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Pilzbefall beim Flieder (Gelesen 9741 mal)
Moderator: Nina
Re: Pilzbefall beim Flieder
Bei mir sind im letzten Jahr ebenfalls zwei Flieder im Garten einfach so eingegangen. Ein ganz junger ( 2 Jahre im Garten, mehrtriebig) und ein älterer ( ca 10 Jahre, einstämmig.) beide waren im Jahr zuvor noch vital und sind dann einfach nicht mehr ausgetrieben. Ich hab’s erst gar nicht bemerkt, aber eine Garten Freundin meinte irgendwann beim betrachte eines meiner Photos, was das “ tote” da auf meinem Photo sei... da bin ich erstmal raus und hab an der Rinde gekratzt... kein grün mehr...
Beim roden gab es von den Wurzeln her kaum wiederstand, ließ sich butterweich entfernen.stamm hab ich nicht mehr in Erinnerung . Wühlmäuse hab ich definitiv keine. Ich hätte auch einen Pilz vermutet, keine Ahnung ob es stimmt....
Beim roden gab es von den Wurzeln her kaum wiederstand, ließ sich butterweich entfernen.stamm hab ich nicht mehr in Erinnerung . Wühlmäuse hab ich definitiv keine. Ich hätte auch einen Pilz vermutet, keine Ahnung ob es stimmt....
- lonicera 66
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Re: Pilzbefall beim Flieder
Den Bildern nach könnten mehrere Kandidaten in die Auswahl kommen.
Dabei kommt es noch darauf an, in welcher Region und welche Gehölze noch in der Nähe sind.
In die engere Auswahl könnte nach diesem Bild vielleicht in Frage kommen:
Ablösender Rindenpilz> Cylindrobasidium laeve und Artverwandte
Runzliger Schichtpilz> Stereum rugosum und Artverwandte
Tannen Tramete> Trichaptum abietinum (eigentlich nicht auf Laubholz,) und Artverwandte
Sogar das Bild eines gemeinen Hausschwamms könnte passen.
Es ist sehr schwierig, Pilze nach Bildern zu bestimmen, ich bin auch der Meinung, daß noch ein zweiter Pilz am Wurzelstock zu sehen ist (diese ledrigen, hellen Fäden)
Diese braune Pilzschicht auf dem Bild, ist das ein frischer Fruchtkörper oder ein alter, eingetrockneter?
Was ist der gelbe Pilzbefall auf dem nächsten Bild? Das sieht frisch und gelb aus, vielleicht ein Fältling?
Dabei kommt es noch darauf an, in welcher Region und welche Gehölze noch in der Nähe sind.
In die engere Auswahl könnte nach diesem Bild vielleicht in Frage kommen:
Ablösender Rindenpilz> Cylindrobasidium laeve und Artverwandte
Runzliger Schichtpilz> Stereum rugosum und Artverwandte
Tannen Tramete> Trichaptum abietinum (eigentlich nicht auf Laubholz,) und Artverwandte
Sogar das Bild eines gemeinen Hausschwamms könnte passen.
Es ist sehr schwierig, Pilze nach Bildern zu bestimmen, ich bin auch der Meinung, daß noch ein zweiter Pilz am Wurzelstock zu sehen ist (diese ledrigen, hellen Fäden)
Diese braune Pilzschicht auf dem Bild, ist das ein frischer Fruchtkörper oder ein alter, eingetrockneter?
Was ist der gelbe Pilzbefall auf dem nächsten Bild? Das sieht frisch und gelb aus, vielleicht ein Fältling?
liebe Grüße
Loni
Ich bin der Schatten, der die Nacht durchflattert und nicht "Everybodys-Darling"
Auch wenn ich bald 60 werde... Du kannst trotzdem auf meine Schuhe aufpassen, wenn ich auf der Hüpfburg bin.
Loni
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Re: Pilzbefall beim Flieder
Wenn man nicht die genaue Pilzgattung kennt, kann man nicht viel dagegen zun. Der Pilz im Stamminneren kann sowieso durch nichts bekämpft werden, denn im Holz befinden sich keine lebenden Zellen und damit keine Bahnen für Nährstoffe, Also können auch systemische Spritzmittel nicht zum Pilz gelangen, Kontaktmittel gleich gar nicht. Ich empfehle, in den nächsten 10 Jahren nicht wieder neuen Flieder zu pflanzen und danach erst einmal bei den Nachbar schauen, ob die auch Flieder haben. Wenn ja, kannst Du es gleich sein lassen. Nimm es als Schicksal und gräme Dich nicht allzu sehr.
Ist der Pilz noch an der Oberfläche, kann man diverse Fungizite ausprobieren, z.B. Kupfermittel und Netzschwefel (wirken gegen verschiedene Pilzarten, aber vorwiegend vorbeugend, da diese nicht ins Innere einer Pflanze vordringen können). Ist eine Pilzinfektion schon da, gibt es einige "Hausmittel", die helfen könnten, z.B. Kaliumpermanganatlösung oder 3 %iges Wasserstoffperoxid. Diese Mittel setzen atomaren Sauerstoff frei, welcher fast alle Mikroben (und Pilze) abtötet. Erst nach mehrmaliger Akutbehandlung mit Kupfermitteln und Netzschwefel nachbehandeln. Gegen manche Pilze hilft auch ein Gießen oder Spritzen mit Pfosfik. Aber ins tote Holz kommt wie gesagt kein einziges Mittel.
Es gibt ein weiteres "Hausmittel", welches man selbst zusammen brauen kann, aber das ist in meinen Augen für den Menschen und die Umwelt zu gefährlich und sollte durch Laien nicht angewendet werden. Damit werden beim Militär biologische Kampfstoffe abgetötet. Ich kann nur davor warnen, denn die beiden Ausgangsstoffe sind recht harmlos, so dass das Reaktionsprodukt unterschätzt wird. Dafür hilft dieser Mittel angeblich gegen den Birnenrost, wogegen kein anderes frei kaufbare Mittel hilft.
Ist der Pilz noch an der Oberfläche, kann man diverse Fungizite ausprobieren, z.B. Kupfermittel und Netzschwefel (wirken gegen verschiedene Pilzarten, aber vorwiegend vorbeugend, da diese nicht ins Innere einer Pflanze vordringen können). Ist eine Pilzinfektion schon da, gibt es einige "Hausmittel", die helfen könnten, z.B. Kaliumpermanganatlösung oder 3 %iges Wasserstoffperoxid. Diese Mittel setzen atomaren Sauerstoff frei, welcher fast alle Mikroben (und Pilze) abtötet. Erst nach mehrmaliger Akutbehandlung mit Kupfermitteln und Netzschwefel nachbehandeln. Gegen manche Pilze hilft auch ein Gießen oder Spritzen mit Pfosfik. Aber ins tote Holz kommt wie gesagt kein einziges Mittel.
Es gibt ein weiteres "Hausmittel", welches man selbst zusammen brauen kann, aber das ist in meinen Augen für den Menschen und die Umwelt zu gefährlich und sollte durch Laien nicht angewendet werden. Damit werden beim Militär biologische Kampfstoffe abgetötet. Ich kann nur davor warnen, denn die beiden Ausgangsstoffe sind recht harmlos, so dass das Reaktionsprodukt unterschätzt wird. Dafür hilft dieser Mittel angeblich gegen den Birnenrost, wogegen kein anderes frei kaufbare Mittel hilft.
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Re: Pilzbefall beim Flieder
Öhm, Dietmar, Dir schon bewusst, daß der Flieder bereits gerodet ist?
Soll das Huftier dann noch das Holz behandeln?
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liebe Grüße
Loni
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Re: Pilzbefall beim Flieder
Ich würde ein paar Stammstücke mit Befall mal zur Pilzzentrale oder zum Förster Deines Vertrauens bringen.
Eine Bodenbehandlung kann auch nicht schaden, dazu muß der Pilz aber bestimmt werden.
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liebe Grüße
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- thuja thujon
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Re: Pilzbefall beim Flieder
Ich habe nicht wirklich Ahnung, würde anhand der auf die ersten 10cm Bodentiefe begrenzten Fäule erstmal auf Phytophtora kommen. Flieder ist bekannt als Wirtspflanze.Rib hat geschrieben: ↑27. Mär 2018, 20:00
hier kann man den kaputten Stamm sehen. man sieht wie tief er im Boden war.
Das das Holz durch Folgezersetzer bearbeitet wird, muss an der Ursache nichts ändern. Die wäre zB ein sehr feuchtes Jahr 2017. Schau auch beim Obst mal nach Kragenfäule.
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Re: Pilzbefall beim Flieder
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Öhm, Dietmar, Dir schon bewusst, daß der Flieder bereits gerodet ist?
Ja, aber trotzdem ist es wichtig, zu wissen, was passiert ist, um den Anfängen künftig erfolgreich zu wehren. Oder eben langfristig auf Flieder zu verzichten, denn Pilzsporen können sehr lange überleben oder der Pilz kann in anderen Wirtspflanzen überdauern.
Re: Pilzbefall beim Flieder
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Phytophtora
Dagegen helfen bestimmt Kupfermittel bzw. Pfosfik, solange die Fungizite noch an den Pilz kommen. Phosfik hat den Vorteil, dass es systemisch wirkt, d.h. auch wenn das Mittel durch Spritzen auf die Blätter gelangt ist, verteilt es sich in die ganze Pflanze, also auch zu den Wurzeln. Diese Erkenntnis könnte in der Zukunft helfen, auch bei anderen nachfolgenden Pflanzen, die empfindlich auf diese Pilzgattung sind. Hier eine Auswahl gefährdeter Pflanzenarten: https://de.wikipedia.org/wiki/Phytophthora
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Re: Pilzbefall beim Flieder
Ich hatte letztes Jahr einen Apfel mit Phosphonat behandelt, der hat jetzt trotzdem Kragenfäule.
Kupfer ist von vornherein als wirkungslos für Bodenpilze einzustufen. Kannst du deine Behauptung irgendwie erklären oder gar irgendwie belegen?
Diese Bodenpilze sind für Hobbykrauter eher als Komplex zu verstehen, Vertreter aus Verticillium gehören auch dazu.
Man kann auch gerne Flieder wieder hinpflanzen, die Pilze sind eh allzeit-vorhanden und wachsen sich nur manchmal zu einem Schadbild aus. Dann ersetzt man eben wieder.
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Re: Pilzbefall beim Flieder
lonicera hat geschrieben: ↑27. Mär 2018, 20:30
Diese braune Pilzschicht auf dem Bild, ist das ein frischer Fruchtkörper oder ein alter, eingetrockneter?
Was ist der gelbe Pilzbefall auf dem nächsten Bild? Das sieht frisch und gelb aus, vielleicht ein Fältling?
Auf dem 1.ten Bild sieht man den frischen Pilz (Fruchtkörper, denke ich). Auf dem 2.ten Bild sieht man den selben Stamm. Das Gelbe war das zersetzt Holz, verursacht von dem selben Pilz. Man konnte es damals deutlich sehen, dort wo die Fruchtkörper an der Rinde zu sehen waren, war darunter das Holz gelb und zerfressen.
Ich habe im Garten, an unterschiedlichen Stellen, weitere weiße Flieder stehen. (5,6,7 ?, keine Ahnung)I Die werde ich einmal verstärkt im Auge behalten. Gemeinsam hatten beide Fälle, dass sich die Rinde verabschiedete. Ich schneide mal Morgen durch die rindenlose Stelle des Sramms. Mal gucken was man dort sehen kann. Danke bis dahin.
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Re: Pilzbefall beim Flieder
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Gemeinsam hatten beide Fälle, dass sich die Rinde verabschiedete.
Das spricht auch für Phytophtora.
Hier 2 Bilder von Apfel, deutlich zu sehen das verabschieden der Rinde und bei dem vorne Zersetzung des Holzes durch andere Pilze.
Phytophtora bildet Porenbildende Toxine, das ist in etwa vergleichbar mit einer Verätzung, die Zellen werden also sehr schnell zerstört und nicht langsam zersetzt. Das freut die nachkommenden Pilze.


Wie sieht der Rindenanschnitt am Übergang der Flieder aus?
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Re: Pilzbefall beim Flieder
So ich habe die Mittagsruhe gestört und habe den Stamm an der Stelle durchschnitten, wo auch die Rinde abfiel. Ich denke, es könnte der selbe Pilz sein wie im ersten Fall. Man findet dort auch die gelblichen, zerfressen Holzstellen.
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Re: Pilzbefall beim Flieder
Hier der Übergang vom Holzinneren zur Außenseite. Außen kann man deutlich eine dunkle Verfärbung sehen. Das Holz ist außen feucht, es nieselt. Farbe weicht deshalb leicht ab.
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Re: Pilzbefall beim Flieder
Schönes Schnittmuster.
Sieht nach gut geschärftem Werkzeug aus.
:)
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Re: Pilzbefall beim Flieder
Sieht nach Kettensäge aus.
Was sagt der Übergang von lebender zu toter Rinde, also die Schnittfläche davon? Diffus oder eher scharf abgegrenzt?
Was sagt der Übergang von lebender zu toter Rinde, also die Schnittfläche davon? Diffus oder eher scharf abgegrenzt?
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