Eines der größten Probleme der Zukunft ist dass veränderte freigesetzte Gene nicht wieder aus der Umwelt entfernt werden können und sich auf natürlich vorkommende Kreuzungspartner übertragen!Hm. Beim Soja ist es wohl schon geschafft. So weit ich weiß, bietet keine Supermarktkette mehr "gentechnik-frei" gefütterte Hühnchen bzw. Produkte aus solchen an, weil es schlicht nicht mehr möglich ist, auf dem Markt Sojaprodukte ohne Anteile von genmanipuliertem Soja zu erwerben. D.h. auch denen, die aus ideologischen Gründen so etwas nicht haben wollen, wurde die Wahlmöglichkeit genommen, weil durch Vermischung von Saatgut bzw. Fremdbestäubung das Zeug jetzt einfach überall ist.
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Gen-Raps über Deutschland (Gelesen 5706 mal)
Moderator: Nina
- dmks
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Re:Gen-Raps über Deutschland
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Re:Gen-Raps über Deutschland
Das tun andere Gene aus der konventionellen Pflanzenzüchtung auch.
- dmks
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Re:Gen-Raps über Deutschland
Das stimmt, allerdings entspringen die aus der Züchtung - aus der natürlichen Grundlage der Pflanzenart - und nicht aus dem Gen-Baukasten oder aus ganz anderen Pflanzengattungen.(Nachtrag:Inhärente Risiken von GVO-FreisetzungenTransgene Pflanzen werden seit 1995 kommerziell angebaut. Ihre Herstellung unterscheidet sich grundsätzlich von der Züchtung konventioneller Pflanzen. Die konventionelle Pflanzenzüchtung überlässt es der zellulären Kontrolle und Regulation, Gene (Allele) neu zu rekombinieren und einen Organismus mit veränderten Eigenschaften hervorzubringen. Ein transgener Organismus hingegen wird hergestellt, indem artfremde DNA unter Umgehung des zellulären Regulationsapparats eingeführt wird. Dies geschieht nicht in gezielter Weise, sondern es werden je nach Transformationsmethode weitere molekulare Änderungen induziert. Ein Teil der molekularen Änderungen wird auf ihre potenziellen Auswirkungen hin untersucht, eine umfassende Untersuchung und Prüfung findet aber nicht statt. Als lebende Organismen können sich GVO reproduzieren und ihre Gene in der Umwelt ausbreiten. GVO sind daher nicht rückholbar und unterscheiden sich in dieser Hinsicht von Stoffeinträgen in die Umwelt wie z.B. Chemikalien, Pestiziden oder Arzneimitteln. Quelle: http://www.bfn.de/0301_risiko.html)Die Diskussion über das Für und Wieder von transgenen Pflanzen ist hier ja auch schon mal geführt worden.Mein Anliegen in diesem Thread ist ja auch eigentlich ein anderes: Wenn gentechnisch veränderte Pflanzen in Europa verboten sind, die Verwendung in Futtermitteln gekennzeichnet sein muß - warum kontrolliert oder stoppt niemand solche ungewollten Verbreitungswege? Und das obwohl das Problem seit Jahren bekannt ist?
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Re:Gen-Raps über Deutschland
Und?Das stimmt, allerdings entspringen die aus der Züchtung - aus der natürlichen Grundlage der Pflanzenart - und nicht aus dem Gen-Baukasten oder aus ganz anderen Pflanzengattungen.

Vielleicht, weil es nicht geht?Oder kennst Du einen Weg, den Wind am Wehen und die Bienen am Fliegen zu hindern?... warum kontrolliert oder stoppt niemand solche ungewollten Verbreitungswege?
- dmks
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Re:Gen-Raps über Deutschland
Es geht um die unkontrollierte Verbreitung durch Feuerwerksraketen.Wenns erstmal da ist - gehts nicht wieder weg.
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Re:Gen-Raps über Deutschland
Ach ja, sorry.Ehrlich gesagt hatte ich diese Fragestellung verdrängt, weil ich sie schlicht absurd finde. 

Re:Gen-Raps über Deutschland
Kombiniert mit einem Patent auf das veränderte Gen wird die unkontrollierte Verbreitung aber schon weniger trivial.
- dmks
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Re:Gen-Raps über Deutschland
nun ja, ein Prozent halt...das sind am Ende ja auch nur ein paar Kilo...Und vor dem Hintergrund daß sich Raps auch von mit Rübsen, Kohl und Senf vermischen kann?http://www.keine-gentechnik.de/news-gen ... 28128.html
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Re:Gen-Raps über Deutschland
Ich finde die Fragestellung ganz und gar nicht lächerlich. Wir haben auch mit der Verbreitung natürlicher Neophyten genug Probleme, ebenso wie mit der Verbreitung von Schädlingen und Krankheiten, die hier nicht hingehören und keine natürlichen Feinde habe. Demnächst auch noch mit schlicht und einfach unberechenbarem Genmaterial zu tun zu haben, finde ich besorgniserregend.Ob die Gefahr wirklich real ist, kann ich nicht beurteilen.Meinetwegen bin ich hysterisch. Das hat man den Leuten, die vor 50 Jahren den Einsatz von Lindan und PCB kritisch beurteilt haben, auch vorgeworfen.Ich kann mir aber vorstellen, dass es für den von dkmks benannten potentiellen Verbreitungsweg genmanipulierten Saatgutes keine Zuständigkeit gibt und infolgedessen auch nichts geschieht, um das zu unterbinden.
Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)
Re:Gen-Raps über Deutschland
Leider wird das in Deutschland kaum weiter erforscht, weil eine Mehrheit schon beim Wort Gentechnik aufschreit. Eine Gefahr sehe ich durch von Feuerwerksraketen verstreuten Rapssamen nicht. Die Mengen sind viel zu klein und Raps hat in der freien Natur kaum Überlebenschancen.Ob die Gefahr wirklich real ist, kann ich nicht beurteilen.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Gen-Raps über Deutschland
Gesetzt den Fall, dass die Rakete über einem Rapsfeld aufploppt, ...Eine Gefahr sehe ich durch von Feuerwerksraketen verstreuten Rapssamen nicht. Die Mengen sind viel zu klein und Raps hat in der freien Natur kaum Überlebenschancen.

- michaelbasso
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Re:Gen-Raps über Deutschland
Das "künstliche" Gen an-und-für-sich ist eher nicht das Problem, aber wenn sich eine Resistenz gegen ein Herbizid unkontrolliert verbreitet, sprich die Unkräuter resistent macht, führt das letztlich zu mehr und immer weiteren Herbizideinsätzen. Ganz polemisch gesagt, bis der Bauer merkt, dass das Unkraut auf seinem Feld resistent ist, hat er schon zweimal gespritzt, mindestens...Letztlich ist Gentechnik ein Problem, das zu mehr Chemieeinsatz führt. Kein Gift wirkt ewig, schon gar nicht, wenn man das Resistenzgen freundlicherweise gleich in der Kulturpflanze mitliefert.Am Anfang schießt man mit Pistolen aufeinander, später halt mit Kanonen, alle rüsten auf.Das ist der große Irrweg der Gentechnik, man schafft keine Lösungen, sondern nur neue Probleme. Aber immerhin wächst ja der Mais gut...und die Saatgutindustrie verdient auch dabei.Zum eigentlichen Thema: da heutzutage kein Bauer mehr eigenes Saatgut gewinnt, wird sich ein "künstliches" Gen zumindest in den Kulturpflanzen nicht weiter verbreiten können. Eine Verkreuzung kann geschehen, aber im Samen ist dann Schluß. Anders wäre es bei Übertragungen auf Unkräuter.
Lüneburg, Niedersachsen
Re:Gen-Raps über Deutschland
Die Resistenzen gegen Herbizide bei Unkräutern entstehen nicht dadurch, dass das Resistenzgen der Nutzpflanze, in die es eingebaut wurde, auf die Unkräuter übertragen wird.Sondern dadurch, dass unter dem dauerhaften Einsatz eines Herbizids eine Auslese der Unkräuter in Richtung Resistenz stattfindet (So wie beim Einsatz von Antibiotika Bakterien resistent werden können oder so wie Insekten gegen Insektizide resistent werden können).Das passiert auch bei konventioneller Landwirtschaft ohne Gentechnik, nur nicht so schnell, weil man da das Herbizid wechseln kann - bei gentechnisch veränderten Pflanzen mit Herbizidresistenz geht das nicht.Ja, diese Form der Gentechnik halte ich auch nicht für auf Dauer erfolgversprechend.Aber wie Staudo schon schrieb: Die Hysterie über Gentechnik verhindert inzwischen jede Forschung auf diesem Gebiet, insbesondere auch und gerade öffentlich geförderte Forschung.Übrig bleibt der Einsatz Gentechnik durch Firmen, die damit Produkte erzielen möchten, an denen sie möglichst viel verdienen.Dass das Interesse einer Firma, möglichst viel Profit zu machen, sich oftmals nicht mit den anderen Interessen Anderer deckt, ist nichts Neues - und wiederum kein Spezifikum der Gentechnik.Käme man von der Hysterie runter, könnte man sinnvoll forschen und ggf. nutzen. Aber das wird in Deutschland nicht passieren.
Re:Gen-Raps über Deutschland
Das Team, das u.a. in Hamburg am Ebola-Impfstoff arbeitet hatte wohl auch viel Spaß mit Gentech-Regulatorien. Logischerweise möchten die nicht ein attenuiertes Virus als Impfvirus haben sondern haben relevante Gene in einem anderen Virus exprimiert, der im Menschen zwar die Proteine produziert, die immunisierend wirken (hoffentlich, klinische Studien stehen noch aus), aber keine Viruspartikel produziert. An der Bürokratie rundum (Hilfee, ein genmanipulierter Organismus) wären sie beinahe gescheitert.
Re:Gen-Raps über Deutschland
Was wohl passieren wird, sollte mal mittels Gentechnik eine Bekämpfungsmöglichkeit gegen die Kirschessigfliege gefunden werden? 
