Re: Sonniger Frühlingstag am Waldrand
Verfasst: 24. Mai 2016, 23:05
Hinter dem Waldrand zieht sich die "Heide" weit hin. Was in Brandenburg nichts weiter heißt, als das da ein großer Wald ist. Vielleicht waren es einmal richtige Heiden aus Heidekraut und Haarginster, ein paar schüttere Gehölze, aber das ist lange her. Zwei Stunden mittendurch, zu altbekannten Plätzen mit kleinen Kostbarkeiten.Mitten in der Heide, in einer Senke, fließt die kalte Luft zusammen und hält den Waldboden ein wenig frischer als die Dürre drumherum. Nach Jahren blühen die Moosglöckchen endlich einmal. Spärlich, die Knospen sind zur Hälfte vertrocknet. Aber immerhin. Fast alle Blüten haben Bissspuren. Irgend jemand frisst sich von der Seite hinein.

Oben am Hang ist es heiß und trocken. In den Böschungen über der Bahn reifen Bauernsenf (Teesdalia nudicaulis) und Frühlings-Spergel (Spergula morisonii), am Gleisschotter der kleine Dreifinger-Steinbrech (Saxifraga tridactylites).

An einer nordseitigen, kleinen Böschung stehen auf zwei Quadratmetern die letzten paar Schwarzwurzeln (Scorzonera humilis). Selten erwische ich die Blüte, meist die einzige aus den zehn, zwölf Rosetten. Entweder bin ich kurz davor am Ort oder knapp zu spät.












