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Re: Desinfizierung von Veredelungsmaterial
Verfasst: 25. Nov 2016, 18:04
von Rib-2BW
Mediterraneus hat geschrieben: ↑25. Nov 2016, 13:16Und da ich meine Veredelungen nicht im Labor mache, wandert dann das Veredelungsmesser nach der OP-Sterilisation wieder in die Hosentasche, liegt auf der Leiter rum und nach dem 2. Kopulationsschnitt isses eh wieder verseucht ;)
Diese Methode ist vom Labor unabhängig. Man braucht einen Becher mit Alk und einen Gasbrenner. Messer usw werden so abgelegt, dass sie nichts berühren.
Wer auf Hygiene Wert legt kann das so machen. ich denke auch, dass es ein wenig übertrieben ist. Man kann es aber rechtfertigen
Re: Desinfizierung von Veredelungsmaterial
Verfasst: 25. Nov 2016, 21:46
von willi2000
Ich weiss ja nicht, was ihr mit eurem Obst macht, aber zum Desinfizieren der Werkzeuge nimmt man den Vorlauf, der Nachlauf ist für die Gärspunde (nach der Hauptgärung) und die mittlere Fraktion läuft durch die Kehle.
Zum Thema alkoholische Desinfektionsmittel ist noch zu sagen, dass diese von der Wirkungsweise her die Zellmembranen zerstören, und da ist nunmal eine etwa 70 % (+-10) Lösung (egal ob Isopropyl- oder Ethylalkohol am effizientesten. Alkoholische Desinfektionsmittel wirken allerdings gegen Pilz- und Bakteriensporen relativ schlecht. Wirksamer sind hier u.a. UV-Bestrahlung und stark oxidative Mittel wie Peressigsäure und Perchlorate, früher nahm man Formalin.
Und vergesst eure persönliche Schutzausrüstung nicht, studiert den ausgehängten Desinfektionsplan genau und besucht ja meine jährliche Hygienepflichtschulung.
Gruss,
Re: Desinfizierung von Veredelungsmaterial
Verfasst: 25. Nov 2016, 21:53
von Natternkopf
willi2000 hat geschrieben: ↑25. Nov 2016, 21:46Ich weiss ja nicht, was ihr mit eurem Obst macht,
Und vergesst eure persönliche Schutzausrüstung nicht, studiert den ausgehängten Desinfektionsplan genau und besucht ja meine jährliche Hygienepflichtschulung.
Gruss,
;D 8) :)
Re: Desinfizierung von Veredelungsmaterial
Verfasst: 25. Nov 2016, 23:21
von cydorian
Wenn man so konsequent desinfiziert, sollte man auch virusfreie Reiser nicht vergessen. Den Transport von Schadorganismen über die Reiser gibts nämlich auch. Trotz hochsterilem Werkzeug.
Re: Desinfizierung von Veredelungsmaterial
Verfasst: 26. Nov 2016, 10:43
von Rib-2BW
cydorian hat geschrieben: ↑25. Nov 2016, 23:21Wenn man so konsequent desinfiziert, sollte man auch virusfreie Reiser nicht vergessen. Den Transport von Schadorganismen über die Reiser gibts nämlich auch. Trotz hochsterilem Werkzeug.
Ich denke bei dem Thema Werkzeug-sterilität geht es um eine erfolgreiche Vermehrung, als um eine gesunde Pflanze ;D
Wenn man beides verbinden möchte, dann wäre ein Hobby-Labor möglich. Erst ein Gesundungszucht und dann eine Vermehrung. Das macht man mit der Unterlage und mit der Edelsorte. Ja, da gehen viele Jahre ins Land. Das geht nur mit "Der Weg ist das Ziel" als Motto ;D
Re: Desinfizierung von Veredelungsmaterial
Verfasst: 26. Nov 2016, 11:00
von cydorian
Kranke Pflanzen gesund zu vermehren ist auch nicht immer der Hit :-)
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Wenn man beides verbinden möchte, dann wäre ein Hobby-Labor möglich.
Eigener Aufwand muss nicht immer sein. Kontrollierte Reiserschnittgärten liefern virusfreies Material, da versorgen sich auch Baumschulen. Und dann schön das desinfizierte Messer bereithalten.
Re: Desinfizierung von Veredelungsmaterial
Verfasst: 26. Nov 2016, 11:30
von Rib-2BW
cydorian hat geschrieben: ↑26. Nov 2016, 11:00Kranke Pflanzen gesund zu vermehren ist auch nicht immer der Hit :-)
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Wenn man beides verbinden möchte, dann wäre ein Hobby-Labor möglich.[/quote]
Eigener Aufwand muss nicht immer sein. Kontrollierte Reiserschnittgärten liefern virusfreies Material, da versorgen sich auch Baumschulen. Und dann schön das desinfizierte Messer bereithalten.
Ich habe dies auch mehr als Überspitzung zum Thema Hygiene gemeint. Die ist wirklich ein Bereich für Leute die an Laboren ihren Spaß haben bzw sich auch für Kakteen und Orchideen interessieren.
[quote author=willi2000 link=topic=59971.msg2765841#msg2765841 date=1480106781]
Ich weiss ja nicht, was ihr mit eurem Obst macht, aber zum Desinfizieren der Werkzeuge nimmt man den Vorlauf, der Nachlauf ist für die Gärspunde (nach der Hauptgärung) und die mittlere Fraktion läuft durch die Kehle.
Zum Thema alkoholische Desinfektionsmittel ist noch zu sagen, dass diese von der Wirkungsweise her die Zellmembranen zerstören, und da ist nunmal eine etwa 70 % (+-10) Lösung (egal ob Isopropyl- oder Ethylalkohol am effizientesten. Alkoholische Desinfektionsmittel wirken allerdings gegen Pilz- und Bakteriensporen relativ schlecht. Wirksamer sind hier u.a. UV-Bestrahlung und stark oxidative Mittel wie Peressigsäure und Perchlorate, früher nahm man Formalin.
Und vergesst eure persönliche Schutzausrüstung nicht, studiert den ausgehängten Desinfektionsplan genau und besucht ja meine jährliche Hygienepflichtschulung.
Gruss,
Das mit dem Alk in Bezug auf die Toxizität des Alks stimmt aber wer geht schon mit einem Messer, das vor Alk trieft, an Edelreiser? Auch wenn etwas vom Alk am Messer verbleiben mag, ist die Menge so gering, dass es keine Rolle mehr spielt.
Wenn man die, vor Alk triefende Klinge, abflammt ist kein Alk in nennenswerten Mengen vorhanden. Mit stink normaler Seife, sind in Bezug auf Hygiene, Sehr gute Resultate zu Erzielen (Seife gut abwaschen, keine Seifen mit Duftstoffen, aber dennoch nicht empfehlenswert). Für den Hobbybereich wäre das also bei weitem ausreichend.
Zur am Anfang gestellten Frage, wie lang das Werkzeug in Alk getaucht werden sollte, kann ich dir sagen, dass das Werkzeug in Laboren 5 Minuten im Alk verbleiben.
Den Alk brauch man nicht Zwangsläufig abflammen, das einfache verdunsten lassen reicht auch schon aus.
Wir haben jetzt mehrer praktikabele und auch aufwendige Methoden aufgezeigt. dazu wäre nur noch gute virusfreie Unterlagen/Edelreiser und Übung zu raten. Das berühren der Schnittflächen und der Werkzeuge ist auch abzuraten.
Auch das Verbinden und oder Versiegeln der Verdelungsstelle baucht Übung. Dies darf nicht in feuchten Wetter gemacht werden bzw es darf keine Feuchtigkeit an die Verdelungsstelle gelangen.
Gucke dir Youtube Videos an und besuche Kurse.
Google nach Anni Sigl. Die vermehrt Äpfel ohne viel Hickhack.
Re: Desinfizierung von Veredelungsmaterial
Verfasst: 29. Nov 2016, 15:22
von Dietmar
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Den Transport von Schadorganismen über die Reiser gibts nämlich auch. Trotz hochsterilem Werkzeug.
Unterlagen und Edelreis sollten auch desinfiziert werden, z.B. um Pilzinfektionen, z.B. bei der Lagerung zu vermeiden. Üblich sind z.B. Schwefelkohlenstoff, Chinosol ...
Re: Desinfizierung von Veredelungsmaterial
Verfasst: 4. Dez 2016, 17:34
von b-hoernchen
Na ja, erst in der Erde lagern und dann die große Desinfektionsnummer abziehen? Ich mache erst mal eine mechanische Reinigung der Reiser, also in einen Eimer kaltes Wasser stellen, eventuell unter fließendes Wasser halten, dann mit Küchenkrepp abreiben, bis der Dreck weg ist. Ansonsten hab ich das Messer / die Zange auch nur mit Isopropanol desinfiziert, bzw, erst mal mechanisch mit Küchenkrepp den groben Dreck weggemacht.
Re: Desinfizierung von Veredelungsmaterial
Verfasst: 5. Dez 2016, 10:35
von Mediterraneus
;D
Ich frage mich schon die ganze Zeit, wie die alten Pelzer das so ohne Labor nur hingekriegt haben 8)