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Komischer Vogell bzw. Amsel... (Gelesen 3331 mal)

Tiere beobachten, schützen und erkennen

Moderator: partisanengärtner

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Weidenkatz
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Komischer Vogell bzw. Amsel...

Weidenkatz »

... sitzt stoisch auf 50cm Höhe in der Blaubeere und rührt sich nicht, habe sie fast gestreift ???.
Was mag das sein und ob die Miez da tagsüber was getan hat? Die geht gerade einfach vorbei und ignoriert den Vogel....
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nana
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Re: Komischer Vogell bzw. Amsel...

nana » Antwort #1 am:

Davon hatte ich diesen Sommer auch zwei im Garten. Ich dachte erst Hitze oder verletzt von Katze oder so. Inzwischen halte ich den Usutu-Virus für nicht ausgeschlossen.
Wühlmaus
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Re: Komischer Vogell bzw. Amsel...

Wühlmaus » Antwort #2 am:

Dieser Virus scheint heuer, "dank" der Hitze wieder sehr aktiv.
Im Winter hatten wir oft 10 und mehr Amseln an den diversen Futterplätzen. Jetzt sieht und hört man nix :-\
WühlmausGrüße

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Weidenkatz
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Re: Komischer Vogell bzw. Amsel...

Weidenkatz » Antwort #3 am:

Ups :-\... Ist der gefährlich für Säugetiere- Katze, Mensch?
Sind " deine " Amseln dann verendet?
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nana
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Re: Komischer Vogell bzw. Amsel...

nana » Antwort #4 am:

Ich habe keine tote Amsel gefunden. Das will hier aber gar nichts heißen, sie kann ja irgendwo anders liegen.

Die ein oder andere Amsel kommt aber morgens immer noch. Vorwiegend wenn die Rasenbewässerung lief. Vor ein paar Wochen kam eine paar Tage lang immer eine ganze Schar von Jungvögeln.
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Christina
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Re: Komischer Vogell bzw. Amsel...

Christina » Antwort #5 am:

Mir fallen hier in letzter Zeit auch oft Amseln auf, die kaum mal weghüpfen wenn man sich nähert. Sie erscheinen mir auch insgesamt sehr lahm. Ich dachte erst, es wären Jungtiere, aber inzwischen denke ich auch, daß es der Virus ist.
Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, werden das Antlitz dieser Welt verändern.  (Sprichwort der Xhosa)
nana
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Re: Komischer Vogell bzw. Amsel...

nana » Antwort #6 am:

Sie wirkten auf mich alt und kraftlos. Dann dachte ich, sie können nicht mehr fliegen (daher auch die Vermutung mit der Katze). Stimmte aber nicht. Unter scheinbar großen Kraftaufwand sind sie dann doch immer noch kleine Strecken geflogen.
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Weidenkatz
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Re: Komischer Vogell bzw. Amsel...

Weidenkatz » Antwort #7 am:

Dito :P
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fyvie
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Re: Komischer Vogell bzw. Amsel...

fyvie » Antwort #8 am:

Wie Norna im anderen Faden schon schrieb, sind viele Vögel momentan in der Mauser und dadurch häufig geschwächt bzw.mit nur unvollständiger Befiederung ausgestattet und deshalb nicht so reaktionsfähig und vital.

Ich beobachte und füttere seit über drei Jahren ein Amselweibchen, das sehr zutraulich ist und kann diese jahreszeitabhängigen Veränderungen an ihr sehr gut beobachten.

Zur Zeit ist auch sie sehr zerfleddert, sitzt viel einfach nur herum und läßt sich auch nur schwer aus dem Unterholz locken. Nach ihrer dritten Jahresbrut heuer ist sie vermutlich zusätzlich dadurch geschwächt.

Ich schätze diese 'Reglosigkeit' dient auch als Schutz in dieser sensiblen Phase, was man ja am Verhalten deiner Katze beobachten kann. Wenn der Vogel geschwächt irgendwo rumhüpfen/flattern würde, wäre sie vielleicht eher schnell ein Opfer

Nichtsdestotrotz ist das Virus wohl momentan sehr aktiv :-[
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Nemesia Elfensp.
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Re: Komischer Vogell bzw. Amsel...

Nemesia Elfensp. » Antwort #9 am:

Weidenkatz hat geschrieben: 27. Aug 2018, 18:33
Ups :-\... Ist der gefährlich für Säugetiere- Katze, Mensch? [/quote]

aus Wiki:
hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00
Das Usutu-Virus ist eine Virusspezies aus der Gattung Flavivirus. Es ist mit dem Japanischen Enzephalitis-Virus und dem West-Nil-Virus verwandt. Das Usutu-Virus wird durch Stechmücken übertragen und gehört somit zu den Arboviren. Es stammt ursprünglich aus Afrika, ...........................
...........Das Virus verursacht Infektionen bei Vögeln und Säugetieren, so auch beim Menschen.
Bei Vögeln ist die Infektion oft tödlich, beim Menschen verläuft die Infektion in der Mehrheit der Fälle symptomfrei oder mit geringen Beschwerden ab. Neurologische Symptome und schwere Krankheitsverläufe sind beim Menschen extrem selten, aber nicht ausgeschlossen.[3]


und weiter:
[quote]
Verbreitung in Europa
Erstes Auftreten in Österreich

Seit dem Jahr 2001 sind in Österreich mehrfach Wildvögel an dem Virus gestorben („Amselsterben“). 2003 wurden die Todesfälle bei Amseln sowie vereinzelt für
Bartkäuze,
Blaumeisen,
Haussperlinge,
Kohlmeisen,
Singdrosseln und
Kleiber in Wien und den niederösterreichischen Bezirken Wien Umgebung, Mödling, Baden, Wiener Neustadt, Neunkirchen, Bruck/Leitha, Gänserndorf, Mistelbach, Korneuburg und Tulln sicher nachgewiesen.[13]
Im Sommer 2017 wurden bei 6 Blutspendern das Usutu-Virus nachgewiesen.[14]

Ungarn, Schweiz und Italien


................Retrospektive Untersuchungen zeigten, dass bereits 1996 ein Vogelsterben in der Toscana auf eine Infektion mit dem Usutu-Virus zurückzuführen war.[15]
Im Herbst des Jahres 2009 wurde in Italien (und damit Europa) erstmals Usutu-Infektionen bei zwei Menschen diagnostiziert, die eine Meningoenzephalitis auslösten.[8]

Deutschland
2011 bis 2016


Im September 2011 wurde das Virus in einer toten Amsel aus Birkenau in Hessen vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) in Hamburg nachgewiesen.[16][17] Wenige Tage danach ist das Virus bei vier Amseln in Mannheim sowie in Dossenheim in Baden-Württemberg von Mitarbeitern des Friedrich-Loeffler-Instituts entdeckt worden.[18]

Neuen Erkenntnissen zufolge gelangten infizierte exotische Stechmücken mit Warentransporten nach Deutschland. Das Usutu-Virus ist jedoch nicht ausschließlich auf exotische Moskitos als Wirt angewiesen, sondern wird ebenso von einheimischen Stechmückenarten übertragen. Auch die Eier und Larven der Mücken beherbergen das Virus...................
................
............Im Juli 2012 wurde eine infizierte Amsel in der nordrhein-westfälischen Stadt Siegen gefunden, was eine frühere Annahme, das Virus verbreite sich nur in Flusstälern, entkräftet.[19]

Im Herbst 2016 wurden vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) innerhalb von zwei Wochen über 600 tote Vögel, vorwiegend Amseln, gezählt. Schwerpunkte des Vogelsterbens waren nach Angaben des NABU Nordrhein-Westfalen, der Raum Leipzig sowie Berlin, Schleswig-Holstein und der nördliche Teil Niedersachsens.[20]
In Deutschland wurden 2012 (süd-westliches Deutschland)[21] und im September 2016 (Aachen)2 Blutspender positiv auf das Usutu-Virus getestet.[22]


(Hervorhebund durch mich/ alle Zitate von hier)

Wer wohl die Überprüfung des Blutes der Blutspender veranlasst hat - und warum nur?
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fyvie
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Re: Komischer Vogell bzw. Amsel...

fyvie » Antwort #10 am:

Das ist sehr interessant.
Mir kommt gerade der Gedanke, ob die unterschiedlichen Aussagen bzgl. der Infektionsmöglichkeit sich nicht auf unterschiedliche Übertragungswege beziehen könnten und somit für Widersprüchlichkeit sorgen.

In dem einen Falls bezieht sich die Aussage auf die Übertragbarkeit Vogel-Mensch, im anderen Fall auf die Infektion des Menschen durch die Stechmücke.
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Nemesia Elfensp.
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Re: Komischer Vogell bzw. Amsel...

Nemesia Elfensp. » Antwort #11 am:

fyvie hat geschrieben: 31. Aug 2018, 20:46
Das ist sehr interessant.
Mir kommt gerade der Gedanke, ob die unterschiedlichen Aussagen bzgl. der Infektionsmöglichkeit sich nicht auf unterschiedliche Übertragungswege beziehen könnten und somit für Widersprüchlichkeit sorgen.

In dem einen Falls bezieht sich die Aussage auf die Übertragbarkeit Vogel-Mensch, im anderen Fall auf die Infektion des Menschen durch die Stechmücke.
[/quote]

die Unklarheit ist geklärt (von hier)

[quote]Usutu-Virus, ein afrikanisches „Arbovirus" erobert Europa

...........................
.........
Da u. U. auch Menschen an einer USUV-Infektion erkranken können, hat diese den Status einer Zoonose. Die Infektion des Menschen geht jedoch meistens mit unspezifischen Symptomen wie Fieber und Hautausschlägen einher. Mit Ausnahme von 3 Fällen (1x Dakar, 1982; 2x Italien, 2009) wurden weltweit keine weiteren schweren Krankheitsverläufe beschrieben. In Italien erkrankten zwei immungeschwächte ältere Menschen an einer Gehirnentzündung (Enzephalitis).
Dateianhänge
usutu_infektionszyklus_schematisch_623x312.jpg
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Re: Komischer Vogell bzw. Amsel...

partisanengärtner » Antwort #12 am:

Blutspenden werden soweit mir bekannt routinemäßig auf das WestNil Virus getestet. Der Test reagiert aber auch auf Usutu also eine Kreuzreaktion.
Wenn also gewollt lässt sich da dann auch eine Abgrenzung zwischen den unterschiedlichen Belastungen gemacht werden.

Dazu muß kein Spender Symptome zeigen. Dies dient der normalen Vorsorge.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel
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Re: komischer Vogel oder Usutu-Viruserkrankung

Nemesia Elfensp. » Antwort #13 am:

partisaneng hat geschrieben: 31. Aug 2018, 21:13
Blutspenden werden soweit mir bekannt routinemäßig auf das WestNil Virus getestet. Der Test reagiert aber auch auf Usutu also eine Kreuzreaktion.
Wenn also gewollt lässt sich da dann auch eine Abgrenzung zwischen den unterschiedlichen Belastungen gemacht werden.

Dazu muß kein Spender Symptome zeigen. Dies dient der normalen Vorsorge.
[/quote] Es dient also der Sicherheit evtl. Blutspendenempfänger, damit sie nicht mit dem Usutu-Virus infiziert werden?

zu den Hintergünden fand ich noch:
Usutu ist zurück – und das nicht nur bei Amseln sondern auch beim Menschen
hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00 Mit Usutu-Viren infizierte Menschen häufiger als gedacht

Neben Wildvögeln können sich auch Menschen durch den Stich von Stechmücken mit Usutu-Viren infizieren. Üblicherweise verläuft eine Usutu-Virus-Infektion beim Menschen ohne Symptome, gelegentlich können Fieber und Hautausschlag auftreten. Neurologische Symptome und schwerer Krankheitsverlauf sind beim Menschen selten, sie wurden jedoch bei immunsupprimierten Patienten beobachtet, zum Beispiel bei zwei Fällen aus dem Jahr 2009 in Italien.

Aufgrund der regelmäßigen USUV-Nachweise in Wildvögeln nimmt auch die Infektionsgefahr für den Menschen zu. Da das bekannt humanpathogene West Nil-Virus in Ostösterreich endemisch ist, werden seit 2014 alle Blutspenden aus diesem Bereich auf Flaviviren untersucht. „Usutu-Viren sind im Gegensatz zu anderen Flaviviren nicht melde- oder anzeigepflichtig. Sie werden jedoch ebenfalls mit dem zur Untersuchung der Blutspenden eingesetzten Test detektiert“, erklärt Franz Allerberger von der AGES. Die genetische Überprüfung der Flavivirus-positiv getesteten Blutproben zeigte, dass es sich bei insgesamt sieben Spendern um eine Infektion mit Usutu-Viren und nicht West Nil-Viren handelte. Keiner der mit Usutu-Viren infizierten Spender zeigte jedoch Symptome und nur einer gab einen Aufenthalt im Ausland an.

[quote] Tests von Spenderblut verhindern Folgeerkrankungen

„Flavivirus-positiv getestete Blutspenden – unabhängig davon ob es sich um West Nil- oder Usutu-Viren handelt – werden vernichtet und stellen daher keine Gefahr für Empfänger von Blutspenden dar. Es gibt aber eine Reihe von Ländern in Europa, in denen West Nil-Viren noch nicht aufgetreten sind, sehr wohl aber Usutu-Viren. Blutspenden aus diesen Ländern werden oft nicht auf Flavivirusinfektionen untersucht. Die Empfänger von Blutspenden sind aber häufig Personen mit geschwächtem Immunsystem, für die eine Usutu-Virus-Infektion gefährlich werden könnte. Darauf aufmerksam zu machen war einer der wesentlichsten Punkte in unserer zweiten Publikation“, sagt Nowotny.
(von hier, aus einem Bericht aus Österreich)
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Re: Komischer Vogell bzw. Amsel...

partisanengärtner » Antwort #14 am:

Ja, der Test dient dazu den gefährlicheren West Nil auszuschließen. Es gibt aber eine Kreuzreaktion mit dem Usutu Virus.

Ich kann mir nicht vorstellen das die Spenden verwenden die bei diesem Test durchgefallen sind und es nur der Usutu war.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel
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