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Re: Hat meine Quitte Monilia?

Verfasst: 25. Sep 2019, 16:02
von Roeschen1
Eine Infektion ist immer eine Frage der Dosis des Erregers.

Re: Hat meine Quitte Monilia?

Verfasst: 25. Sep 2019, 16:32
von oile
Das ist mir wohlbekannt. Aber bei einem ubiquitär vorkommenden Erreger hilft es relativ wenig, an einzelnen Stellen "Erregerreduzierung" zu betreiben. Wichtiger wäre in dem Fall, die Anfälligkeit für eine Infektion zu reduzieren.

Re: Hat meine Quitte Monilia?

Verfasst: 25. Sep 2019, 16:34
von Mediterraneus
Das stimmt schon.
Aber wenn du rund 15 Hochstämme mit (Tonnen!) von Obst hast, dann schmeißt du nix mehr in die Mülltonne.
Bzw. bewegst du so eine Mülltonne voller Faulobst nicht mehr so leicht von A nach B. Zudem hab ich nur 2 Tonnen, Bio und Normal, die wären dann 2 Monate im Jahr dauervoll ;)

Und selbst wenn ich sämtliche Moniliaäpfel auf meiner Wiese fachgerecht eliminiere, liegen noch Millionen davon auf den unbewirtschafteten Streuobstwiesen um den Ort rum.

Es gibt Jahre, da ist der Befall groß. In anderen Jahren gibt es kaum befallene Früchte.
Zudem sorgt Monilia dafür, dass ich nicht zuviele von den gräßlichen Boskoop ernte. Die Sorte ist (gottseidank) sehr anfällig.

edit: zu spät, Oile war schneller

Re: Hat meine Quitte Monilia?

Verfasst: 25. Sep 2019, 17:13
von cydorian
Monilia ist wenig interessant. Sie ist fast immer nur Folge anderer Probleme. Der Riss in der Frucht wegen extremen Wasserversorgungsschwankungen, die Sonnenbrandnekrose, zu dicht hängende Fruchtbüschel, der bereits genannte Wicklerfrass, was anderes...

Deshalb muss es primär damit gehen, die Ursachen zu bekämpfen. Die Sporenbelastung durch Beseitigung von Fruchtmumien zu senken ist sicher auch nicht verkehrt, aber kommt erst an zweiter Stelle.

Re: Hat meine Quitte Monilia?

Verfasst: 25. Sep 2019, 20:24
von Floris
cydorian hat geschrieben: 25. Sep 2019, 17:13
Beseitigung von Fruchtmumien

Das ist der Punkt!

Die Sporen überdauern nicht im Boden, sondern in überwinternden Früchten, am besten in den eingeschrumpelten Fruchtmumien die im Baum hängen bleiben. Die sollten daher unbedingt entfernt werden.
Und dann eben dahin kommen, wo sie bis zum Frühjahr verrottet sind, oder die Sporen, weil der Kram zugedeckt ist, nicht wegfliegen können.

Bei Pilzinfektionen ist nicht die Menge an Sporen vorrangig verantwortlich dafür, ob eine Infektion erfolgt, sondern, wie Cydorian und Oile ja ausführen, die Umweltbedingungen.
Der Warndienst misst für seine Bekämpfungshinweise ja auch nicht nicht die Sporenbelastung in der Luft, sondern wertet Wetterdaten aus.

Re: Hat meine Quitte Monilia?

Verfasst: 25. Sep 2019, 22:42
von thuja thujon
Für Fruchtmonilia muss es nicht mal regnen, das ist das blöde dran. Der Hieb mit dem Vogelschnabel oder Wespenfraß, Mikroriss usw reicht aus, um das feuchte Fruchtfleisch bloßzulegen und schon kann es losgehen. Eine über solche Wege stattgefundene Moniliainfektion trocknet in den seltensten Fällen wieder ein.