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Re: Gehölzliteratur nach dem II. Weltkrieg

Verfasst: 9. Mär 2016, 20:59
von troll13
Diesmal gerne... :-*Bristlecone,ich musste eben erst einmal auf WHZ-Karte gucken. Linz ist WHZ 6 (a?). Wenn ich deinen Beitrag richtig interpretiere, blüht diese Hortensie in Linz regelmäßig?Das scheint mir wichtig, weil es nicht zu den Beschreibungen seit Bean passt, dass diese Pflanze nicht frosthart sei. Auch eigene Erfahrungen zeigen, dass sie mindestens den - 18 ° c für WHZ 7b widersteht und Spätfrostschäden durch Blütenbildung am diesjährigen Trieb ausgleicht.Danke

Re: Gehölzliteratur nach dem II. Weltkrieg

Verfasst: 9. Mär 2016, 21:03
von bristlecone
Linz ist, meine ich, ein Kältepol Österreichs (bitte nicht hauen, falls es nicht stimmt!).Aber die Angaben in solchen Jahrbüchern muss man, meine ich, vorsichtig bewerten. Ich denke, die haben damals nur abgeschrieben, was in Bestandslisten stand. Mal sehen, ob wir rausfinden, ob de Pflanze in Badenweiler noch auffindbar ist.

Re: Gehölzliteratur nach dem II. Weltkrieg

Verfasst: 10. Mär 2016, 20:50
von troll13
Ist jetzt ein wenig OT.Mir geht es nicht aus dem Kopf, wer das "Märchen" aufgebracht hat, Hydrangea involucrata sei nicht winterhart.Das Foto unten ist 2011 wurde gemacht, nach einem Winter, in dem die 6 km entfernte Wetterstation -21,1 ° C als Minimaltemperatur aufzeichnet. Hier mögen es vielleicht ein oder zwei Grad weniger gewesen sein. Aber immerhin noch unter dem Richtwert von WHZ 7b. Und es gab hier definitiv keinen Winterschaden.Ob die Autoren einfach alle voneinander abgeschrieben haben, ohne von eigenen Erfahrungen berichten zu können?

Re: Gehölzliteratur nach dem II. Weltkrieg

Verfasst: 10. Mär 2016, 21:42
von pumpot
Ist jetzt ein wenig OT.Mir geht es nicht aus dem Kopf, wer das "Märchen" aufgebracht hat, Hydrangea involucrata sei nicht winterhart.Das Foto unten ist 2011 wurde gemacht, nach einem Winter, in dem die 6 km entfernte Wetterstation -21,1 ° C als Minimaltemperatur aufzeichnet. Hier mögen es vielleicht ein oder zwei Grad weniger gewesen sein. Aber immerhin noch unter dem Richtwert von WHZ 7b. Und es gab hier definitiv keinen Winterschaden.Ob die Autoren einfach alle voneinander abgeschrieben haben, ohne von eigenen Erfahrungen berichten zu können?
Hast es erfasst Nicht immer schreiben auch die Experten mit dem entsprechenden Wissen die Bücher. ;)

Re: Gehölzliteratur nach dem II. Weltkrieg

Verfasst: 11. Mär 2016, 08:35
von bristlecone
Ich denke, in den Büchern über Gehölze (wie generell in Gartenbüchern) finden sich sehr viele solcher Ungereimtheiten, nicht nur zum Thema Winterhärte, auch zum Thema Standort- und Bodenansprüche.Da liegen nur wenige Beobachtungen vor, die eher Momentaufnahmen und Einzelfälle sind, aber verallgemeinert und immer wieder übernommen werden.

Re: Gehölzliteratur nach dem II. Weltkrieg

Verfasst: 4. Mai 2016, 15:04
von Aotearoa
Ich habe die Bücher von Gerd Krüssmann Handbuch der Laubgehölze in 2 Bänden von 1962.Über Hydrangea involucrata schrieb Krüssmann wie folgt: H. involucrata Sieb, Strauch, 1-2 m hoch, in den Gärten jedoch oft nur 0,5 m hoch, Triebegrob und dicht behaart; Blätter eiförmig, lanzettlich, 10-25 cm lang, beiderseits angedrückt behaart, Blütenstand bis 15 cm breit, fruchtbare Blüten weißlich, unfruchtbare Randblütenrosalila, Juli-September; vor dem Aufblühen Blütenstände kugelig, 2-3 cm dick, von 2-3 großen,rundlichen Brakteen ganz eingehüllt (=H. longifolia Hayata). Japan; nur auf Honshu. 1840.Winterschutz!"Hortensis", Wuchs stärker; Blütenstände überhängend; alle Blüten gefüllt, in lockeren Trug-dolden, silbrigrosa. F.S.187; G.C. 1951;40. In Japan sollen auch andere Farbtöne bekanntsein (F.S.)Mit besten GrüßenDietrich

Re: Gehölzliteratur nach dem II. Weltkrieg

Verfasst: 4. Mai 2016, 17:16
von Gartenlady
Prima, dass Du das schreibst. Dann brauche ich nicht in der Bibliothek des hiesigen Boga nachzuschauen. Diese war noch in Kisten verpackt wegen Umzug, gestern ist mir wieder eingefallen, dass ich dort nachschauen wollte.Winterschutz empfiehlt Krüßmann also auch.

Re: Gehölzliteratur nach dem II. Weltkrieg

Verfasst: 5. Mai 2016, 08:53
von troll13
Eben erst entdeckt.Danke für das Zitat, Dietrich. :DIch habe dieses Jahr übrigens leichte Winterschäden bzw. Spätfrostschäden (ohne Winterschutz!) bei einigen Pflanzen zu verzeichnen.Dies scheint jedoch sortenabhängig zu sein und ist offenbar nicht durch den Standort hier im Garten bedingt.

Re: Gehölzliteratur nach dem II. Weltkrieg

Verfasst: 5. Mai 2016, 11:48
von Gartenlady
Meine involucrata ´Hortensis´ hat keine Schäden, alle anderen Hortensien auch nicht, allerdings hat sich der Spätfrost hier nicht in den Garten getraut. Er hat sich damit begnügt, den Autos an der Straße einen Reiffüberzug zu bescheren.

Re: Gehölzliteratur nach dem II. Weltkrieg

Verfasst: 7. Sep 2016, 21:39
von troll13
Kurzer Erfahrungs- und Situationsbericht. Auch die Koryphäen der Gehölzliteratur wie Krüssmann und in Nachfolge vielleicht auch Warda haben offenbar einige Informationen ungeprüft in ihre Werke übernommen.

Besagte Hydrangea involucrata war durch den Spätfrost im April doch erheblicher geschädigt als ich angenommen hatte. Die damals noch relativ gesunden Triebe sind im Sommer nach und nach abgestorben. Aber sie ist aus der Basis wieder ausgetrieben und hat auf fast jeder Spitze eine Blütenknospe entwickelt, die zwar zu einer deutlich späteren Blüte geführt hat als in Jahren ohne Spätfrost aber die Pflanze hat fast wieder dieselbe größe wie im Vorjahr. Die als besonders empfindlich beschriebene 'Hortensis' hat diesen Spätfrost unbeschadet überstanden, während Hydrangea villosa unmittelbar daneben bis zum Boden zurückgrfroren ist (Warda empfiehlt sie!) und die Sorte 'Late love' musste ich wegen massivem Wühlmausfraßschaden an den Wurzeln in einen Topf retten und komplett zurückschneiden. Auch sie hat Blüten am einjährigen treib entwickelt.

Glaubt nicht alles, was geschrieben steht, macht eure eigenen Erfahrungen. ;)

Re: Staudenliteratur nach dem II. Weltkrieg

Verfasst: 28. Nov 2016, 21:59
von troll13
Nachdem ihr mir hier bei einer Gehölzfrage schon einmal so nett geholfen habt, benutze ich diesen Thread einfach auch für eine Staudenfrage, an der ich jetzt schon eine ganze Weile ohne wirkliches Ergebnis herumrecherchiere.

Es geht um Astilbe glaberrima, aus der durch eine Kreuzung mit Astilbe simplicifolia Mitte der 60er Jahre bei Blooms of Bressingham die bekannte Sorte 'Sprite' entstanden ist.

Während ich für alle anderen wichtigen Astilbenarten Jahreszahlen für die Einführung in die westliche Gartenwelt finden konnte, bleibt hier im Dunkeln, wann und was wirklich unter dem Namen Astilbe glaberrima nach Europa oder Amerika eingeführt wurde.

Es handelt sich hier vermutlich um die Varietät A. glaberrima var. saxatilis, für die ich als früheste Datierung "vor 1953" finde, da in dem Astilben-Guide des englischen Astilbensammlers Henry Noblett das Zitat von Amos Perry (1871 - 1953) zu finden ist "importet from Yakusima Island, Japan".

In derselben Veröffentlichung wird Perry jedoch auch bei Formen von Astilbe glaberrima zitiert, die als 'Yakushima Pink' und 'Yakushima White' bezeichnet werden.

In welchem Stauden-Standardwälzer (deutsch oder englisch) aus den 50er Jahren oder früher wird die Art A. glaberrima erwähnt und wie? Vielleicht hat ja hier auch jemang ein Faible für alpine Pflanzen. Dort könnte vielleicht auch etwas zu finden sein.

Ich bin jedenfalls am Ende meines Lateins und für jeden Hinweis dankbar.

Re: Staudenliteratur nach dem II. Weltkrieg

Verfasst: 28. Nov 2016, 22:16
von pearl
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Re: Staudenliteratur nach dem II. Weltkrieg

Verfasst: 28. Nov 2016, 22:21
von pearl
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Re: Staudenliteratur nach dem II. Weltkrieg

Verfasst: 28. Nov 2016, 22:38
von troll13
Pearl,

die Entstehung von 'Sprite' ist mir hinreichend genug dokumentiert. Aber die Blooms geben selbst keinen Hinweis darauf, woher die Mutterpflanze stammt bzw. wann sie nach Europa gekommen ist.

Es gibt auch noch andere Sorten aus der Abstammung von A. glaberrima und oder A. simplicifolia, deren Einführung ich nicht datieren kann. 'Willie Buchanan' und 'Inhriach Pink' aus der gleichnamigen Gärtnerei in Schottland zum Beispiel.

Und irgendwann muss die Elternart A. glaberrima, in welcher Form auch immer ja nach Europa gelangt sein.

Die BHL Biodiversity Library habe ich durchforstet. Bis zum II. Weltkrieg gibt es da in den englischen Gartenzeitschriften keinen Beleg.

Re: Staudenliteratur nach dem II. Weltkrieg

Verfasst: 28. Nov 2016, 22:46
von pearl
troll, ein Missverständnis, ich kann zu Astilbe glaberrima nichts sagen. Meine Staudenliteratur gibt dazu nichts her.