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Re:Pflanzloch in durchwurzelter Erde?
Verfasst: 15. Apr 2015, 00:05
von pearl
Ein unfehlbarer Helfer ist dabei der Gartenschlauch: Zähen Boden anständig einzuweichen, spart jede Menge Körperkraft

.

da merkt man doch gleich, wer Erfahrung hat!

Ist auch für Kübel, die ihre Pflanzen nicht loslassen wollen, eine gute Technik. Verriet mir eine Freundin und merkte an, dass der Badeanzug das geeignete Kleidungsstück für diese Arbeit sei.
Re:Pflanzloch in durchwurzelter Erde?
Verfasst: 15. Apr 2015, 00:14
von Querkopf
(OT):Ooch, wenn man Geduld aufbringt, kann man solche temporären Teiche auch in Zivil bewältigen

.
Hier habe ich's mal dokumentiert fürs Umpflanzen eines Philadelphus... Bei uns heißt das übrigens "Nashornwasserlochmethode", seit GG mich bei einer Rosenpflanzaktion mal gefragt hat, ob ich eben diesen Viechern Tränken anbieten wolle

. (Ende OT)
Re:Pflanzloch in durchwurzelter Erde?
Verfasst: 15. Apr 2015, 00:53
von pearl

und dann wird man von männlichen Verwandten liebevoll mit "Du Erdferkel" begrüßt.

Re:Pflanzloch in durchwurzelter Erde?
Verfasst: 15. Apr 2015, 01:40
von tomma
Es gibt scharfe Handsägen eines japanischen Herstellers, mit denen im Wurzelbereich gesägt werden kann. So lassen sich einzelne störende Wurzelabschnitte relativ gut herausnehmen. Noch etwas nacharbeiten mit einem schmalen Spaten, dann hat man in der Regel schon das passende Pflanzloch. So habe ich meine Hecken gesetzt. Ich hatte in etwa das gleiche Problem.
Re:Pflanzloch in durchwurzelter Erde?
Verfasst: 15. Apr 2015, 02:12
von Querkopf
Es gibt scharfe Handsägen eines japanischen Herstellers, mit denen im Wurzelbereich gesägt werden kann. ...
Stimmt -
diese Säge ist bei starken Wurzeln genial. Sie hilft leider nicht weiter beim Feinwurzelfilz, den z. B. Birken produzieren; und Birken hat Moira im Eingangspost ja genannt. Dafür sind Erdbohrer, Spitzhacke und vermutlich auch Rodespaten
(noch nicht selber erprobt, der hier Vielgelobte ist erst in drei Wochen wieder lieferbar
...) m. E. das bessere Werkzeug. @pearl: So isses

.
Re:Pflanzloch in durchwurzelter Erde?
Verfasst: 15. Apr 2015, 08:25
von Toffeeholix
Mit einem Motor-Erdbohrer habe ich keine Erfahrung. Wohl aber mit dem Hand-Erdbohrer, den ich mir für solche Aktionen zugelegt habe: ausschließlich gute

. Was ich meine, ist
sowas
So ein Ding funktioniert nur bei steinfreiem Boden.Deshalb liegt das Ding bei uns unbenutzt rum.
Re:Pflanzloch in durchwurzelter Erde?
Verfasst: 15. Apr 2015, 08:37
von Gartenplaner
Die "Nashornwasserloch-Methode" habe ich mehrfach benutzt, um alte Zaunpfosten aus dem Boden zu bekommen, das funktioniert gut, wenngleich es kraftaufwändig bleibt.Ich würde diese Methode allerdings bei meinem Töpferlehm niemals zum Pflanzen anwenden.Wenn ich meinen Lehm hier so unter Wasser setzen würde, um ein Loch zu graben, in das ich pflanzen soll, würde es meine Bodenstruktur zerstören, einen völlig verschlämmten, verdichteten Boden unter dem Pflanzloch zurücklassen.Teiche wurden früher so angelegt, Ton oder Lehm anfeuchten und mit einer Walze oder einem Stampfer verkneten und verdichten.Der Dozent für technisch-konstruktive Grundlagen erwähnte eine Walze, die mit vielen zur Spitze in abgeflachten Kegeln versehen war, die in größeren Teichbauprojekten verwendet wurde und bezeichnete sie als "Schaftritt-Walze", sie verdichtet den Ton so, wie viele stampfende Klauen von Schafen

Hier muss ich schon aufpassen, wenn der Boden durch lange Regenphasen sehr nass ist, dann verkleister ich den Boden schon beim Lochausheben.Ich locker den Boden der Grube dann immer intensiv mit der Grabegabel, wobei dann dicke Brocken an der kleben bleiben, und trete nach der Pflanzung die wieder eingefüllte Erde nicht zu sehr an, um die Pflanze nicht "einzubetonieren".Da wäre ich bei richtig schwerem Lehm wirklich sehr vorsichtig.
Re:Pflanzloch in durchwurzelter Erde?
Verfasst: 15. Apr 2015, 13:28
von Querkopf
@Gartenplaner:Töpferlehm habe ich auch

.
Buchstäblich: Vor 300 Jahren haben hier "Krugbäcker" gelebt, sie hatten den Rohstoff vor der Haustür. Und vor 150 Jahren gab's eine Ziegelfabrik, deren "Lehmkaul" etwa 1km Luftlinie von uns entfernt lag. Trotzdem pflanze ich oft mit der "Nashornwasserlochmethode". Und habe damit nur gute Erfahrungen gemacht - was freilich Geduld voraussetzt: Diese Art zu pflanzen ist als Schnellschuss ungeeignet. Die Aktion zieht sich bei mir über mehrere Tage. Zuerst einweichen & bohren, die Schlammschlacht. Dann warten, bis das Wasser wieder abgezogen ist und sich der Boden gesetzt hat. Danach wird gründlich gelockert, mit der Gabel, mit dem Bohrer, mit allem, was zur Hand ist - mehrfach, jeweils mit ein paar Stunden Abstand. Erst nach zwei, drei Tagen darf die neue Pflanze rein; sie kriegt dabei Lockersubstrat in den Pflanzloch-Lehm gemischt, und beim finalen Erde-Festtreten bin ich - wie du - sehr vorsichtig. Auf diese Art sind bisher alle Gehölze bestens losgewachsen, auch Sensibelchen wie Strauchpäonien oder Japanahörnchen

. @Primrose:Du hast Recht, in steinreichem Boden funktioniert ein Hand-Erdbohrer nicht.
Das vergesse ich immer, weil's hier keine Steine gibt.
Re:Pflanzloch in durchwurzelter Erde?
Verfasst: 15. Apr 2015, 21:28
von Gartenplaner
Aaaaah.....mit so viel Wartezeit, lockern, lockern und nochmal lockern klingt das schon sehr viel weniger bedenklich für Lehmboden

Danke für die ausführlichere Erläuterung!