News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!

Verloren im Stauden-Dschungel (Gelesen 6981 mal)

Einjährige, Zweijährige, mehrjährige Stauden, Farne, Gräser, Zwiebelpflanzen ...

Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR

Benutzeravatar
APO-Jörg
Beiträge: 5593
Registriert: 3. Feb 2015, 10:47
Wohnort: Wernigerode
Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C
Kontaktdaten:

Re: Verloren im Stauden-Dschungel

APO-Jörg » Antwort #15 am:

Sir_Lunchalot hat geschrieben: 24. Jan 2019, 19:21
Danke euch allen. Dann werde ich mir unter den vorgeschlagenen Pflanzen mal ein paar schöne Exemplare aussuchen, auch wenn sie nicht unbedingt heimisch sind. Heimische Pflanzen mit besonderen Ansprüchen kann ich ja in entsprechend vorbereitete Kübel pflanzen. Dann muss ich mir auch keinen Kipplaster kommen lassen ;D

Die Blumenwiese von APO1 ist sehr schön. Aber da wurde ja sicher mit Saat nachgeholfen, oder? Muss mich mal auf die Suche nach einer guten Saatmischung für meinen Boden machen. Wäre schön, wenn das Beet nicht ewig lang mit großen Lücken stehen würde. Da fällt mir gerade ein: wie viele Stauden pro m² sollte man pflanzen? Bei der Pseudolysimachion longifolium sehe ich bei Stauden-Stade die Empfehlung von 6-9 pro m². Ist das nicht etwas viel?

Ja der Ursprung war eine Samenmischung und Sammlungen auf Waldwiesen in der Natur bei unseren Kindern in der Schweiz.
Ein gestylter Garten kommt mir vor wie eine Besserungsanstalt für die Natur
Wer Schreibfehler findet darf sie behalten
Gruß Jörg
@SuperFisch01
troll13
Beiträge: 14118
Registriert: 13. Feb 2007, 14:21
Kontaktdaten:

Re: Verloren im Stauden-Dschungel

troll13 » Antwort #16 am:

Für mich stellt sich auch die Frage, ob man den Boden wirklich abmagern muss und ob eine detaillierte Bodenprobe notwendig ist. Wichtig ist zu wissen, was für eine Bodenart man hat. Dies lässt sich durch die "Fingerprobe" leicht selbst feststellen. Bei schwerem Boden (Lehm, Ton) lässt sich eine feuchte Probe zwischen den Fingern zu Kügelchen formen, die nicht zerbröseln wie bei einem leichten Sandboden.

Muss es wirklich ein (sich im besten Fall auch noch sich selbst erhaltender) Nachbau eines Trockenrasens sein? Das ist eigentlich nur etwas für versierte Gärtner und klappt auch bei denen in der Regel nicht perfekt und ganz ohne gärtnerische Eingriffe und Pflege..

Ich würde ein klassisches "Beetkonzept" mit einzeln gesetzten Staudengruppen vorschlagen. Viele Wildstauden und auch ihre gärtnerischen Sortenauslesen kommen mit ganz unterschiedlichen Bodenarten zurecht und bieten auch Insekten Nahrung, sofern sie nicht gefüllt blühen bzw steril sind.

Ich empfehle gärtnerisch und ökologisch interessierten Gartenanfängern als Kunden gerne das Konzept der "Lebensbereiche der Stauden". Wer dieses Konzept verstanden hat, hat eigentlich das Rüstzeug, um selbst zu experimentieren. Die "Lebensbereiche" werden inzwischen von vielen Staudengärtnereien für die von ihnen angebotenen Arten und Sorten angegeben.

Und Erfahrungen mit einzelnen Arten und Sorten teilen hier Forumsmitglieder in der Regel gerne und reichlich. ;)

Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
cornishsnow
Master Member
Beiträge: 17899
Registriert: 2. Jun 2005, 07:24
Kontaktdaten:

Hamburg-Altona, Whz 8a

Re: Verloren im Stauden-Dschungel

cornishsnow » Antwort #17 am:

Bei so einem schmalen Beet würde ich eher ein Staudenbeet im Cottage Stil ins Auge fassen, mit Stauden und ein paar ein oder zweijährigen Pendlern, wie Klatsch- oder Seidenmohn.

Von vielen "heimischen" Wildpflanzen gibt es gute Auslesen... wie bei den Wiesen-Margeriten oder Wiesensalbei, Knäueglockenblumen, Nelken und vielen mehr. Sie sind meist robuster und Blütenreicher.
Ein schattiger Garten ist mehr als ein Garten ohne Sonne.
Benutzeravatar
Roeschen1
Beiträge: 13817
Registriert: 23. Jan 2016, 18:57
Kontaktdaten:

BW, Stuttgart, 342m 7b

Re: Verloren im Stauden-Dschungel

Roeschen1 » Antwort #18 am:

Insektenfreundlicher Garten, hier gibt es Infos,
https://www.pflanzenversand-gaissmayer.de/group_view,Insektenfreundlicher+Garten,F2BCD6675E5C4D1F962A45B139762C37,de.html
Grün ist die Hoffnung
OmaMo
Beiträge: 820
Registriert: 16. Jun 2015, 10:59
Kontaktdaten:

Re: Verloren im Stauden-Dschungel

OmaMo » Antwort #19 am:

Grundsätzliche Fragen:
Seid ihr Eigentümer oder Mieter? Musst du hier nicht beantworten, aber wegen finanziellem und Zeitaufwand finde ich das wichtig
Wie ist die Himmelsrichtung? Für den Schatten empfehlen sich andere Pflanzen als für eine Südseite.
Blumenwiese taugt nicht für Kinder: Bienenstachel im Fuß tut weh.
Ist während des Sommerurlaubs jemand zum Gießen da?
Sind viele Regenwürmer in der Erde?

Wie sind die Nachbargärten - kann eine SEHR naturnahe Gestaltung Ärger bringen?



Ich hieß hier mal comora, aber mit vier Enkeln passt das nicht mehr zu mir
Sir_Lunchalot
Beiträge: 12
Registriert: 24. Jan 2019, 15:40
Kontaktdaten:

Re: Verloren im Stauden-Dschungel

Sir_Lunchalot » Antwort #20 am:

OmaMo hat geschrieben: 25. Jan 2019, 07:05
Grundsätzliche Fragen:
Seid ihr Eigentümer oder Mieter? Musst du hier nicht beantworten, aber wegen finanziellem und Zeitaufwand finde ich das wichtig
Wie ist die Himmelsrichtung? Für den Schatten empfehlen sich andere Pflanzen als für eine Südseite.
Blumenwiese taugt nicht für Kinder: Bienenstachel im Fuß tut weh.
Ist während des Sommerurlaubs jemand zum Gießen da?
Sind viele Regenwürmer in der Erde?

Wie sind die Nachbargärten - kann eine SEHR naturnahe Gestaltung Ärger bringen?


Wir sind Mieter. Uns wurde aber erlaubt, dass wir im Garten umgestalten dürfen. Sogar ein Kirschbaum wurde uns erlaubt, wobei ich von dem längst wieder abgerückt bin weil der Platz einfach nicht ausreicht. Da wir aber mindestens die nächsten 15 Jahre hier wohnen wollen, investieren wir gerne was in den Garten. Soll uns ja auch gefallen. Zudem obliegt uns ja eh die Pflege.

Den kompletten Rasen können und wollen wir ja gar nicht in eine Blumenwiese umwandeln. Mir geht es tatsächlich vor allem um das Beet an der Terrasse. Den Rest des Rasens werde ich mähen wie es vorher auch war und ggf. mal ein Gänseblümchen stehen lassen.

Die Terrasse ist nach Süd-West ausgerichtet und es wird dort extrem heiß. Man hat praktisch ab 9 Uhr die Sonne drauf bis sie spät Abends rumgewandert ist. Durch einen Sichtschutzzaun fällt je nach Stand der Sonne etwas Schatten aufs Beet.

Wir haben ein kleines Kind, ja. Aber ehrlich gesagt finde ich, dass der Nutzen an Natur und dem Beobachten von Tieren und dem was so passiert wertvoller ist, als wenn man mal einen Bienenstich abbekommt. Zumal ein Bienen oder Wespenstich praktisch jederzeit und überall passieren kann.

Jemand zum Gießen wäre verfügbar. Und Regenwürmer kann ich nicht genau sagen. Mir ist aber aufgefallen, dass überall auf dem Rasen kleine Erdkügelchen herumlagen als es eine Zeit lang ziemlich feucht war. Vielleicht kommt das von Regenwürmern?

Inwiefern sollte eine naturnahe Gestaltung Ärger einbringen? Wir beachten die Grundstücksgrenzen und pflanzen keine stark wachsenden Pflanzen so, dass sie zum Nachbarn rüber wachsen bzw. würden sie entsprechend schneiden.
1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht
Benutzeravatar
lerchenzorn
Beiträge: 18570
Registriert: 4. Apr 2008, 22:21
Kontaktdaten:

Berliner Umland Klimazone 7a (wohl eher 6b)

Re: Verloren im Stauden-Dschungel

lerchenzorn » Antwort #21 am:

Wichtig scheint mir, eine klare Entscheidung zwischen "Wiese" und Beet zu fällen. Eine Gestaltung ausschließlich mit heimischen Wildpflanzen ist in beiden Fällen deutlich anspruchsvoller als die Mischung mit bewährten Schmuckstauden und Ziergräsern, hast Du ja auch schon abgewählt.

Für Insektenvielfalt sind vielfältige Strukturen wichtiger als einzelne besonders gute Nahrungspflanzen. Eine kleine offene Erdstufe an besonnter Stelle, überständige Staudenstängel und Gräser-Halme im Winterhalbjahr und, wo es passt, ein oder zwei allmählich vor sich hinrottende, kleinere Haufen aus Astabschnitten und Reisig, die aller Jahre nachgelegt werden können. Da ist noch viel mehr denkbar und Du schaust am besten mal in die Wildbienen- und Schmetterlings-Threads.
OmaMo
Beiträge: 820
Registriert: 16. Jun 2015, 10:59
Kontaktdaten:

Re: Verloren im Stauden-Dschungel

OmaMo » Antwort #22 am:

Die Nachbarn sind wichtig, weil eine "Wiese" Samen auf den englischen Rasen der Nachbarn streuen könnte.

Wenn ich an meine barfuß-laufenden Enkel denke, finde ich "Blumen" am Rand günstiger als mitten in der Wiese.
Mit einer Becherlupe lassen sich Gartenkrabbler besser beobachten als unter der Fußsohle.

Mein Enkel hat mal einen Regenwurm gefangen, da hab ich zu ihm gesagt, er darf den nicht kaputt machen, weil der im Garten hilft.
Darauf er: "der kann nicht helfen, der hat doch gar keine Hände."

Natur ist relativ ...


Ich hieß hier mal comora, aber mit vier Enkeln passt das nicht mehr zu mir
Benutzeravatar
Kasbek
Beiträge: 4408
Registriert: 17. Jul 2014, 20:09
Region: Leipziger Tieflandsbucht
Höhe über NHN: 175 m
Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C

Re: Verloren im Stauden-Dschungel

Kasbek » Antwort #23 am:

Wenn sich in der Zeit vor Eurem Einzug längere Zeit niemand um die Fläche gekümmert hat, wird einiges an Brennessel- und Distelsamen ausgefallen sein. Das heißt, Du wirst erstmal zwei, drei Jahre konsequent aufpassen und Jungpflanzen jäten müssen. Aus der Not kannst Du aber gleich eine Tugend machen: Kauf Dir jetzt im Frühjahr ein paar Töpfe mit Schneeglöckchen, Zwergiris, Krokussen, Zwergnarzissen etc. Die stellst Du zunächst auf die Terrasse und hast im Februar/März/April dort Deine Freude dran. Wenn Du dann anfängst, auf der Wiese Disteln auszugraben (möglichst mit dem kompletten Wurzelwerk), hast Du gleich passende Löcher, um diese Zwiebeln dort zu versenken, so daß Du im Frühjahr 2020 dann schon einiges an Frühblühern auf der Wiese hast (Du kannst unabhängig davon natürlich auch im Herbst 2019 lose Zwiebeln „nachlegen“). Du mußt nur beachten, daß Du die Wiese dann nicht eher mähen darfst, bis die besagten Pflanzen im (späten) Frühjahr ihre Blätter eingezogen haben. Oder Du beschränkst solche Pflanzungen auf bestimmte „Inseln“ und mähst dann um diese herum.

Noch ein Aspekt zur Terrasse: Wenn das Beet dort direkt daneben ist, sollte man zweimal überlegen, bevor man Insektenmagneten in die direkte Nachbarschaft setzt – der Vorteil einer direkten Beobachtbarkeit der Insekten muß mit dem Nachteil einer potentiellen Belästigung (sofern man das als solche empfindet) abgewogen werden.

Ansonsten: Volle Sonne und relativ schwerer Boden im Beet kommt für Hemerocallis und für diverse Iris-Arten und -Sorten in Frage. Wenn's quasi-einheimische sein sollen, dann Hemerocallis fulva und Iris sibirica, wobei es für letztere nicht ganz knochentrocken sein sollte und die echte einheimische Form auch schwer beschaffbar ist (alles, was Du im normalen Handel unter diesem Namen findest, sind Hybriden). Aber wenn der Einheimisch-Aspekt nicht zwingend ist, hast Du in diesen Gattungen schon eine enorm reiche Auswahl.
Wer Saaten sät, wird Ernten ernten. (Sander Bittner)
Benutzeravatar
Mathilda1
Beiträge: 4568
Registriert: 3. Jun 2006, 11:48
Kontaktdaten:

Ich liebe dieses Forum!

Re: Verloren im Stauden-Dschungel

Mathilda1 » Antwort #24 am:

wobei viele Insekten ja nicht wirklich nerven, die schaun nur eigen aus.(ging mir so mit diversen ausgefallenen Wespenarten, die auf die Euphorbien geflogen sind - für Menschen haben die sich nicht weiter interessiert)

für freunde hab ich vor einiger Zeit eine Pflanzenmischung zusammengestellt mit vielleicht ähnlichen bedingungen(großes beet in sonne bis Halbschatten an den Kanten, lehmboden(allerdings nicht staunass), durchschnittliche niederschlagsmenge, - sollte bunt und insektenfreundlich sein)
u.a. kam vor sanguisorba "tanna", knautia macedonica , aster dumosus(Mittelmeer und Herbstgruß vom Bresserhof), cicorium intybus, Chrysanthemum hebe
Katzenminze „Walkers low“
Wiesenmarguerite
Blutweiderich Lythrum salicaria „Robert“(an einer feuchteren ecke)
Veronica teuricum „Kapitän“ oder „Azurit“(Ehrenpreis), Wiesensalbei (Salvia pratensis)an einer trockeneren Kante,
Geranium „Orion“(Storchschnabel)
Glockenblume(Campanula persicifolia)
Malva moschata (Moschusmalve)
Geraniummagnificum „Rosemoor“
dazwischen Pennisetum "Hameln"
für den frühling viel crocus tommasinianus(Elfenkrokus), und an den leicht beschatteten Stellen Duftveilchen und Primula elatior im Vordergrund
Benutzeravatar
Mathilda1
Beiträge: 4568
Registriert: 3. Jun 2006, 11:48
Kontaktdaten:

Ich liebe dieses Forum!

Re: Verloren im Stauden-Dschungel

Mathilda1 » Antwort #25 am:

Hemerocallis Fulva sind aber ziemliche Monster, viel Insekten hab ich auf Hemerocallis generell nie gesehen(ich find sie großartig, aber insektenmäßig wären sie mir nicht positiv aufgefallen)
cornishsnow
Master Member
Beiträge: 17899
Registriert: 2. Jun 2005, 07:24
Kontaktdaten:

Hamburg-Altona, Whz 8a

Re: Verloren im Stauden-Dschungel

cornishsnow » Antwort #26 am:

Nein, sie bieten Insekten nicht viel und werden zu groß. Lieber eine kleinere und duftende Hemerocallis citrina oder ähnliche.

Malva moschata und Salvia pratensis sind toll, Campanula glomerata ist auch ein Insektenmagnetzur Terasse hin sind auch eher polsterbildende Pflanzen schön, Thymian Arten, Dianthus plumeria, Sonnenröschen, Iris sambucina oder Iris pallida, Dictamnus albus...
Ein schattiger Garten ist mehr als ein Garten ohne Sonne.
Benutzeravatar
Mathilda1
Beiträge: 4568
Registriert: 3. Jun 2006, 11:48
Kontaktdaten:

Ich liebe dieses Forum!

Re: Verloren im Stauden-Dschungel

Mathilda1 » Antwort #27 am:

stimmt, die Hemerocallis citrina wären an einer Terrasse wirklich ein Gewinn, der Duft ist wunderbar
Benutzeravatar
Hero49
Beiträge: 2982
Registriert: 29. Apr 2011, 17:51
Region: bei Heilbronn
Bodenart: lehmig/humos
Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C

Re: Verloren im Stauden-Dschungel

Hero49 » Antwort #28 am:

Drei höhere Pflanzen für die Mitte des Beetes:
Foeniculum vulgare, Muskatellersalbei und Fingerhüte.
Das beste Pflegemittel für Rosen ist eine scharfe Schere!
Rosige Grüße von Hero49
Benutzeravatar
Roeschen1
Beiträge: 13817
Registriert: 23. Jan 2016, 18:57
Kontaktdaten:

BW, Stuttgart, 342m 7b

Re: Verloren im Stauden-Dschungel

Roeschen1 » Antwort #29 am:

Lavendelsorten, Päonien, ungefüllt, Schleierkraut, Krokus, Schneeglöckchen und Eranthis (Winterling), Obstblüten, von Stachelbeere bis Kirsche.
Grün ist die Hoffnung
Antworten