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Re: komischer Vogel oder Usutu-Viruserkrankung

Verfasst: 31. Aug 2018, 22:27
von Nemesia Elfensp.
partisaneng hat geschrieben: 31. Aug 2018, 21:40
Ja, der Test dient dazu den gefährlicheren West Nil auszuschließen. Es gibt aber eine Kreuzreaktion mit dem Usutu Virus.

Ich kann mir nicht vorstellen das die Spenden verwenden die bei diesem Test durchgefallen sind und es nur der Usutu war.
[/quote]

Beide Arboviren werden durch den Test nachgewiesen und beide sind für erkrankte Personen, welche auf eine Bluttransfusion angewiesen sind, nicht ungefährlich.
hier z.b. heisst es:
[quote]Aus Untersuchungen in Blutspenden wissen die Forscher immerhin von zwei Menschen in Deutschland, die mit dem Erreger infiziert waren. Symptome haben sich bei ihnen aber nicht gezeigt. Blutspenden werden routinemäßig auf das West-Nil-Virus untersucht. Die Tests sprechen auch auf Usutu an. Diese sogenannte Kreuzreaktivität erschwert es den Fachleuten aber, die tatsächliche Verbreitung des Erregers einzuschätzen, sagt Jonas Schmidt-Chanasit.

"Hier waren wir sicherlich auf einem Auge blind in den letzten Jahren und müssen deutlich aufpassen, dass uns da nicht etwas durch die Lappen geht. Also auf Ebene der humanen Infektionen. Sowohl was Transplantation, Blutspendedienste anbetrifft als auch die klinisch auffälligen Fälle, die zum Beispiel mit einer Enzephlitis, also einer Gehirnentzündung einhergehen, wo wir eben in den letzten Jahren nicht daran gedacht haben. Da haben wir noch deutlich die klinische Aufmerksamkeit gegenüber solchen Fällen zu steigern."


Was mir dabei auch in den Sinn kommt, sind solche Fälle von Hirnhautentzündungen, die nicht als solche erkannt werden, weil die betroffene Person nicht in einem klassischen FSME-Gebiet lebt oder durchgereist ist....................Usutu könnte es ja auch sein und womöglich viel öfter in Frage kommen, als die Medizin bisher gedacht hat.

Re: Komischer Vogell bzw. Amsel...

Verfasst: 2. Sep 2018, 10:03
von fyvie
Nemesia hat geschrieben: 31. Aug 2018, 21:05
fyvie hat geschrieben: 31. Aug 2018, 20:46
Das ist sehr interessant.
Mir kommt gerade der Gedanke, ob die unterschiedlichen Aussagen bzgl. der Infektionsmöglichkeit sich nicht auf unterschiedliche Übertragungswege beziehen könnten und somit für Widersprüchlichkeit sorgen.

In dem einen Falls bezieht sich die Aussage auf die Übertragbarkeit Vogel-Mensch, im anderen Fall auf die Infektion des Menschen durch die Stechmücke.


die Unklarheit ist geklärt (von hier)






Gut, das bestätigt das Zitat des Nabu in der SZ, das Virus wäre nicht 'ansteckend'. Sie brachte diese Aussage im Zusammenhang mit dem Fund von Wildvögeln wohl auch zur Beruhigung der Finder.
Aus diesem Grund und in diesem Zusammenhang hatte ich es hier erwähnt.

Dass oder ob eine Übertragung durch Stechmücken möglich wäre war mir nicht bekannt und wohl thematisch nicht relevant im gelesenen Artikel.

Sind aber für mich auch zwei ganz unterschiedliche Perspektiven. Vor einer 'Ansteckung' kann ich mich relativ sicher durch eigene Vorsichtsmaßnahmen schützen, eine 'Übertragung' hat für mich immer mit einem aktiven Vorgehen von anderer Seite zu tun, wobei sich die Situation gegenüber dem Überträger häufig als unberechenbar erweist.

Im Hinterkopf sollte man aber vielleicht doch behalten, dass sich die persönliche Mückengartenpopulation an einem infizierten Wildvogel widerum ihrerseits infizieren könnte und der Vogel auf diesem Weg evtl. eine Gefahr für den Gärtner darstellt... :-\

Ich nehme nicht an, dass Mücken tote Organismen stechen oder das Virus im toten Organismus länger überlebt, aber wo ein toter infizierter Vogel gefunden wird, gibt es vielleicht auch noch infizierte Lebende...

Re: Komischer Vogell bzw. Amsel...

Verfasst: 2. Sep 2018, 10:20
von Nemesia Elfensp.
fyvie hat geschrieben: 2. Sep 2018, 10:03
Im Hinterkopf sollte man aber vielleicht doch behalten, dass sich die persönliche Mückengartenpopulation an einem infizierten Wildvogel widerum ihrerseits infizieren könnte und der Vogel auf diesem Weg evtl. eine Gefahr für den Gärtner darstellt... :-\
Exakt der Punkt!
Ich denke, dass es bei Menschen um so mehr infektionen durch Mückenstiche geben wird, um so mehr Vögel infiziert sind.
Diese "Lawine" ist wohl nicht mehr aufzuhalten.
Aktuell scheint es mir so, als gäbe es ein eher verhaltene Informationspolitik für die Bevölkerung. (ähnlich wie bei Borrelien, FSME und den anderen Coinfektionen bei Zecken und Pferdefliegen)

Aber vielleicht muss sich das durch irgendwelche Umstände einmal ändern.

Interessant wäre, zu wissen, wie stark die Mückenpopulation schon durchseucht ist.

Re: Komischer Vogell bzw. Amsel...

Verfasst: 2. Sep 2018, 10:25
von nana
fyvie hat geschrieben: 2. Sep 2018, 10:03
Gut, das bestätigt das Zitat des Nabu in der SZ, das Virus wäre nicht 'ansteckend'. Sie brachte diese Aussage im Zusammenhang mit dem Fund von Wildvögeln wohl auch zur Beruhigung der Finder.


Nichts destotrotz ist die Darstellung im Stern vom 25.8.18: "Für Menschen, die gestochen werden, besteht laut Nabu nach bisherigem Kenntnisstand keine Gefahr" wohl so nicht korrekt. Oder sehe ich da was falsch?

Re: Komischer Vogell bzw. Amsel...

Verfasst: 2. Sep 2018, 12:40
von partisanengärtner
Das die Kadaver nicht ansteckend sind würde ich noch mit einem kleinen Fragezeichen versehen.
Vögel haben diverse Blutsauger im Gefieder. Da wäre eine Übertragung durch einen Floh der in seiner Not wegen Todes des Wirtes mal uns versucht schon denkbar.
Das Vogelflöhe auch an Menschen gehen weisss jeder Hühnerhalter. Bei den anderen Blutsaugern wäre mir das mir nicht so geläufig. Meist erwischt man die ja nicht in Flagranti sondern hat nur die juckenden Stiche.

Belege dazu habe ich noch nicht gefunden.

Re: Komischer Vogell bzw. Amsel...

Verfasst: 2. Sep 2018, 15:01
von Cryptomeria
Im neuen Newsletter vom Nabu: Usutu -Virus tötet mehr Amseln als zuvor. Zahlen zu 2018 und Verbreitungskarten.
VG Wolfgang

Re: Komischer Vogell bzw. Amsel...

Verfasst: 2. Sep 2018, 18:42
von fyvie
nana hat geschrieben: 2. Sep 2018, 10:25
fyvie hat geschrieben: 2. Sep 2018, 10:03
Gut, das bestätigt das Zitat des Nabu in der SZ, das Virus wäre nicht 'ansteckend'. Sie brachte diese Aussage im Zusammenhang mit dem Fund von Wildvögeln wohl auch zur Beruhigung der Finder.


Nichts destotrotz ist die Darstellung im Stern vom 25.8.18: "Für Menschen, die gestochen werden, besteht laut Nabu nach bisherigem Kenntnisstand keine Gefahr" wohl so nicht korrekt. Oder sehe ich da was falsch?


Evtl. auf der Basis der Erfahrungen, dass ein schwererer Krankheitsverlauf eher unwahrscheinlich ist, schon.

Re: Komischer Vogell bzw. Amsel...

Verfasst: 2. Sep 2018, 19:42
von Nemesia Elfensp.
fyvie hat geschrieben: 2. Sep 2018, 18:42
nana hat geschrieben: 2. Sep 2018, 10:25
fyvie hat geschrieben: 2. Sep 2018, 10:03
Gut, das bestätigt das Zitat des Nabu in der SZ, das Virus wäre nicht 'ansteckend'. Sie brachte diese Aussage im Zusammenhang mit dem Fund von Wildvögeln wohl auch zur Beruhigung der Finder.


Nichts destotrotz ist die Darstellung im Stern vom 25.8.18: "Für Menschen, die gestochen werden, besteht laut Nabu nach bisherigem Kenntnisstand keine Gefahr" wohl so nicht korrekt. Oder sehe ich da was falsch?


Evtl. auf der Basis der Erfahrungen, dass ein schwererer Krankheitsverlauf eher unwahrscheinlich ist, schon.
evtl...............und ohne Berücksichtigung der kommenden Veränderung, wie z.b. des steigende Duchseuchungsgrad (mit Usutu) in der Mücken- u. Vogelpopulation.