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Stimmt es das unter einem Walnussbaum nichts mehr wächst? (Gelesen 16556 mal)
Moderator: cydorian
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Re: Stimmt es das unter einem Walnussbaum nichts mehr wächst?
Bei uns wachsen dort Himbeeren, Osterglocken, ährige Teufelskralle, Hohlzahn und noch ein paar Pflanzen, deren Namen ich nicht kenne, sowie immer wieder mal Feenkrokus.
Alles eigentlich unabsichtlich und daher auch ungepflegt, ich lass das Laub liegen.
Kurzzeitig hatte ich dort auch mal origanum hirtum, diesen weißblühenden Oregano aus Griechenland. Der hat sich wacker gehalten, aber besser wuchs er dann schon in der Sonne.
Alles eigentlich unabsichtlich und daher auch ungepflegt, ich lass das Laub liegen.
Kurzzeitig hatte ich dort auch mal origanum hirtum, diesen weißblühenden Oregano aus Griechenland. Der hat sich wacker gehalten, aber besser wuchs er dann schon in der Sonne.
- cydorian
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Re: Stimmt es das unter einem Walnussbaum nichts mehr wächst?
bernjul hat geschrieben: ↑22. Apr 2018, 22:50
Viel mehr als 10x10 Meter sollte der nicht einnehmen (habe 17 x17 m) und viel mehr als 10m hoch muss der auch nicht werden.
Der Baum wird dich nicht fragen, wie weit er wachsen kann, der tuts einfach. Für eine normale Walnuss sind 10m Kronendurchmesser um 10m Höhe nicht viel. Der wird grösser, vor allem deutlich höher. Versuche, eine Walnuss auf Schwarznussunterlage zu bekommen, die bleiben etwas kleiner. Aber über 10m dürften die auch kommen. Schneiden kannst du auch vergessen, dafür würdest du eine Telekopf-Arbeitsbühne brauchen.
Unter Walnüssen gedeiht Vieles, weil sie normalerweise relativ licht wachsen. Viele Gehölze und Pflanzen für Halbschatten kommen da gut zurecht. Natürlich gibts die üblichen Beschränkungen wie bei allen Pflanzungen um Bäume herum: Dort ist es trockener und nährstoffärmer, weil das grössere Gehölz mit seinem Wurzelgeflecht konkurrenzstärker ist.
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Re: Stimmt es das unter einem Walnussbaum nichts mehr wächst?
Ich habe gerade nach gegen Marssonina widerstandsfähigen Walnüssen gegugelt und dabei diesen Text: Gärtnerische Aspekte zur Walnuss gefunden. Weiter hinten werden die verbreiteten Sorten vorgestellt. Geisenheimer Nr. 26 ist wenig anfällig für Marssonina. Hier ist noch ein Überblick über einige Sorten. Dort steht, daß Geisenheim 26 kleinkronig sei. Stimmt das?
Chlorophyllsüchtig
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Re: Stimmt es das unter einem Walnussbaum nichts mehr wächst?
Auf einer Nachbarswiese steht eine Walnuss, von der ich vermute, dass sie die Nr.26 ist. Der Baum ist tatsächlich kleiner als meine Nr. 120 und war die letzten Jahre auffallend gesund. Seit letztem Jahr ist das nicht mehr so.
Ob das am Spätfrost vor einem Jahr lag oder an nicht mehr vorhandener Pflege, der frühere Besitzer ist gestorben, oder etwas anderem, weiß ich nicht.
Ob das am Spätfrost vor einem Jahr lag oder an nicht mehr vorhandener Pflege, der frühere Besitzer ist gestorben, oder etwas anderem, weiß ich nicht.
Re: Stimmt es das unter einem Walnussbaum nichts mehr wächst?
Stauden hatten keine Probleme, der Rasen fand die herabfallenden Blätter wirklich nicht toll.
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Re: Stimmt es das unter einem Walnussbaum nichts mehr wächst?
Rieke hat geschrieben: ↑23. Apr 2018, 15:10
Dort steht, daß Geisenheim 26 kleinkronig sei. Stimmt das?
Sieh dir die Quadratmeterzahlen in der Liste an. Da ist "kleinkronig" nur 20% kleiner wie der Durchschnitt. Der Platzbedarf ist in einem Garten sowieso noch höher wie in dieser Liste, denn die Liste bezieht sich auf Plantagenanbau, Baum an Baum. Auf dem Hausgrundstück stehen sie aber frei, werden deshalb ausladender und werfen aufgrund der Höhe weite Schatten. Bekommt der Nachbar noch Herbstsonne? Solle man prüfen.
Wenn der Boden so gut ist, bringt das auch noch mehr Wuchskraft. Ich habe mehrere Bäume auf wirklich schlechtem Boden (trocken, kaum eine Spatentiefe mächtig), die trotzdem Giganten sind. Einen habe ich vor ein paar Wochen gefällt (Nüsse taugten nichts, nie was unverschimmeltes geerntet), Stammdurchmesser >60cm und ich war angesichts der weit auseinanderliegenden Jahresringe überrascht, wieviel der immer an Holz zugelegt hat, obwohl er auch auch ständig kräftig Blattkrankheiten hatte.
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Re: Stimmt es das unter einem Walnussbaum nichts mehr wächst?
Hallo Staudo :D,
dass unter dem Walnussbaum, insbesondere dem Schwarzwalnussbaum, nichts wächst, liegt nicht zwangsläufig an einem Licht-, Wasser- oder Mineralstoffmangel, sondern an einem Faktor, den man Allelopathie (allélon; gegenseitig, páthe; Einwirkung) nennt.
Mithilfe dieses Effekts kann der Baum sich vor Schädlingen schützen. In den Wurzeln, Blättern Früchten und im Stamm des Schwarzwalnussbaumes ist Hydrojuglon enthalten, das bei der Beschädigung einzelner Pflanzenteile, z.B. durch Verrottung oder Fraßschäden, zum giftigen Stoff Juglon durch Sauerstoffeinwirkung oxidiert wird.
Durch Juglon, welches andere Pflanzen durch ihre Wurzeln aufnehmen, wird deren Wachstum und Photosyntheseprozess gehemmt. Allerdings gibt es auch Pflanzen, wie die Zuckerrübe, das Maiglöckchen oder die Schneebeere, die von Juglon profitieren, weshalb wir empfehlen, solche Pflanzen unter dem Walnussbaum zu pflanzen.
Die Ausschüttung von Juglon bei Beschädigung und Verrottung von Pflanzenteilen ist also keine Gärtnerlegende, sondern eine biologisch-wissenschaftlich belegte Reaktion des Walnussbaumes auf Konkurrenten und Fraßfeinde.
Viele Grüße,
die qualifizierten Schülerinnen und Schüler aus Bethel 8)
Quelle:
African Journal of Biotechnology Vol 7 (12), pp. 1870-1874, 17 June, 2008. Available online at Link entfernt!1/AJB)
1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht
dass unter dem Walnussbaum, insbesondere dem Schwarzwalnussbaum, nichts wächst, liegt nicht zwangsläufig an einem Licht-, Wasser- oder Mineralstoffmangel, sondern an einem Faktor, den man Allelopathie (allélon; gegenseitig, páthe; Einwirkung) nennt.
Mithilfe dieses Effekts kann der Baum sich vor Schädlingen schützen. In den Wurzeln, Blättern Früchten und im Stamm des Schwarzwalnussbaumes ist Hydrojuglon enthalten, das bei der Beschädigung einzelner Pflanzenteile, z.B. durch Verrottung oder Fraßschäden, zum giftigen Stoff Juglon durch Sauerstoffeinwirkung oxidiert wird.
Durch Juglon, welches andere Pflanzen durch ihre Wurzeln aufnehmen, wird deren Wachstum und Photosyntheseprozess gehemmt. Allerdings gibt es auch Pflanzen, wie die Zuckerrübe, das Maiglöckchen oder die Schneebeere, die von Juglon profitieren, weshalb wir empfehlen, solche Pflanzen unter dem Walnussbaum zu pflanzen.
Die Ausschüttung von Juglon bei Beschädigung und Verrottung von Pflanzenteilen ist also keine Gärtnerlegende, sondern eine biologisch-wissenschaftlich belegte Reaktion des Walnussbaumes auf Konkurrenten und Fraßfeinde.
Viele Grüße,
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Re: Stimmt es das unter einem Walnussbaum nichts mehr wächst?
Rieke hat geschrieben: ↑23. Apr 2018, 15:10
Ich habe gerade nach gegen Marssonina widerstandsfähigen Walnüssen gegugelt und dabei diesen Text: Gärtnerische Aspekte zur Walnuss gefunden. Weiter hinten werden die verbreiteten Sorten vorgestellt. Geisenheimer Nr. 26 ist wenig anfällig für Marssonina. Hier ist noch ein Überblick über einige Sorten. Dort steht, daß Geisenheim 26 kleinkronig sei. Stimmt das?
Ich hab letztes Jahr einen Walnussbaum gepflanzt, eine Nr. 26.
Ich wollte auch einen, der nicht all zu riesig wird.
Ich habe auch widersprüchliche Aussagen zur endgültigen Größe des 26 gefunden, aber tendenziell scheinen die kleiner zu bleiben. Ich hoffe es zumindest.
Aus aktuellem Anlass: Meine 26 fängt erst jetzt an auszutreiben. 4 Wochen nach dem Sämlings-Walnuss beim Nachban. Damit ist die Sorte recht ungefähredet bzgl. Spätfrost.
Klimazone 6a
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Re: Stimmt es das unter einem Walnussbaum nichts mehr wächst?
Den qualifizierten Schülern aus Bethel kann ich zur Erweiterung Ihre Kenntnisse mitteilen, dass unter meinen Bäumen so ziemlich alles wächst... :D
Viele Grüße von
RosaRot
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Re: Stimmt es das unter einem Walnussbaum nichts mehr wächst?
Wobei ich anmerken möchte gehemmt heisst ja nicht das die gleich eingehen.
Im Wurzeldruck von Bäumen ist das Wachstum sicher gehemmt. Stoffe die sie abgeben um sich Nährstoff-, Licht- und Wasserkonkurrenz vom Hals zuhalten sind in der Regel im Labor leicht zu identifizieren. Im Lebensraum aber lange nicht so effektiv wie man annehmen könnte.
Wie effektiv sie sind zeigt dann eben die Gartensituation. Auch die Konkurrenz schläft nicht. Ich habe den Eindruck das viele Pflanzen längere Zeit brauchen um sich an solchen Orten zu etablieren. Wenn das dann mal geschehen ist sind sie aber gesund und ausdauernd.
Im Wurzeldruck von Bäumen ist das Wachstum sicher gehemmt. Stoffe die sie abgeben um sich Nährstoff-, Licht- und Wasserkonkurrenz vom Hals zuhalten sind in der Regel im Labor leicht zu identifizieren. Im Lebensraum aber lange nicht so effektiv wie man annehmen könnte.
Wie effektiv sie sind zeigt dann eben die Gartensituation. Auch die Konkurrenz schläft nicht. Ich habe den Eindruck das viele Pflanzen längere Zeit brauchen um sich an solchen Orten zu etablieren. Wenn das dann mal geschehen ist sind sie aber gesund und ausdauernd.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.
Axel
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Re: Stimmt es das unter einem Walnussbaum nichts mehr wächst?
Wo es nicht regnet kann auch kein Juglon aus den Blättern gewaschen werden.RosaRot hat geschrieben: ↑6. Mai 2019, 10:57
Den qualifizierten Schülern aus Bethel kann ich zur Erweiterung Ihre Kenntnisse mitteilen, dass unter meinen Bäumen so ziemlich alles wächst... :D
Ansonsten hat partisanengärtner auch Recht, ältere oder etablierte Pflanzen sind robuster als junge Sämlinge. Empfindliche Keimlinge sterben schon beim schief angucken, anderes braucht mit vergiftung einfach etwas länger bis sichs etabliert.
Ein weiteres bekanntes Beispiel der Allelopathie ist das Koffein des Kaffe- oder Teestrauchs. Mulchen mit frischem, ungebrühten Kaffeepulver hat trotzdem nur einen recht geringen hemmenden Effekt, ähnlich wie die Harze aus Holzhäcksel. Rindenmulch hat schon etwas mehr potentere Gerbstoffe, aber auch da wächst oft fleissig Unkraut drauf, spätestens wenn er ausgelaugt ist.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
- RosaRot
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Re: Stimmt es das unter einem Walnussbaum nichts mehr wächst?
Kaffee hat einen deutlich stärkeren hemmenden Effekt auf manche Pflanzen als Walnusslaub, scheint mir. Ich schütte den Kaffeesatz an die Blaubeeren. Die wachsen munter - die Glockenblumen(Campanula bononiensis) die da zufällig in die Nähe gerieten wachsen deutlich verhaltener bis gleich gar nicht.
Der Boden unter meinen Walnüssen ist humusreicher als sonst an vielen Stellen des Gartens, deshalb wächst dort alles mögliche. Das Laub räume ich nie ab. Es verknatscht nicht, weil, das stimmt, es hier wenig regnet, was auch den Nüssen gut gefällt.
Der Boden unter meinen Walnüssen ist humusreicher als sonst an vielen Stellen des Gartens, deshalb wächst dort alles mögliche. Das Laub räume ich nie ab. Es verknatscht nicht, weil, das stimmt, es hier wenig regnet, was auch den Nüssen gut gefällt.
Viele Grüße von
RosaRot
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Re: Stimmt es das unter einem Walnussbaum nichts mehr wächst?
mir kommt vor, dort wo ich mit kaffeesud gemulcht habe wächst auch alles schlechter, trotz herrlichster erde
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