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Staudenliteratur nach dem II. Weltkrieg (Gelesen 7551 mal)

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troll13
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Staudenliteratur nach dem II. Weltkrieg

troll13 »

Hallo zusammen,gibt es eigentlich aus dieser Zeit bis zu den ersten Büchern von Bärtels und Warda weitere deutschsprachige Standardwälzer der Gehölzliteratur?Aus der Zeit vor dem II. Weltkrieg sind mir die Ausgaben von "Unsere Freiland-...gehölze" von Tarouca/Schneider bekannt.Die Zeit zwischen 1950 und 1980 ist für mich jedoch irgendwie ein Terra inkognito.
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pearl
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Weinbauklima im Neckartal

Re: Gehölzliteratur nach dem II. Weltkrieg

pearl » Antwort #1 am:

antiquarisch immer wieder mal auftauchend: Franz Boerner Blütengehölze. Noch ein Band mit Koniferen. Vom selben Autor eine Wörterbuch über botanische Namen. Einige gute Artikel in Pflanze und Garten.
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troll13
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Re: Gehölzliteratur nach dem II. Weltkrieg

troll13 » Antwort #2 am:

Danke,Boerner hast du schon einmal in einem anderen Zusammenhang erwähnt. Hätte ich auch selbst drauf komen müssen.
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bristlecone

Re: Gehölzliteratur nach dem II. Weltkrieg

bristlecone » Antwort #3 am:

Die Standardwerke von Krüssmann - Die Nadelgehölze und Die Laubgehölze - kennst du, oder?Ich habe hier noch Eiselt/Schröder "Nadelgehölze" und "Laubgehölze" sowie Grunert "Klettergehölze", alle erschienen bei Neumann-Neudamm.
troll13
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Re: Gehölzliteratur nach dem II. Weltkrieg

troll13 » Antwort #4 am:

Die dicken Handbücher von Krüssmann hatte ich für die Fragestellung, die mich interessiert, ausgeklammert, weil sie wohl nur wenigen Fachleuten zur Verfügung standen. Auf deinen Hinweis habe ich jedoch jetzt erst "Die Laubgehölze. Eine Dendrologie. für die Praxis" entdeckt, das wohl eine ähnliche Qualität wie der Warda in seinerZeit besessen haben dürften. Ist antiquarisch für mich auch noch erschwinglich zu erhalten. DankeIst Eiselt/Schröder in einem DDR-Verlag erschienen? Ich weiss, dass naturwissenschaftliche Bücher damals im Westen durchaus verbreitet waren. Mag dies auch auf diesen Wälzer zutreffen?
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Inken

Re: Gehölzliteratur nach dem II. Weltkrieg

Inken » Antwort #5 am:

@troll13, die "Nadelgehölze" kannst Du von mir bekommen.
troll13
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Re: Gehölzliteratur nach dem II. Weltkrieg

troll13 » Antwort #6 am:

Danke aber "Die Nadelgehölze" sind, jedenfalls im Augenblick, für mich leider eher uninteressant.Mich interessiert aktuell, ob und wie Hydrangea involucrata iund andere Hortensien in Gartenbüchern der "gehobenen" Qualität zu unterschiedlichen Zeiten beschrieben wurden.
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bristlecone

Re: Gehölzliteratur nach dem II. Weltkrieg

bristlecone » Antwort #7 am:

Das lässt sich für den Eiselt Schröder (ja, das Buch ist eine Lizenausgabe des Neumann Verlags Leipzig Radebeul) in einem Punkt einfach beantworten: Eine Hydrangea involucrata taucht dort mit keinem Wort auf.Beschrieben werden dort:H. anomala D. Don und die ssp. petiolaris (Sieb. et Zucc.) McClintockH. arborescens L. mit den ssp. arborescens, ssp. discolor McClintock (= H. cinerea) und ssp. radiata McClintock (= H. radiata Walt.)H. aspera D. Don mit den ssp. sargentiana (Rehd.) McClintock (= H. sargentiana Rehd.) und ssp. strigosa (Rehd) McClintock (= H. strigosa Rehd. = H. aspera var. macrophylla Hemsl.)H. heteromalla D. Don (= H. bretschneideri Dipp., = H. xanthoneura Diels)H. macrophylla (Thunb.) Ser. (= H. opuloides K. Koch) mit der f. mariesii Wils. und der ssp. serrata (Thunb.) Mak. (= H. acuminata Sieb. et Zucc.) sowie der f. veitchii Wils.H. paniculata Sieb.H. quercifolia Bartr.Das wars an Hortensien.
troll13
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Re: Gehölzliteratur nach dem II. Weltkrieg

troll13 » Antwort #8 am:

Das hatte ich fast erwartet.Nicht weil es sich hier um eine Lizenzausgabe eines DDR-Verlags handelt, sondern weil bestimmte Formen, die vor dem II Weltkrieg noch beschrieben werden, nach 1950 offenbar nicht mehr beachtet werden.Dies mag beiden Hortensien zum Teil mit der Nomenklaturreform von Mc Clintock begründet werden können, die Tabula rasa bei den überkommenden Art- und Varietätsnamen gemacht hat.Der Name H. involucrata blieb jedoch auch nach der Reform gültig. Hier muss eine seit 1830 in Europa bekannte und auch kultivierte Pflanze einfach in Vergessenheit geraten sein. Anders kann ich mir es nicht erklären.Dies scheint jedoch auch bei anderen Gattungen ähnlich zu sein. Bei Tarouca/Schneider habe ich z. B. eine Beschreibung von Deutzia setchuenensis var. corymbiflora gefunden, die ich bisher in keiner moderneren, deutschsprachigen Publikation gesehen habe und auf die ich erst durch die französische Freak-Webseite Asianflora.com aufmerksam wurde.Hat hier jemand Zugang zu Krüssmanns ausführlicheren Enzyclopädien? Ist es nur eine Vermutung aus dem Bauch heraus oder ist wirklich etwas daran, dass die gärtnerischen Pflanzenkenntnisse früher einmal größer waren als heute?
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bristlecone

Re: Gehölzliteratur nach dem II. Weltkrieg

bristlecone » Antwort #9 am:

Leider hab ich diese Wälzer von Krüssmann nicht. Bei Bedarf könnte ich nachfragen, ob ein Bekannter die hat und evtl. die Seiten zu Hydrangea kopieren könnte.Die Online-Ausgabe von Bean's "Trees and Shrubs Hardy in the British Isles" kennst du? Siehe z.B. zu H. involucratahttp://www.beanstreesandshrubs.org/browse/hydr ... eb/Demnach ist H. involucrata (= H. longifolia Hayata) "Unfortunately it is not very hardy, and is often killed back more or less in winter, the flowers being borne on the new shoots which spring from the base. It thrives well in the west country."
troll13
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Re: Gehölzliteratur nach dem II. Weltkrieg

troll13 » Antwort #10 am:

Das ist exakt der Text, der auch in der 2. Auflage des "Bean" von 1916 steht.Auf der Insel ist die Hydrangea involucrata offenbar immer wenigstens in den Botanischen Sammlungen in Kew bzw. Wakehurst als lebende Pflanze vorhanden gewesen.Ich habe heute noch etwas anderes versucht und geschaut in welchen deutschen Botanischen Gärten H. involucrata aktuell gelistet ist. Bei SysTax habe ich nur den BoGa Bochum gefunden.
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bristlecone

Re: Gehölzliteratur nach dem II. Weltkrieg

bristlecone » Antwort #11 am:

In der (nicht allumfassenden) Erhebung der DDG (Jahrbuch NR. 74, 1982) ist H. involucrata für folgende Botanische Gärten gelistet: A: 8bCH: 28bD: 67f, 78b, 98jo, 126f, 135b, DK: 164fErläuerung: j Jungpflanze, b, regelmäßig blühend, f, regelmäßig fruchtend, o: Varietät oder Sorte8: Linz, 28: Zürich, 67 Badenweiler (da könnt ich nachfragen, ob noch), 78 Dortmund, 98 Göttingen Forstbotanik, 126 Köln Forstbotanik, 135 München, 164 Kopenhagen
troll13
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Re: Gehölzliteratur nach dem II. Weltkrieg

troll13 » Antwort #12 am:

Was es nicht alles gibt. :oWarum wisst ihr alle so viel mehr als ich, wo sich solche Informationen verstecken. :-\
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bristlecone

Re: Gehölzliteratur nach dem II. Weltkrieg

bristlecone » Antwort #13 am:

Nee, du bist mir da um Längen voraus. Sieh mich in der Hinsicht als blindes Huhn.
Inken

Re: Gehölzliteratur nach dem II. Weltkrieg

Inken » Antwort #14 am:

@troll13, ein neuerliches Angebot: Einige dieser Dendrologischen Jahrbücher stehen bei mir im Keller. Na, nicht doch ein klein wenig Interesse? ;)(Ein "Nein" geht auch per PM. ;D)
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