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thuja hat geschrieben: ↑5. Mär 2021, 10:46 Zum Thema lockerer Lehmboden: Gareförderung erreicht man nicht durch mechaniches zerhacken und einarbeiten von Kompost oder Sand.
Äh... genau das hab ich gestern gemacht. Kompost UND Sand. Komplett falsch?
Liebe Grüße von der Apfelbäuerin
Das Schöne zieht einen Teil seines Zaubers aus der Vergangenheit.
Hermann Hesse
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
Unsere Anlage steht in einem vor 100 Jahren aufgelassenen Lehmabbaugebiet für Ziegelproduktion. Das heißt da ist kein Kalk drinnen, Ziegel würden beim Wässern ja zerbröseln. Da ich sehr viele Rhodos habe ideal, da p. H. Wert ca. 5,5.Der Nachteil für Rhodos, viel zu dicht und zu speckig. Hab deswegen schon vor 40 Jahren viel Sand und verrottete Hackschnitzel, Rinde, Sägespäne und Laub eingearbeitet. Davon zeeren die heute noch und belohnen es mir mit fulminanter Blüte jedes Jahr.
Als Ca Quelle ist mir Gips (ein Salz der Schwefelsäure) für Moorbeetpflanzen schon bekannt. Gips kenn ich auch aus einem ganz anderen Zusammenhang. Beim Töpfern muß man extrem darauf achten das kein Gips in die Tonmasse gelangt. Man verwendet ja für den Gießformenbau Gips. Das machen Töpfer dann in einem anderen Raum.
Gips hat im Gegensatz zu Kalk (der auch in vielen Töpfertonen vorhanden ist) die unangenhme Eigenschaft bei Feuchtigkeit stark zu quellen. Sprengt also den gebrannten Scherben.
Vielleicht hat also die Quellfähigkeit einen günstigen Einfluß auf die Bodenstruktur.
Mann kann ihn für den Boden ja vorher abbinden lassen und nicht den gebrannten Gips nehmen, sondern das Hydrat mit ausreichend Kristallwasseer drin. Der mit Kristallwasser klebt/betoniert nicht mehr wenn er feucht wird und wieder trocknet.
Apfelbaeuerin hat geschrieben: ↑5. Mär 2021, 11:31
thuja hat geschrieben: ↑5. Mär 2021, 10:46 Zum Thema lockerer Lehmboden: Gareförderung erreicht man nicht durch mechaniches zerhacken und einarbeiten von Kompost oder Sand.
Äh... genau das hab ich gestern gemacht. Kompost UND Sand. Komplett falsch?
Nein, aber reicht im Zweifelsfall leider nicht. Lass den Boden mal setzen und mache dann eine Spatendiagnose. Ohne Lebendverbauung und Stabilisierung durch nicht nur Bakterienkleber, Regenwurmschleim, Feinwurzeln usw sondern zB. auch Calciumionen wirds nicht fluffig locker.
foxy hat geschrieben: ↑5. Mär 2021, 12:17 Unsere Anlage ... viel zu dicht und zu speckig. Hab deswegen schon vor 40 Jahren viel Sand und verrottete Hackschnitzel, Rinde, Sägespäne und Laub eingearbeitet. Davon zeeren die heute noch und belohnen es mir mit fulminanter Blüte jedes Jahr.
Das macht wohl den Unterschied. Unverrottete, organische Mengen werden im Boden von den Zersetzern verarbeitet und mit den mineralischen Bestandteilen "verbunden". Mindestens Zersetzer in Regenwurmgröße sorgen für eine gute Umlagerung. Reifer Kompost dagegen ist für viele Organismen kein Futter mehr. Unsere Regenwürmer zum Beispiel meiden ihn völlig. Im schweren Boden mechanisch eingearbeitet, kann ich mir vorstellen, verschmiert er zusätzlich und müsste sehr gut und fein verteilt werden.
edit: Foxy, das ist einfach klasse. Sehr überzeugend.
Ob ich allerdings den Industriegips der bei der Rauchgasentschwefelung anfällt in meinem Gartenboden haben will?
Mein Tonboden ist nach wenigen Jahren der jährlichen Hobelspanauflage (etc.) aufgegangen wie ein Hefekuchen, trotz kaum vorhandenem Kalkgehalt. Das Einarbeiten haben bei mir die diversen Bodenlebewesen gemacht. Dabei wird auch nicht dauernd Bodenstruktur zerstört, sondern sie akkumuliert sich dadurch. Ein schöner Nebeneffekt war das sich Giersch sich immer mehr in diese Schichtauflage vorgarbeitet hat, und sich in langen Schlangen entfernen ließ. Was man braucht ist Geduld und nicht den unbedingten Willen gleich auf allen Stellen seine Vorstellungen durchzusetzen. Natürlich hilft es eine Schreinerei zu kennen die mit Naturholz arbeitet und das Material in ausreichenden Mengen liefern kann.
partisaneng hat geschrieben: ↑5. Mär 2021, 13:25 Ob ich allerdings den Industriegips der bei der Rauchgasentschwefelung anfällt in meinem Gartenboden haben will?
Mein Tonboden ist nach wenigen Jahren der jährlichen Hobelspanauflage (etc.) aufgegangen wie ein Hefekuchen, trotz kaum vorhandenem Kalkgehalt. Das Einarbeiten haben bei mir die diversen Bodenlebewesen gemacht. Dabei wird auch nicht dauernd Bodenstruktur zerstört, sondern sie akkumuliert sich dadurch. ...
Das kann ich mir gut vorstellen. Hast Du bei so viel Holz auf irgend eine Weise extra Stickstoff zugeführt oder hatte der Boden reichlich davon?
Der Boden war da recht arm an N. Teilweise der Aushub aus einem Wegebau in dem Garten also weitgehend unbelebter Ton. Da ich da ein paar vereinzelte Stauden hatte sind die ein wenig gedüngt worden. Auf der Fläche hatte die Nichtdüngung das der Giersch etwas vereinzelt wurde. 8) der hat sichtlich gehungert und ist darum wohl auch binnen zweier Jahre fast nur noch in der Auflageschicht gewachsen. Die habe ich auch im spätestens zweijährigen Zyklus weiter ergänzt. Nur in den dortigen Pfingstrosen war der Giersch ein wenig üppiger weil die als einzige gedüngt wurden.
Als ich den Garten aufgeben mußte, konnte man problemlos mit der Hand bis zum Handgelenk reinstechen.
Für mich ist die Geschichte mit dem Gips völlig neu. Wenn ich das richtig verstehe, könnte er helfen, meinen klitschig-schmierigen Tonboden zu lockern? Das wäre wirklich ein Segen. Mir ist allerdings schleierhaft, woher ich ihn bekommen kann. Habt Ihr dazu eine Idee?
Raiffeisen? Für die Landwirtschaft findet man Angebote.
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
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