern, sinnvoller Weise wie?
Wahrscheinlich, weil es einem unbetamten Gärtner etliche Male eingegangen ist....Leute, ihr werdet euch noch den sauren Regen zurückwünschenUnd so nebenbei: Warum ausgerechnet Rhododendron williamsianum als besonders heikel eingestuft wird, vermag ich nicht zu erraten. Gerade diese Wildart ist eine der tolerantesten.

- Herr Dingens
- Beiträge: 3926
- Registriert: 18. Mär 2011, 18:02
Re:Boden ansäuern, sinnvoller Weise wie?
::)Warum rollst Du eigentlich so oft vorwurfsvoll mit Deinen Augen? Fehlts Dir an Toleranz oder was hast Du?
Viele Grüße aus Nan, Thailand
- Herr Dingens
- Beiträge: 3926
- Registriert: 18. Mär 2011, 18:02
Re:Boden ansäuern, sinnvoller Weise wie?
Das Prinzip mit den Taschen gefällt mir gut, nur dass ich sie nie kaufen würde. Zehn Euronen für ein bisschen Vlies? Mann, sind die goldbeschichtet oder was? Auf jeden Fall vielen Dank, denn jetzt hab ich Input, in welche Richtung ich überlegen muss!
Viele Grüße aus Nan, Thailand
- Violatricolor
- Beiträge: 3674
- Registriert: 18. Dez 2006, 10:04
Re:Boden ansäuern, sinnvoller Weise wie?
.... oder, wie ich es mal gelesen habe, "eine konformistische Nullität" - Null ist gleich NullAbgesehen davon, dass jedweder Garten ein „Kunstobjekt“ resp. künstliches Objekt ist, und dass der vermeintlich naturnahe Garten (welche Natur?) in sehr vielen Fällen lediglich ein Synonym für Phantasielosigkeit und/oder Faulheit ist,




Re:Boden ansäuern, sinnvoller Weise wie?
Mit dieser Methode habe ich einen Rhododendron vor dem Absterben bewahrt. Ich habe ein Beet von der Größe 3x2x0,7 m zwischen Weg und Haus (Nordseite) auskoffern und mit Rhododendronerde füllen lassen. Dort hat sich die Pflanze wunderbar entwickelt und auch andere säureliebende Pflanzen halten sich dort gut. Ich wüsste nicht, warum man das nicht machen sollte.Mit erhöhten oder ausgekofferten Beeten, gefüllt mit Rhodoerde + grobem Sand, kann man jahrzehntelang Rhododendren großziehen. So lassen sich durchaus "Insellösungen" im Garten gestalten. Und wenn man dann noch das Herbstlaub auf diesen Beeten ausbringt, entwickelt sich ein nahezu perfektes Mikroklima.
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
Re:Boden ansäuern, sinnvoller Weise wie?
Einen Boden sauer zu bekommen, scheint ja wirklich kein Problem zu sein.Wenn man dagegen einen Betrieb, der Erden verkauft oder auch jemanden, der einen Baggersee unterhält, nach Lehm fragt, wird man angeschaut, als verlange man ein Substrat vom Mond....
LG Janis
- Herr Dingens
- Beiträge: 3926
- Registriert: 18. Mär 2011, 18:02
Re:Boden ansäuern, sinnvoller Weise wie?
Klar, weil man Lehm nicht "machen" kann. Den kann man nur wo her holen, wo es ihn gibt. Und da Lehm schwer ist, braucht man dazu LKW zum Transport und Maschinen zur "Ernte". Wenn man dann anfängt zu rechnen, wird man schnell feststellen, dass sich das alles nicht lohnt.
Viele Grüße aus Nan, Thailand
Re:Boden ansäuern, sinnvoller Weise wie?
wie darf ich das verstehen?Mit dieser Methode habe ich einen Rhododendron vor dem Absterben bewahrt.
Re:Boden ansäuern, sinnvoller Weise wie?
Doch, das ist es. In kleinem Maßstab geht das, z.B. wie hier beschrieben durch Bodenaustausch, in "Taschen" oder auch durch Einbringen von Schwefel. Auf größerer Fläche und bis in Tiefen, die von den Wurzeln größerer Gehölze erreicht werden, ist das praktisch nicht mehr machbar.Deshalb sollte man sich auch gut überlegen, ob man im Garten kalt. Das lässt sich nämlich praktisch nicht mehr rückgängig machen.Und dort, wo man sauren Boden eingebracht oder durch Schwefelblüte geschaffen hat, ist die Wirkung dann nur vorübergehend, wenn man mit Leitungswasser gießt, das kalkhaltig ist - Was in vielen Gegenden Deutschlands der Fall ist.Bei vielen Pflanzen kommt es aber weniger darauf an, dass der Boden sauer ist, sondern auf eine gute Bodenstruktur, die den Pflanzen zusagt, also ein Boden, der nicht zu schwer und nicht zu sandig ist und viel Humus enthält, aber auch genügend mineralische Anteile.Leider sind gerade in Gärten die Böden durch vorherige Bautätigkeiten oft unter aller Sau.Einen Boden sauer zu bekommen, scheint ja wirklich kein Problem zu sein.
- Herr Dingens
- Beiträge: 3926
- Registriert: 18. Mär 2011, 18:02
Re:Boden ansäuern, sinnvoller Weise wie?
Und ich muss trotzdem noch mal fragen: wenn ich Pflanzlöcher mittels Taschen oder wie auch immer in ganz kleinem Rahmen sauer gemacht habe, wie erhalte ich den pH-Wert? Ist Essigessenz, spritzerweise in 10 L Gießwasser, eine Möglichkeit? Gießen tu ich eh nur mit reinem Regenwasser bzw. mit selbst geklärtem Abwasser, also von der Seite her droht kein Kalkeintrag.
Viele Grüße aus Nan, Thailand
Re:Boden ansäuern, sinnvoller Weise wie?
Er stand auf Muschelkalk und mickerte vor sich hin. Kaum Blätter, nur ganz wenige Blüten. Dann war bei einer Baumaßnahme noch ein Hauptzweig abgebrochen. Er sah sehr erbärmlich aus. Normalerweise hätte man gesagt, weg damit. Aber sowas kann ich immer schlecht.wie darf ich das verstehen?Mit dieser Methode habe ich einen Rhododendron vor dem Absterben bewahrt.
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.