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Baumschnitt Reneklaude nach Umpfropfen (Gelesen 4304 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

ringelnatz
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Re: Baumschnitt Reneklaude nach Umpfropfen

ringelnatz » Antwort #15 am:

So, auch wenn hier wenig Resonanz kommt, ergänze ich mal weiter. Es ist auch ein bisschen Dokumentation für mich selbst. Trotzdem: wenn jemand was anzumerken hat, gerne!

Zustand vor Winter-Baumschnitt:
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ringelnatz
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Re: Baumschnitt Reneklaude nach Umpfropfen

ringelnatz » Antwort #16 am:

Und nach dem Schnitt:
Habe insgesamt nicht viel rausgeschnitten. Ein paar "Reiter" entfernt, ein paar Konkurrenztriebe raus/eingekürzt.
Er hat sehr viel Fruchtknospen angesetzt, bin gespannt wie sich das dieses Jahr aufs Wachstum auswirkt, sollte nochmal weniger werden.
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ringelnatz
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Re: Baumschnitt Reneklaude nach Umpfropfen

ringelnatz » Antwort #17 am:

Den Mitteltrieb werde ich rausnehmen müssen, die Veredelungsstelle sieht furchtbar aus und das Wachstum ist dort auch nicht gut - dann habe ich eine Hohlkrone, was der Belüftung vielleicht gut tut.
Könnte mir vorstellen, dass bei starkem Fruchtbehang das Problem mit Fruchtmonilia nochmal größer wird als letztes Jahr.

Problem ist einfach, dass ich dann eine neue große Wunde setze, deswegen habe ich mich bisher noch nicht getraut. Mal schauen ob ich mir demnächst ein Herz fasse...
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Ayamo
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Re: Baumschnitt Reneklaude nach Umpfropfen

Ayamo » Antwort #18 am:

ringelnatz hat geschrieben: 26. Jan 2022, 10:30
Und nach dem Schnitt:
Habe insgesamt nicht viel rausgeschnitten. Ein paar "Reiter" entfernt, ein paar Konkurrenztriebe raus/eingekürzt.
Er hat sehr viel Fruchtknospen angesetzt, bin gespannt wie sich das dieses Jahr aufs Wachstum auswirkt, sollte nochmal weniger werden.


Ich würde vermutlich noch etwas mehr rausschneiden, zB Konkurrenztriebe an den Leitästen.
Ein bissel sieht es auch schon nach beginnender Überbauung aus, aber ggf möchtest du die Krone so.
Bei meiner Ouillins bereue ich, nicht von anfang an stärker oben geschnitten zu haben, denn nach dem ersten Fruchten kam im unteren Bereich wenig Neutrieb nach.

Zum Mitteltrieb kann ich dir nichts raten, dein Dilemma sehe ich. Man hat halt solche Bäume, wo es nicht nach Lehrbuch funktioniert hat... Im nächsten Garten wird alles anders. ;)
Vielleicht einfach das kleinere Übel wählen...
Gruß
Im schlechtesten Raum/ pflanz einen Baum/ und pflege sein!/ er bringt dir's ein. (J. L. Christ)                    (Stimmt das wirklich?)
ringelnatz
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Re: Baumschnitt Reneklaude nach Umpfropfen

ringelnatz » Antwort #19 am:

Mit überbauen meinst du vergreisen? Bzw. das halt unten nichts nachtreibt? Oder innen kahle Äste stehen?
Das werde ich mir nochmal genauer anschauen. Zum Teil liegt es aber daran, dass das die Äste der Unterlage sind, aus denen treibt tatsächlich nichts, aber das ist natürlich erwünscht (wenn auch nicht gewollt herbeigeführt ;))
Kritisch wäre ja demnach v.a. der Bereich direkt nach den Veredelungsstellen..? Da kam mir anfangs eigentlich zu viel Trieb raus, hab dann immer auf Stummel/Zapfen gesetzt, um zu große Wunden nahe der Veredelungsstelle zu vermeiden. Glaube da sind noch Knospen.. wie gesagt, ich schaus mir nochmal an, danke für den Hinweis!
jul
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Re: Baumschnitt Reneklaude nach Umpfropfen

jul » Antwort #20 am:

...wie wäre es den Mitteltrieb ins gesunde einzukürzen und dann rund herum realtiv lange (7-8 Knospen) Reiser per Geisfuß einzusetzen?... Mehrere, um den Wundverschluss zu beschleunigen, und dann den Stärksten als neue Mitte aufbauen?
ThomasP
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Re: Baumschnitt Reneklaude nach Umpfropfen

ThomasP » Antwort #21 am:

Hallo,

ich würde auch, so wie jul es vorschlägt, den Mitteltrieb noch mal mit 2 langen, starken Reisern nachveredeln, aber durch Rindenpfropfen. Einer davon wird die neue Mittelachse, der andere dient als Reserve, bzw. wenn beide anwachsen hilft er beim Wundverschluss. Geisfuß-Veredelung ist was für Leute mit Geschick und gutem Augenmaß, also eher nichts für mich ;D

Gruß, Thomas
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thuja thujon
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Re: Baumschnitt Reneklaude nach Umpfropfen

thuja thujon » Antwort #22 am:

Ich finde das Bäumchen ok. Das mit dem Überbauen täuscht wahrscheinlich auf den Fotos. Die Veredlungen ziehen, hoffentlich sind sie stabil genug für eine Fruchtschwemme.

Die Mitte, ok, sehe es wie die anderen, was dranveredeln und danach abwerfen.
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ringelnatz
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Re: Baumschnitt Reneklaude nach Umpfropfen

ringelnatz » Antwort #23 am:

jul hat geschrieben: 26. Jan 2022, 14:47
...wie wäre es den Mitteltrieb ins gesunde einzukürzen und dann rund herum realtiv lange (7-8 Knospen) Reiser per Geisfuß einzusetzen?... Mehrere, um den Wundverschluss zu beschleunigen, und dann den Stärksten als neue Mitte aufbauen?

Ja, das wäre wirklich eine Idee, also quasi kreisrund rum..?
Grundsätzlich könnte man das auch an den noch nicht überwallten Stellen der anderen Veredelungspunkte machen.. Reisermaterial sollte es noch genug geben... ;D
Wobei ich glaube eher Anplatten versuchen werde. Geißfuß kriege ich glaube ich nicht hin, hinter die Rinde müsste ich die Reiser lange lagern und spalten - naja, das hatten wir ja schon ;)

Danke für die Anregungen!
jul
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Re: Baumschnitt Reneklaude nach Umpfropfen

jul » Antwort #24 am:

Für "hinter die Rinde" müsste man noch zuwarten, bis sich dieselbe löst/der Saft gestiegen ist... Anplatten kann man demnächst schon, wenn es frostfrei ist. dasselbe gilt für den Geisfuß. Der Vorteil von Geisfuß wäre, dass der Kalibersprung besser ausgeglichen wird/sich die offene Fläche reduziert. Klar muss man ein paar mal "trocken üben" und etwas aufpassen, dass man sich nicht verletzt. Aber es ist auch kein Hexenwerk - insbesondere dann nicht, wenn man genügend Reisermaterial hat. Wenn es nicht haargenau passt, einfach mit etwas "mehr Druck" nachhelfen (ich schlage auch ab und an einen Nagel ins Reis, um es zu fixieren)....ich persönlich mag die Spaltpropfungen nicht so... Das ist für das Verheilen - insbesondere bei Steinobst - mE immer eine kleine Hypothek... (Ich bin jedoch bei weitem kein Experte... ::) )
jul
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Re: Baumschnitt Reneklaude nach Umpfropfen

jul » Antwort #25 am:

...ob das noch an den anderen Punkten geht? Da bin ich skeptisch... UU ist das schon nicht mehr optimal vesorgt, bzw eine Infektion drin (sieht auf den Bildern aber noch zugegeben gut aus). Ich hätte wahrscheinlich den ganzen Propfkopf nochmal etwas weiter unten abgeworfen... :P ...auch irgendwie unbefriedigend... Oder Du probierst es so, und wenn es nix wird, hollst Du es im kommenden Frühjahr nach. Sommerveredlung ginge zwar auch, würde ich aber in Deinem Fall nicht empfehlen. (Das wäre ein Thema für sich: ganz frisches Reis entblättern und mit Medifilm umwickeln/in Wachs tauchen, ne Plastiktüte drübermachen und dann das ganze mit Alufolie oder ähnlichem verschatten - dann kann das auch klappen...geht aber auch öfters mal schief)
ringelnatz
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Re: Baumschnitt Reneklaude nach Umpfropfen

ringelnatz » Antwort #26 am:

jul hat geschrieben: 26. Jan 2022, 18:26
...ob das noch an den anderen Punkten geht?

Ich meinte solche Stellen:
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ringelnatz
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Re: Baumschnitt Reneklaude nach Umpfropfen

ringelnatz » Antwort #27 am:

oder diese
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Re: Baumschnitt Reneklaude nach Umpfropfen

ringelnatz » Antwort #28 am:

Ich meine mal gelesen zu haben, dass man den seitlich abstehenden toten Propfkopfteil wegsägen kann. Würde ich nur bei dem eh zur Disposition stehenden Mitteltrieb machen, bei dem anderen ist mir das zu riskant, glaub ich.
ThomasP
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Re: Baumschnitt Reneklaude nach Umpfropfen

ThomasP » Antwort #29 am:

Hallo,

also zumindest in dem Bild in Antwort #26 sieht es so aus, als wäre das Reis unten eingesetzt worden.
Darf ich mal den Altmeister Helmut Palmer (Der Notenschlüssel der Natur) zitieren: "Das Falscheste ist Edelreiser unten einzusetzen. Weil die unteren Reiser leicht ausbrechen und die Veredelungsköpfe oben nicht verwachsen können, so daß solche Äste früh absterben". Davon abgesehen empfiehlt er, die Pfropfköpfe im 2. Jahr schräg nachzusägen, damit sie besser verheilen.

Gruß, Thomas
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